FLYERALARM schüttet Puntigamer um

Spielbericht: FC FLYERALARM Admira vs. SK Puntigamer Sturm Graz

Den FC FLYERALARM Admira und den SK Puntigamer Sturm Graz trennen im Vorfeld der 26. Runde der tipico Bundesliga 15 Zähler. Man mag es kaum glauben, doch es ist das Duell zweier Tabellennachbarn. Während die Mannen aus dem „Grünen Herzen Österreichs“ um die internationalen Plätze kämpfen, führen die Herren aus „Niederösterreich – Hinein ins Leben“ die Nachzügler rund um den SK Wien Energie Rapid Wien an. 30 Minuten vor Anpfiff der Partie setzt zusätzlich zu den starken Windböen hässlicher Nieselregen in der BSFZ-Arena ein. Man darf hoffen, dass sich Puntigamer Sturm in der Partie ähnlich stark präsentieren wird, wie der Sturm, der mit Höchstgeschwindigkeit durch die Südstadt weht. Headcoach Franco Foda muss auf den angeschlagenen Stefan Hierländer und den nach seiner bereits !neunten! Gelben Karte gesperrten James Jeggo verzichten, der sich am späten Nachmittag eine Shoppingtour mit seiner Freundin im „MURPARK – Das Einkaufszentrum in Graz“ gegönnt hat. Philipp Huspek ersetzt auf der rechten Seite Hierländer, Martin Ovenstad darf sich im defensiven Mittelfeld neben dem baumlangen Simon Piesinger versuchen, der sich davor in Acht nehmen muss, im Spiel nicht so durch die Luft gewirbelt zu werden, wie die tipico Bundesliga-Werbeaufsteller im Vorfeld der Partie.

© Martin Hirtenfellner

FLYERALARM im Admira-Strafraum

Der Stadionsprecher ist noch nicht an den neuen Vereinsnamen gewöhnt und präsentiert die rot-schwarze Elf (schrecklich, diese Farbkombination) unter dem Namen FC Admira Wacker Mödling, bessert aber umgehend aus und baut auf FC FLYERALARM Admira Wacker um. Kurze Zeit später steht das bereits durchnässte und von den Werbeaufstellern befreite Spielfeld bereit und die Spieler beider Mannschaften darauf. Schiedsrichter Mag. Harald Lechner wartet noch kurz auf das OK von Sky Sport Austria und pfeift das Abendspiel dann an. Und lange dauert es nicht bis zur ersten Riesenmöglichkeit auf die Führung für Puntigamer Sturm! Huspek ist über rechts auf und davon, spielt perfekt in den Rückraum der FLYERALARM-Abwehr, wo Baris Atik völlig blank steht und nach mangelhafter Ballmitnahme nur die Latte trifft. Der Nachschuss von Marc André Schmerböck wird von Christoph Knasmüllner im letzten Moment von der Linie geklärt. 

Und es bleibt weiterhin brandgefährlich im Gastgeber-16er! Atik spielt Huspek wunderschön frei, der will Deni Alar in Szene setzen, doch dem einschussbereiten Toptorjäger wird der Ball im finalen Moment vom Fuß gegrätscht. Der Wind kratzt mittlerweile nicht nur an Topgeschwindigkeiten sondern auch an der Regelwidrigkeit. Torhüter Christian Gratzei kann beispielsweise einen Freistoß nicht regelkonform ausführen, da die Kugel sich unmittelbar nach dem Ablegen in Bewegung setzt, und wird zurückgepfiffen. Nach etwas mehr als 20 Minuten hat Puntigamer Sturm Glück: Fabian Koch wird im eigenen Strafraum an der Hand angeschossen, Schieri Lechner legt die Situation aber – durchaus berechtigt – als regulär aus. Es soll aber auch schon Unparteiische gegeben haben, die hier auf den Punkt zeigen. Die erste wirklich gute Aktion der Mödlinger bietet sich Maximilian Sax gut vier Minuten später: Nach einer flachen Hereingabe nutzt der Mann mit Dutt seinen Außenrist und schiebt den Ball rechts am Gehäuse vorbei. Christian Schulz schlägt den Ball im Gegenzug nach einem Standard über das Tor.

© Martin Hirtenfellner

Sturm die spiel-, Admira die werbetreibende Kraft

Nach einer halben Stunde ergibt sich eine halbe Chance für die Herren aus „Graz – Willkommen in Graz“. Simon Piesinger schließt nach einer sehenswerten Kombination mit dem linken Fuß von der Strafraumgrenze ab, doch das Rollerchen ist keine ganz große Herausforderung für FLYERALARM-Schlussmann Andreas Leitner. Bis zur Pause tut sich nichts mehr, das Halbzeitprogramm in der BSFZ-Arena hat mehr Werbung zu bieten, als Privatsender à la Pro7 – der Stadionsprecher kann einem wirklich leid tun. Sturm könnte durchaus schon in Führung liegen und zeigt eine beherzte Leistung, Atik, Schmerböck und Alar hatten die dicksten Gelegenheiten auf Seiten der Steirer. Defensiv steht Puntigamer Sturm so sicher wie eine Bierbrauerei in Graz-Puntigam, einzig über die linke Angriffsseite der Gastgeber hat Fabian Koch hin und wieder etwas Probleme.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit nimmt sich Linksverteidiger Charalampos Lykogiannis ein Herz und zieht vom Strafraumeck ab – man munkelt, das hätte schon einmal funktioniert. Diesmal aber landet der Ball genau in den Armen von Goalie Leitner. Aber auch FLYERALARM Admira lässt sich nicht lumpen – Srdjan Spiridonovic spielt den Ball von links flach zur Mitte und Sax trifft nur einen schwarz-weißen Verteidiger. Die größte Möglichkeit in diesem sehr kurzweiligen Spiel bietet sich jedoch kurz darauf Christoph Monschein! Urplötzlich steht der von ASK Ebreichsdorf gekommene Stürmer vor Torhüter Gratzei und dieser kann mit einer Weltklasseparade das Leder aus dem Eck fischen! Nach einer Stunde gibt es auf beiden Seiten nennenswerte Möglichkeiten. Zuerst hat Leitner bei einem Eckball Glück, dass der Wind ihm keinen folgenschweren Streich spielt, im Anschluss kann FLYERALARM Admira ein Gestocher im Gästestrafraum nicht nutzen. Der darauf folgende Eckball wird noch um einiges gefährlicher: Koch lenkt den Ball an die eigene Stange und Gratzei baggert den Ball in Volleyballmanier aus der Gefahrenzone.

© Martin Hirtenfellner

Der Mond scheint hell über Mödling

Ein Freistoß von Lyko auf der anderen Seite kann Leitner gemächlich aufnehmen, es gab schon gefährlichere Standards des Außenpracker aus „Griechenland – All Time Classic“. Dann fällt aber das dieser Partie längst gerecht gewordene Tor – nur halt auf der falschen Seite. Monschein hat den perfekten Laufweg, die Defensive ist ganz damit beschäftigt, auf Abseits zu reklamieren und sieht so den Treffer der Sturmspitze erste Reihe fußfrei. Foda reagiert, bringt statt Schmerböck Sascha Horvath. Nur Minuten später muss auch Ovenstad, der eine unauffällige Leistung bot, das Feld räumen, Seifedin Chabbi hat 20 Minuten Zeit, sich am Scoresheet zu verewigen – und hätte das beinahe mit seiner ersten Ballaktion geschafft. Huspek spielt den Ball zur Mitte und der Sohn des Trainers der SV Guntamatic Ried grätscht diesen nur um Zentimeter am Tor vorbei. Drei Minuten später ist es Markus Wostry, der am anderen Ende des Spielfelds das Spielgerät per Kopf über den Kasten befördert.

Ein Dutzend Minuten vor Ende der Partie agiert Foda ein drittes und letztes Mal und bringt den zuletzt für die Spieltagsformation ignorierten Kristijan Dobras anstelle von Philipp Hupek für die Schlussoffensive. Dass es die nie geben sollte, wusste man zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die roten Litfaßsäulen können sich also gegen schwarz-weiße Werbeträger mit 1:0 durchsetzen und verkürzen den Rückstand auf die Steirer auf zwölf Punkte. Puntigamer Sturm kann den Patzer des SCR Cashpoint Altach, welcher mit 2:0 dem Tabellenletzten aus dem „Innviertel – ehrlich. echt. guat“ unterlag, nicht nutzen und bleibt vier Zähler hinter Rang 2. By the way: Ex-Blacky Christian Klem schießt den RZ Pellets WAC im Wolfsduell gegen die NÖ-Hauptstädter (welche den FLYERALARM-Anhängern den Sprechgesängen nach zu urteilen im Übrigen egal sind) in der allerletzten Minute zum Sieg. Da entwickelt sich noch jemand zum Torjäger. Einer, der dem SK Puntigamer Sturm heute gefehlt hat.

Spielbericht powered by Christian Albrecht

Spieldaten

Galerie:


 

Die Spieler könnt ihr HIER bewerten!

 

2 Kommentare

  1. mahoni sagt:

    Besser kann man die Lächerlichkeiten der käuflichen Vereine nicht beschreiben. Wie sehne ich mich in die gute alte Fußballzeit zurück, als man die Spieler auch auf der Straße erkannte und das bis zum heutigen Tag. Auch wenn der Name unseres Vereines schon seit den 60ern käuflich war und leider noch immer ist, früher war es definitiv besser, auch wenn es abgedroschen klingt. Es wäre schön endlich wieder einen Sturm-Spieler im Sturm-Dress zu sehen. Ich hoffe Jeggo, hat es gestern noch rechtzeitig zum Spiel in die Südstadt geschafft, oder hatte er auf Grund der Gelbsperre frei? Einen Mario Haas oder auch Klaus Salmutter konnte man in solchen Fällen im Fan-Sektor entdecken. Aber ja, die sind ja auch schon von Kindheit auf mit ihrem Verein vertraut gewesen. Da gibt es eine andere Bindung, als wenn man 1 Jahr (oder mittlerweile schon im Halbjahrestakt) dort spielt oder da. Manchen Kickern scheint es auch egal zu sein ob sie in der trostlosen Südstadt spielen oder in der leeren Bullen-Arena oder ob Sturm gegen R. Wien am Programm steht. Hauptsache der Knödel stimmt.

  2. Marchanno Diaz Rabihou sagt:

    Erst wenn flyeralarm unser Sponsor ist, die letzten treuen Fans vergrault sind, alle Talente verschenkt wurden und wir gg die kleinen Vereine mauern und ausputzen spielen – weil wir selbst schon ein kleiner Verein sind – vielleicht kommt ja dann ein Umdenken ?!

Schreibe einen Kommentar