„Gespräche gibt es schon länger“

Günter Kreissl im Gespräch mit SturmNetz

Die Krone berichtete bereits von einer Vollzugsmeldung. Günter Kreissl sei demnach bereits fix der zukünftige Sportdirektor und Nachfolger von Gerhard Goldbrich. Ein großer Teil des Anhanges blickt dieser möglichen Personalrochade wohlwollend entgegen; die bisherige Arbeit von Kreissl wird von den meisten schwarz-weißen Fans als sehr positiv eingestuft. Im Prinzip fehlt nur noch eine offizielle Bestätigung von Sturm Graz. Daher haben wir bei ihm persönlich nachgefragt und blicken auch kurz auf den bisherigen Werdegang des Wieners:

Günter Kreissl hütete von 1997 bis 2000 für die Wiener Austria das Tor und war später jahrelang als Tormanntrainer in der Akademie der Veilchen tätig. 2008 heuerte er in Wiener Neustadt an, um fortan dort die Torhüter auszubilden. Im November 2012 wechselte Kreissl ins Management und übernahm den Posten des Sportdirektors. Dem nicht genug,  trat er im vergangenen Sommer zusätzlich das Amt des Cheftrainers an. Es eilt ihm der Ruf voraus, er könne auch mit geringen Mitteln viel bewirken. Zudem gilt er als akribischer Arbeiter, der sehr sachlich und rational an Zielsetzungen herangeht und mit Pressevertretern stets einen professionellen Umgang pflegt.

kreissl

(c) Wikimedia Commons/Steindy

Im Gespräch mit SturmNetz hält sich Günter Kreissl verständlicherweise bedeckt, steht eine offizielle Bekanntgabe doch noch aus. Der 41-jährige Wiener bestätigte jedoch, dass bereits seit Längerem Gespräche zwischen seiner Person und Sturm stattfinden. Der Kontakt habe sich zwangsweise auch durch Danijel Klaric ergeben. Die Grazer Vereinsführung hat sich der Sportdirektorfrage allen Anschein nach bereits zu einem deutlich früheren Zeitpunkt angenommen – ein positives Signal. Viel tiefer ließ er sich dann auch nicht in die Karten blicken. Sein offensichtlich gutes Standing innerhalb der schwarz-weißen Fangemeinde nahm er jedenfalls erfreut zur Kenntnis.

 

Günter Kreissl in Zahlen:

  • Geb. am 17.05.1974, wohnhaft in Baden, verheiratet und Vater einer Tochter und eines Sohnes
  • 1992: Matura am Bundesrealgymnasiums Wien III
  • 20002002: Absolvierung der Bundesliga-Sportmanagement-Akademie
  • 20032011: Erwerb nachfolgender Trainerlizenzen:
    • Nachwuchstrainer
    • Landesverbandstrainer
    • UEFA B-Lizenz Trainer (mit Auszeichnung)
    • Tormanntrainerdiplom/ÖFB
    • UEFA A-Lizenz Trainer (mit Auszeichnung)
    • 2004-2011 Vortragender bei diversen Fortbildungen der österr. Fußball-Landesverbände
    • Vortragender im Rahmen der UEFA-A-Lizenz-Trainerausbildung
    • Vortragender im Rahmen der Tormanntrainerdiplomausbildung

 

Als Spieler:

  • 19811992: Nachwuchsspieler bei Austria Wien
  • Auswahlen: ÖFB U15/U18/U21-Teamspieler / diverse Einsätze in regionalen Auswahlen
  • 1992 – 1994: Profi bei Austria Wien in der Bundesliga
  • 1995 – 1996: Spieler bei SC Himberg in der Regionalliga Ost
  • 1996 – 1997:  Profi bei Admira Wacker
  • 1997 – 2000: Wieder Torhüter bei der Austria
  • 2000 – 2001: Mit der Vienna in der Zweiten Liga
  • 2002 – 2003: Karriereende bei DSV Leoben

17 Spiele in der Bundesliga für Admira Wacker, 12 Bundesliga-Spiele und 7 UI-Cup-Einsätze für die Wiener Austria.

Detail am Rande: Als Torhüter bestritt er vier Pflichtspiele gegen Sturm, dabei reichte es bei drei Niederlagen nur zu einem Remis gegen die Grazer. Auch seine höchste Pflichtspielniederlage musste Kreissl gegen Sturm hinnehmen: Am 16. April 1997 verlor er mit der Admira in der Gruabn mit 0:7.

 

Als Trainer:

  • 2003 – 2008: Tormanntrainer in der Frank Stronach Akademie FK Austria Wien
  • 2004 – 2008: Gleichzeitig Tormanntrainer der Austria Amateure
  • 2008 – 2012: Tormanntrainer bei Wiener Neustadt
  • 2012 – 2015: Sportdirektor bei Wiener Neustadt
  • ab 2015: Trainer und Sportdirektor in Personalunion

 

3 Kommentare

  1. Lupo sagt:

    Ich kenne Günter Kreissl persönlich überhaupt nicht, und will ihm schon gar nicht irgendeine Qualifikation absprechen; aber ohne GG zu verteidigen, hier im Forum wird immer ein Sportdirektor mit besonderer Erfahrung und einem „herzeigbaren“ sportlichlichen Lebenslauf verlangt. Ist er das….? Ich stelle es nur einfach zur Diskussion.

  2. ljnight2 sagt:

    Auch ein peter stöger, thomas tuchel oder jürgen klopp sind als no name gekommen und habn bei der austria oder mainz eingeschlagen..
    Ob er einschlägt weiß man nicht, aber das was er bei wiener neustadt geleistet, hut ab!
    Wo ich mir mehr sorgen mach, ob er zu sturm passt, bzw ob er zu foda passt.. Da könnts denk ich schon kriseln, da foda doch mehr erfahrung hat doch der kreissl sein chef wird..

  3. schlobanmichl sagt:

    Ich vermute, dass Kreissl auch einer der billigeren Kanditaten war. Was sicher auch ein Entscheidungsgrund ist/war. Ein Schupp, oder Zuber, scheinen da deutlich darüber zu liegen.
    Trotzdem finde ich einen Kreissl immer noch besser als eine interne Lösung.
    Ich hoffe, dass er sich am Spielermarkt besonders im Bereich junge Österreicher besser auskennt, als unsere jetzige Scoutingabteilung. Denn das sollte der Markt sein, den wir abgrasen sollten, wenn kein eigener Nachwuchs nachkommt.
    Weiters bleibt zu hoffen, dass er nicht nur als Pseudo- Sportdirektor eingestellt wurde, sondern wirklich als Chef der Sportabteilung und somit auch als Chef von Foda.
    Wünschen würde ich mir, dass er Missstände und sei es auch nur intern, gnadenlos aufzuzeigen und dagegen vorzugehen.
    In Interviews scheint Kreissl ein absolut bodenständiger und realistischer Mensch zu sein.

    Falls er wirklich kommen sollte, wünsche ich ihm das Beste und viel Glück.

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