Erst ein Fersler-Tor brachte die endgültige Entscheidung
Der Stallhofener U18-Nationalteamspieler Martin Krienzer wurde am Freitagabend zum Matchwinner für die Sturm Amateure. Als der Stürmer in Minute 81 für Fabian Schubert eingewechselt wurde, lagen die Jung-Blackies knapp, aber doch, mit 2:1 in Führung. In den letzten zehn Minuten allerdings, nahm das Spiel nochmals richtig Fahrt auf. Doch alles der Reihe nach:
Die Anfangsminuten im Millionengrab formerly known as Hypo/Euro/Wörtherseearena, das sich nun ganz bescheiden Sportpark Klagenfurt nennt, gehörten dem Heimteam. Schon nach fünf Minuten scheiterte Ex-Bundesliga-Profi Sandro Zakany mit einem Weitschuss nur knapp, aber kurze Zeit später nahm sich Florian Jaritz ein Herz, ließ über die linke Seite kommend einige junge Sturm-Defensivspieler ziemlich alt aussehen und bediente Zakany ideal. Der machte es dieses Mal besser, zog aus rund 25 Metern ab und der Ball schlug – beinahe unhaltbar für Goalie Tobias Schützenauer – links unten im Eck ein. Bereits nach Wiederankick die Antwort der Gäste: Schöne Kombination über Sebastian Mann, Jörg Wagnes und Marco Gantschnigg, Wagnes versuchte es aus rund 20 Metern, der Schuss wurde noch leicht abgefälscht – Ausgleich. Nach diesen beiden schnellen Toren entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Kärntner leicht die Oberhand hatten, doch auch die Grazer durchaus Chancen zu einem weiteren Treffer – etwa durch Routinier Martin Ehrenreich – vorfanden. Doch Öhrlis großer Auftritt sollte auch noch kommen.
Nachdem zu Beginn der zweiten Halbzeit das ansehnliche Spiel etwas verflachte, die Klagenfurter zwar einige Chancen vorfanden, jedoch das Tor scheinbar nicht mehr treffen wollten, agierten die Grazer viel effizienter und wieder einmal kam Sturm nach einem ruhenden Ball zum Erfolg: Bei einem Sittam-Freistoß über links, findet der Ball den Kopf von Oldboy Ehrenreich und dieser bugsiert die Kugel unter die Latte. Der zweite Treffer des 34-Jährigen in der Regionalliga, vier mal war er in seiner Karriere in der Ersten Liga erfolgreich, acht mal in der Bundesliga. Drei Minuten später entschied der Schiedsrichter beim vermeintlichen Ausgleich der Austria auf Abseits. Nun sollten die zehn Minuten des Martin Krienzer folgen.
Austria Klagenfurt setzte jetzt alles auf eine Karte und bot dem Gegner somit viel Platz für gefährliche Konter. In Minute 87 dann die vermeintliche Vorentscheidung: Marco Gantschnigg tankte sich über rechts durch, scheiterte mit seinem Schuss jedoch an Torhüter Zan Pelko, um sich selbst den Abpraller zu holen, einen gegnerischen Verteidiger auszutanzen und die Kugel mustergültig auf Krienzers Kopf zu servieren. Dieser musste aus drei Meter nur noch einnicken. Entscheidung? Mitnichten. Praktisch im Gegenzug gelingt Thomas Hirschhofer der 2:3-Anschlusstreffer und ließ die 400 Zuseher im weiten Rund wieder hoffen. Doch Krienzer sollte in der dritten Minute der Nachspielzeit den Sack endgültig zumachen: Nachdem er zweimal auf konventionelle Art und Weise im Strafraum an Pelko scheiterte, packte er im dritten Versuch die Hacke aus und stocherte den Ball zum 4:2-Erfolg über die Linie.
Die Sturm-Amateure konnten somit ihre Tabellenführung in der Regionalliga erfolgreich verteidigen und erhalten am kommenden Dienstag im Nachtragsspiel gegen USB Vöcklamarkt (19:00 in Messendorf) die Gelegenheit, diese wieder auf vier Punkte Vorsprung auszubauen. Das Team agiert seit Wochen äußerst engagiert und effizient, kann man diese Form über die ganze Saison konservieren, darf man sich in Messendorf schön langsam tatsächlich erste Gedanken über einen möglichen Aufstieg in die Erste Liga machen.
SK Sturm Graz Amateure in folgender Formation: Schützenauer; Wagnes, Mann, Sittsam, Ferk; Ehrenreich, Gantschnig, Muhr (45. Urdl), Wetl, Steinwender (75. Ostermann); Schubert (81. Krienzer).
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