Degen: „Es geht nicht um die Namen, sondern um die Qualität“
Ein überdurchschnittlich warmer und sonniger Samstagvormittag im Vereinsstützpunkt des SK Sturm am Sternäckerweg. Einige Jugendauswahlen trainieren auf den hinteren Plätzen. Beobachtend unterhält sich eine kleine Gruppe Eltern mit den Händen schützend als Sonnenschild über den eigenen Spross, den neuen Trainer der Kampfmannschaft und die Pläne für die Semesterferien. In der von Wimpeln, Pokalen und Erinnerungen gespickten Kantine herrscht kaum Betrieb, einzig der Ton der Live-Übertragung aus Aare von Winterkönig Skisport dringt in die Ohren, ab und an unterbrochen von der mahlenden Kaffeemaschine.
Trainer Christian Lang kommt dann pünktlich auf die Minute aus den Katakomben des Trainingszentrums und begrüßt mich freundlich. Einem kleinen Plausch über das Skirennen folgt ein kurzes Vorgespräch über die laufende Saison und eigene Erwartungen. Mit zwei Verlängerten in Schwarz gehalten, wie es sich gehört, sitzen wir am Spielfeldrand von Feld eins und werden vom surrenden Rasenmähertraktor des Platzwartes in unserem Wortgeplänkel begleitet. Sehr zielsicher steuert schließlich der Grund für dieses Interview auf uns zu: Celina Degen, noch keine 18 Jahre alt und schon eine der Führungsspielerinnen in der ersten Elf des SK Sturm, wurde erstmals in den Kader des A-Nationalteams einberufen. Grund genug, den Damen und ihrem Coach nach diesem erfolgreichsten Herbst in der noch jungen Geschichte der Sturm-Frauen endlich den Raum zu geben, den sie sich so torreich und souverän erspielt haben. Ein Gespräch über Fußball, Ziele, Traum und Wirklichkeit.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie
Ihr habt nach der Auftaktniederlage gegen die St. Pöltnerinnen alle Spiele gewonnen und somit die stärkste Hinrunde in der Vereinsgeschichte gespielt. Was ist in dieser Saison alles möglich?
LANG: Die Strategie ist ganz klar, wir wollen so lange wie möglich an St. Pölten dranbleiben. Würden wir uns auf den zweiten Platz fokussieren, würden wir nur nach unten schauen und das entspricht nicht unserem Anspruch. Die Ziele sind vor allem, unsere Spielanlage zu verbessern, das Spiel gegen den Ball und unser dominanter Ballbesitzfußball. Wenn das Team das umsetzen kann, dann wird die Lücke nach oben (Anm. zum SKN St. Pölten) automatisch kleiner werden.
Ihr habt den SKN St. Pölten jetzt schon in der nächsten Cuprunde zugelost bekommen. Ist es Pech, dass es so früh im Bewerb bereits zum Spitzenduell kommt?
DEGEN: Also ich glaube es ist komplett egal, ob man in Runde eins oder im Finale gegen sie spielt, denn wir wollen St. Pölten so oder so schlagen. Dafür trainieren wir und dafür müssen wir auch am Spieltag bereit sein.
LANG: Gehen wir einmal davon aus, dass der beste Fall eintrifft und wir beide Duelle mit St. Pölten gewinnen. Wir könnten uns dann nichts davon kaufen, hätten weder den Cup gewonnen, noch den Meistertitel erreicht. Was für das Team wichtig ist, gerade für Celina und für alle anderen jungen (Anm. Nachwuchs-)Teamspielerinnen, ist, dass wir diese Spiele gegen Gegnerinnen, die auf Augenhöhe oder sogar stärker sind, bekommen.
Ich glaube es geht nicht um die Namen der Vereine, sondern um die Qualität.
Jetzt hat sich in dieser Saison zunehmend herauskristallisiert, dass das Duell zwischen St. Pölten und Sturm das derzeit bestimmende im österreichischen Klubfußball bei den Frauen ist. Liegt das daran, dass die Herren-Profiklubs nicht investieren oder nur Fusionen eingehen wie die Austria beim USC Landhaus?
DEGEN: Ich glaube es geht nicht um die Namen der Vereine, sondern um die Qualität. In der Bundesliga gibt es eine Spaltung in der Tabelle. Natürlich müssen wir jeden Gegner ernst nehmen und unsere Leistungen bringen, aber wenn die Vereine mehr Geld zur Verfügung hätten, dann wären wohl auch mehr Spiele spannender und ausgeglichener, als es derzeit der Fall ist.
LANG: Da bin ich bei Celina. Es ist natürlich spannend, wenn es ein Damen-Spiel gibt, das Sturm gegen Rapid lautet. Aber man muss hier gar nicht von einer Zwei-Klassen-Gesellschaft ausgehen, weil meinen Beobachtungen nach viele Klubs die lange Winterpause gut genutzt haben. Es wird schon in diesem Frühjahr mehr Teams geben, die sich untereinander schlagen können.
Was das angeht, da wurde ja auch mit deiner Berufung zum Damentrainer die Spielanlage verändert. Durch die Entwicklung des Damenteams spielt man in Österreich oft gegen Gegnerinnen, die sich gegen Sturm auf die Defensive konzentrieren. Ist dieser Philosophie-Wechsel ein Vorteil?
LANG: Grundsätzlich ist das ein Prozess, der nicht abgeschlossen werden kann. Mario Karner (Anm. Sportlicher Leiter Damen) hat damals den Trainerwechsel beschlossen. Wir haben uns die Fragen gestellt: Was kann man mit dem Ball machen? Welche Spielphasen gibt es?
Diese Flexibilität, die wir uns nun in diesen eineinhalb Jahren erarbeitet haben, hat natürlich auch Zeit gebraucht. Das war ein Grund, warum wir in meinem ersten halben Jahr nicht sehr erfolgreich waren. Ich habe relativ schnell sehr viel versucht und das Team ein wenig überladen. Schön langsam sieht man aber nun, was wir in den Trainings zusammengesetzt haben und dieser Prozess wird ja nicht abgeschlossen, sondern geht immer weiter …

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Celina, du bist jetzt zwar noch sehr jung, aber auch schon länger dabei. Wie bekommst du solche Philosophie-Wechsel als Spielerin mit? Wie nimmst du die Änderung der Spielanlage wahr?
DEGEN: Das Spiel war früher wirklich nur auf drei, vier Spielerinnen abgestimmt und nur auf Erfolg ausgerichtet. Sobald wir gewonnen haben, war es gut. Heute messen wir unsere Leistungen nicht mehr nur an den Gegnerinnen, sondern an den internen Vorgaben und Zielen. Wir werden konstanter. Egal welchen Herausforderung und Gegnerinnen wir uns stellen, wir wissen, wie wir reagieren müssen, worauf wir achten müssen und was der Spielstil sein soll.
Trotzdem muss man anmerken, dass die talentierten Spielerinnen, die zwar nun bei den Klubs ihre unterschiedlichen Spielphilosophien und Taktiken erlernen und einüben sollen, von Montag bis Donnerstag in der Akademie in St. Pölten gemeinsam trainieren und zur Schule gehen. Ist es nicht so, dass alle guten Spielerinnen früher oder später in St. Pölten landen, wenn sie in Österreich bleiben wollen?
DEGEN: Ich glaube, dass es schön langsam schon auch andere Adressen gibt. Bei Sturm wird schon in der Akademie sehr professionell gearbeitet, man sieht das an den Spielerinnen im Training. Wenn man im Nationalteam spielen will, dann sagen die meisten aber schon noch, dass man nach St. Pölten muss.
LANG: Es ist schon noch so, dass auch Sturm Graz kommuniziert, dass Plan A das nationale Zentrum für junge Spielerinnen sein muss, wenn sie auf den höchsten Level kommen wollen. Wir merken aber auch, dass viele Spielerinnen im Falle einer Absage aus St. Pölten uns als erste Adresse wahrnehmen. Wir sind erst am Start, aber haben österreichweit schon ein gutes Standing. Nicht nur die Spielerinnen aus der Region Graz sind merklich zufrieden, sondern auch Spielerinnen aus anderen Regionen wollen durchaus zu uns kommen.
Celina, du spielst ja nicht erst jetzt aus heiterem Himmel für das Nationalteam, sondern warst auch in den U-Auswahlen unterwegs. Wie tauscht man sich da über das Standing des österreichischen Fußballs aus?
DEGEN: Mit anderen Nationen hatte ich noch weniger Kontakt. Was ich weiß, ist, dass Leute aus anderen Ländern die Akademie (Anm. in St. Pölten) kennen. Die Akademie ist ein Vorteil für unser Nationalteam, gerade auch in den U-Auswahlen, denn die anderen Nationalteams kommen vielleicht drei, oder vier Mal pro Jahr zusammen und wir trainieren eigentlich ständig miteinander.

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Sind viele Spielerinnen in St. Pölten von anderen Klubs, oder konzentriert sich da fast alles auf Sturm und den SKN?
DEGEN: Es sind Spielerinnen aus der gesamten Liga dort. Natürlich sind mehr Spielerinnen von St. Pölten, Neulengbach, Landhaus und Sturm dabei, aber eben auch aus Salzburg und Oberösterreich. Vorarlberg vielleicht nicht unbedingt.
Die aktuelle Saison ist vermutlich auch deine persönlich beste, nicht zuletzt dank der Nationalteameinberufung. Du wirst heuer 18 Jahre alt, die Matura kommt 2020 auch auf dich zu – ist es für dich mit den vielen Trainings und Spielen leicht vereinbar, die Schule auch noch zu schaffen?
DEGEN: Ich habe das Glück, dass ich mir mit der Schule sehr leicht tue und deshalb den Fokus ohne Probleme auf das Fußballspielen lenken kann. Es ist schon so, dass man manchmal nicht ins Training gehen kann, wenn man sich wo schwerer tut, weil man dann einen Förderkurs besuchen muss und ich glaube, dass es einen belastet, wenn man mit den Noten kämpfen muss. Es gab Fälle, in denen gesagt wurde, dass man nicht ins Nationalteam mitfahren darf, weil es schulisch zu dem Zeitpunkt nicht gepasst hat.
Wie kann man sich das vorstellen beim Nationalteam und im Klub? Habt ihr weibliche Ansprechpersonen, oder werdet ihr ausschließlich von Männern betreut?
DEGEN: Von den Trainerinnen fällt mir die Frau Fuhrmann ein (Anm. erste Österreicherin mit UEFA-Pro-Lizenz), die auch beim A-Nationalteam dabei ist. Die ist eine Ansprechpartnerin. Sonst gibt es beim Training nur Männer. Im Internat generell gibt es aber auch Erzieherinnen und Lehrerinnen, wenn man jetzt andere Probleme hat als nur jene, die mit Fußball zu tun haben.
Ist das für dich okay, oder würdest du dir auch mehr weibliche Betreuungspersonen beim Fußball wünschen?
DEGEN: Ja, vielleicht als Trainerinnen … Natürlich ist es schade, dass es unter den Trainern eigentlich nur die männliche Seite gibt und nur wenige Frauen dabei sind, aber von dem, was rübergebracht wird, ist nur die Qualität entscheidend. Da braucht man nicht unbedingt die weibliche oder die männliche Intuition, sondern das, was der Trainer mir vermitteln kann.
Du bist jetzt 17 Jahre alt und hast gute Möglichkeiten, dass du professionelle Fußballerin werden kannst. Was glaubst du, wie es aber für 17-jährige Spielerinnen vor zehn Jahren war, die denselben Traum verfolgt haben? Es gibt ja jetzt Spielerinnen im Nationalteam, die sich damals durchgebissen haben.
DEGEN: Ich glaube, dass es mit viel mehr Risiko verbunden war. Viktoria Schnaderbeck ist ja schon mit 14 nach Bayern gegangen, was einfach mit viel mehr Unsicherheit verbunden war. Wenn du jetzt 14 bist, dann hast du einen viel besseren Plan, kannst nach St. Pölten gehen und hast mehr Leute, die dir helfen können. Vor zehn Jahren hieß es: Entweder du schaffst es selbst, oder eben nicht.
Es sind viele Nationalteamspielerinnen jetzt bereits Ende 20, oder sogar schon 30 Jahre alt. Gehst du in diesen Lehrgang mit der Erwartung, dass du dir alles erst einmal anschauen musst oder kannst du schon auf einen Einsatz hoffen, schließlich könnte es ja bald zu einem Kaderumbruch kommen?
DEGEN: Wenn man sich das nur anschauen will, dann ist man fehl am Platz. Das Ziel muss sein, dass man spielt, dass man jemanden rausspielt. Mit Anschauen wird man nicht weit kommen.
Wenn gesundheitlich alles gutgeht, dann wird sie auch nicht zu stoppen sein.
Sind Vorbilder von dir im Nationalteam, mit denen du jetzt zusammenspielen darfst?
DEGEN: Von meiner Position her ist das am ehesten Sarah Zadrazil. Auch ihre Spielweise ist so, dass ich mich mit ihr sehr identifizieren kann und das, was ich bis jetzt von ihr mitbekommen habe, ich kenne sie ja noch nicht persönlich, hat sie schon zu einem Vorbild für mich gemacht. Sonst habe ich eigentlich keine richtigen Vorbilder.
LANG: Zu Celina im Nationalteam möchte ich noch etwas sagen: Wir stehen mit dem Betreuerstab des ÖFB und der Akademie natürlich in Kontakt und das funktioniert wirklich sehr gut. Ich bin darüber informiert, wer von meinen Spielerinnen einberufen wird und auch diese Einberufung von Celina ist schon länger geplant. Er (Anm. Teamchef Dominic Thalhammer) fragt natürlich was ich davon halte und ich kann dazu nur sagen: Sehr viel! Celina ist eine Potenzialspielerin für Sturm und für das Nationalteam und je früher und öfter sie auf diesem Level mittrainieren und spielen kann, desto schneller wird sie sich auch entwickeln. Wenn gesundheitlich alles gut geht, dann wird sie auch nicht zu stoppen sein.
Was nimmst du dir als Sturm-Spielerin im Nationalteam nun vor? Glaubst du, dass du Spielzeit bekommst? Der Teamchef ist ja nicht für seine Rotationen bekannt …
DEGEN: Ich finde, das hat man bei der Yvonne (Anm. Weilharter) sehr gut gesehen. Da hat es auch geheißen, dass sie kaum spielen wird und dann hat sie im Training gezeigt, was sie kann und gleich im ersten Spiel gespielt. Also ich glaube, dass alles möglich ist. Das Ziel ist, dass ich mich im Training beweise und dann wird der Trainer entscheiden.
Was sind deine größten Stärken am Feld?
DEGEN: Ich glaube Zweikampf ist eine meiner größten Stärken. Meine Ausstrahlung am Feld und dass ich Anweisungen der Trainer gut umsetzen kann ist glaube ich sehr gut für mein Team.

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Und wo kannst du dich noch am meisten verbessern?
DEGEN: In der Offensive fehlt mir, glaube ich, noch ein bisschen etwas. Andere Spielerinnen sind mir überlegen, wenn es um den Zug nach vorne geht. Mein Fokus liegt zu oft auf Zweikämpfen, dem Verteilen von Bällen und der Defensive. Am Ball muss ich mich noch mehr trauen.
LANG: Die Stärke ist aus meiner Sicht ganz klar die Verantwortung, die sie im Spielaufbau übernimmt. Egal, wie viele Gegnerinnen auf sie zulaufen, sie ist enorm schnell in der Entscheidungsfindung: Wann gehe ich ins Dribbling? Wann muss ich einen Pass spielen? Sie muss noch öfter in Torschussposition kommen, da gibt es Potenzial. Einen riesigen Schritt hat sie bei der Ballmitnahme im eigenen Drittel gemacht. Sie überbrückt die mittlere Zone mit einem enormen Tempo mit Ball, da kommen die Gegnerinnen kaum nach. Im letzten Drittel muss sie noch mutiger werden und Verantwortung übernehmen, das kann der nächste Schritt sein.
Wenn es bei dir so vielversprechend weitergeht, Celina, welcher Klub wäre denn dein persönliches Ziel? Wolfsburg, Lyon, Arsenal, Bayern es gibt im Frauenfußball ja viele spannende Adressen. Wovon träumst du?
DEGEN: Einen speziellen Verein habe ich nicht ins Auge gefasst, aber ins Ausland möchte ich schon. Vor fünf Jahren war das Ziel das A-Team und jetzt, wo das in Erfüllung gegangen ist, möchte ich nach der Schule schon … Deutschland wäre ein riesiger Traum. Mal schauen was passiert.
Was ist das Härteste für dich als Spielerin?
DEGEN: Wenn ich das alles nicht wollen würde, würde ich es auch nicht machen. Also es gibt für mich nicht wirklich etwas.
Das Nervigste ist für mich, dass man von den Männern immer unterschätzt wird.
Was ist das Härteste für dich als Frauenfußballerin? Was ist die nervigste Frage?
DEGEN: Das Nervigste ist für mich, dass man von den Männern immer unterschätzt wird. Es wird einfach als „Frauen“-Fußball abgestempelt. Im Internet gibt es immer wieder Videos von Frauen, bei denen etwas schiefgeht und dann wird sich darüber lustig gemacht. Vom Gefühl her wird einfach kaum wertgeschätzt, was wir machen.
Was würdest du dir am meisten wünschen von Medien, wenn über Frauenfußball berichtet wird?
DEGEN: Dass im Vergleich zu den Männern das Sportliche auch ernster genommen werden soll. Im Fall von Sturm ist das, was im Internet ist, schon viel besser als bei vielen anderen, aber mir wird oft zu wenig darüber geredet, dass wir sicher gleich viel wie die Männer leisten müssen, um Fußball auf diesem Niveau spielen zu können. Also mehr Wertschätzung für die Anstrengungen.
Habt ihr das Gefühl, dass es leichter wird? Celina, du spielst ja schon länger und hast bestimmt auch viele Erfahrungen gemacht.
DEGEN: Also leichter wird es nicht wirklich. Natürlich hat es sich seit der EM medial verändert und es gibt mehr Berichte, aber was die Anerkennung angeht sind wir im Vergleich zu anderen Ländern schon noch weit hinten nach.
LANG: Im Frauenfußball bin ich ja erst seit anderthalb Jahren. Ich beobachte das natürlich schon länger und was mich natürlich freut, ist, dass Sturm Graz den Frauen einen Stellenwert gegeben hat und sich auch bemüht, das herauszustreichen. Das ist schon etwas, das man spürt und wo auch alle an einem Strang ziehen. Dieser erste Schritt wurde hier schon gemacht.
Das wäre meine nächste Frage gewesen. Ich möchte sie etwas polemisch stellen: Mario Karner, der sportliche Leiter der Damen, ist jetzt 35 und hat seine Funktion seit bereits acht Jahren inne. Ist er trotz seines Alters so kompetent, oder hat man sich damals gedacht: Hmmm … ja, okay. Wir nehmen einfach den 27-Jährigen, den das gerade interessiert?
LANG: Er ist extrem kompetent und sehr geradlinig in seinen Entscheidungen und Aussagen. Mario macht den Job mit Herzblut. Sein Zeitaufwand, alles was er an Vorplanung und Konzeptarbeit in die Abteilung gesteckt hat, auch bei der Akademie, das ist nicht einfach … da muss man schon sehr gut drauf sein.
Zum Abschluss: Wenn wir uns in einem Jahr für ein ähnliches Gespräch wiedersehen, wovon würdet ihr dann gerne erzählen wollen?
DEGEN: Vom Meistertitel!
LANG: Vom Meistertitel und darüber, dass wir ein hypothetisches Spiel haben, hier auf Platz eins, am Nachmittag, und dass bereits über 400 Leute hier stehen und darauf warten.
Ich habe damals gedacht, dass es schneller gehen wird mit den Zuschauern. Ich dachte, dass es reicht, wenn wir als Sturm Graz attraktiven Fußball spielen. Beim Spitzenspiel gegen St. Pölten zu Saisonbeginn hatten wir etwa 300 Leute hier. Das Spiel hätte sich aber viel mehr verdient. Selbst die Rückmeldung des ORF war, dass es eines der besten Frauenspiele der letzten Jahre war. Die Spielerinnen haben sich einfach mehr verdient.
Das gilt es nun nach außen zu tragen.
Danke für das Gespräch!
Danke für das Interview!