Ersten Matchball vergeben
Die Entscheidung im Titelkampf der Österreichischen Bundesliga ist vertagt. Der LASK und Sturm Graz trennten sich am Sonntagabend in einer intensiven Partie mit einem leistungsgerechten 2:2. Da Salzburg in der Oststeiermark über den TSV Hartberg hinwegfegte, wird die Schale erst am nächsten Sonntag vergeben.
Last-Minute-Ausfall bei den Blackys
Neben dem rotgesperrten Jon Gorenc-Stankovic, musste Trainer Christian Ilzer verletzungsbedingt und kurzfristig auf Stamm-Innenverteidiger David Affengruber verzichten, ihn sollte Niklas Geyrhofer ersetzen, Dimitri Lavalée rückte zurück auf dessen Innenverteidiger-Position, der Geier mimte den Sechser. Auf den Außenpositionen starteten erwartungsgemäß Jusuf Gazibegovic und David Schnegg, im Angriff setzte Sturms Trainer auf das Dänen-Duo Biereth/Böving. Bei den Linzern fehlte Sascha Horvath aufgrund einer Gelbsperre, ansonsten vertraute LASK-Coach Thomas Darazs den gleichen Spielern wie schon vor sieben Tagen in Klagenfurt. Horvath wurde von Talovierov ersetzt, der wieder genesene Robert Zulj blieb zunächst auf der Bank.
Schwungvoller Start
Die erste Torchance vor 18.500 Zuschauern gehörte den Blackys: Nach einem etwas ungenauem Zuspiel von Alexander Prass auf Otar Kiteishvili erkämpfte sich der Georgier entschlossen den Ball und zog im Strafraum ab – jedoch nur in die Arme von Tobias Lawal. Der LASK versuchte dagegen zu halten, Konkretes gelang dem Heimteam in der ersten Viertelstunde aber nie. Anders die Grazer, denn in der 13. Spielminute kam der Cupsieger zu einer Doppelchance, die von Mika Biereth ausging: Sturms Achtzehner stürzte sich beherzt in den Linzer Verteidigungswall, stocherte den Ball auch tatsächlich Richtung Lawal. Verwirrung bei Allen. Nur Böving reagierte, vergab aber. Generell ließ das dänische Stürmer-Duo der Linzer Defensive zunächst kaum Platz zu atmen, rannte immer wieder aggressiv an und beschäftigte diese mehr als ihnen lieb war.
LASK-Führung aus dem Nichts
Nach einem Energieanfall von Moses Usor – der Lavalée schlecht aussehen ließ – servierte der Nigerianer die Kugel Adil Taoui, der konnte die Kugel perfekt der Linie entlang servieren – Florian Flecker musste am langen Eck nur noch zur Führung für das Heimteam einschieben. Vier Minuten später sollte sich diese Szene beinahe wiederholen: Da kam aber Flecker bei einer weiterem Zuspiel von Taoui aber um Sekundenbruchteile zu spät. Sturm brauchte nun ein wenig, um sich davon zu erholen. Allerdings wirklich nur ein wenig, denn in Minute 29 schlugs dann im Tor der Linzer ein:
Nach einer Schlamperei in der LASK-Hintermannschaft, reagierte Mika Biereth gedankenschnell, als Tobias Lawal bei einem Abstoß den Dänen und Kiteishvili völlig übersah. Talovierov wurde übertölpelt, Biereth legte quer und Sturms Spielmacher schob zum Ausgleich ein. Kurz darauf scheiterte Valon Berisha an Jaros, Philipp Ziereis aus aussichtsreicher Position an seinem Kopfballspiel und Gazibegovic an zu viel Wucht. Während Hartberg gegen Salzburg kurz vor der Pause auf 1:2 verkürzen konnte und dann doch wieder 1:3 zurücklag, ging es auf der Gugl mit einem Remis nach physisch intensiven 47 Minuten in die Kabinen. Prass holte sich kurz davor noch eine mehr als überharte gelbe Karte für eine angebliche Schwalbe.
Blitzcomeback nach der Pause
Die etwa 5.000 mitgereisten Sturmanhänger nahmen gerade erst ihre Plätze ein, als es sie wieder von diesen riss: Alexander Prass hatte eine Idee, arbeitete sich in Richtung Linzer Strafraum, erblickte Kiteishvili und der seit Wochen in Höchstform agierende Georgier schlenzte den Ball ins lange Eck! Zur 2:1-Führung! Und zum nichts Anderem als dem zwischenzeitlichen Titel! Der nur sechs Minuten später schon wieder ein Stück weiter weg war. Denn da ließ Ljubicic erneut Flecker den Vorrang – Jaros behielt aber die Übersicht, blieb gelassen – cooler als die LASK-Hintermannschaft, die bei einem Eckball von Tomi Horvat dem Ball einen Freiflug durch den oberösterreichischen Strafraum erlaubte. Jedoch konnte Sturms Offensive keinen Profit daraus ziehen.
Nach einem Foul von Kiteishvili (der dafür verwarnt wurde und nun gegen Klagenfurt fehlen wird) und dem daraus resultierenden Freistoß fiel Filip Stojkovic im Strafraum die Kugel eher zufällig vor die Füße, er zog sofort ab, verfehlte aber den Kasten – durchatmen! Denn mit Ausnahme eines an und für sich genialen Zuspiels von Otar – das zu genial war, um von seinen Mitspielern übernasert zu werden – passierte bis zur 70. Spielminute wenig.
Lavalée zu optimistisch
Der LASK legte nun nochmals alles in die Waagschale, zog das Tempo noch einmal an, rückte immer höher auf. Und wäre in Minute 72 dafür auch schon fast belohnt worden: Nach einem indirekten Freistoß von Berisha. traf Ziereis die Kugel voll, doch Vítězslav Jaroš verhinderte mit einem super Reflex den Einschlag genau unter der Latte. Kurze Zeit drauf war der Tscheche dann doch geschlagen. Flecker bediente Ljubicic mit der Ferse, Lavalee tackelte regelwidrig, den daraus resultierenden Elfer verwandelte der Gefoulte zum Ausgleich dann selbst. Salzburg führte zu diesem Zeitpunkt bei Hartberg bereits mit 4:1. Weg war er wieder – der vorzeitige Titelgewinn. Nach einem Dreifachwechsel (Ilzer brachte Camara, Serrano und Johnston) wollte Sturm den Sieg augenscheinlich mehr. Es gelang zwar eine weitere, kurze, intensive Drangperiode, Johnston flankte sich die Seele aus dem Leib, einige Ecken wurden herausgeholt, doch beim Matchball fehlte das Glück: Denn ein Kopfball von Seedy Jatta klatschte nur an die Unterlatte. In der Nachspielzeit hielt dann Jaros mit einer weiteren Glanzparade nach einem Berisha-Abschluss aus 16 Meteen zumindest das Remis fest.
Entscheidung vertagt, Austria Klagenfurt (die Pacult-Elf braucht in Graz drei Punkte um noch Platz 5 erreichen zu können) muss nun am nächsten Sonntag daran glauben. Nichts Anderes darf da passieren!
Das Spiel ist genau so gelaufen und ausgegangen, wie ich es befürchtet hatte. Und nun haben viele Sturm-Spieler ein Kopf-Problem, wie schon in den Reaktionen nach Schlusspfiff sichtbar wurde. Wird Schwerarbeit für Ilzer & Co. bis zum nächsten Sonntag. Sturm hat nun, psychologisch, nichts mehr zu gewinnen, aber es kann alles verlieren. Das ist der teuflische Gedanke, der durch die Köpfe kriecht.
Genau so sehe ich das auch und dazu fehlt der Leader auch noch. Bin ich schon mit den Nerven am Ende, wie geht es dann den Spieler wohl!
Das Gejammer is scho schlimm, nächste Woche gwinnens 2-0 gegen desaströse Klagenfurter und aus is. Das team hat sich nach all den leistungen das Vertrauen verdient. alles andere is blödsinn und achwarzmalerei
Desaströse Klagenfurter?? War da nicht was mit 4:3 gegen RBS??
Dein Wort in Gottes Ohren
Wahnsinn, ja!
man könnte meinen Sturm spielt gegen den Abstieg wenn man die Kommentare liest
Wenigstens ist Irving bei Klagenfurt gesperrt. Wenn ich nicht irre.
Stimmt, bekam die 5. Gelbe.
Im schlimmsten Fall war es ein steirischer Verein, der Sturm den Meistertitel gekostet hat.
So ein Quatsch. Sturm kann sich nur selbst um den Meistertitel bringen. Alles andere sind Ausreden. Und wenn Sturm das gegen Klagenfurt auch noch vergeigt, dann ist die Mannschaft auch nicht reif und würdig für die Meisterschaft.
x ist natürlich Fair. Beide hätten gewinnen können. nächste Woche fehlt Otar und Otar ist einfach so wichtig in unserer offensive! Ich glaube natürlich an die Mannschaft, aber ich hoffe wir erleben kein BVB Drama 2.0 in Österreich. Salzburg wird gegen Lask, denke ich sicher gewinnen. Ich hoffe, die werfen die Nerven nicht weg! Hab echt Bauchweh!
Als jemand der grad aus Linz heimfährt, ich fand die letzten beiden Auftritte hatten durchaus etwas meisterliches. Gegen Hartberg in Unterzahl noch den Punkt retten war stark, heute gegen den LASK mit einer Willensleistung (in persona Kiteishvili vor allem) zwei Tore in einem sehr schweren Spiel gemacht. Ich finde die Hoffnung darf leben, Klagenfurt ist sicherlich das Wunschlos für Runde 32.
Dennoch, im Sektor und auf der Heimfahrt kommt es mir vor als herrsche große Leere. Nach dem 2:2 standen einige Kolleg*innen nur noch mit dem Kopf in den Händen versunken dar. Harter Fight, Ergebnis okay, aber wofür? Ich halte den heutigen Punkt für gar nicht so irrelevant. Wenn Pacult hexen sollte und wir „dortmunden“, Salzburg sich gegen diese ehrlich sehr quirlige Linzer Elf aber auch nur zu einem X quält, dann wäre der Punkt Gold Wert. Ich fische gerade nach Sinn und Zweck, ich gebs zu.
Wir sind alle bereit dafür. Wildfremde Menschen lagen sich in den Armen und weinten schon, weil wir in 15 Minuten Meister gewesen wären. Das Sturm es kann wissen wir, ich glaube das einzige Problem wird der Kopf, das können wir an uns alle selbst beobachten. Wie ein Hund, der immer dem Postler hinterherjagt aber net weiß, was er machen soll, wenn er ihn mal erwischt. Jetzt ist Ilzer gefragt ob er aus einer Underdog Verfolger Mentalität eine Meister Mentalität macht.
Der bildhafte Vergleich mit dem Hund und dem Postler ist großartig. Ich bin dafür, wir benennen Austria Klagenfurt nächsten Sonntag in Post SV um. Und beißen zu 😉
Positiv ist, dass Klagenfurt noch 5ter werden kann, da sie in direkten vorne liegen. Also müssen die offensiv spielen, was Sturm sicher zu gutekommen wird, als wenn du 10 Klagenfurte im Block picken hast.
….Naja, oder 10 Klagenfurter, die sich vorm Urlaub nimma verletzen wollen?
bin mir trotzdem sicher wir machen das!
Im ersten Moment war ich auch ein wenig enttäuscht, aber jetzt mal ehrlich: Wir sind bereits Cupsieger, wir haben 2 P Vorsprung und es in einem Heimspiel vor 15.000 Fans selbst in der Hand, ohne fremde Hilfe.
Ja, man kann jetzt alle psychologischen Spielchen spielen und einfach wird es nicht werden, aber am Ende 3 P in einem Zielsprint zum Teller.
Und ehrlich: Jetzt muss die Mannschaft rausgehen und Klagenfurt mit Haut und Haaren fressen! Fertig
Dein Wort in Fußballgottes Ohr …
net so negativ! 3 schwere spiele gehabt, etwas pech und unglückliche spielverläufe. sturm 2 punkte vorn. und denkt an die letzten finalspiele: als es wirklich um was ging, waren die schwarzen voll da!!
War gestern ein hochklassigens, temporeiches, extrem intensives Spiel und aus neutraler Sicht Werbung für den ö. Fußball. Auch das Rundherum echt top, beide Fanlager sorgten für eine tolle Atmosphäre.
Aus Sturmsicht: Hätte nix dagegen gehabt, wenn gestern schon alles entschieden gewesen wäre. Aber dieses 2:2 nach Rückstand hat gezeigt, dass Sturm noch immer top drauf ist. Mache mir wenig Sorgen für Sonntag, könnte mir auch gut vorstellen, dass LASK ein X holen könnte. Darasz will sicher noch 1x Werbung für sich machen und Zulj von Beginn an spielen.
Auf die Schwoazen, nur noch 1 Step zum Double.
Irgendwie bin ich mit Blick auf den letzten Spieltag eher gelassen. Ich mein wir haben gegen eine sehr heimstarken Lask ein verdientes Remis geholt…ist unter anderen Voraussetzungen absolut in Ordnung. Die sind nicht umsonst 3. und hätten fast noch 2. werden können…also gegen die 3. Kraft kann man schon mal ebenbürtig sein.
Wenn wir zuhause gegen Klagenfurt (die uns liegen) nicht voll anschreiben haben wir uns den Titel auch nicht verdient, während RB den Lask biegen würde. Wäre eine harte Pille sowas noch zu verspielen aber sportlich komplett verdient dann bzw. eben unverdient.
Aber ich mach mir wenig Sorgen da unsere Truppe klar die Nummer 2 in Graz ist und Klagenfurt es wenig bringen wird auf X zu spielen. Es will halt das Schicksal so zu Hause den Titel zu holen.
Des schoff ma schon, as Double 😉
Anm. des Verfassers:
Klare Nummer 2 in Österreich…bitte ned sperren Redaktion 😉
Bin bei allem vollkommen bei dir. Nur….der Freud’sche Versprecher wird dir noch lange nachhängen 😉
In Graz nur der Grazer SC Straßenbahn…hust. Aus reiner sporthistorischer Solidarität natürlich zur alten Heimat 😉
weiß jemand, ob es iein Public Viewing oder ähnliches am Sonntag geben wird? Die Kartenloterie auf willhaben etc. ist jetzt schon zu krass.
Die Spieler und das Trainer-Team werden sich super auf die letzte Partie am Sonntag vorbereiten.
Am Anfang wird die Nervosität am Platz zu spüren sein, dann erlöst Tomi, Mika oder Alex die Massen und wir spielen das Ding nach Hause. Und dann… ….yesssssssss
Hoffe die Akteure erkennen „den Ernst der Lage“ (sportlich, finanziell und Image) wie wertvoll eine Champions League Teilname wäre.
Am Sonntag keine 100% sondern Minimum 110% Einsatz – Laufleistung: keine 8/9 km sondern Minimum ab 13 km!
Oisa gemma Schwoarze!!!
Die Mannschaft sollte, im Gegenteil, nicht zu viel über den „Ernst der Lage“ nachdenken, sondern unverkrampft in das Spiel gehen. Die Lockerheit im Kopf wird sehr wichtig sein.
Ich glaube die größere Überraschung der Runde war, dass Salzburg anscheinend wieder in Form gekommen ist. Ein Unentschieden gegen den formstarken LASK auswärts war zu erwarten und geht in Ordnung. Wenn Jatta’s Kopfball ein paar cm tiefer geht, würde man heute von einer überwältigenden Leistung sprechen.
Nach der Form der letzten Spiele hätte ich allerdings nicht erwartet, dass Salzburg so deutlich in Hartberg gewinnt. Natürlich haben ihnen die Hartberger auch ein paar Geschenke gemacht.
Nun müssen wir halt den Titel im letzten Spiel holen. Zu Hause gegen Klagenfurt ist ein Sieg sowieso immer Pflicht. Salzburg hat sicher die schwierigere Aufgabe mit dem LASK. Die Chancen stehen nach wie vor sehr gut für uns: die Wettquoten stehen für einen Meister Sturm bei 1,10 für Salzburg schon bei 6,0.