Furioser Auswärtssieg im Titelkampf

Spielbericht: TSV Hartberg gg SK Sturm Graz 1:3 (0:1)

An einem herrlichen Frühsommertag traf der SK Sturm Graz auswärts in der Oststeiermark auf den TSV Hartberg.
Nachdem der Linzer ASK gegen die roten Bullen am Freitag zuvor mit 3:1 gewann, hatten unsere Blackys die Chance mit den Mozartstädtern gleichzuziehen. Im Falle eines Punktegleichstands werden die Salzburger jedoch vorgereiht.

(c) SturmNetz

 

Alan Kijas pfiff die Partie in der ausverkauften Profertil-Arena (5.024 ZuseherInnen) fast pünktlich an, unsere Schwoazn stürmten in der ersten Halbzeit Richtung Südtribüne.
Gleich zu Beginn ging ein hoher Ball von Sturm nach vorne, dieser führte zu einem Einwurf für die Blackys – der darauffolgende Angriff ging zu Goalie Raphael Sallinger.
Unmittelbar darauf folgte ein Angriff über Dimitri Lavalée, auch dieser landete in den Händen von Sallinger. Nur wenige Sekunden später wurde Lavalee erneut von Mamadou Sangare gelegt, Referee Kijas entschied auf einen fairen Zweikampf.
Dann wurde es erstmals vor Vitezslav Jaros heiß: Maximilian Entrup passte auf Dominik Frieser, der nahm sich ein Herz und schoss aus der Distanz, den Schuss, den Jaros nicht perfekt parieren konnte,  klärte Affengruber noch zur Ecke, bevor Entrup abstauben konnte. Der Corner brachte allerdings keinen Erfolg und konnte entschärft werden.  Nach sechs Spielminuten folgte die zweite Ecke des TSV, der Kopfball von Ousmane Diakité küsste allerdings das Fangnetz und Sturm blieb ohne Gegentreffer.

Flotter Auftakt der Gäste

In Minute Neun gab es dann die erste Riesenchance für die Jungs vom Jakominigürtel – William Böving erkämpfte sich nach hohem Zuspiel den Ball, passte auf Tomi Horvat und dieser leitete auf „Danish Dynamite Nr.3“ weiter, aber Mika Biereth scheiterte an Sallinger – eine Riesenchance. Doch nur Momente später klingelte es erstmals im südlichen Tor der Profertil Arena. Ein wunderschönes Zuspiel von Lavalée auf Tomi Horvat eröffnete die Situation, der Slowene legte auf Alexander Prass ab und dieser schloss in eiskalter Nationalteamspieler-Manier vor Schlussmann Sallinger zum 0:1 ab. Ilzer sprach später in der Pressekonferenz von einem Traumtor. Kurz darauf versuchte es Sangaré aus der Distanz, allerdings war dieses „Schüsschen“ kein Problem für die tschechische Nr. 1 im Trikot des SK Sturm.

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Nach 22 Minuten auf der Uhr gab es dann eine Trinkpause aufgrund der ungewöhnlich hohen sommerlichen Temperaturen im April. Nach einem Mittelfeld-Geplänkel wurde es erst wieder in Minute 27 gefährlich: Ein weiter Ball auf Dominik Frieser erreichte diesen auf den Punkt genau, er schloss ab, doch Jaros konnte zu einer weiteren Ecke, die dem TSV auch keinen Torerfolg einbrachte, klären. Im Gegenzug gab es nach einem Foul von Hartberg-Kapitän Jürgen Heil eine gute Freistoßsituation für die Blackys. Der gut angetragene Standard von Jusuf Gazibegovic war aber schlussendlich zu weit und landete im Torout. Es waren dies Highlights in einer – nach dem Führungstreffer – sehr ereignisarmen Halbzeit. Eine schön herausgespielte Aktion der Hartberger gab es noch in der 37. Minute als ein hoher Querpass von Donis Avdijaj Jürgen Heil an der Seite erreichte, der im Zentrum Dominik Frieser sah. Frieser legte wieder auf Heil ab, aber der Pass ins Zentrum des Hartberger Kapitäns erreichte niemanden, außer David Affengruber, der diese Situation souverän klärte.

In Minute 44 gab es nach einem Foul von Paul Komposch den nächsten Freistoß für die Schwoazn. Gazibegovic allerdings wieder mit einem zu langen Ball für seine Kumpanen, es gab somit auch nur Abstoß für den TSV Hartberg. Nach einem gleich drauffolgenden Freistoß für Sturm, den wieder Gazibegovic getreten hatte, traf David Affengruber nach einem Kopfball nur das Außennetz. Aufgrund der (nochmal erwähnten) sehr hohen Temperaturen in Hartberg, gab diese Partie in Hälfte Eins auch nicht wirklich mehr Torchancen her. Somit ging es mit einer insgesamt verdienten Führung aus Sicht der Grazer in die Kabinen. Das Spiel hatte der SK Sturm bis zu diesem Moment auch in den meisten Situationen klar im Griff und unter Kontrolle.

Halbzeit zwei: ein heißer Tanz auf heißem Rasen im heißen Hartberg

Nach genau 27 Sekunden in Hälfte Zwei war es Maximilian Entrup, der zum Schussversuch kam. Dieser wurde jedoch von den Fans auf der Südtribüne runtergefangen, verfehlte das Tor klar, somit keine Gefahr für Vitezslav Jaros. Gleich darauf wieder ein Angriffsversuch der Hartberger, aber Jon Gorenc-Stankovic konnte sich befreien mit einem Lauf bis zur Mittellinie, der slowenische Teamspieler – der auch gute Karten für eine EM-Teilnahme hat – wurde aber von Dominik Prokop gefoult. Die erste Gelbe Karte des Spiels für den Osteirer war die Folge. Nach etwas mehr als 50 Minuten gab es dann einen Freistoß für die Grazer, den Kopfball danach setzte Gregory Wüthrich jedoch neben das Tor von Sallinger – ein erstes Lebenszeichen der Grazer in der zweiten Spielhälfte, machten bis zu diesem Zeitpunkt doch nur die Heimischen das Spiel. Eine Minute später erreichte ein weiter hoher Ball Mika Biereth, doch der Unparteiische entschied richtig auf Stürmer-Foul. 

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Nach 55 gespielten Minuten wurde es dann auch vor dem Tor von Jaros gefährlich. Sangaré setzte sich im Mittelfeld sehr gut durch, spielte kurz auf Dominik Frieser ab. Dieser sah Prokop alleine im Strafraum der Grazer, doch der Abschluss von Prokop ging völlig daneben. Eine große Chance, die kläglich vergeben wurde und einen Abstoß zur Folge hatte. Keine Minute später erreichte wieder ein weiter Ball Mika Biereth, der seinen Körper gekonnt einsetzte und einen weiteren Eckball für die Blackys rausholte, die Sallinger zu einer weiteren Ecke klärte. Diese war aber ebenfalls zu ungenau geschossen und konnte direkt geklärt werden.

Der Tanz wurde heißer und heißer

Der SK Sturm drückte weiter. Sangaré schirmte den Ball vor Biereth ab, übersah aber Willi Böving in seinem Rücken und verlor die Kugel, die zu Mika Biereth kullerte. Der Schuss des Dänen im Strafraum wurde zunächst von Schlussmann Sallingers Gesicht gehalten, doch Biereth kam sofort wieder an den Ball, drehte sich, suchte abermals den Abschluss und wurde im Strafraum gelegt. Eine leichte Berührung, die aber für Schiedsrichter und VAR reichte. Der FIFA-Schiedsrichter Kijas entschied ohne zu zögern auf Elfmeter für die Gäste. 
Für kurze Zeit wurde Sallinger auch behandelt, da der erste Schuss von Biereth schmerzhaft genau den oststeirischen Keeper im Gesicht mit einem roten Fleck segnete.
Nach der Unterbrechung sorgte Otar Kiteishvili für die Zwei-Tore-Führung der Blackys: Der Strafstoß ging genau in die Mitte von Sallingers Tor, während dieser aus Sicht des georgischen EM-Teamspielers in die rechte Ecke hechtete. Ab der 62. Spielminute konnte Sturm seinen 2:0-Vorsprung auf die Hartberger verwalten, die aber ob der hohen Temperaturen keineswegs müde wirkten – war doch an diesem Spieltag Hartberg laut Statistik die heißeste Stadt Österreichs.

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Glühend heiße Schlussphase

Nach 67 gespielten Minuten gab es erneut die verordnete Trinkpause – verständlicherweise. Musste selbst der Anhang der Blackys in der Sonne bei gefühlten 34,91°C auf der Tribüne verweilen. Keine Sorge: Alle brav eingecremt und gut hydriert! Die Hitze veranlasste die mitgereiste Nordkurve nicht zu verminderter Leistung, denn die Jungs und Mädels der Auswärtskurve gaben ohnehin mehr als den besten Support für die bis zu diesem Zeitpunkt hervorragend aufspielenden Grazer.

Aber nicht nur die Sturmfans waren heiß: in der 73. Spielminute fiel dann der Anschlusstreffer für die Elf von Markus Schopp. Maximilian Entrup sah nach einer schön herausgespielten Situation den Ex-Blacky Donis Avdijaj, der sich diese Chance auf ein Tor im Doppelpass gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber nicht nehmen ließ. Somit wurde es eine Viertelstunde vor Spielschluss noch einmal richtig spannend und die Grazer mussten sich nochmal selbst am Riemen nehmen, um die Punktegleichheit mit RB aufrecht zu erhalten. Fünf Minuten später roch es sehr nach der Entscheidung in der Oststeiermark, denn ein Pass in die Tiefe auf Seedy Jatta kam blitzsauber an, auch der Ableger auf den ebenso eingewechselten Amady Camara. Der Malier verwertete souverän, Sallinger wäre hier ohne Chance gewesen – doch Seedy Jatta stand beim Zuspiel auf ihn im Abseits, somit wurde das dritte Tor der Blackys zurecht aberkannt.

Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit wurde es nochmals gefährlich für die Hartberger, denn ein Verteidiger den TSV traf beinahe mit dem Kopf das eigene Tor nach einem weiten Einwurf von David Schnegg.  Den drauffolgenden Eckball trat Otar Kiteishvili auf die kurze Stange und Jon Gorenc-Stankovic verwertete mit seiner lichten Haarpracht zum entscheidenden 3:1 aus Sicht der steirischen Hauptstädter.

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Da war auch die reguläre Spielzeit bereits abgelaufen. Referee Kijas gab nochmal sechs zusätzliche Minuten an Nachspielzeit obendrauf. Der mitgereiste Anhang feierte bereits lautstark – konnte man sie doch lauter hören als den Kommentator auf Sky, wie sie „Wir werden Meister“ skandierten. In der 90+4.Minute war es nach einem Konter nochmals Amady Camara, der den Ball am Tor der Hartberger vorbei schoss, nachdem er einen Sololauf über das halbe Feld hinlegte. Vermutlich sah Camara bei dem enormen Tempo die Kollegen Jatta und Prass nicht, die neben ihm die deutlich besseren Einschussmöglichkeiten gehabt hätten.

So blieb es beim 3:1 für den SK Sturm. Danach kam auch keine nennenswerte Gelegenheit für beide Teams zustande, und die Schwoazn nahmen die drei so wichtigen Punkte im Meisterrennen mit nach Graz.  Jetzt ist man gleichauf mit den Bullen und die Entscheidung in der Meisterschaft verspricht sehr spannende Wochen. Das Wetter wird etwas abkühlen und auch die Anstoßzeiten in den nächsten Spielen werden etwas angenehmer sein, sollte es doch wieder ähnlich heiß werden. Das Team ist jedenfalls bereit für mehr!

4 Kommentare

  1. fid82 sagt:

    Die Statistik liest sich nicht so gut, aber das ist egal.
    Verdient zu Salzburg aufgeschlossen und wichtige Punkte im Titelkampf und auch für Platz 3.

  2. bianco nero tifoso sagt:

    Olta, Tabellenführer der Herzen, gemma Schwoaze, wir san die Besten, besser als der Rest, in Hartberg ein Fussballfest, eine Hitz, schwitz, scheiss mich an, bist du deppat, Weltklasse Burschen, kämpfen, immer alles geben, Sturm Graz ist unser Leben.

    Dingen werden wahr, wenn man sie oft genug sagt, heute ist so ein schöner Tag, zum Geniessen, Sturm Graz ist ein Mitgliederverein, von keinem reichen Investor angewiesen, unabhängig, stark und autark.

    Vullgas Sturm Graz zum Double, dann rollt die schwarz-weisse Kugel und der Rubel, Meister und Cupsieger, dann haben wir einen historischen Flieger, eine Raketn, dass glaubst du heute noch nicht, es wird so sein, Sturm Graz, ein absoluter Kultverein ohne Schweinerein, so soll es sein, vor Freude schrein, in Liebenau sind wir daheim.

    Der absolute Wahnsinn, es geht am Freitag schon wieder weiter gegen die Grünen vom Block West, das nächste Fussballfest, Abendspiel, der nächste Tag frei, die nächsten Punkte drei, wir spün uns in einen Siegesrausch, lassen es krachen, Rapid hat sicher nix zu lachen, wir brauchen jeden Mann und Frau im Hexenkessel Liebenau.

    Rapid hat einen Beistrich in der Untergatti, sie haben Angst, schiffen sich an, schickmas ham, die Mundels wieder übern Semmering nach Wien, the boys in green.

    Es ist eine Euphorie in Graz, unglaublich, die Stimmung ist meisterlich, wir sind Sturm, la famiglia untern Grazer Uhrturm und schreiben gerade Geschichte für die Ewigkeit, bist du gscheit, eine Freid, reichen uns die Hände und werden alle Legende.

  3. Ennstaler sagt:

    Heute „schwarzer“ Tag für Sturm, die Jungen erringen nach langer Zeit einen wichtigen Sieg, die Erste zieht mit dem Leader gleich und auch die Damen holen einen Punkt in Wien.

  4. abcdre sagt:

    Perfekte Runde für Sturm.

    Wie kann der VAR das 2:1 eigentlich nicht bewerten? TV-Bilder zeigen das Abseits doch eindeutig. Nur gut, dass uns das keine Punkte gekostet hat.

    Jetzt gleich dreimal Rapid und einmal Salzburg bügeln und die Saison wäre perfekt.

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