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Spielercheck: SK Rapid Wien vs. SK Sturm Graz (2:1)

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Bundesliga-Begegnung SK Rapid Wien vs. SK Sturm Graz sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

Man of the Match

© Martin Hirtenfellner Fotografie

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Michael Esser – Note: 1,25
Vielleicht ist es gar nicht Esser, sondern….. der Rest ist bekannt. Im Normalfall fällt es schwer, nach solchen kollektiven Desastern etwas positives am Spiel zu finden. Diesmal musste man nur einen Blick zwischen die beiden Pfosten werfen. Michael Esser lief – völlig gegensätzlich zu seinen Teamkollegen – zu einer absoluten Hochform auf, und verhinderte mit zahlreichen starken Paraden ein denkwürdiges Debakel. Sein Save in der zweiten Halbzeit beim abgefälschten Fernschuss von Thanos Petsos ist absolutes YouTube-Material.

Lukas Spendlhofer – Note: 2,73
Vor der Pause war Spendlhofer wie auch seine Abwehrkollegen wiederholt nicht im Bilde und heillos überfordert, jedoch konnte er besonders in der Schlussphase mit einigen Tacklings brenzlige Situationen entschärfen. Im Gegensatz zu seinen Nebenmännern konnte sich der Ex-Legionär nach der Pause jedoch etwas stabilisieren, versuchte auch in der Schlussphase Verantwortung zu übernehmen und das Spiel nach vorne anzutreiben. Dies scheiterte, jedoch nicht an Spendlhofer sondern an seinen Teamkollegen. Insgesamt der „am wenigsten schlechte“ in der gestrigen Defensivreihe, die offenbar doch sehr stark vom zuletzt in Hochform agierenden Michael Madl abhängig ist. Spendlhofer konnte am gestrigen Tag übrigens alle (!) seiner Zweikämpfe für sich entscheiden, führte jedoch für diesen Spielverlauf auffällig wenige.

Roman Kienast – Note: 2,79
Kienast zeigte sich bemüht, war aber meistens allein auf weiter Flur. Ein offensives Mittelfeld war nicht vorhanden, lediglich der immer wieder vorrückende Schick stand der Solo-Spitze zur Seite. Der großgewachsene Angreifer versuchte immer wieder, die Bälle im letzten Drittel zu behaupten und für die Mittelfeldspieler abtropfen zu lassen, scheiterte jedoch hierbei wie gesagt an mangelnder Unterstützung. Nach Vorarbeit von Schick erzielte er den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Anel Hadzic – Note: 2,93
Hadzic zählte zu den besseren Akteuren am gestrigen Abend, wenngleich auch ihm herzlich wenig gelang. Mit einem eher zufällig zustande gekommenen Fernschuss hätte er vor der Pause beinahe den (unverdienten) Ausgleich erzielt, unvergessen bleibt sein Einsatz als er nach einem Ballverlust in der gegnerischen Hälfte zu einem 40 Meter-Sprint ansetzte um den Ball schlussendlich selbst wieder zurück zu erobern. Dass sein Nebenmann Piesinger gestern völlig von der Rolle war, machte den Job des bosnischen Nationalspielers nicht einfacher, aber Hadzic konnte über das ganze Spiel gesehen wenigstens größtenteils fehlerfrei bleiben.

Thorsten Schick – Note: 3,11
Einer der wenigen Lichtblicke. Schick fand erst nach der Pause ins Spiel, war dann aber einer der Aktivposten der Grazer und bot eine sehr auffällige Leistung. Neben der gewohnt hohen Laufbereitschaft konnte er auch mit dem Assist zum zwischenzeitlichen Ausgleich punkten. Ihm kann man definitiv nichts vorwerfen, denn viel mehr war für ihn mit einem Rückhalt wie Kayhan nicht möglich.

Christian Klem – Note: 3,28
Auch der Linksverteidiger konnte alles nur nicht überzeugen, oder seinen direkten Gegenspieler Schobesberger wenigstens ansatzweiße unter Kontrolle halten. Seine Stellungsfehler und seine Entschlossenheit in den Zweikämpfen ist, gleich wie die Offensivgefahr die von ihm ausgeht, viel zu wenig in Relation zu seiner Erfahrung. Es scheint, als hätte in der Zeit zwischen seinem Bundesliga-Debüt und dem gestrigen Tag, kaum eine Weiterentwicklung stattgefunden.

Wilson Kamavuaka – Note: 3,63
Das war überhaupt nichts, um es in aller Deutlichkeit zu sagen. Kamavuaka konnte zwar wie gewohnt wieder viele Bälle gewinnen, verstand es im Happel-Oval aber exzellent, diese direkt wieder zu verlieren – entweder durch mangelhafte Ballbehandlung oder durch unnötige Dribbling-Versuche, die unter die Kategorie „Kamikaze“ fallen. Das hat man vom Kongolesen schon deutlich besser gesehen. Seine Fehleranfälligkeit in Drucksituation hat sich aber noch gar nicht verbessert.

Kristijan Dobras – Note: 3,66
Auch den Sommer-Neuzugang trifft maximal eine Restschuld an der Niederlage. Dobras zeigte sich gegen seinen Ex-Klub bemüht, jedoch ohne nennenswerten Erfolg. Dem Ausgleich ging ein früher Ballgewinn des Offensiv-Allrounders voraus, ansonsten blieb der Rechtsfuß weitestgehend blass.

Andreas Gruber – Note: 3,67
Gruber kam nach einer Stunde für den erschreckend schwachen Piesinger und vermochte keine Akzente mehr zu setzen. Zwar stehen 5 Flankenversuche auf der Habenseite, diese waren jedoch – leider wie gewohnt – nicht von Erfolg gekrönt.

Tanju Kayhan – Note: 3,78
Bei Kayhan wechselten sich gestern Genie und Wahnsinn ab. Und der Wahnsinn überwog doch deutlich. Kayhan bestach durch gute Zweikampfführung und hat in diesem Kriterium auch eine hervorragende Bilanz. Dem stehen zahlreiche, teilweise unglaubliche Stellungsfehler gegenüber. Seine Seite war pro Halbzeit mindestens 5,6 mal völlig verwaist und frei, der Ex-Rapidler stand fast immer falsch und ermöglichte den Flügelspielern des Gegners damit mehrmals ein völlig ungehindertes Vorstoßen am Flügel.

Daniel Offenbacher – Note: 4,00
Eines vorweg: Ja, er stand am Platz. Zwischendurch fiel er 2,3 mal durch Ballverluste auf, ansonsten war der offensive Mittelfeldspieler nicht zu sehen. Er hatte nur 30 Ballkontakte – halb so viele wie Torhüter Esser. Ob er nach dem Spiel duschen musste, ist nicht bekannt.

Simon Piesinger – Note: 4,59
Piesinger ging zu Halloween als Hobbykicker. Anders kann man sich diesen Auftritt nicht erklären. Viel verwunderlicher als diese Leistung war die Tatsache, dass er nicht nach 20 Minuten schon vom Platz genommen wurde. Erlöst wurde er erst nach 61 Minuten aufgrund starker Gelb-Rot-Gefahr. Eine sonderliche Schwächung wäre dies bestimmt nicht gewesen. Piesinger war bereits in Ebreichsdorf einer der schwächsten Akteure auf dem Platz, wer jetzt immer noch denkt dass ein Sandi Lovric solche Leistungen nicht auch zustande bringt, ist wahrscheinlich mit Simon Piesinger verwandt oder sitzt auf der Trainerbank des SK Sturm. Bilanz: Das Gegentor zum 1:0 verschuldet, nur ein Drittel seiner Zweikämpfe gewonnen (als defensiver Mittelfeldspieler!), zahlreiche Ballverluste.

zu kurz eingesetzt:

Josip Tadic– Note: 3,73

Bright Edomwonyi – Note: 4,01

Wir bedanken uns für 125 eingelangte Bewertungen!

 

7 Kommentare

  1. Rene90 sagt:

    @Moritz LÖ
    hast meinen ganzen Respekt für deine 100% treffenden Kommentaren zu allen Spielern. Da kann ich nur sagen „BRAVO – TOP“

  2. Nock-74 sagt:

    Auch von mir gibt´s da einen Daumen hoch. Sehr treffend, vor allem die Bewertung vom Offenbacher, ein Traum. Könnt zusammen mit dem Gruber die Amas verstärk…. äähhmm schwächen. Die Frage, wie oft hätten ihm die Fans jetzt seit seinem Finger am Mund genau diesen zurückzeigen können, jede einzelne Partie die er gespielt hat, und dies waren leider zu viele!!!

  3. philsks1909 sagt:

    Die Bewertung von Piesinger – damit sprichst mir aus der Seele! Danke dafür.
    Kann doch nicht sein dass in der Nordkurve um uns herum immer noch euphorisch für Piesinger geklatscht und gesungen wird, wenn er vor dem Spiel in der Aufstellung drankommt. Das ist schon lange vorbei für mich. Piesinger zu den Amas und Sandi in die Startelf, das wär ein Traum.

  4. Ranger sagt:

    Also den Versuch Offi im offensiven Mittelfeld einzusetzen find ich ja gut. Er hat diese Position früher in Wr. Neustadt auch oft eingenommen wo er öfters die Bälle gut verteilt hat. Leider scheint es, dass er mittlerweile alles vergessen hat. Im DM ist er max. Mitläufer und im OFM ist er an diesem Spieltag und zuletzt leider nur unscheinbar. (Auch ein zufälliges Tor ändert nichts daran) Wie hier schon geschrieben wird: „Eines vorweg: Ja, er stand am Platz.“ – das war denk ich Vielen am Ende der Partie sicher nicht klar.

  5. nardras sagt:

    Danke – das Lesen dieser wohlformulierten, etwas überspitzten aber leider im Kern dennoch zu 100% treffenden Kritiken macht das Verdauen der samstägigen Partie etwas leichter.

  6. Neukirchner sagt:

    Gute Beurteilung einer toten Truppe.
    Einen foulen Apfel kann ein Team evtl vertragen. 3-4 aber nimmer. Mich wundert es dass die CG Fanclubtruppe den Esser noch nicht hinausgemobbt haben.

  7. JulioGeordio sagt:

    Es schient mir, daß das Hauptproblem im Mittelfeld ist. Wenn 2 der 3 Herren keine vernünftige Leistung bringen, dann kann der Hadzic das ganze nicht allein führen. Den Wilson finde ich meistens in Ordnung, ist ein guter Ersatzmann, aber wenn es im Mittelfeld wackelig ist, dann sind die Verteidiger unsicher. Mit Dobras hatte ich vor der Saison große Hoffnung aber leider bleibt er eine Enttäuschung bisher. Gegen Ried gewinnen wir wahrscheinlich 2:1 oder so, einige Spieler denken das alles wieder gut läuft, aber die Kernprobleme bleiben.

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