Gegen bislang unbekanntem Gegner auf bekanntem Terrain
Mit zwei Pflichtspielniederlagen en suite im Gepäck geht es morgen für die Mannen rund um Trainer Franco Foda im Rahmen der zweiten Runde des ÖFB-Cups gen Salzburg, wo man es auf bereits vertrautem Terrain mit einem völlig neuen Gegner zu tun bekommt. Denn die Begegnung gegen den USK Anif wird nicht im lokalen Sportpark ausgetragen, der USK zieht für die Pokalpartie gegen den Tabellenführer der Österreichischen Bundesliga aufgrund fehlenden Flutlichtes fünf Kilometer weiter in das Grödiger DAS.GOLDBERG Stadion. In jenes Grödig, welches vor einigen Jahren in der Bundesliga für Furore sorgte und sich aktuell in der Regionalliga West mit den Anifern einen Zweikampf um den Titel liefert. Nach zehn Runden hat das Team aus der Gemeinde des berühmten Wasserschlosses zwei Punkte Rückstand auf den Lokalrivalen.
Red Bull in Salzburg, what else?
Wie Grödig hat auch Sturms Cupgegner „Red Bull-Stallgeruch“: Der USK Anif wurde 1947 gegründet – in der Saison 1978/79 war man sogar in der zweithöchsten Spielklasse Österreichs vertreten – doch im Sommer 2012 erschacherte sich das Brauseunternehmen den Klub und wandelte ihn zum FC Liefering um. Zeitgleich wurde der ursprüngliche FC Anif neu gegründet und ging eine Spielgemeinschaft mit den Red Bull Juniors ein. Nachdem man 2015 wieder in die Regionalliga zurückkehrte, wurde diese Zweckehe allerdings geschieden und man firmiert seitdem neuerlich als USK Anif. Schon in der ersten Retro-Saison verfehlte man gar die Meisterschaft als Klassenzweiter denkbar knapp, ein Jahr drauf klappte es dann mit dem Titel, doch der Klub zog es vor, auf einen Aufstieg in die zweithöchsten Spielklasse zu verzichten.
Foda fordert notwendigen Ernst ein
Obwohl die Salzburger mit großen Namen im Kader geizen, wird die Busreise nach Grödig keinesfalls eine Heizdeckenfahrt mit einem am Gang zu Polonäse Blankenese tanzendem Cheftrainer. Ganz im Gegenteil: „Wir müssen dieses Spiel von der ersten bis zur letzten Minute mit dem nötigen Ernst angehen“, meint Franco Foda. Und das völlig zu Recht. Die Qualität dieses Teams bekam im letztjährigen Pokalbewerb bereits der SCR Altach zu spüren, als die Vorarlberger nur denkbar knapp mit 1:0 die Oberhand behielten. Heuer erreichten die Anifer dank eines 5:1-Kantersieg gegen den FC Kufstein die zweite Runde. Und am Wochenende wurde der FC Hard – Sturms Gegner in Runde 1 – gleich mit 7:0 abgefertigt. Ähnlich sieht es auch Anif-Trainer Thomas Hofer: „Wir haben Vertrauen in unsere Stärken. Wenn Sturm schwächelt oder uns unterschätzen sollte, wollen wir unsere Möglichkeiten nützen.“ Die Aufstiegschancen seiner Elf beziffert er allerdings mit „nur bei ein paar Prozent“.
Statistik
Sechsmal trat der Sportklub Sturm bislang im DAS.GOLDBERG Stadion – wo beizeiten schon einmal ein Traktor zum Zaungast mutiert – an. Vier Mal verließ man dabei den Platz als Sieger, zwei Mal setzte es allerdings auch bittere Niederlagen. Für Philipp Zulechner wäre es jedoch eine Rückkehr an jenen Fleck, an dem der Stürmer seine größten Erfolge feiern konnte. 16 seiner bislang 19 Bundesliga-Treffer erzielte der 27-Jährige einst für die Grödiger. 16 Volltreffer, für die es 2013 nur eine Halbsaison benötigte. Für einen einzigen Kicker der Anifer wird es das bereits zweite Aufeinandertreffen mit dem SK Sturm: Kapitän Rene Zia trug am 23.9.2014 noch violett, als die Salzburger Austria in Vöcklabruck – ebenfalls in der zweiten Cuprunde – gegen die Grazer mit 0:5 das Nachsehen hatte.
Personalsituation
Trainer Franco Foda kann sich durchaus vorstellen, für diese Cuppartie einige der üblichen Verdächtigen zu schonen. Vor allem Alles- und Nationalteamspieler werden voraussichtlich eine wohlverdiente Schaffenspause bekommen. Ressourcen gäbe es genug. Mit Ausnahme von Marc Schmerböck und Oliver Filip sind derzeit sämtliche Kaderspieler einsatzbereit.
Spieldaten
USK Anif – SK Sturm Graz
Mittwoch, 20.09.2017, 18:00 Uhr, DAS.GOLDBERG Stadion
Schiedsrichter: Walter Altmann (Stefan Gamper /Maximilian Weiß)
Mögliche Aufstellung: Gratzei; Puchegger, Spendlhofer, Schoissengeyr, Potzmann; Huspek, Lovric, Ovenstad, Röcher; Eze, Schubert
Ersatz: Schützenauer, Luan, Wetl, Zulj, Zulechner
Wird das Spiel irgendwo übertragen?
ORF Sport +
Wäre schön, wenn Ovenstad wieder eine Chance bekäme. Auch Eze und Gratzei haben sich einen Einsatz verdient.
Die oben angeführte mögliche Aufstellung, wär echt richtig interessant.. Schubert und Eze wären sicher enorm durchschlagskräftig..