Finally arrived!
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der gestrigen Bundesliga-Begegnung FC Wacker Innsbruck vs. SK Sturm Graz sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man Of The Match:
Lukas Grozurek – Note: 1,31
Bis zum gestrigen Spiel am Tivoli rissen seine Leistungen kaum einen schwarz-weißen Anhänger vom Hocker, doch dann kam Innsbruck! Grozurek darf getrost als auffälligster Offensivspieler im Spiel gegen den Aufsteiger bezeichnet werden. Er bewies ein ums andere Mal viel Übersicht, verteilte die Bälle im Sinne eines klassischen Spielmachers, setzte seine Mitspieler immer wieder gut in Szene. Erwähnt seien hierbei seine starken Vorlagen auf Peter Zulj in Halbzeit eins und sein uneigennütziger Pass auf Philipp Hosiner zu Beginn der zweiten Hälfte. Beide Zuspiele hätten sich einen Scorerpunkt verdient, aber letztendlich konnten sie von seinen Mitspielern nicht im Kasten untergebracht werden. Da die Kollegen seine guten Ideen nicht vollends umsetzen konnten, musste der 26-Jährige eben selbst das Ruder an sich reißen. Grozurek krönte seine tolle Leistung nämlich mit zwei Toren. Die Tatsache, dass er einen Treffer mit dem linken und einen mit dem rechten Fuß erzielte, untermalt einmal mehr, warum der Flügelflitzer von der Admira geholt wurde: Der Junge hat viel Qualität. Optimiert er seine Defensivarbeit und baut er in den kommenden Partien auf dieses Spiel auf, wird er uns noch viel Freude bereiten. Er ist nun also endlich in Graz angekommen und absolut verdienter Man of the Match!
Markus Pink – Note: 2,04
Blöde Wortspiele mit seinem Namen bleiben euch hier erspart. Von all den Neuzugängen scheint er bereits am ehesten eine gewisse Konstanz gefunden zu haben, denn er trifft regelmäßig. Sein Tor in Innsbruck leitete er selbst ein, als er Philipp Hosiner mit einem schönen Pass optimal in Szene setzte und den Nachschuss mit einer Selbstverständlichkeit in die Maschen drückte, wie man sie von ihm immer mehr gewohnt wird. Er lauert immer dort, wo er dem Gegner am meisten wehtun kann und trifft, wenn er abzieht. Kärntner in der Steiermark – eine unendliche Erfolgsgeschichte.
Jörg Siebenhandl – Note: 2,14
Dass er ein toller Rückhalt für seine Mannschaft ist, bewies Jörg Siebenhandl in der Vergangenheit schon oft genug. Gegen Amsterdam etwa vermochte er einige Großchancen zunichtezumachen. Auch gegen den FC Wacker wirkte er über weite Strecken des Spiels sicher, wenngleich er bei einem Eckball ordentlich danebengriff. Zudem fiel in den bisherigen Pflichtspielen auf, dass seine Ausschüsse, eigentlich untypisch für den Goalie, nicht mehr so präzise bei seinen Mitspielern ankommen wie noch in der letzten Saison und ihn seine Vorderleute in der Verteidigung durch riskante Rückpässe immer wieder in unnötige Bedrängnis bringen. Bei den Gegentoren kann man Siebenhandl nur bedingt Mitschuld geben, denn Maresic‘ Bock vor dem 1:3 und das viel zu lachse Attackieren seiner Defensive vor dem Anschlusstreffer, der das Spiel unnötigerweise noch einmal spannend werden ließ, machten es dem Schlussmann nicht leicht.
Stefan Hierländer – Note: 2,15
Der Kapitän hat seine Schleife nicht in der Lotterie gewonnen, das zeigt er Spiel für Spiel durch starke Leistungen. In Innsbruck blieb er offensiv allerdings etwas unter den Erwartungen und das, obwohl seine Qualitäten als Kreativspieler bekannt und seine Distanzschüsse mittlerweile sehr präzise sind. Defensiv hingegen konnte er als einer der aktivsten und erfolgreichsten Spieler wahrgenommen werden. Oft holte er sich den Ball weit hinten ab und versuchte, das Spiel nach vorne schnell zu machen, was manchmal besser gelang und manchmal schlechter. Bei Hierli hat man allerdings das Gefühl, dass die Kapitänsehren sein Spiel beflügeln und er so zu einem noch wertvolleren Teil des Kaders geworden ist.
Fabian Koch – Note: 2,34
Sein unermüdliches Auftreten – Laufarbeit, Zweikampfverhalten, Raumgewinn – machen ihn stets zu einer Schlüsselfigur für den spielerischen Erfolg des SK Sturm. Gestern legte er seine Rolle tatsächlich sehr offensiv aus, ging immer wieder weit mit nach vorne und bot sich einmal sogar als Anspielstation in der Spitze, fast schon im gegnerischen Strafraum, an. Dennoch muss man ihm ankreiden, dass diese offensive Ausrichtung in seinem Passspiel am Samstag kaum zur Geltung kam. Da hat der Tiroler in seiner steirischen Wahlheimat noch Luft nach oben – wie eigentlich auch alle seine Teamkollegen in ihren Bereichen.
Lukas Spendlhofer – Note: 2,57
Insgesamt war das eine sehr starke Leistung des Innenverteidigers. Lukas Spendlhofer präsentierte sich gegen Innsbruck als sicherster Part der Hintermannschaft. Kurze Kritik sei aber erlaubt: Sein sonst solides Spiel nach vorne stockte diesmal, denn immer wieder spielte der Innenverteidiger anstelle des öffnenden Passes den sicheren Ball zurück. Das ist vor allem angesichts der bei langen Zuspielen nach vorne extrem unsicheren Tiroler Defensive schade gewesen. Seine Arbeit gegen den Ball war bis kurz vor Schluss jedoch einmal mehr mustergültig.
Anastasios Avlonitis – Note: 2,68
Müsste man den unsichersten Part der schwarz-weißen Defensivabteilung benennen, wäre es wohl der „Innengrieche“, dem diese zweifelhafte Ehre zuteilwürde. Missverständnisse mit seinen Kollegen und manchmal zu zaghaftes Attackieren zeichneten seine Leistung. Aber der Grazer „Abwehrbeton“ muss erst noch fest werden. Immer wieder lässt er aufblitzen, was er eigentlich kann. Seine Stärke bei Luftzweikämpfen konnte er ein ums andere Mal gut einsetzen. Findet er seine alte Form wieder, wird er zusammen mit Maresic und Spendlhofer wohl ligaweit die beste Defensivabteilung bilden.
Peter Zulj – Note: 2,69
Dem „neuen Zehner“ geht das Spiel derzeit nicht so leicht vom Fuß, wie noch in der Vorsaison. Den tödlichen Pass kann er spielen, das weiß man und blickt man auf helle Momente zurück, in denen er wie etwa gegen Hartberg (Vorbereitung des zwischenzeitlichen 2:1) seine Klasse eindrucksvoll aufs Tapet brachte, kann man derzeit wohl nur von „müden Beinen“ ausgehen – immerhin gehört er zu den Dauerläufern, die bisher in jeder Partie über die volle Spielzeit gingen. In Innsbruck ließ er seine Qualitäten nämlich über weite Strecken missen. Nach flottem Umschalten hielt er den Ball meist zu lange und verabsäumte es, seine mit nach vorne aufgerückten Kollegen gewohnt gut zu bedienen. Besonders ungewöhnlich war sein Fehlpass in Richtung des gut in den Strafraum gelaufenen Hosiner, der eine vielversprechende Chance im Keim erstickte. Auch in der zweiten Halbzeit hätte er Gelegenheit gehabt, den Ball im Angriff an besser positionierte Kollegen abzugeben, was er leider nicht tat.
Philipp Hosiner – Note: 2,71
Der Stürmer wirkte in Innsbruck sehr bemüht und hatte abermals nicht nur eine Top-Chance, sondern aufgrund seiner schon richtigen Laufwege viele Gelegenheiten, zum Abschluss zu kommen. Seinen Einsatz rechtfertigt er durch seine andauernde Anspielbarkeit – er ist immer da, wo er gebraucht wird und das wird uns einen bestimmten Wechsel eines Stürmers zu einem Verein in Wien vielleicht schnell vergessen lassen. Lediglich seine Ballannahmen und Eins-gegen-Eins-Aktionen sorgen manchmal für Stirnrunzeln unter den Fans des SK Sturm. Da gibt es noch viel Luft nach oben, wie er unter anderem auch selbst zugibt.
Markus Lackner – Note: 3,2
Licht und Schatten – so könnte man Lackners Auftritte bisher wohl am treffendsten beschreiben, denn so ganz scheint sich der Ex-Admiraner in Graz noch nicht im Teamgefüge eingefunden zu haben. Auffällig ist, dass er im Gegensatz zu seinem Vorgänger, der zur Austria abgewandert ist, nicht in die Zweikämpfe kommt und diese vielleicht sogar zu selten sucht. Beim zweiten Gegentor durch Martin Harrer wäre eine Attacke seinerseits gefragt gewesen. Der Geistthaler im Dienste des FC Wacker konnte aber ungehindert durch die Abwehrreihen spazieren und das Spiel mit seinem platzierten Schuss ins Kreuzeck noch einmal spannend machen. Einige gute Ansätze lässt er jedoch in seinem Passspiel und seinem Spiel ohne Ball erkennen. Summa summarum: Da geht mehr!
Dario Maresic – Note: 3,31
Dem jungen Innenverteidiger passierte gestern ein grober Schnitzer, der zum 1:3 führte und vielleicht durch sein etwas zu lässiges Gebaren bedingt war. Gut, das sei einem 18-Jährigen verziehen, denn wie auch Spendlhofer agierte er bis kurz vor Schluss sehr sicher und souverän. Seine Pässe nach vorne sind nach wie vor maßgeblich für das Grazer Angriffsspiel und zeigen, welch gute Übersicht er über das Spielgeschehen hat. Insgesamt hat sich die Grazer Defensive in der noch jungen Saison aber schon stark gesteigert – anfangs noch unsicher, scheint sich das gewohnt sichere Bollwerk der Grazer nun schön langsam zu formieren.
Eingewechselt:
Thomas Schrammel – Note: 3,12
Der Verteidiger hat es in Graz nicht leicht und scheint sich auch nicht wirklich wohlzufühlen. Im Spiel der Grazer wirkt er leider sehr oft wie ein Fremdkörper, wenngleich er durchaus über Qualität verfügt. Seine Einwechslung sollte zusätzliche Stabilität in die Defensive bringen, dies misslang leider.
Philipp Huspek – Note: 3,28
Huspek, die Pferdelunge, muss aktuell meist mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen. Dabei kann der offensiv gerne giftige Achtzehner viel Positives zum Offensivspiel beitragen. Er scheint allerdings momentan mit Formproblemen zu kämpfen. Mit der letzten Spielaktion hätte er nach einem Konterlauf den Zwei-Tore-Vorsprung vorbereiten können, entschied sich aber trotz viel besserer Alternativen für die schlechteste Variante und vermurkste eine 3:2-Überzahlsituation – das hätte ein Treffer werden müssen. Nichtsdestotrotz: Dran bleiben, Philipp!
Emeka Friday Eze – Note: 3,09
Körperlich dürfte er nach seiner Verletzung noch nicht ganz bei 100 % sein, denn nur so ist erklärbar, dass er nicht von Beginn an spielen durfte. „Edeljoker“ ist im Hinblick auf Eze ein Hilfsausdruck. Er bekommt lange Bälle unter Kontrolle und schirmt sie meist perfekt ab. Offensiv hätte er allerdings wohl noch etwas gefährlicher sein können und disziplinierter: Nach seiner verdienten gelben Karte setzte er in einem darauffolgenden Zweikampf seinen Ellenbogen regelwidrig ein und schoss bei einem Freistoß für Wacker auch den Ball weg – er hätte somit nach nur wenigen Minuten mit Gelb-Rot vom Platz geschickt werden müssen.
Heiko Vogel – Note: 2,33
Mag. Markus Hameter – Note: 2,38
Das SturmNetz – Team bedankt sich für 150 eingegangenen Bewertungen und widmet Man-of-the-Match Lukas Grozurek diesen Song:
Das hat sich Krozurek verdient, hoffe er gibt weiter so gas
Mich freut es für Grozurek, wird ihm Selbstvertrauen geben,
es gibt nicht viele im Kader die vom 16er einmal links und einmal rechts abziehen.
Für den Rückpass von Maresic wären Schrammel oder Ferreira von manchen in der Luft zerrissen worden.
es freut mich das es so auch geht und kein schlechtes Wort darüber verloren wird, Fußball lebt von Fehlern und Emotionen.
Wie schon woanders geschrieben füttert nicht die Trolle, die Neuzugänge nehmen Ihnen das Futter am Platz.
swg