(Fast) keine Probleme in Völkermarkt

Spielbericht: VST Völkermarkt vs. SK Sturm Graz Amateure (1:4)

Einmal mehr ging es am Freitagabend für die SK Sturm Amateure über die Pack, diesmal nach Völkermarkt zum ortsansässigen VST, der es als Aufsteiger in der Regionalliga Mitte alles andere als leicht hat. Gerade einmal vier Punkte konnten die Kärntner in den bisherigen acht Runden einfahren – weniger, nämlich keinen einzigen Zähler, hat nur der Tabellenletzte, der FC Lendorf, auf dem Konto. Nachdem sich die Jungblackys dort wenige Wochen zuvor per Kantersieg drei Punkte holen konnten, galt es erneut, auf Kärntner Boden voll zu punkten. Jedes andere Ergebnis wäre als Enttäuschung zu bewerten gewesen.

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Alles unter Kontrolle

Entsprechend druckvoll legte die Elf von Trainer Thomas Hösele ihr Spiel nach zehn vorsichtigen Anfangsminuten an und übernahm die Kontrolle in allen Bereichen des Spielfeldes. Der Klassenunterschied wurde vor allem in Ballbesitz der Grazer schnell deutlich, da sie technisch sehr viel ausgereifter agierten. Die erste nennenswerte Chance erspielten sich allerdings die Gastgeber: Yosifov Svetlozar Angelov kam aus kurzer Distanz zum Abschluss, der sicher gut ausgefallen wäre, hätte der Offensiv-Allrounder den Ball richtig erwischt. Praktisch im Gegenzug durften dann die Grazer jubelnd abdrehen. Nach langem Pass von Jan Ostermann ging Michael Lema flott in die Tiefe und vollstreckte schließlich auch selbst zur 1:0-Führung. In der 19. Minute hatte Martin Krienzer auch schon das 2:0 am Fuß, jagte das Leder zum Leidwesen der Handvoll mitgereister Grazer aber in die Wolken. Dass die Völkermarkter ebenfalls weitere gute Chancen vorzufinden vermochten, bewies die 27. Minute, in der Tormann Christopher Giuliani zu zaghaft aus dem Tor herauskam und eine hohe Hereingabe nicht wegfausten konnte. Gleich zwei Kärntner schlugen aus dieser Unsicherheit des Grazer Keepers und dessen Hintermannschaft kein Kapital. Glück für Sturm.

Kurze Schwächephase

Die Schwoazn spielten flott, kombinierten immer wieder schön und suchten stetig den Weg nach vorne, Völkermarkt hingegen sah sich meist in die Defensive gedrängt, gab sich dort aber taktisch diszipliniert und ließ im eigenen Strafraum nur wenig zu. Trotzdem kamen Ostermann (30.) und Christoph Urdl (41.) zu vielversprechenden Chancen, die sie nicht verwerten konnten. Besser gelang dies Lema ein weiteres Mal kurz vor der Pause: Einen Freistoß verlängerte er per Kopf zielgenau in die Maschen – 2:0. Alles unter Kontrolle … oder? Unerklärlicherweise schienen die Grazer ihre Spritzigkeit nach der Pause nämlich etwas eingebüßt zu haben und die Kärntner sich plötzlich ihrer Stärken bewusst geworden zu sein und in der 54. Minute formvollendete der Völkermarkter Angelov dieses Zwischenhoch seines Teams per Distanzschuss zum vielumjubelten 1:2-Anschlusstreffer.

Am Ende alles gut

Dem nicht genug, gelang es dem Zehner der Hausherren nur wenig später beinahe erneut, die Grazer Defensive in Verlegenheit zu bringen und wäre sein Abschluss nicht etwas zu ungenau ausgefallen, hätte dies wohl den Ausgleich bedeuten können. In Minute 62. prüfte Doppeltorschütze Lema den gegnerischen Torhüter, Marcel Reichmann, der allerdings sicher hielt. Zu viel Spannung nun aus Sicht der Schwarz-Weißen, die Gefahr liefen, die Kontrolle über ein sicher geglaubtes Spiel zu verlieren. Allen Befürchtungen zum Trotz nutzte Martin Krienzer in der 65. Minute jedoch seine große Chance: Die Kärntner brachten den Ball nicht weg und er schlenzte ihn unhaltbar ins Tor. Wenngleich die Vorentscheidung damit gefallen war, gaben sich die Völkermarkter zur Freude der etwa 300 anwesenden Zuseherinnen und Zuseher immer noch nicht geschlagen. In der 78. Minute hätten sie nach einer Doppelchance noch einmal herankommen können, doch Christopher Giuliani zeichnete sich in dieser Situation aus und wehrte beide Schüsse ab. In der 85. Minute war es Vincent Trummer auf Seiten der Gäste, der nach einem tollen Solo einen Treffer auf dem Fuß hatte. Mannschafts-Primus Lema wusste es nur kurz darauf aber wieder besser. Mit seinem dritten Tor sorgte er in allerletzter Sekunde für den 4:1-Endstand.

Somit durften sich die Amateure über den nächsten Sieg, das siebente Spiel in Folge ohne Niederlage und das punktemäßige Schritthalten mit dem Führungstrio freuen.

Spieldaten

VST Völkermarkt vs. SK Sturm Graz Amateure

9. Runde der Regionalliga Mitte, 21. September 2018, 19:00 Uhr

Lilienberg-Arena, Völkermarkt, 450 Zuschauer

Schiedsrichter: Asam Basic

Aufstellung des SK Sturm:

Giuliani; Trummer, Ferk, Geyrhofer, Wetl; Koch, Zettl (82. Wagnes); Urdl (65. Amoah), Ostermann, Lema; Krienzer (71. Fuchshofer)

Ersatz: Stumberger, Wagnes, Amoah, Fuchshofer, Saurer

Torfolge: 0:1 Lema (17.), 0:2 Lema (42.), 1:2 Muharemovic (54.), 1:3 Krienzer (65.), 1:4 Lema (93.)

Stimmen: 

Thomas Hösele (Amateure-Trainer): Wir haben ein gutes Spiel absolviert und dürfen uns zurecht über die drei Punkte freuen. Die Arbeit der Jungs macht sich bezahlt – es ist eine schöne Serie, die wir momentan hinlegen. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass wir weiter Gas geben müssen, um unsere letzten Ergebnisse bestätigen zu können.

7 Kommentare

  1. Ennstaler sagt:

    Schön langsam ist es an der Zeit, Lema auch einmal in der Bundesliga ran zu lassen.

    • schmitz sagt:

      Würde ich auch sagen,  aber unser Super Trainer erkennt anscheinend nicht das Potenzial von Lema …..

    • sisquoone sagt:

      Bevor das passiert, befürchte ich leider dass er von jemanden andern abgeworben wird.

    • Neukirchner sagt:

      Da verpflichtet man vorher ein Auslaufmodell von einem Absteiger aus Kirgisien, bevor man einen Jungen in der KM einmal ins kalte Wasser wirft.

  2. schmitz sagt:

    *sisquoone* da gib ich Dir vollkommen recht  so wird es e zutreffen,,, 

  3. ds1909 sagt:

    Nicht nur Lema soll mal BuLi-Luft schnuppern, mMn gehören auch Krienzer und Urdl (der hat übrigens 2012 in einem Dribble-Wettbewerb die Rekordzeit von Lionel Messi unterboten und gewonnen) in die KM!

  4. graz4ever sagt:

    Ja, Lema sollte unbedingt mal eine Chance kriegen! Das größte Offensiv-Talent seit sicher einem Jahrzehnt!

    Man sollte ihn wirklich – schon aus Eigeninteresse – Schritt für Schritt an die Kampfmannschaft heranführen!!!

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