Gegen die Wikinger zurück auf die Siegerstraße?
Nach der bei vielen unbeliebten, in der Phase der Dreifachbelastung aber wichtigen Länderspielpause, geht am Sonntag der Bundesliga-Alltag wieder los. In der elften Runde kommt mit der SV Ried der aktuelle Tabellen-Vierte nach Liebenau. Nach der doch überraschenden Niederlage in Hartberg sollen gegen die Oberösterreicher wieder Punkte eingefahren werden, um den komfortablen Punktevorsprung auch weiterhin zu halten und natürlich auch um Selbstvertrauen für das darauf folgende Europa League Heimspiel gegen Real Sociedad zu tanken.
Unberechenbare Wikinger in unruhigen Gewässern
Das Team von Andreas Heraf, der momentan aufgrund von Problemen mit seinen Stimmbändern durch seinen Co-Trainer Christian Heinle vertreten wird, erlebte bisher eine Art Achterbahn-Saison. Nach dem 2:1 Erfolg zum Bundesliga-Start gegen die Wiener Austria folgte eine 1:7-Packung in Salzburg, wodurch man sich aber nicht beirren ließ und in der nächsten Runde drei Zähler gegen die Admira einheimste. In dieser Tonart ging es auch weiter – auf eine Niederlage folgte bisher noch keine weitere, jedoch konnte man auch noch keine zwei Bundesliga-Partien hintereinander gewinnen. Nach dem Heimsieg im Oberösterreich-Derby in der sechsten Runde folgten drei Remis und eine Niederlage wodurch die „Wikinger“ bereits seit Ende August auf einen vollen Erfolg warten. Nichtsdestotrotz reichen die aktuellen 13 Punkte – vor allem aufgrund der sehr engen Tabellensituation zwischen Platz 3 und 12 – derzeit für den vierten Rang, einen Punkt hinter der Klagenfurter Austria. Auffallend ist auch die für den vierten Zwischenrang zweitschlechteste Tordifferenz der Liga. Ganze 2,2 Gegentore mussten die Rieder pro Spiel bisher einstecken, wobei natürlich die sieben Gegentore gegen Salzburg ordentlich mitwirken. Dennoch zeugen 22 Gegentreffer von einer gewissen Anfälligkeit in der Defensive. Dass viel Moral in der Mannschaft steckt, wurde spätestens beim 3:3 gegen den WAC ersichtlich, als die Kärntner bis zur 62. Minute als die sicheren Sieger schienen, ehe sich die Schwarz-Grünen in der Schlussphase noch ein Unentschieden erkämpften. Für Sturm ist somit ein vermeintlich anfälliger Gegner zu erwarten, der allerdings schwer auszumachen ist und aufgrund von Moral und Kampfgeist immer für Überraschungen gut ist. Auch Coach Christian Ilzer sprach in der Pressekonferenz von einem gefährlichen und schwer ausrechenbaren Gegner.
Do it like Gazi!
Wenn man die Statistiken betrachtet, sehen die Wikinger in Graz traditionell nicht viel Land. In den bisherigen 41 Bundesliga-Partien zwischen den beiden Teams in Liebenau, ging Sturm ganze 33 mal als Sieger hervor, fünf mal wurden die Punkte geteilt und nur drei Siege durfte die Spielvereinigung bejubeln. Die letzte Niederlage gegen die Rieder dürfte vielen nicht mehr in Erinnerung sein, diese geschah ausgerechnet im Februar 2011, als keine drei Monate später der Meisterteller in den Grazer Nachthimmel gestreckt wurde. Besser dürfte das letzte Duell im Februar 2021 in Erinnerung sein, als sich Sturm lange Zeit schwer tat, man sich schon fast mit einem 1:1 zufrieden gab, ehe Jusuf Gazibegovic mit dem Schlusspfiff einen Freistoß in die Maschen haute:
Der Ausrutscher in Hartberg hat gezeigt, dass es gegen praktisch jeden Liga-Konkurrenten einer zu 100 % konzentrierten Leistung bedarf, um nach 90 Minuten nicht als Verlierer vom Platz gehen zu müssen. Dass Sturm auch gegen Ried natürlich als glasklarer Favorit in das Spiel geht, bleibt unbestritten. Allerdings war man dies auch in der Oststeiermark. Und dass Ried auch für Überraschungen gut ist, ist hinlänglich bekannt. Nach dem bitteren Ausfall von Otar Kiteishvili spielt Jon Gorenc Stankovic derzeit eine noch wichtigere Rolle im Grazer Mittelfeld. Auch wenn er gegen Hartberg eine bestenfalls mäßige Leistung zeigte, mit der er aber dennoch einer der besseren Akteure am Feld war, gehören seine Kreativität und seine Kompromisslosigkeit auch gegen Ried zu den wichtigsten Waffen im Spiel der Blackys.
Doch dass es nur mit einer geschlossenen Teamleistung Erfolge gibt, ist im Fußball unbestritten. Dies gilt nicht nur gegen Teams wie PSV oder Monaco, sondern auch gegen Hartberg oder Ried! Doch genau das hat diese Truppe schon oft unter Beweis gestellt!
Spieldaten
SK Sturm Graz vs. SV Ried
ADMIRAL Bundesliga 2021/22, 11. Runde
Sonntag, 17. Oktober 2021, 17:00 Uhr | Sturmstadion Liebenau
Schiedsrichter: Markus Hameter
Mögliche Aufstellung
Siehenhandl; Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante; Hierländer, Gorenc Stankovic, Prass, Sarkaria; Yeboah, Jantscher
Ersatz
Schützenauer; Jäger, Geyrhofer, Ljubic, Kuen, Niangbo, Lang
Es fehlen
Kiteishvili, Ingolitsch
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