Es soll nicht sein

Spielbericht: TSV Hartberg vs. SK Sturm Graz 1:1 (0:1)

Das „Steirer-Duell“ zwischen dem TSV Hartberg und dem SK Sturm Graz versprach bereits im Vorfeld der Partie Brisanz, denn beide Teams konnten in den ersten zwei Runden der neuen Bundesliga-Saison keinen Sieg einfahren. Während Sturm zwei Mal Remis spielte, konnten die Hartberger nur einmal punkten. Christian Ilzer betonte, dass man am Spiel gegen Rapid Wien anschließen müsse: „Wir müssen extrem aggressiv pressen und dürfen die Hartberger nicht ins Spiel kommen lassen.“ Um dieses Vorgehen zu erreichen, schickte Ilzer die selbe Startformation wie beim Duell gegen Rapid auf das Feld.

@ Martin Hirtenfellner Fotografie

Den Standardsituationen sei Dank

Bereits in der dritten Minute hatte Jakob Jantscher die vermeintliche Chance auf die Führung. Nach einer Hereingabe von Otar Kiteishvili traf der Routinier das Tor nicht, allerdings entschied der Schiedsrichter ohnehin auf Abseits. Kurz darauf traf Niklas Geyrhofer nach einem Eckball, der durch einen Fehler im Aufbauspiel der Hartberger verursacht wurde, nur das Aluminium. Die Oststeirer hatten in den Anfangsminuten das Glück auf ihrer Seite.

In der Folge kam Hartberg besser in die Partie und erarbeitete sich zwar erste Halbchancen, die blieben aber allesamt folgenlos für die Grazer. Beide Mannschaften versuchten, nach Ballgewinn schnell umzuschalten, die entscheidenden Pässe kamen aber nicht an den Mann. Somit spielte sich die Partie in den ersten 30 Minuten vorwiegend im Mittelfeld ab und Torszenen blieben Mangelware.

In der 31. Minute gingen die Grazer in Führung. Nach einem Freistoß von Andreas Kuen landete der Ball über Umwegen bei Ivan Ljubic, der nicht lange fackelte und das Runde von rechts ins Tor beförderte. Der Führungstreffer kam durchaus etwas überraschend, denn bislang war das Spiel vor allem durch Hektik und Abseitssituationen geprägt. In der Folge konnte sich Sturm zwar durch die Mittelfeldreihen der Hartberger spielen, im Offensivdrittel fehlte aber die nötige Kreativität. So gingen die Blackys mit einer verdienten Führung in die Halbzeitpause.

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Unterhaltsame zweite Hälfte

Erneut kam Sturm etwas besser als die Oststeirer aus den Kabinen. Die Mannschaft von Christian Ilzer war weiterhin danach bestrebt, früh zu pressen und schnell nach vorne zu spielen. Die erste Großchance der zweiten Hälfte hatten aber die Hartberger. Nach einem Angriff über links kam Rajko Rep völlig frei zum Abschluss, aber Jörg Siebenhandl konnte den Schuss entschärfen. Wenige Sekunden später musste Siebenhandl erneut eingreifen und mit einer starken Parade einen Kopfballtreffer von Thomas Rotter verhindern, der aus kurzer Distanz am Schlussmann der Grazer scheiterte. Wie aus dem Nichts konnten sich die Hartberger zwei Großchancen erspielen und die Grazer in Folge unter Druck setzen. Zwei Minuten später erlaubte sich Niklas Geyrhofer einen seiner wenigen Schnitzer, der freistehende Dario Tadic konnte den Ball aber nicht kontrollieren. In der 60. Spielminute setzte Stefan Hierländer Jantscher gut in Szene, der bekam aber zu wenig Druck auf den Ball und scheiterte aus 20 Metern an Rene Swete.

© Martin Hirtenfellner Fotografie

In der 64. Minute war es wieder Rep, der den Ball im Strafraum der Grazer verstolperte. Mittlerweile war Hartberg um einiges besser im Spiel als noch im ersten Spielabschnitt. Nach 67 Minuten machte das Schiedsrichterteam den Grazern das 2:0 zunichte. Nach einem Freistoß vom eingewechselten Kevin Friesenbichler, der diesen nach einem starken Alleingang selbst herausholte, verlängerte Bekim Balaj den Ball ins Tor. Der Schiedsrichter sah allerdings erneut eine Abseitsposition. Balaj befand sich aber zumindest auf gleicher Höhe und somit hätte der Treffer zählen müssen. Gute zehn Minuten später hatte Ljubic die Vorentscheidung am Fuß, der Torschütze zum 1:0 setzte den Ball aber knapp drüber. Wenige Minuten Später war es Balaj, der sich den Ball im Strafraum zurechtlegte und die Chance vergab. Hartberg drückte anschließend auf den Ausgleich und die sich ergebenden Kontergelegenheiten konnten die Grazer nicht nutzen. Erst in der 93. Minute erhielten die Hartberger die Topchance auf den Ausgleich. Nach einem Foulspiel von Sandro Ingolitsch, der mit Gelb-Rot vom Platz flog, durfte Tadic zum Elfmeter antreten. Diese Chance ließ sich der Stürmer nicht nehmen und damit glichen die Oststeirer doch noch aus. Somit muss sich Sturm mit dem dritten Remis im dritten Spiel zufriedengeben – ein Punktverlust der richtig schmerzt.

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12 Kommentare

  1. JPMartens sagt:

    Kein ganz schlechtes Spiel unserer Mannschaft, leider durch einen dummen Fehler in letzter Minute noch den Sieg verschenkt.
    Klar hatte Hartberg 2 gute Möglichkeiten die Siebenhandl toll gegalten hat, dennoch sage ich der Sieg wäre verdient gewesen.
    Warum Ilzer heute einen unterirdisch schwachen (sogar für seine Verhältnisse) Balaj 90 Minuten auf dem Feld ließ, ist mir ein Rätsel.
    Im Sturm muss sich unbedingt etwas verändern, hoffe auch auf andere Ideen von Schicker als eine Rückkehr von Thorsten Röcher (stand jetzt 2x nicht im Kader von Ingolstadt), obwohl er sicher kein schlechter Spieler ist, wir brauchen einen der ganz vorne drin lauert und gelegentlich Tore macht.
    Nebenbei sei noch erwähnt, dass Friesenbichler heute nicht schlecht gespielt hat.

    • Schworza99 sagt:

      Röcher ist auch kein Stürmer….Jantscher auch nicht, Grozurek auch nicht…
      Verstehe nicht warum man so dringend keine echten Stürmer in einem 2 Stürmer System will. Geniale Taktik halt.

      Sturm braucht einen Sturm (eher am Feld als im Glas). Wenn wir einen AV vor dem Stürmer holen exe ich Sturm – wortwörtlich.

  2. blackfoxx sagt:

    Zuallererst muss ich sagen, dass Sturm zumindest den freien Fall vom Frühjahr gestoppt hat und wenigstens wieder Bundesliganiveau erreicht hat. Wenn sich alle Verantwortlichen an den 3-jahresplan erinnern und auch beim (ziemlich sicheren) verfehlen des opo daran erinnern können, passt das für mich. Einsatz und Wille sind da, spielerisch und konditionell geht noch was…unser offensivpersonal ist halt nach wie vor hilflos und überfordert. Zu Balaj und Friese wurde ja eh schon alles gesagt, ob ich einen Kiteishvili auf die 3-jährige Reise mitnehme, sollte man sich auch überlegen. Null Weiterentwicklung in den letzten Jahren, kaum Assists, ein Abschluß zum Grausen, seine Patenthackerl sind zwar liab aber kennt halt auch schon jeder…solang wir uns net einmal mit einem sieg für solche leistungen belohnen wirds wieder eng mit dem gepriesenem zusammenhalt…es werden schlechte spiele kommen, die wir glatt verlieren und auch bessere wie heut oder wie gegen Rapid, die wir auch verlieren können. Die anzahl von schlechten spielen die wir gewinnen wird sich in Grenzen halten…

    • Imperator sagt:

      Meine Rede: Kiteishvili bremst das Offensivspiel eher als das er es beschleunigt. Er macht halt immer wieder sein Dribbling das spätestens beim 3. Hacken hängen bleibt. Für die gegnerische Mannschaft ist das leicht auszurechnen. Gerade im Umschaltspiel bräuchte es auf der 10 einen Passgeber der Bälle vertikal und diagonal verteilt.
      Nicht umsonst haben unsere letzten Trainer ihn immer wieder auf unterschiedlichen Positionen aufgestellt – meiner bescheidenen Meinung nach ohne die richtige für ihn zu finden.

    • black_aficionado sagt:

      @kitei: Abgesehen davon, dass er sich in aller Regel die Bälle viel zu tief abholen muss, weil bis dato weder Ljubic noch Hierli (und Jäger schon gar nicht) in der Lage sind die 8er Position gscheit zu besetzen und einen zielgerichteten Aufbau in die Offensive zu starten. Wo soll er denn die Bälle hinspielen? JJ ist in die Tiefe gleich hilflos wie Balaj und Friesenbichler. Mit Kuen funktioniert es tlw. bereits aktuell bereits nicht so schlecht, aber der hat auch weniger „Tiefgang“ als bspw. ein Hussi…
      Natürlich ist ein Spiel ausbaufähig, aber bei einer harmlosen Offensive ist er dennoch der Aktivposten und es ist nicht auszudenken wie wir ohne ihn agieren würden…

  3. sks1909 sagt:

    Ingolitsch ist noch jung und da können Fehler passieren, aber in der letzten Minute so mit den Händen am Stürmer dran zu sein…sry, für was war das gut??? Das sollte einem Bundesliga Spieler net passieren, wie kann man so attackieren???

  4. realistic sagt:

    Seid fast 2 Jahren befindet sich der Sk Sturm auf der Intensivstation. Ein Gemurkse vor und hinter den Kulissen, ohne jegliche Weiterentwicklung und Mut zur Veränderung.
    Unter dem Trainer setzt sich die Leistung der Austria aus dem Vorjahr nun bei Sturm fort.
    Wenn man einen Aufbruch wollte, hätte man reagieren MÜSSEN.
    Es fehlt seit geraumer Zeit ein, quasi, Spielmacher, ein Flügel und mindestens 2 fähige Stürmer.
    Es ist seit 2 Jahren bekannt, das man dringend Stürmer braucht, nach dem Witz mit Hosiner.
    Nix wurde unternommen.
    Verstehe ich überhaupt nicht.
    Auch KEIN Scouting in diesem Bereich – 2 Jahre. Unfassbar.
    Es war wahrscheinlich noch nie so einfach aus so einem großen Pool von vertraglosen Spieler zu wählen.
    Zum Vergleich YB hat 2 Mittelstürmer abgegeben und hat noch immer 5 im Kader. Das gleiche bei st. Gallen, Luzern ect…. ( ähnliches Niveau wie Sturm) …
    Wir habe 2 offiziell, aber eben unfähig.
    Das die ganze Saison MF Spieler und Abwehrspieler mit Trefffern aushelfen, wird sich nicht gut ausgehen.
    Aber wenn wir nur 2 mal gegen Soizburg verlieren und 34 mal unentschieden spielen, reicht’s auch für den Ligaverbleib.
    Sorry aber wie letzte Woche, 41% Ballbesitz und 3 Torschüsse.
    Gegen Hartberg, erschreckend finde ich, zumal mal immer von Aufbruch und was auch immer für einen Müll daher redet.
    Es ärgert mich wirklich, wenn jemand offensichtlich seinen Job nicht professionell macht.
    Aber angefangen hat eben mit der Misswirtschaft von Kreissl nach dem Cupsieg, aber das ist ausreichend diskutiert worden.
    Unzählige Kaderleichen, die nicht zu Geld gemacht werden konnten.

  5. Arch Stanton sagt:

    Wir können hier schimpfen und sudern.. sicher.
    Aber eins muss man zugeben:
    so eine schöne Kaptitänsschleife hatten wir schon lange nicht mehr..

  6. rio sagt:

    Ganz kann ich diese Unzufriedenheit auch nicht nachvollziehen. Es wird doch keiner ernstlich erwartet haben, dass wir mit unseren Stürmern die Liga zerreißen. Wir wussten vor Saisonstart, dass das Konzept „Ilzer“ nur mit zwei funktionierenden Stürmern so richtig erfolgreich sein kann. Von daher sind die ersten 3 Punkte durchaus in Ordnung und warten wir einfach darauf, dass ein Junior einschlägt oder doch noch einer unserer Sargnägel explodiert – im Fußball ist alles jederzeit möglich!
    Ich sehe eher 3 Spiele keine Niederlage positiv, als noch kein Sieg!

    • black_aficionado sagt:

      Ich bin bei dir Rio! Ich seh es auch bei weitem nicht so negativ vor allem in Anbetracht dessen wo wir herkommen!

      Klar wäre gestern mehr möglich gewesen, dafür hatten wir am 1. Spieltage keinen Punkt verdient. Alles in allem ist es nicht so schlecht und ich vermute dass wir relativ grundsolide ins OPO kommen werden. Hartberg ist nicht mehr so im Flow wie letzte Saison, die Austria nach wie vor gleich hinnig wie wir und von weiter hinten seh ich nicht den Ausreißer, wenngleich interessant zu beobachten sein wird wie die Rieder weiter performen.

      Die Jungs einfach arbeiten lassen und die Siege werden sich schon einstellen!

  7. Chris1909 sagt:

    Es war über weite Strecken gut/ok, jedoch fehlt immer noch das gewisse etwas, um sich auch dafür zu belohnen und die Führungen über die Zeit zu bringen. Der Hund liegt eindeutig in der Offensive begraben, nicht umsonst haben wir bisher erst 2 Tore erzielt und diese durch einen Verteidiger und einen Mittelfeld-Akteur. Es fehlt einfach ein Brecher vorne. Balaj, Friesenbichler und in den letzten beiden Spielen auch Jantscher, sind vorne zwar stetig bemüht, aber das ganze muss auch einmal in Tore umgemünzt werden.
    Ein bisschen Zeit sollte man den Burschen noch geben, natürlich, aber eventuell könnten man einen Eze auch noch in Betracht ziehen?

    • neubeginn sagt:

      Von 30% Leistung hat sich Sturm innerhalb einer Vorbereitung und 3 Spielen auf 70-80% gesteigert.
      Wsl wird es nicht mehr so rasch weitergehen, aber vielleicht sind wir nach 10 Spielen bei 95%.

      Mit 100% Leistung verbinde ich,dass jeder Feldspieler mental so stark geworden ist, dass er seine Fähigkeiten voll abrufen kann.

      Die Reiße hat gerade erst begonnen.
      Mmn führt Spaß, Offenheit, Freiheit und Mut zu kreativen Schüben, die wiederum zu Toren werden mit denen auch die Siege kommen.
      Die ersten 22 Spiele zählen eh nur halb. Danach ist noch alles offen. Mit einem herausragenden Spiel im letzten finish lässt sich die Tabelle ordentlich aufwirbeln.

      Jetzt ist die Entwicklung und charakterliche Reifung am wichtigsten. Bis dahin weiter so.
      Das Lüftchen der letzten Saison ist schön zu einen ordentlichen Wind angewachsen..
      Es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis Sturm wieder seinen Namen voll mit Angriffsmentalität gerecht wird.

      Mmn sind wir voll auf Plan und sogar besser als erwartbar..

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