„Es hat sich nicht viel verändert“
Der beste Saisonstart in der Geschichte des SK Sturm ist nunmehr jener im Jahr 2017, daran änderte die erste Saison-Niederlage am vergangenen Samstag gegen Aufsteiger LASK auch nichts mehr. Die Grazer lachen von der Tabellenspitze auf den Rest der Liga herab und das dürfen sie auch ganz sicher nach der kommenden Begegnung mit dem FC Admira Wacker Mödling noch tun. Mit vier Punkten Vorsprung auf Salzburg haben sie aktuell ja Anlass genug dazu. Dennoch haderten Spieler und Trainer mit dem Auftritt im Paschinger Waldstadion – ein beinahe fuchsteufelswilder Deni Alar suchte etwa die Ursachen dieses kleinen Rückschlags in einem seiner Meinung nach gar nicht „sturmwürdigen“ Auftritt in der ersten Halbzeit und in vielen vergebenen Chancen. Und tatsächlich: Ließen sie sich von den Linzern in Halbzeit eins noch an die Wand spielen, traten die Blackys nach Seitenwechsel und vor allem nach einigen Umstellungen plötzlich wieder so auf, wie sie es in den sieben Spielen zuvor auch taten. Brotlose Kunst. Am Ende musste Sturm die Heimreise punktelos und mit der Gewissheit, sich die Niederlage selbst zuschreiben zu müssen, antreten – unangenehm.
Trainereffek = Powidleffekt
Die Südstädter machten zuletzt mit einer aufsehenerregenden Personalrochade von sich reden, denn anstelle von Damir Buric, der dem Ruf aus Deutschland (Greuther Fürth) folgte, nahm erneut Ernst Baumeister interimistisch das Trainer-Pfeiferl an sich. Die Entscheidung des Kroaten zwischen Maria Enzersdorf und Fürth dürfte wohl keine schwierige gewesen sein. Nur wenige Stunden nach dem fulminanten 5:0-Auswärtserfolg am vergangenen Samstag beim SV Mattersburg, dem höchsten Bundesligasieg seit 1992 (Am 14. November 1992 kam ausgerechnet der SK Sturm mit 6:0 unter die Räder.), gab die Admira den Trainer-Abgang – zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt, nämlich spätnachts – via Twitter bekannt.
Servus Damir Buric! Unser bisheriger Cheftrainer
wechselt in die deutsche Bundesliga, Ernst Baumeister übernimmt: https://t.co/rBQQvunaCW— FC Admira Wacker (@FCAdmiraWacker) 9. September 2017
Für den SK Sturm bedeutungslos, denn so oder so will man gegen den aktuellen Tabellenachten in der 8. Runde der tipico Bundesliga 2017/18 wieder voll punkten. Auswärts in der Südstadt gelang dies nämlich in vier der letzten sechs Begegnungen. Zuletzt mussten sich die Grazer im Frühjahr südlich von Wien zwar knapp geschlagen geben, dennoch trägt der Favorit die Farben Schwarz und Weiß (und hoffentlich nicht diesen unheilbringenden blauen Pyjama). Gut, dass die Admira unter Baumeister Sturm in fünf Partien nur einmal unterlegen war (zwei Siege, zwei Remis, eine Niederlage), kehren wir jetzt einmal unter den Teppich. Franco Foda darf einigermaßen zuversichtlich sein: Die Statistik spricht nämlich für ihn, bis auf Oliver Filip und Marc Schmerböck ist sein gesamter Kader einsatzbereit – auch Thorsten Röcher, den unter der Woche leichte muskuläre Probleme plagten – und die Schwoazn reisen immerhin als Tabellenführer an. Da darf ein eventueller Trainereffekt keine Rolle spielen. „Baumeister war zusammen mit Lederer ja schon einmal Trainer, es hat sich also nicht viel verändert“, so der deutsche Trainer.
Ein Stürmer, der Sturm bisher gefehlt hat?
Neuzugang Eze Emeka kam bereits gegen den LASK zu seinem Bundesligadebüt und machte mit einer tollen Kopfballchance auch schnell auf sich aufmerksam. Viele Beobachter vermochten in ihm bereits einen ähnlichen Spielertyp zu erkennen, wie es auch Bright Edomwonyi war – schnell, relativ ballsicher und zweikampfstark. Dem stimmte Foda zu: „Wenn man in der Defensive in Bedrängnis ist und man sich davon befreien muss, ist es wichtig, einen Stürmer zu haben, der mit dem Rücken zum Tor spielen kann, der auch dann die Bälle hält, damit die Mannschaft nachrücken kann.“
„Ein großer Kampf“
Die Admiraner, die sich der Stärken ihres Gegners durchaus bewusst sind, wollen von Favoritenrollen und Wettquoten, die allesamt Sturm als den eher wahrscheinlichen Sieger nennen, jedoch nichts wissen: „Ich bin überzeugt davon, dass wir am Samstag mit einer leidenschaftlichen Leistung und der Unterstützung unserer Fans den Grazern, die über viel Qualität verfügen, einen großen Kampf liefern werden“, ist sich Fabio Strauss sicher. Der Innenverteidiger stellt ein leidenschaftlich geführtes Spiel seiner Mannschaft in Aussicht. Sturms „Außenpracker“ Fabian Koch warnte beim Mediabriefing vor einem offensiv starken Gegner: „Wir werden unser Spiel durchbringen, aber sie werden sicher auf ihre Kontergelegenheiten warten!“ Selbstbewusst ergänzte er dann noch, dass man solche nicht zulassen würde.
Spieldaten:
FC Admira Wacker Mödling vs. SK Sturm Graz
8. Runde der tipico Bundesliga, Samstag, 16. September 2017, BSFZ-Arena, Maria Enzersdorf 18:30 Uhr
Schiedsrichter: Gerhard Grobelnik
Mögliche Aufstellung: Siebenhandl – Koch, Maresic, Lykogiannis, Schulz – Jeggo, Zulj, Potzmann – Huspek, Alar, Hierländer
Ersatz: Gratzei, Spendlhofer, Puchegger, Lovric, Schubert, Röcher, Emeka
Es fehlen: Marc Schmerböck, Oliver Filip
Schulz in der möglichen Aufstellung und auf der Bank? Ich hoffe eher auf letzteres 😉
Bin gespannt, ob die Mannschaft aus der Niederlage gelernt haben! Aufgrund ihres bisherigen Auftritten (inkl. der Selbstkritik von Alar) stimmen mich aber zuversichtlich 🙂
Auch eine Variante mit Alar und Eze von Beginn wär sehr interessant..
Anmerkung meinerseits:
Mittlerweile is der „Doppel-Schulz“ korrigiert worden, dennoch hoffe ich daß es andersrum sein wird..