Erster Saisonsieg der Jungblackys

0:2-Rückstand noch gedreht: Sturm II gewinnt mit 3:2 gegen den SKU Amstetten

In der 9. Runde der Admiral 2. Liga traf der SK Sturm II auf den SKU Amstetten. Beide Mannschaften hatten dringenden Bedarf zu Punkten, spielten im Kellerduell doch der Vorletzte gegen den Letzten. Amstetten kam mit einem Punkt ins Solarstadion Gleisdorf, die Jungs von Thomas Hösele mit 4 Punkten.

Torlose erste Halbzeit

Bereits nach 3 Minuten fanden die Niederösterreicher gleich zwei Mal gefährlich den Weg zu Matteo Bignettis Tor, wo sich jedoch nichts Zählbares verzeichnen lies. In der 7. Spielminute war es dann ein Vorstoß von Sturm II, Antonio Ilic traf aber den Ball nicht richtig und so blieb es beim 0:0.
Auffällig in der Anfangsphase waren vor allem zwei Personalien: Max Johnston und Amady Camara. Die zwei harmonierten sehr stark zusammen und beinahe jeder Vorstoß der Grazer lief über die beiden Sommerneuzugänge. So war es auch in der 12. Spielminute Camara, der sich nach einem Kopfball von Ilic im Mittelfeld stark durchsetzte und über rechts in den Strafraum kam. Sein Pass in die Mitte erreichte aber keinen seiner Mitspieler. Auch die Amstettner zeigten sich sehr aktiv: In der 16. Minute war es Niels Hahn, der aus gut 25 Metern abzog. Bignetti wehrte nicht sauber ab, der Nachschuss ging jedoch weit über das Tor.

Auffällig war neben dem Spielgeschehen auch, dass der Rasen nicht nur ein Problem in Liebenau zu sein scheint, denn das Geläuf im Solarstadion sorgte ebenfalls für Probleme bei flachen Pässen und war für beide Teams phasenweise schwer bespielbar. Mit anhaltender Spieldauer verlor das Match die Intensität und wirkte etwas zerfahren. Bei Sturm II gelangen hauptsächlich die Aktionen über die rechte Seite, wo Johnston und Samuel Stückler einen Sprint um den anderen hinlegten. Dennoch trugen die starken Aktionen bis zu diesem Zeitpunkt keine Früchte, da entweder der letzte Pass nicht ankam, oder die zu erreichenden Mitspieler um den bekannten letzten Schritt zu spät waren.
In der 35. Spielminute folgte dann die bisher stärkste Aktion im Spiel: Nach einem Abwehrfehler bei Sturm II lief Marcel Monsberger alleine auf Bignetti zu und knallte den Ball ans Lattenkreuz – großes Glück für Sturm, denn der Keeper wäre hier chancenlos gewesen. Augenblicke später war es Marco Siverio aus kürzester Distanz, diesen Ball konnte Tormann Bignetti jedoch klären. Das Spiel wurde nun immer spannender. In der 38. Minute gewann Camara nach der Mittellinie ein Laufduell und spitzelte den Ball am herausgeeilten SKU-Goalie Elias Scherf vorbei, der den Ball mit der Hand aber ins Seitenaus ablenkte. Schiedsrichter Isa Simsek blieb nichts anderes übrig, als die Nummer 1 von Amstetten vom Platz zu stellen – Verhinderung einer klaren Torchance. Marco Siverio ging für den Ersatztormann Kilian Scharner vom Platz.
Ein Freistoß der Grazer knapp neben dem Strafraum segelte schließlich noch über alle Köpfe hinweg, diese Aktion setzte den Schlusspunkt in Hälfte eins. Mit einem 0:0 ging es trotz zahlreicher Chancen vorerst in die Kabinen.

Actionreiche zweite Hälfte

Thomas Hösele schickte seine Jungs mit einer Veränderung auf den Platz – Johann Lieber kam für Vesel Demaku. Ab der 48. Minute waren dann beide Teams nur mehr zu zehnt: Antonio Ilic setzte an der Strafraumgrenze sehenswert zu einem Fallrückzieher an, traf aber seinen klärenden Gegenspieler gefährlich am Kopf. Der bereits verwarnte Ilic sah leider zurecht die Gelb-Rote Karte.

In der 51. Minute fiel dann der erste Treffer der Partie: Sturm II brachte den Ball hinten nicht raus. Nach dem dritten Befreiungsversuch kam dann Philipp Offenthaler an den Ball und ließ sich diese Möglichkeit nicht nehmen – er traf zum 0:1. Nur sechs Minuten probierte es Peter Kiedl mit dem ersten Abschluss im zweiten Spielabschnitt für Sturm II, der nichts einbrachte. Das Spiel plätscherte dahin, es gab kaum Aktionen auf beiden Seiten. Seit dem Führungstreffer der Amstettner war die erwähnenswerteste Aktion die Auswechslung von Max Johnston. Für Ihn kam Jonas Wolf auf das Feld und nach der 64. Minute wurde es für die Schwoazn nicht leichter, denn nach einem Eckball traf Marco Kadlec zum 0:2. Die zweite Spielhälfte war bis dahin von Sturm II sehr schwach und es brauchte eine dringende Reaktion.

Die Zeit verging, ohne dass man als Sturm-Fan viel geboten bekam. Bis es in der 70. Minute dann im Strafraum von Amstetten-Ersatzgoalie Scharner eng wurde. Ein Gestocher im Fünfer, das anscheinend geklärt wurde, veranlasste Schiedsrichter Simsek dazu auf Tor für Sturm II zu entscheiden. Seiner Meinung nach traf David Burger zum 1:2, drückte den Ball vor der Klärung doch über die Linie. Dies überraschte auch auf den Rängen sehr viele, denn es gab es nach dem vermeintlichen Befreiungsschlag der Niederösterreicher keinerlei Reaktionen oder Beschwerden, dass kein Tor gegeben wurde – auch nicht von den Spielern oder der Bank.

Amady Camara als Matchwinner

Doch der Anschlusstreffer zeigte Wirkung: Man merkte den Spielern in Schwarz-Weiß wieder an, dass hier doch noch etwas möglich war. Nach weiteren zehn Minuten bewahrheitete sich diese Vermutung, als Camara zu einem Sprint ansetzte und alleine vor Goalie Scharner war. Der Stürmer agierte uneigennützig und legte auf Tarik Brkic ab, der zum 2:2 verwertete (80.). Sturm II war nun in der Schlussphase eindeutig die bessere Mannschaft und drückte auf den Heimsieg in Gleisdorf. Die Hösele-Elf war merklich beflügelt seit Anschlusstreffer, agierte zielstrebig und mit breiter Brust. Besonders, der von Ilzer zuletzt gelobte Amady Camara machte von sich reden. Wieder glänzte er mit einem Sprint aus der Mitte, setzte sich gegen Scharner durch und traf zum 3:2 in der Nachspielzeit. Der Jubel kannte keine Grenzen und die komplette Betreuerbank feierte mit dem Matchwinner. Amstetten bekam in der letzten Minute der Nachspielzeit noch einen Freistoß zugesprochen, den Matteo Bignetti aber ohne Probleme fangen konnte. Mit dieser Aktion war das Spiel auch vorbei und der SK Sturm Graz II konnte aus einem 0:2 noch ein 3:2 erkämpfen. Dieser Sieg verschafft dem Team etwas Luft auf den letzten Platz, hoffentlich eine kleine Moralinjektion für die kommenden Partien und einen Kickstart, um sich in der Tabelle nach oben zu arbeiten.

Amady Camara wird für seinen Siegestreffer gefeiert

(c) SturmNetz

5 Kommentare

  1. Ritter2016 sagt:

    Gratuliere den „jungen Schwoarzen“. Wobei man da halt auch sagen muss: Dass Demaku, bei der Austria damals Leistungsträger, bei uns in der 2. Mannschaft spielen muss, das schmerzt schon sehr. Das Johnston ebenso nur der „der 2ten“ Stammspieler ist … während andere mit weniger Leistungsnachweis die Eine um die andere Chance bekommen … verstehe ich nicht!

    • Dragoner sagt:

      Wenn Jatta und Sarkaria fit sind, hat es sich mit Teixeira eh erledigt. Schade, dass dem nicht und nicht der Knopf aufgeht. Es wird von Spiel zu Spiel grausamer, ihm zuzusehen. Mit einer Versetzung in die 2er wäre er endgültig gebrochen, fürchte ich. Abgesehen davon, dass er in dem Zustand dort auch keine große Hilfe wäre.

  2. dawuede sagt:

    Durch Demaku und wenn wieder voll fit Borko, wird definitiv Stabilität hineinkommen die ist bitter nötig. Das Spiel war völlig irre, man muss dazu sagen dass Amstetten tatsächlich erst einen einzigen Punkt gemacht hat, nach der Roten gegen Scherf war ich mir erst sicher dass das eine einmalige Chance ist, aber Ilic hat die Überzahl recht flott und auf die unnötigste Art wieder zunichte gemacht. Dass wir dann noch 2 Tore bekommen haben hat eigentlich wieder perfekt zusammen gepasst, aber Hut ab davor dass man das noch gedreht hat. Letzten Endes war es ein wahnsinniger Aussetzer des Amstettner Ersatzkeepers der nach dem Ausschluss rein kam und uns das 1:2 quasi geschenkt hat, der unserer Truppe dann nochmal Auftrieb gegeben hat denn eigentlich hat man sich nach dem 0:1 schon wieder aufgegeben gehabt. Gut und wichtig dass man endlich voll angeschrieben hat, aber insgesamt ändert es für mich nichts dran dass das Abenteuer zweite Liga nach dieser Saison vorbei sein wird.

  3. fid82 sagt:

    Das hoffe ich nicht.
    Man müsste auch mehr personelle Konstanz der Arrivierten reinbringen.
    Also wirklich fixe gestandene.
    Wie Demaku. Dazu Geyerhofer oder Borkovic.
    Und eben Texeira.
    Die müssen sich auch einspielen. Nicht nur 2, 3 Spiele.

    • Ritter2016 sagt:

      Was an der „Idee“ den Jungen eine Plattform zu bieten halt komplett einen Riegel vorschieben würde. Die Zweitvertretungen dürfen zurecht nur eine limitierte Anzahl an Ü21 Spielern einsetzen. Und wenn die Jugend so schwach ist, dass man es in der 2. Liga ohne 4-5 arrivierten Kräften nicht schafft, ist die Regionalliga ohnehin der bessere Platz. Weil „Ausbildungsplattform“ um die Spieler auf hohen Niveau an die Kampfmannschaft heranzuführen ist es ohnehin nicht … das steht gar nicht auf der Agenda …

      Eigentlich müsste die U19 2. Liga spielen…

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