Glaube, Wille, Sieg!

Spielbericht: Kapfenberger SV vs. SK Sturm Graz 0:2 (0:1)

Nach den doch vielversprechenden Leistungen in den letzten beiden Bundesliga Runden, hieß der nächste Gegner Kapfenberger SV. An diesem kalten Dienstagabend waren die Grazer beim obersteirischen Traditionsverein und gleichzeitig aktuellem Tabellenletzten der Zweiten Liga zum Cup-Showdown im Achtelfinale zu Gast. Während sich Sturm bekanntlich in den ersten zwei Runden gegen Anif und Klagenfurt durchsetzte, besiegte der KSV den SC Schwaz sowie den FC Mannsdorf und bescherte sich damit den Steirer-Derby-Hit gegen Sturm, was vor allem das Herz des Vereinskassiers gefreut haben dürfte. Im grauen Ligaalltag dagegen verirren sich nur selten mehr als 1000 Besucher ins weitläufige Franz Fekete Stadion. Von ausverkauft konnte aber auch an diesem kalten Herbstabend leider bei Weitem nicht gesprochen werden – mit Ausnahme der Gästekurve, die schon einige Zeit vor Anpfiff prall gefüllt war.

(c) Martin Hirtenfellner – Fotografie

„Wir jagen den Sternen hinterher – in einer Welt die ihr nicht kennt…“

Mit diesem Songzitat in großen Lettern auf einem Banner, dazu eine ordentliche Menge an Pyrotechnik – so begrüßte der Gästeanhang die beiden Teams beim Betreten des Geläufs – wunderbar! Das Feuerwerk am Rasen ließ zunächst noch auf sich warten. Bis zum ersten Abschluss dauerte es knapp 8 Minuten – ein Schuss aus der Distanz von Jakob Jantscher ging aber knapp über das Gebälk. In der 15. Spielminute wurde Kiril Despodov im gegnerischen Strafraum gelegt, die Pfeife von Schiedsrichter Rene Eisner blieb allerdings stumm, gleich darauf setzte Bekim Balaj nach Sakic-Flanke die Kugel neben den Pfosten. Sturm hatte nun endgültig das Heft in der Hand und drängte auf die Führung; Von den Hausherren kam dagegen sehr wenig – auch weil Sturms Defensive bei den wenigen Kontersituationen sicher stand. In der 21. Spielminute zückte dann Eisner plötzlich die rote Karte! Was war passiert? Anastasios Avlonitis bügelte einen katastrophalen Fehlpass von Isaac Donkor aus – war deutlich vor seinem Gegenspieler am Ball – doch der Unparteiische zeigte Sturms Innenverteidiger glatt den roten Karton. Nach dem nicht gegebenen Elfer bereits die zweite, eklatante Fehlentscheidung des Schiri-Gespanns. Doch Sturm drückte auch mit einem Mann weniger auf den ersten Treffer. Zunächst wurde Balaj mustergültig von Stefan Hierländer bedient – der Albaner vergab aber völlig alleine vor Torhüter Patrick Krenn, danach scheiterte Despodov mit einem Schuss am Kapfenberger Schlussmann. In Minute 32 stand dann abermals Krenn im Mittelpunkt, als er einen Distanzversuch von Hierländer gerade noch über die Querlatte lenken konnte.

Das Schiedsrichterteam weiter im Mittelpunkt

Plötzlich überschlugen sich dann die Ereignisse! Zuerst wurde Lukas Spendlhofer im gegnerischen Strafraum umgetreten, doch abermals entschied Eisner auf weiterspielen. Fast im Gegenzug wurde Philipp Seidl von Hierländer an der Strafraumgrenze gelegt – und diesmal gab es es den Strafstoß! Levan Eloshvili trat an und fand mit einem schwachen Schuss seinen Meister in Jörg Siebenhandl! Eine Führung der Gastgeber wäre zu diesem Zeitpunkt auch mehr als schmeichelhaft gewesen. Danach war wieder Sturm am Drücker, doch weder Jakob Jantscher noch Balaj konnten die Kugel im Gehäuse unterbringen. Somit ging es mit einem Zwischenstand von 0:0 zum Pausentee. Sturm war beinahe über die gesamten 45 Minuten + Nachspielzeit deutlich tonangebend und hatte neben der eigenen mangelnden Chancenauswertung mit dem Schiedsrichterteam rund um Rene Eisner seinen größten Gegenspieler!

(c) Martin Hirtenfellner – Fotografie

 

Auftakt nach Maß 

Alles, was in Hälfte eins zunächst nicht funktionierte, klappte im zweiten Durchgang dann auf Anhieb! Der Hattrick-Schütze vom Auswärtssieg in St. Pölten, Kiril Despodov, setzte sich eiskalt gegen Matija Horvat durch und verwandelte kompromisslos zum 1:0 für Sturm! Endlich! Nur wenige Minuten später wäre es dann beinahe wie aus dem Nichts zum Ausgleich gekommen: Lukas Skrivanek wurde viel zu viel Platz gelassen, der Ex-Blacky nahm sich ein Herz und setzte den Ball an die Stange. Riesengroßes Glück in dieser Situation für Sturm, auch wenn ein Treffer für die Rot-Weißen vom Spielverlauf her völlig unverdient gewesen wäre. Die Gastgeber forcierten nun weiter ihr ohnehin schon körperbetontes, hartes Spiel, was innerhalb von nicht einmal 60 Sekunden Despodov sowie Hierländer zu spüren bekamen. Immerhin sah Schiedsrichter Eisner diese beiden Aktionen und zückte jeweils Gelb. Mit Fortdauer der zweiten Hälfte kamen die Gastgeber zusehends besser ins Spiel, ohne dabei aber wirklich gefährlich zu werden. Trainer Nestor El Maestro reagierte in der 66. Minute erstmals und brachte Juan Dominguez für den starken Despodov und kurz darauf Thorsten Röcher für den doch eher schwachen Jakob Jantscher.

Klare Verhältnisse am Ende

Sturm war nun in der Offensive deutlich weniger präsent, konzentrierte sich eher auf eine gefestigte Defensive und lauerte gegen nun etwas mutiger werdenden Kapfenberger auf Kontermöglichkeiten. Viel Brauchbares sah dann aber auch bei den Blackys nicht heraus. Im Gegensatz zur ersten Spielhälfte konnte man vom zweiten Durchgang mit Ausnahme des Treffers fast schon von einer langweiligen Partie reden – wäre da nicht der für Sturmfans viel zu knappe Spielstand. In den Schlussminuten ließ Sturm den Gegner anrennen und tat selbst nur noch das Nötigste fürs Spiel. Der KSV fand aber auch dagegen kein Rezept. In den letzten Sekunden nutzte Bekim Balaj einen Ausrutscher in der Kapfenberger Defensive und vollendete zum verdienten 2:0-Endstand in einer Begegnung, die noch länger für Gespräche sorgen wird.

(c) Martin Hirtenfellner – Fotografie

„Finale! Finale! Wir wollen ins Cupfinale!“, skandierten dann die vielen mitgereisten Anhänger und feierten ausgiebig mit der Mannschaft. Ganz so weit ist es allerdings noch nicht, denn zwei Runden sind dafür noch zu überwinden. Kommenden Sonntag wird der Gegner fürs Viertelfinale ausgelost. 

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14 Kommentare

  1. Generation94 sagt:

    Der Eisner hätte ruhig auch mit dem GAcK-Schal pfeifen können, dass auch Ahnungslosen klar ist, warum es zu solchen Pfiffen kommt.

    Generell ist noch zu sagen, dass wenn Röcher bis zur Punkteteilung in Form kommt und der Rest diese nicht verliert, es eine „interessante“ Saison werden könnte.

  2. schwoaza Peter sagt:

    Ich finde es bemerkenswert das hier niemand über die Zündlerei im Auswärtssektor Stellung nimmt, stattdessen wird hier mit den Fotos noch eine Plattform zur Selbstverherrlichung geboten.

    Warum akzeptiert man nicht einfach das Verbot, nein man muss noch einen mit Raketen draufsetzen und nimmt so bewusst eine finanzielle Schädigung des Vereins in Kauf.

    Unterstützung immer geil, Gesänge teilweise mit „Gänsehautstimmung“, find ich herrlich aber das geht zu weit.

    Anscheinend traut sich der Vorstand auch nicht irgendwelche Konsequenzen ziehen, so wie Kreissl im Halbzeitinterview rumgedrückt hat. Vielleicht haben sie die „Eier“ Regressforderungen bei den Fanclubs zu stellen sollte es zu einer Bestrafung kommen. Kapfenberg wird sich auch freuen, wird sicher eine Strafe wegen Ordnerversagen.

    Zum Spiel: m.M.n. souveräne taktische Leistung gegen ganz schwache Kapfenberger. Wenn das Foul an Despodov gegeben worden wäre, wäre die Avlonitis Rote so nie gekommen weil wahrscheinlich 0:1 und dann stehen wir tiefer. Hätte trotzdem nie eine rote sein dürfen, Gegner sieht das er den Ball nie mehr erreicht, springt nicht und riskiert dabei auch ein Verletzung.

    Ich möchte hier weder die Fanclubs noch Sturmnetz schlechtreden, ist halt meine Meinung und sollte vielleicht ein Denkanstoß sein.

    swg

  3. sflany sagt:

    Kann sein, dass ich es überlesen habe, aber bitte wie kann man denn – bei allen rosaroten Brillen, die man aufhat – nicht darauf hinweisen, dass Sturm auch zweimal verdammt viel Glück gehabt hat und der lieber Herr Schiedsrichter in beiden Fällen ein Auge aus schwarz-weißer Sicht zugedrückt hat. Klare rote karte für Despodov und zusätzlich ebenso ein nicht gegebener Elfmeter für Kapfenberg.
    Bin Sturmfan, aber so einen einseitigen Bericht unterstütze ich mit Sicherheit nicht.

    • Melvinuss sagt:

      Ich muss dem zustimmen. Auch wenn die Leistung von Eisner gestern eine einzige Katastrophe war und ich dabei ja noch schlimmer finde, dass er das scheinbar auch nicht einsehen will, aber er hat tatsächlich mindestens eine Tätlichkeit von Despodov übersehen (angeblich gabs auch eine Zweite, die hätte ich nicht gesehen), die auch Rot nach sich ziehen hätte können. Wobei ich der Meinung bin, dass das nicht passiert wäre, wenn Avlonitis nicht ungerechtfertigt den roten Karton gesehen hätte. Dann auch noch das Handspiel von Sakic, dass man meiner Meinung nicht geben muss, aber geben kann. Also unterm Strich waren wir gestern sicher benachteiligt, das steht für mich außer Frage, aber ich bin bei sflany, diese Szenen gehören genauso in den Bericht bzw. kommentiert. Und so stark sich Despodov auch präsentiert, sowas hat er nicht nötig und das will ich als Sturmfan auch nicht sehen, das ist grob unsportlich und gehört nicht auf den Platz.

    • sflany sagt:

      Das Nachtreten von Despodov ist klar rot, ebenso wie das Hands von Sakic ein klarer Elfer ist. Die These, dass das Nachtreten nur passiert ist, weil Avlonitis vom Platz flog, finde ich gewagt 🙂 Hier wurde Kapfenberg einfach ganz klar benachteiligt. Finde es wirklich beschämend, dass diesbezüglich kein Wort erwähnt wird.
      @Melvinuss: danke dir für die Zustimmung 🙂 !

    • Schworza99 sagt:

      Burschen es gibt keine ausgleichende Gerechtigkeit weil der Schiri auf beiden Seiten gleich schlecht pfeifft…der Skandal sind die Leistungen allgemein der Gelben, von denen wir überproportional betroffen waren in letzter Zeit. Wenn ein Arzt dir statt Blut den Arm abnimmt kannst auch ned sagen: AS PROBLEM IS NED DA ARZT WEIL DIE ANDEREN HABEN JA AUCH KEINE ARME MEHR! Hier wollen nur einige dem Trainer einen Strick aus den Ergebnissen drehen und verbünden sich deshalb mit dem unfähigen Schiris…schauts gscheiter wo eure Loyalität liegt oder fragts euch wann der letzte Schiri vom ÖFB bei einem großen Turnier gepfiffen hat bevor man zum nützlichen Idioten der Wiener Partie wird.

      Amateure sollen Profis kontrollieren…na oh Wunder das des ned hinhaut.

      Gerüchteweise war einer der Seitenwachler gestern ein Ex-Chef der rotn Ultras…wenn dem so sein sollte kannst dem ÖFB auch gratulieren.

      Gekämpft hat die Mannschaft brav und dafür ist sie auch zu loben. Auffällig ist Jantscher mit seinem Formtief…die Achse Jantscher Leitgeb Pink kann sich im Winter wohl nach Alternativen umsehen. Den Lema für Jantscher zu opfern bzw. hat der Lubjic den Leitgeb schon von selbst auf die Bankmverwiesen. Da muss im Winter noch sehr viel passieren.

    • fauli sagt:

      @Schworza99
      Leitgeb wirst im Winter net anbringen, der kickt des restliche Jahr gemütlich in Graz und geht dann wohl in Pension. Ein Transfer, der für die Fisch war. Jantscher (so symphatisch er ist) ist sein Geld leider auch überhaupt nicht Wert, da werden den Jungen nur Plätze verbaut. Same with Pink

    • Schworza99 sagt:

      Zweite Liga oder unteres Playoff findet man sicher Abnehmer, Ablöse keine selbstverständlich.
      Wenns noch kicken wollen müssens halt runter vom Niveau her, bei uns auf der Bank sitzen kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein…für keine der Parteien.
      Pink detto, der kann bei Hartberg z.B 1er werden. Bei uns ist er halt Nummer 2 und wird trotzdem so wenig wie möglich eingesetzt…

  4. Jocole sagt:

    Ein ganz seltsamer Abend gestern in Kapfenberg!
    Die Sturmfans schaden dem Verein vorsätzlich, jeder weiß, dass es eine hohe Geldstrafe für diesen Schwachsinn geben wird!
    Und zu Eisner und Bauernfeind, im Ernst, waren die unter Drogeneinfluss?
    Lachen übers ganze Gesicht beim einlaufen und dann… Naja skandalös!
    Tolle Leistung der Mannschaft, alles andere war Kindergarten!

    • Nock-74 sagt:

      Wenn die Pyros und das Feuerwerk angemeldet waren gibt´s überhaupt keine Strafe!

  5. Supersturm sagt:

    Nachdem das bisher von niemandem kommentiert wurde: Daumen hoch für den Trainer!

    Ich glaube, er ist der einzige Trainer, der bei Ausschluss eines Innenverteidigers nach 20 Minuten NICHT SOFORT REAGIERT UND EINEN OFFENSIVMANN FÜR EINEN NEUEN DEFENSIVEN OPFERT!!

    Hatte schon die gröbste Befürchtung, dass evtl. Schrammel für Balaj oder sonstwen eingetauscht wird, um die Abwehr zu stabilisieren..
    Wie man sieht, kann man solche Situationen auch anders lösen!!

  6. Marchanno Diaz Rabihou sagt:

    ich find die zündlerei herrlich und alternativlos, einzigartig und wunderbar. selbst mache ich es nicht, aber es wird auch kontrolliert gezündelt und aufgepasst. nachdem gestern schon eimer, schneckenzangen, feuerlöscher etc bereit standen, wird es schon nicht „unerwartet“ passiert sein. pyro is so wie die quetschn lim buschenschank – gefällt nicht jedem, gehört aber manchmal dazu

  7. Grazer Fussballwunder sagt:

    Ich bin absolut gegen diese Zündelei bei Fußballspielen. Man sieht nichts, es stinkt, es ist ungesund. Was soll das? Andere Ligen in anderen Ländern kommen auch wunderbar ohne dieses sinnlose Abheizen aus.
    Dass Sturm in diesem Fall eine Strafe bekommen soll halte ich für völlig ungerechtfertigt. Die Fans, die das machen sollen ausgeforscht und bestraft werden. Sollte man die Gastmannschaft für dieses Fehlverhalten bestrafen, muss man sich auch über die Konsequenzen bewußt sein. Denn dann lasse ich als Veranstalter die Gästefans beim nächsten Mal unkontrolliert ins Stadion und die anschließende Strafe bekommt die Gästemannschaft, obwohl der Veranstalter völlig versagt hat.

  8. Fanatiker sagt:

    Jetzt geht es weiter Richtung Linz zum LASK ….

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