Gib dich nie auf!

Spielercheck: SK Sturm Graz vs. LASK 3:3 (1:3)

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler sowie des Trainers und des Schiedsrichterteams der letzten Partie sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

(c) Martin Hirtenfellner – Fotografie

Kelvin Yeboah – Note: 1,97

Nach fast zweimonatiger Torsperre und einem unfreiwillig verlängerten Spanien-Aufenthalt, konnte der italienische U-21 Teamspieler gegen die Linzer endlich wieder an seiner imaginären Espressotasse nippen (wovon er jedoch etwas überraschend keinen Gebrauch machte). Yeboah wirkte allgemein spritziger als zuletzt und hätte mit etwas mehr Glück sogar das 1:0 in der Anfangsphase machen können. Wer weiß, wie dieses Spiel dann gelaufen wäre? Die ganz großen spielerischen Momente fehlten der Rückennummer Neun zwar, jedoch machte er das, was für einen Stürmer das wichtigste Attribut ist – nämlich Tore schießen. Ein Kelvin Yeboah in Torlaune ist auch in Hinsicht auf das kommende Auswärtsspiel in Eindhoven ein nicht zu unterschätzender Hoffnungsschimmer. 

Jusuf Gazibegovic – Note: 2,05

Er war der erste, der von der teaminternen Covid-Misere betroffen war und konnte somit auch nicht beim heroisch erkämpften Remis gegen den La Liga-Tabellenführer dabei sein. Dennoch erinnerte seine Vorarbeit zum 1:3-Anschlusstreffer sehr an Sturms Führungstreffer im Baskenland: In einer der ganz wenigen Grazer Offensivaktionen im ersten Durchgang bekam der 21-jährige Bosnier, der in dieser Aktion von seinen Gegenspielern völlig alleine gelassen wurde, die Kugel von Niangbo zugespielt, behauptete sich gegen Rene Renner, spielte einen scharfen Stanglpass in die heiße Zone, wo Yebaoh bereits lauerte und die Kugel nur noch über die Linie drücken musste. Zu keinem anderen Zeitpunkt des Spiels hätte dieser Treffer wohl besser gepasst, als ans Ende einer zuvor völlig verkorksten Halbzeit. In der Schlussphase flankte Gazibegovic quasi perfekt auf Jantscher, der den Ball beinahe noch in den Maschen untergebracht hätte, wäre nicht Alexander Schlager in höchster Not zur Stelle gewesen. 

David Affengruber – Note: 2,23

Für den 20-Jährigen Innenverteidiger war die erste Spielhälfte wohl so etwas wie ein schlimmer Albtraum! Obwohl er bei keinem der drei Gegentreffer wirklich schuld war, wirkte er im Verbund mit der gesamten Defensive gegen spielfreudige Oberösterreicher überfordert. Beim zwischenzeitlichen 0:3 von Sasha Horvath war er wohl der erste, der das Unheil kommen sah, aber nicht mehr eingreifen konnte. Bei Standards war Affengruber immer wieder an vorderster Front zu finden und sah den Treffer zum 2:3 gar aus der Luft – wäre der Ball von Sarkaria nicht von der Innenstange in das Tor gegangen – so hätte ihn womöglich der gebürtige Niederösterreicher noch erwischt. 

Manprit Sarkaria – Note: 2,32

Er war unbestritten einer der Aktivposten von Sturm und auch in Hälfte eins einer der weniger Schlechteren. In der 64. Spielminute avancierte Sarkaria vom guten Nebendarsteller zum Hauptdarsteller: Freistoß von links – die Flanke wird länger und länger, klatscht an den Innenpfosten und landet im Netz – 2:3 aus Sicht von Sturm. Zugegeben etwas glücklich, aber dennoch absolut sehenswert gelang dem 25-Jährigen sein fünftes Saisontor! 

Jörg Siebenhandl – Note: 2,53

Trotz dreier Gegentreffer bewahrte Siebenhandl seine Vorderleute in einigen Situationen vor einem weiteren Verlusttreffer. Bei allen Gegentreffern war der Stammkeeper praktisch machtlos. Beim Traum-Heber von Horvath hätte er die Kugel abwehren können, wäre er etwas weiter hinten gestanden. Als Fehler war dies aber auf keinen Fall zu werten. Ansonsten schlichen sich dort und da ein paar ungenaue Ausschüsse und Abschläge ein. 

Jon Gorenc Stankovic – Note: 2,54

Es war eine gebrauchte erste Halbzeit für den Ersatz-Kapitän! Zuerst konnte er zusammen mit Geyrhofer in der Luft seinen Gegenspieler Jan Boller nicht bändigen, woraus das erste Tor für den LASK resultierte. Beim zweiten Treffer warf er sich in den Schuss von Karamoko und verschaffte diesem damit eine praktisch unhaltbare Flugbahn. In der zweiten Hälfte steigerte auch er sich deutlich und hatte gegen seine immer schwächer agierenden Gegenspieler zumeist leichtes Spiel. 

Gregory Wüthrich – Note: 2,62

Auch Wüthrich zeigte in der ersten Spielhälfte einige Unsicherheiten und ging teils zu zaghaft in die Zweikämpfe. Gutes Beispiel war die Situation vor dem zwischenzeitlichen 0:2, als er Goiginger nicht attackierte und somit diesem das perfekte Zuspiel auf den Torschützen Karamoko ermöglichte. Anfang der zweiten Hälfte lenkte der Schweizer einen Horvath-Schuss über den Kasten und vereitelte damit womöglich den zweiten Treffer des Ex-Blackys. Spätestens in der 80. Minute machte er seine Fehler aus der ersten Hälfte wieder gut, indem er nach Jantscher-Freistoß per Kopf auf Yeboah auflegte, der nur noch den Fuß zum Ausgleich hinhalten musste. 

Anderson Niangbo – Note: 2,71

Die Leihgabe aus Gent zeigte eine durchwegs bemühte, aber doch eher unauffällige Leistung. Man sah ihm an, dass er noch nicht so ganz in die Rolle als hängende Spitze hineingewachsen ist. Zwei mal versuchte er sich an Torschüssen, beide wurden jedoch geblockt. Seine Quote von 72,2 % erfolgreichen Pässe war eine der besten aller Akteure am Platz. 

Alexander Prass – Note: 2,85

Bis auf einen sehenswerten Pass gelang auch ihm nicht viel in der ersten Halbzeit. In der zweiten Hälfte lief es bei Prass um einiges besser – dennoch war es insgesamt eine eher unterdurchschnittliche Vorstellung des gebürtigen Salzburgers. 

Niklas Geyrhofer – Note: 2,97

Auch für ihn galt das, was in der ersten Hälfte für die praktisch gesamte Defensive galt – nämlich eine in den meisten Situationen viel zu zaghafte und fehleranfällige Vorstellung. Bis zu seiner Auswechslung in Minute 58 unterliefen ihm im zweiten Durchgang jedoch keinerlei Unsicherheiten mehr. Aufgrund einer Systemumstellung musste Geyrhofer für Andreas Kuen Platz machen. Immerhin konnte er 75 % seiner 32 Zuspiele an den Mann bringen – Bestwert!

Amadou Dante – Note: 3,21

Wie immer präsentierte sich Dante bemüht und motiviert und hatte auch die meisten Ballaktionen aller Akteure am Feld – obwohl er nach 66 Minuten für Jantscher ausgewechselt wurde. Vor allem in der Offensive war in dieser Partie für ihn noch einiges an Luft nach oben. 

Einwechslungen:

Jakob Jantscher – Note: 2,31 (ab der 66. Spielminute)

Der Top-Torjäger war lange Zeit auf der Bank zum Zuschauen verdammt. Kurz nach dem Treffer zum 2:3 kam JJ dann aber doch in die Partie und hatte nur wenige Minuten danach den Ausgleich am Fuß, verfehlte das Gehäuse aber knapp. Wieder nur wenige Spielzüge später bediente er seinen Sturmkollegen Kelvin Yeboah mit einer Maßflanke, die der Ghanaer aber neben den Kasten setzte. In der 79. Minute stand Jantscher dann wieder im Mittelpunkt, als er im Duell mit seinem Gegenspieler Rene Renner dessen Schuhwerk vor Augen geführt bekam, wodurch dieser mit Gelb-Rot vom Platz gehen musste. Den anschließenden Freistoß trat Jantscher selbst und leistete somit die perfekte Vorarbeit zum darauffolgenden Ausgleichstreffer durch Yeboah. In der 85. Minute bekam der Publikumsliebling den Ball perfekt von Jusuf Gazibegovic auf den Kopf serviert und nötigte Schlager anschließend zu einer Glanztat. 

Andreas Kuen – Note: 2,41 (ab der 58. Spielminute)

Der Tiroler kam in der 58. Minute beim Stand von 1:3 für Niklas Geyrhofer in die Partie und fügte sich gut in die die drückende Sturm-Elf ein. In der 71. Spielminute leitete er mit einem passgenauen Zuspiel auf Yeboah die große Chance zum 3:3 ein, welche Jakob Jantscher knapp, aber doch vergab. 

Sonstige Bewertungen:

Christian Ilzer – Note: 2,42

Der Chefcoach schickte mit Ausnahme von Jakob Jantscher seine vermeintlich besten Spieler der immer noch etwas dezimierten Mannschaft zum Anpfiff auf das Spielfeld. Und was er über weite Teile der ersten Hälfte von seinem Team zu sehen bekam, war wohl alles andere, als erwartet. Nach dem Anschlusstreffer kurz vor dem Pausenpfiff dürfte Ilzer die richtigen Hebel in Bewegung gesetzt haben. Sturm kam wie verwandelt aus der Kabine und hätte die bereits verloren geglaubte Partie durchaus noch gewinnen können. Mit den Einwechslungen von Kuen und Jantscher und der damit verbundenen Systemumstellung, brachte Ilzer noch einmal zusätzlichen Schwung in das Spiel der Blackys. Eventuell hätte dies aber auch schon früher passieren können. 

Schiedsrichterteam um Sebastian Gishamer – Note: 2,69

Das Schiedsrichterteam hatte in einer teils recht hitzigen Partie einiges zu tun, blieb aber weitgehend unauffällig und ohne größere Fehler. Auch die gelb-rote Karte gegen Rene Renner war durchaus vertretbar. Die Auswahl der Nachspielzeiten – vor allem in der ersten Hälfte (vier Tore, eine Minute Nachspielzeit) war nicht ganz nachvollziehbar. 

Das SturmNetz-Team bedankt sich für 135 eingegangene Bewertungen und widmet der Mannschaft des SK Sturm und dem Man-Of-The-Match folgende Nummer:

 

 

 

 

 

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