Fußball wie damals
Nach 510 Tagen pandemiebedingter Pause darf der SK Sturm Graz am Freitagabend im Sturmstadion Liebenau wieder auf Zuschauer-Limits verzichten. Beim Spiel gegen den amtierenden Meister und Cup-Sieger FC Red Bull Salzburg wird ein beinahe ausverkauftes Haus erwartet. Grund zur Freude bietet aber nicht nur die Fansituation, denn auch am Feld wird den Zusehern so einiges geboten.
Ausgeglichene Bilanz in der Vorsaison
In der Vorsaison ging Sturm im Grunddurchgang in beiden Duellen gegen die Mozartstädter als Sieger vom Platz. Nach dem beeindruckenden 3:1-Auswärtserfolg im ersten Aufeinandertreffen, ging auch das „Heimspiel“ im Klagenfurter Wörthersee Stadion an das Team von Christian Ilzer. Die Spiele im oberen Playoff konnten die Salzburger beide Male mit jeweils 3:1 für sich entscheiden.
Mit Sturm und RB Salzburg treffen zwei Teams aufeinander, die in der letzten Saison ihre Erwartungen zumindest erfüllt haben. Während Salzburg mit beiden nationalen Titeln das Soll erreichte, konnte Sturm die eigenen Erwartungen sogar übertreffen. Dank der starken dritten Saisonplatzierung dürfen die Blackys im August sogar im Europa-League-Playoff an den Start gehen. Für diese Saison ist es wohl das Ziel, an den Leistungen der Vorsaison anzuschließen und nach der Punkteteilung im Frühjahr wieder oben anzugreifen.
Geballte Offensivpower der Bullen
Den ersten richtigen Gradmesser bekommt die Mannschaft von Christian Ilzer bereits in der 1. Runde der Bundesliga zu spüren. Dabei wird der Serienmeister aus Salzburg mit einer stark veränderten Mannschaft in Liebenau auflaufen. Der 33- jährige Matthias Jaissle ersetzt den nach Leipzig ausgewanderten Jesse Marsch auf der Trainerbank. Mit den Abgängen von Patson Daka (für 30 Millionen Euro zu Leicester City), Enock Mwepu (für 23 Millionen Euro zu Brighton) und Abwehrchef Andre Ramalho (zu PSV Eindhoven) mussten die Salzburger einige schmerzhafte Abgänge hinnehmen. RB Salzburg wäre aber national gesehen nicht das Maß aller Dinge, hätten sie nicht passend nachgerüstet. Mit Nicolas Capaldo, dem derzeit verletzten Kamil Piatkowski und dem von Liefering hochgezogenen Benjamin Sesko wurden positionsgetreu neue Spieler verpflichtet.
Besondere (Offensiv-)Gefahr dürfte aber wieder von altbekannten Spielern ausgehen. Allen voran Brenden Aaronson, der im Sommer mit der USA die CONCACAF Nations League gewinnen konnte, dürfte der Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel der Salzburger sein. U21-Europameister Karim Adeyemi und der Schweizer Noah Okafor werden das Sturmduo am Freitag bilden. Sekou Koita, der nach monatelanger Dopingsperre wieder spielen darf, fällt langfristig verletzungsbedingt aus und wird gegen die Grazer nicht im Kader stehen.
Mit dem selben System zum Erfolg?
Beim SK Sturm, der das enge 4-3-1-2-System auch in dieser Saison wieder übernehmen wird, blieb bisher vieles beim Alten. Mit David Affengruber, Manprit Sarkaria, Alexander Prass und dem vom SV Lafnitz zurückgekehrten Martin Krienzer wurden – passend zur neuen Philosophie – ausschließlich junge Perspektivspieler verpflichtet. Das Herz der Mannschaft ist allerdings dasselbe, was speziell der bisher erfolgreich verlaufenen Personalpolitik zu verdanken ist. Die Transferphase der Steirer dürfte aber noch nicht ganz abgeschlossen sein, man befindet sich wohl noch auf der Suche nach einem Innenverteidiger und einem Stürmer.
„Es kann für uns alle ein besonderer Abend werden“
Christian Ilzer fühlt sich für Freitag gut vorbereitet: „Wir haben sehr lang auf das volle Haus gewartet. Man spürt die Vorfreude und im Training ist schon die Anspannung zu spüren.“ Man werde am Freitag „einen großen Fight liefern.“ Den Gegner schätzt der Steirer ähnlich ein wie in den Jahren zuvor: „Wir wissen schon was uns in dem Spiel erwarten wird. Man muss sich um die heurige Salzburger-Mannschaft keine Sorgen machen, die werden wieder abliefern.“ Neben den langzeitverletzten Sandro Ingolitsch, Vincent Trummer und Francisco Mwepu gibt es mit Gregory Wüthrich und Otar Kiteishvili zwei weitere Fragezeichen. Beide Spieler werden zwar verfügbar sein, ob es für die Startelf reicht, wird sich aber erst kurz vor Spielbeginn zeigen.
Spieldaten
SK Sturm Graz vs. RB Salzburg, Freitag, 23. Juli 2021, 20:30
Sturmstadion Liebenau, Schiedsrichter: Walter Altmann
Mögliche Aufstellung: Siebenhandl; Gazibegovic, Affengruber, Geyrhofer, Dante; Stankovic, Hierländer, Kuen, Sarkaria; Yeboah, Jantscher
Ersatz: Schützenauer, Wüthrich, Jäger, Ljubic, Kiteishvili, Shabanhaxaj, Lang
Es fehlen: Mwepu, Ingolitsch, Trummer
wie geil wird das heute werden =)
es ist echt schon viiiiel zu lange her, dass ich mich in der Früh nach dem Aufwachen schon nur mehr aufs Stadion freu! Das hat zum einen mit der erzwungenen Abstinenz zu tun zum anderen aber, und das ist viel wichtiger, freu ich mich auf die geile Mannschaft! Es wird brennen!
off topic: Weiß jemand ob es eigene EC Dressen geben wird? Gibt es die Regelung noch, dass der Biersponsor international nicht so dermaßen überproportional angedruckt werden darf?
Meines Erachtens gibt es diese Regelung nur im Hauptbewerb, die Qualifikation kann mit den normalen Meisterschaftsdressen gespielt werden. Es wird also wieder der Puntigamer Schriftzug auf den EC Dressen zu sehen sein, der mir persönlich auch viel besser gefällt.
jou, aber das Playoff zählt mWn doch schon zum Hauptbewerb. Wir waren halt schon eeeeewig nicht mehr so weit!
aber gut so, ich denk mir nämlich auch, dass die plain Dressen mit dem simplen Schriftzug noch einmal äußerst viel an optischer Qualität gewinnen 🙂
Kann mich nur anschließen, freu mich irre auf das Spiel heute im Stadion und hoffe, dass es nicht nur stimmungstechnisch den Erwartungen/Hoffnungen entspricht. Euro-League Abo ist auch schon eingesackt, jetzt kann uns nur mehr dieses unsichtbare mini-fuzzi drecks ding einen strich durch die rechnung machen.
Ois für die Schwoazn!
Jawohl, heute wieder mal im Stadion.
Schade nur, dass ich dann den Live Ticker nicht mitverfolgen kann