Es gilt nachzulegen
Es läuft derzeit beim SK Sturm. Der Sieg auswärts im Hinspiel des Europa League Playoffs gegen Mura war wettbewerbsübergreifend der bereits vierte Sieg in Folge. Nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die Leistungen auf dem Platz passen momentan. Morgen gilt es im nächsten Heimspiel der Meisterschaft nachzulegen, da ist die Wiener Austria zu Gast in Graz. Die Wiener befinden sich derzeit in der Krise und haben in den ersten vier Spielen gerade einmal 2 Punkte geholt und liegen am Tabellenende. Cheftrainer Christian Ilzer warnt trotzdem vor den Gästen aus Favoriten: „Wir haben einen Gegner, der bisher unter seinem Wert geschlagen wurde“. Das Selbstvertrauen sollte vor dem Duell gegen die Austria auf jeden Fall stimmen.
Schwarz gegen violett
Das morgige Duell zwischen Sturm und Austria Wien ist mehr als nur ein gewöhnliches Fußballspiel, es ist Tradition. Ein Duell der Fußballhauptstädte, die den Fußball leidenschaftlich und emotional leben und ein Duell zwischen Schwarz und Violett. Auf der einen Seite Graz, wo der Verein Sturm und seine Fans den Fußball verkörpern und untrennbar miteinander verbunden sind. Bei kaum einem anderen Klub in Österreich werden Fußballspiele so zelebriert und gelebt wie in Graz. Die Lust einer Sturm-Mannschaft zuzusehen ist aktuell so groß wie nie und diese Unterstützung haben sich Christian Ilzer und seine Mannen mit unglaublich starken und leidenschaftlichen Auftritten letzte Saison und in den ersten Partien der aktuellen Saison erarbeitet. In Graz entsteht wieder etwas Großes, Mannschaft, Fans und Trainer ziehen an einem Strang und haben den lange verloren geglaubten Sturm-Geist wieder zurückgebracht. Auf der anderen Seite Wien mit den beiden Traditionsklubs Austria und Rapid und den gemeinsam mit Sturm wohl größten Fanlagern in der heimischen Liga. Doch während es bei den Grazern aktuell wie am Schnürchen läuft, will es bei der Austria einfach nicht laufen. Nach der nicht gerade glücklich verlaufenen Rückkehr von Peter Stöger auf die Trainerbank der Wiener, wurde die Mannschaft wieder ein wenig verändert und mit Manfred Schmid sitzt wieder ein gebürtiger Wiener auf der Trainerbank. Während Schmid zuletzt davon sprach, dass seine Mannschaft in den ersten Runden gute Leistungen gezeigt hätte ohne Ergebnisse zu erzielen, hat sein Gegenüber seit seinem Amtsantritt bei Sturm einiges bewegt und die Mannschaft mit konsequenter Arbeit zurück in eine internationale Gruppenphase geführt. Morgen steht es wieder an, das Duell zweier Kultvereine. Die Kulisse wird auf jeden Fall stimmen, zum aktuellen Stand sind bereits 11.000 Karten verkauft.
Selbstvertrauen gegen Formkrise
Die aktuelle Form der beiden Mannschaften spricht ganz klar für einen Sieg des SK Sturm. Die Mannschaft präsentiert sich sehr gefestigt und sorgt mit Offensivdrang, Pressing und schnellem Spiel nach vorne für Begeisterung. Ilzer hat seinen Jungs auch das Sieger-Gen regelrecht eingeimpft, jeder Spieler gibt Woche für Woche hundert Prozent für den Verein und seine Mitspieler und das ist wohl einer der Hauptgründe, warum es bei Sturm aktuell blendend läuft. Von den ersten sechs Pflichtspielen konnten die Steirer fünf für sich entscheiden und erzielten dabei nicht weniger als 23 Tore. Nach einer Auftaktniederlage gegen den amtierenden Meister RB Salzburg, gab es Auswärtserfolge bei Altach, Wolfsberg und zuletzt beim LASK. Dazwischen wurde auch Stadl Paura in der ersten ÖFB Cup Runde klar besiegt und der NS Mura im Hinspiel des Europa League Playoffs bezwungen. Die Grazer haben in jedem Spiel getroffen und bilden nach dem Tabellenführer aus der Mozartstadt die aktuell zweitbeste Offensive der Liga. Was die Mannschaft von Christian Ilzer derzeit so erfolgreich macht, ist schnell erklärt: Der qualitativ ohnehin hochwertige Kader wurde punktuell mit passenden Spielern ergänzt, was das Offensivspiel der Grazer noch unberechenbarer und schwerer lesbar macht. Will man als Fan und begeisterter Schreiber solcher Artikel in der aktuellen Situation etwas Kritisches schreiben, kann angemerkt werden, dass Sturm bislang in jedem Pflichtspiel der laufenden Saison ein Gegentor bekommen hat. Mit dem Blick auf eine mögliche Teilnahme in der Gruppenphase der Europa League, sollten Phasen wie die letzten 20 Minuten im Auswärtsspiel gegen Mura nicht allzu oft vorkommen. Die Wiener Austria bildet momentan den Gegensatz zu den formstarken Grazern und steckt tief in der Krise. Gerade einmal 2 Punkte bei nur drei erzielten Toren, sind die Bilanz der Wiener in dieser Saison. Der Abgang der beiden Stürmer Manprit Sarkaria, der brisanterweise beim morgigen Gegner aus der Steiermark unter Vertrag steht, und Christoph Monschein zu Ligakonkurrent LASK konnte nicht durch gleichwertige Spieler ersetzt werden. Unglückliche Entscheidungen auf wichtigen Positionen wie Sportdirektor und Trainer und die Tatsache, dass die Leistungen zuletzt eher dürftig waren, haben die auf dem letzten Tabellenplatz stehenden Wiener zunehmend unter Druck kommen lassen.
Spitzenspiel vor Hexenkessel
Die beiden Mannschaften erwartet am morgigen Sonntag ein brisantes Spitzenspiel, bei dem die Grazer auf eine Riesen-Unterstützung von den Rängen zählen können. Das schwarz-weiße Faninteresse ist wie im ersten Heimspiel gegen Salzburg auch morgen wieder entsprechend hoch. Es ist nicht nur das überzeugende Auftreten, das aktuell für Sturm spricht, sondern auch die Statistik. In fünf der sechs Pflichtspiele in dieser Saison gingen die Grazer als Sieger vom Platz und erzielten dabei immer mindestens drei Tore. Für die „Blackies“ geht es im morgigen Duell mit der Austria um den fünften Pflichtspielsieg in Folge, den vierten en suite in der Meisterschaft. Cheftrainer Christian Ilzer weiß genau, worauf es morgen ankommen wird: „Das Wichtigste ist, dass wir den Fokus sehr schnell auf das Austria-Spiel richten und es wird wichtig sein, dass wir uns inhaltlich in den Tagen bis zum Spiel top vorbereiten“. Sturm-Topscorer und Routinier Jakob Jantscher, der derzeit wesentlich zu den Erfolgen der Grazer beiträgt, freut sich auf das nächste Heimspiel und will mit seinen Kollegen weiter Vollgas geben: „Wir wollen weiter voll marschieren, haben einen guten Start in die Meisterschaft hingelegt und wollen weiter gewinnen. Es geht jetzt Schlag auf Schlag und wir können uns kaum ausruhen, deswegen wird es keine einfache Partie. Ich glaube aber, dass wir die Qualität haben, das Spiel zu gewinnen“. Wenn es Sturm schafft, wieder eine solche Leistung wie in den ersten 70 Minuten gegen Mura auf den Platz zu bringen, stehen die Voraussetzungen für ein weiteres Erfolgserlebnis auf jeden Fall sehr gut.
Zusätzliche Brisanz
Die mitgereisten Austria-Fans dürften im Vorfeld dieser Partie auch ein wenig mit Wehmut nach Graz schauen. Mit Christian Ilzer sitzt bei den Grazern jener Mann auf der Bank, der bis letzten Sommer noch am Verteilerkreis gecoacht hat. Besonders weh tut wohl auch der Abgang von Stürmer Manprit Sarkaria, der Anfang der Saison ablösefrei aus Wien-Favoriten nach Graz gewechselt ist und morgen wohl auf jeden Fall Einsatzminuten bekommen wird. Ob er gegen seinen Ex-Klub in der Startformation stehen wird, ist aufgrund der starken Konkurrenz auf dieser Position nicht sicher. Seine Qualitäten wird er gegen seine ehemaligen Kollegen aber auch morgen wieder eindrucksvoll unter Beweis stellen können.
Spieldaten:
SK Sturm Graz vs. FK Austria Wien
Sonntag, 22.08.2021, 17:00 Uhr, Merkur Arena, Graz
Schiedsrichter: Sebastian Gishammer
Mögliche Aufstellung:
Siebenhandl; Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante; Stankovic, Hierländer, Kiteishvili, Ljubic; Yeboah, Jantscher
Ersatz: Schützenauer, Geyrhofer, Jäger, Kuen, Prass, Sarkaria, Niangbo
Es fehlen: Trummer, Ingolitsch, Mwepu (alle verletzt)
Freue mich schon auf den Ticker in Apulien mit einem Bier im Schatten. Wird eine schwere Partie, wobei die Austria mE unter Wert läuft – daher müssen wir mit müden Beinen aufpassen. Aber in Normalform mit 12-15000 Fans sollte alles passen und für 3 P angerichtet sein.
Muss gestehen: Habe für heute nicht unbedingt das beste Gefühl… keine Ahnung warum.
Hoffe natürlich trotzdem auf einen Sieg unserer schwoazen.
JA! Wird sicher ein sehr schweres Spiel heute, vor allen wegen EC! Auch mit angeschlagenen Gegnern haben wir meist ein schweres Spiel. Ein x sollte aber zumindest drinnnen sein.
Wenn Top 2-3 wirklich das Ziel ist, dann is alles ausser a Sieg eine Enttäuschung. Aber da wir auch endlich nach Glücks Gegentreffern zurückkommen bin ich guter dinge.