From Zero to Hero
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der letzten Partie sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match:

© Martin Hirtenfellner Fotografie
Philipp Zulechner – Note: 2,51
Was war das für ein Ausrufezeichen des nahezu schon abgeschriebenen Stürmers der Schwarz-Weißen? Viel Kritik prasselte im Laufe des Spiels bereits auf ihn ein, Unverständnis ob seiner Aufstellung machte sich breit. In Erscheinung trat Zulechner erstmals Mitte der zweiten Halbzeit, als er eine Riesenchance vergab. In der Folge sollte er es aber weit besser machen, denn nach einer schönen Huspek-Vorarbeit knallte der Stürmer das runde Leder in die Maschen. „So important!“, twittert der geistige Leader dieser Welt. Seine Leistungssteigerung krönte der Sturmtank mit einem schönen Heber zum 2:1-Siegestreffer. In diversen Internets wurde dem gelegentlich ein bisschen behäbig wirkenden Zulechner jegliche Torgefahr abgesprochen. Mit diesen beiden Treffern hat er aber ganz klar untermauert, dass mit ihm durchaus zu rechnen ist. Wie heißt es so schön, Totgesagte leben länger? Dass die aufkeimende Kritik durchaus nachvollziehbar war beziehungsweise ist, möchte der Autor aber schon hervorheben. Außerdem sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass der Gegner die Regionalliga sein Zuhause nennt.
Jörg Siebenhandl – Note: 2,52
Der Schlussmann des SK Sturm musste recht selten in das Spielgeschehen eingreifen, trotzdem änderte das nichts daran, dass er einmal den Ball aus dem Netz fischen durfte. Speziell gen Ende des zweiten Durchgangs bewahrte Siebenhandl seine Mannschaft vor einem erneuten Gegentreffer, vor allem seine Parade in der Nachspielzeit erwies sich als durchaus spielentscheidend. Ansonsten sah man von ihm ein gewohnt sicheres Auftreten, speziell im Aufbauspiel.
Philipp Huspek – Note: 2,69
Als der Flitzer auf der rechten Außenbahn für Eze eingewechselt wurde, griffen sich viele Sturmfans an den Kopf. Warum wechselt Foda den gefährlicher wirkenden Stürmer aus und bringt dazu noch einen rechten Mittelfeldspieler? Im Nachhinein sollte der Coach aber Recht behalten, denn so wie Zulj machte Huspek eine starke Partie und war ein Hauptfaktor für den knappen Erfolg. Er wirkte ungemein flink und agil und war ein ständiger Unruheherd. Außerdem legte Huspek den Ball beim zwischenzeitlichen Ausgleich schön auf Zulechner ab.
Thorsten Röcher – Note: 2,75
Der dribbelstarke Neuzugang wusste gegen Anif speziell in der zweiten Halbzeit zu überzeugen. Beispielsweise holte er geschickt den Elfmeter für seine Mannschaft heraus und leitete Topchancen von Zulechner und Eze mustergültig ein. Seine Technik konnte er bei widrigen Bedingungen allerdings nicht immer ausspielen. Außerdem klappte das Zusammenspiel mit Potzmann in diesem Spiel nicht allzu gut. Röcher wich öfters als gewohnt in die Mitte aus, konnte sich dort aber selten durchsetzen und Torgefahr ausstrahlen.
Fabian Koch – Note: 2,82
Gerüchten zu Folge schielt Forrest Gump etwas neidisch auf die Pferdelunge des Fabian Kochs. Der sympathische Tiroler spult seitdem er die rechte Abwehrseite des SK Sturm beackert Kilometer für Kilometer ab. Es scheint, als bräuchte dieser Mann niemals eine Pause. Man möge hoffen, dass dies nicht irgendwann seinen Tribut zollt. Dem aufmerksamen Leser ist vielleicht aufgefallen, dass sich der Autor bisher in keiner einzigen Zeile über seine Partie geäußert hat. Daran kann man erkennen, wie unauffällig ebenjene war, aber zugleich auch, wie wichtig Koch ist. Dies bewies er einmal mehr mit einer mustergültigen Vorlage zum Siegtreffer. So einen verlässlichen Außenverteidiger wünscht sich wohl jeder Trainer.
Marvin Potzmann – Note: 3,12
Mit 1,77 m ist Sorda, der Torschütze für den USK Anif, wahrlich kein Kopfballungeheuer. Dass selbiger trotzdem so ungehindert einnicken durfte, liegt am Außenverteidiger der Schwarz-Weißen. Potzmann agierte nämlich beim Gegentreffer äußerst unbekümmert und ließ den ihm zugeteilten Gegenspieler völlig alleine. Ansonsten war es eine durchaus solide Partie des so wichtigen polyvalenten Dauerbrenners. Oftmals versuchte er sich auch in die Offensive einzuschalten, zu häufig ohne Erfolg.
Stefan Hierländer – Note: 3,13
Fabian Kochs schärfster Konkurrent in der Kategorie Dauerläufer kehrte gegen Anif nach seiner Gelbsperre wieder in die Stammformation zurück. Sein Comeback hätte er sich aber wohl anders vorgestellt. Hierländer war bemüht, haderte allerdings über die gesamte Dauer des Spiels oftmals mit seiner eigenen Leistung. Zurecht.
Emeka Eze – Note: 3,21
Nach den bisher gezeigten Auftritten kann man festhalten, dass der SK Sturm hier auf jeden Fall eine interessante Neuverpflichtung getätigt hat. In einigen Ansätzen sind schon sehr vielversprechende Anlagen zu erkennen. Nur eine Weltklasseparade von Stadlbauer verhinderte Ezes ersten Torerfolg in Schwarz und Weiß. Er wird auf jeden Fall den Konkurrenzkampf im Sturm der Grazer beleben, wenngleich er verständlicherweise bisweilen noch wie ein Fremdkörper in der Mannschaft wirkt.
James Jeggo – Note: 3,26
Der Australier sieht aus, als könne er keiner Fliege etwas zuleide tun, am Platz agiert er aber ganz anders. Einmal mehr räumte er alles, was sich ihm in den Weg stellte, ab und festigte das Mittelfeld. Gegen Ende der zweiten Halbzeit brannten ihm die Sicherungen durch, als er von einem Anifer hart gefoult wurde. Dieser Emotionsausbruch wirkte paradoxerweise wie ein Weckruf für den SK Sturm. Manchmal sind es auch solche Aktionen, die einer Mannschaft Auftrieb geben können. Trotzdem muss Jeggo hier in Zukunft cooler agieren – für seine Aktion hätte er durchaus auch den roten Karton sehen können.
Peter Zulj – Note: 3,31
Man möge den kreativen Kopf der Mannschaft für diesen peinlich geschossenen Elfmeter steinigen, aber trotzdem darf man den Effekt seiner Einwechslung keinesfalls ausblenden. Mit seiner Hereinnahme hat sich das Angriffsspiel der Blackies zum Positiven gewendet. Sein unglaubliches Feingefühl und seine körperliche Präsenz im Mittelfeld machen den SK Sturm um eine Klasse stärker. Der Neuzugang war einer der Aktivposten im Angriffsspiel der Grazer und stets präsent. Er war an vielen gefährlichen Aktionen der Schwarz-Weißen beteiligt und strahlte immense Gefahr aus. Trotzdem sei festgehalten, dass es kein allzu großes Kunststück darstellt, gegen einen unterklassigen Gegner die ein oder andere positive Aktion zu haben.
Christian Schoissengeyr – Note: 3,32
Nachdem der Hühne zuletzt etwas unglücklich agierte, absolvierte er gegen Anif eine solide Partie. Schoissengeyr dürfte womöglich noch etwas Matchpraxis brauchen, um wieder an seine starke Form der Vorsaison anzuknüpfen. Diese möge man ihm gewähren, denn alleine die Vorstellung an eine künftige Dreierkette, bestehend aus ihm, Maresic und Spendlhofer, beschert dem Autor feuchte Träume. Wie wertvoll ein Mann seiner Statur sein kann, hätte der Innenverteidiger auch fast in Halbzeit zwei bewiesen, als er völlig freistehend den Ball aus kurzer Distanz über den Kasten setzte. Den muss er einfach machen.
Sandi Lovric – Note: 3,36
Der Mittelfeldmotor des SK Sturm stockte in den vergangenen Partien leider ein wenig. Wie schon gegen den LASK wurde Lovric zur Halbzeit ausgetauscht. Es scheint, als würde Jeggo ihm wieder den Stammplatz streitig machen. Klar ist das bitter für Sandi, aber auch er wird wieder zu vermehrter Spielzeit kommen und solche Formschwankungen sind bei einem jungen Spieler ganz normal (Maresic darf hier als Maßstab nicht hergenommen werden). Dass Lovric der Mannschaft weiterhelfen und ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Saison werden kann, hat er in dieser Spielzeit schon häufig bewiesen, deshalb sollte man sich um ihn keine allzu großen Sorgen machen.
Christian Schulz – Note: 4,08
Einem jeden Spieler sei ein Formtief selbstverständlich verziehen, denn dass nicht immer alles perfekt gelingen mag, ist klar. Doch bei Schulz gestaltet sich das ein wenig komplizierter. Mit einem großen Haufen Vorschusslorbeeren stieß er zum SK Sturm und prompt wurde ihm die Kapitänsbinde überreicht. Von den anfangs durchaus passablen Leistungen sieht man quasi nichts mehr. In nahezu jedem Einsatz glänzt der Routinier mit eklatanten Fehlern. Der Innenverteidiger ist im frühen Winter seiner Karriere angekommen und so agiert er auch auf dem Platz. Zu oft fehlt die nötige Aggressivität in den Zweikämpfen und auch sein im Normalfall gutes Stellungsspiel ist nicht mehr vorhanden. Welche Konsequenzen das mit sich bringt, konnte man beispielsweise beim Heimspiel gegen Podgorica oder in der Partie gegen Anif sehen. Da Schulz die Schnelligkeit fehlt, um Stellungsfehler auszubessern, gerät er oftmals ins Hintertreffen und kann sich nur mehr mit Fouls helfen. Ein solches führte bekanntlich zum Gegentreffer, ihm die alleinige Schuld an diesem zu geben, ist aber schlichtweg falsch, trotzdem war er wieder entscheidend beteiligt. Mittlerweile, muss wohl auch der Trainer erkennen, dass ihm seine Mitspieler den Rang abgelaufen haben.
Das SturmNetz-Team bedankt sich bei 215 eingegangenen Bewertungen und widmet unserem Man Of The Match, Philipp Zulechner, folgenden Song:
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