Eröffnung der Gruabn-Ausstellung im GrazMuseum
Damals in der Ära von “Karawanken“-Gerd Springer wurde die Bezeichnung „Gruabn“ erst für den Sturmplatz Usus, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum begeht. Der als Peitschenknaller verschrieene Trainer schickte seine Spieler sprichwörtlich immer runter in die „Schlammgruabn“, 1969 sogar einmal vor unfassbaren 14.000 Zuschauern, die dort miterleben durften, wie die Star-Truppe von Austria Wien am Jakominigürtel mit 6:3 besiegt werden konnte. Was kaum noch jemand weiß: Springer versuchte sich dabei in einer Art Voodoo-Zauber, indem er einen damals lokal bekannten Schlagerbarden vor dem Anpfiff in die Kabine kommen ließ, der sich vor den verdutzen Augen der damaligen Kicker eine Schlange durch die Nase zog. Auch wenn dem Vernehmen nach so mancher Spieler sich fragte, wofür dieser Hokuspokus gut sein soll: Die Veilchen mussten an diesem Tag zum ersten Mal die Heimreise ohne Punkte antreten.
Diese und viele weitere schwarz-weiße Schnurren erfahrt man bei der am Donnerstag eröffneten Ausstellung über die legendäre, einstmalige Heimstätte des Sportklub Sturm. Im Beisein von massig Prominenz aus Politik, Kunst und Kultur im Parterre des GrazMuseums und nach einer nostalgischen Rede von Sturm-Präsident Christian Jauk, der zum wiederholten Male (berechtigte?) Hoffnung auf eine zukünftige, echte neue Heimat schürrte, wurden die mit Gruabn-Memorabilas geschmückten Räumlichkeiten dem gespannten Publikum erstmals präsentiert.
Alte Eintrittspreise-Infotafel
Die Mütze des 2018 verstorbenen Kult-Goalie Damir Grloci
Spendlhofer, Neukirchner und Jantscher beim Gruabn-Video-Studium
Neben vielen bislang unbekannten Fotos aus den 50er-, 60er- und 70er-Jahren aus dem Archiv des Grazer Sportfotografen Franz Fischer gibt es unter anderem auch alte Trikots, Wimpel, Eintrittskarten und allerlei andere Fan-Devotionalen zu bestaunen. Teilweise auch von einem detailgetreuen Nachbau eines Stücks der berühmten Holztribüne aus. Natürlich darf auch die berühmte Halteschlaufe des Ivan Osim nicht fehlen:
Der Erfinder des Sturm-Echos, Herwig Brandstetter, mittlerweile 90 Jahre alt, mit Präsident Jauk
Noch bis zum 23. Juni kann die frei zugängliche Ausstellung besichtigt werden, die durch ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm (Legendenabend, Runder Tisch unter der Leitung von Robert Seeger usw.) abgerundet wird. Zusätzlich erscheint am 10. Mai das 336 Seiten starke Werk „Mythos-Gruabn – 100 Jahre Sturmplatz“. Ein wundervolles Buch, so viel darf schon verraten werden.
Spendi haz verlängert. Nur weils noch nirgends steht bei euch…