Erfolgreiches Sturm-Comeback in der Gruabn
Bei gefühlten 36 Grad kam es an diesem Samstag zu einer Premiere. Zum ersten Mal in der Geschichte der Sturm Damen bestritt die Kampfmannschaft ein Spiel in der altehrwürdigen Gruabn in Graz-Jakomini. Überhaupt war es das erste Spiel einer ersten Mannschaft von Sturm seit 26 Jahren.
Man kann dies als Anerkennung der konstant guten Leistungen der Sturm Damen in den vergangenen Jahren sehen. Gleichzeitig war es eine Art Test, wie gut dieses Angebot von den Sturm-Fans angenommen würde. Sollte es Anklang finden, könnten die Damen künftig regelmäßig in der Gruabn spielen, hat es im Vorfeld geheißen. Die 600 Zuschauer:innen, die den Weg zum alten Sturm-Platz gefunden haben, dürften die Verantwortlichen überzeugt haben, weitere Spiele sollen im Laufe der Saison hier stattfinden.
Blitzstart
Sturm startete mit vier Neuzugängen, Laura Petersen, Ružica Krajinović, Lena Breznik und Christina Gierzinger spielten von Beginn an.
Nach einer ersten gefährlichen Aktion in der 2. Minute fiel das 1:0 schon nach vier Minuten. Bei einem Gestocher im Strafraum behielt Modesta Uka die Übersicht und schob zum ersten Treffer des Tages ein – es sollte nicht der letzte sein.
Man merkte den Aufsteigerinnen aus Vorarlberg an, dass sie sich eine Liga höher erst zurechtfinden müssen. Nur wenige Augenblicke später die nächste gefährliche Aktion: Ballverlust Dornbirn, Modi Uka spielte den Ball ab, Schuss, aber die an diesem Tag gut aufgelegte Torfrau der Gästinnen, Liliana De Almeida, parierte.
Brotlose Kunst
In der 13. Minute eine Szene, die sich in dieser Partie noch viele Male wiederholen sollte. Sturm spielte einen weiten Ball hinter die gegnerische Verteidigung, Gierzinger versuchte, den Ball zu erlaufen, aber die gegnerische Torhüterin war schneller am Ball.
In Minute 22 hatte die blendend aufgelegte Uka ein wenig Ballglück im Zweikampf mit einer Vorarlbergerin, dribbelte sich stark in den Strafraum, umkurvte elegant die Torfrau, scheiterte dann aber beim Versuch einzuschieben an einer Innenverteidigerin, die die nächste Großchance auf der Linie vereitelte.
Modesta Uka blieb kurz daraufhin verletzt am Boden liegen und musste betreut werden. Diese Unterbrechung nutzte Schiedsrichter Maximilian Holzer, um zur ersten Trinkpause des Spiels zu bitten. Danach konnte auch Uka das Spiel fortsetzen. Nach 25 Minuten gelangten die Vorarlbergerinnen erstmals in den Sturm-Strafraum, konnten aber nichts aus dieser Gelegenheit machen, zu sicher stand die neu formierte Verteidigung um die Dänin Petersen.
In der 31. Minute war ein Raunen in der Gruabn zu vernehmen. Eine Sturm-Spielerin ging im gegnerischen Strafraum zu Boden, doch der gut positionierte Schiedsrichter ließ weiterlaufen. Wenig später lagen er und sein Team jedoch falsch, als sie die gegnerische Stürmerin Samia Adam aus klarer Abseitsposition startend weiter auf das Tor von Mariella El Sherif laufen ließen. Das führte zur ersten wirklich gefährlichen Aktion der Gästinnen aus dem Ländle, aber El Sherif konnte sich im Eins gegen Eins auszeichnen.
Minute 37: Neuzugang Christina Gierzinger, ein Aktivposten in der Offensive der Blackys, läuft zum wiederholten Mal allein auf das gegnerische Tor zu und überhebt die herauseilende Torfrau. Der Ball geht auf das Tor, springt jedoch unglücklich von der rechten Außenstange wieder aus dem Strafraum raus.
Belohnung
Ein zweites Sturm-Tor lag hier schon lange in der Luft – und dieses fiel schließlich drei Minuten später. Der Ball gelangte in den Strafraum, zwei Abschlüsse von Sturm-Spielerinnen wurden geblockt, so gelangte der Ball zu Krajinovic an der Strafraumkante links. Mit einem schönen Schlenzer ins lange Eck erzielte die kroatische Nationalspielerin mit rechts das längst überfällige 2:0 für die Sturm Damen.
Bei einem weiten Ball wenig später lief Gierzinger alleine auf das Tor zu, überhob die Vorarlberger Torfrau, aber der Ball sprang von der rechten Außenstange. Eine Riesenchance und die letzte nennenswerte Aktion in Halbzeit eins.
Die Sturm Damen kamen eine Viertelstunde später unverändert aus der Kabine. Unmittelbar nach Wiederanpfiff sofort wieder die aktive Gierzinger im Eins gegen eins mit Torfrau De Almeida, ihr Abschluss fiel aber zu schwach aus. In Minute 54 kamen dann einmal die Vorarlbergerinnen zum Zug. Nach einem Corner kam der Ball gefährlich zu einer Spielerin der Gästinnen, die sich jedoch gegen die stabile Abwehr der Blackys nicht durchsetzen konnte.
Kurz darauf glaubte an der Torauslinie von Sturm eine Verteidigerin, der Ball wäre schon über der Linie. Da der Pfiff jedoch ausblieb und die schneller schaltende Angreiferin den Ball noch in den Strafraum brachte, wo die Vorarlbergerinnen gleich zu zwei Abschlüssen kamen, musste die Hintermannschaft im Verbund zweimal per Block entschärfen. Man merkte, die Aufsteigerinnen aus dem Ländle waren nun in der Österreichischen Frauenbundesliga angekommen und zeigten ein mutigeres Gesicht.
Trotzdem legte Sturm auf der Anzeigetafel nach. Denn nach 59 Minuten belohnte sich der Neuzugang aus Salzburg, Stefanie Gierzinger, endlich für ihre Umtriebigkeit. Sie kam im Strafraum an den Ball und versenkte diesen sehenswert über die Torfrau hinweg – 3:0 für Sturm.
Und als in der 70. Minute erneut großer Jubel aufbrandete, stand es 4:0. Anna Wirnsberger erhöhte mit einem absoluten Traumtor! Aus gut 30 Metern, quasi von der Mittelauflage aus, zog sie ab und mit wunderschöner Flugkurve landete der Ball im rechten Kreuzeck, 4:0! Die weit draußen stehende Torfrau De Almeida war hier auf verlorenem Posten.
Vier Minuten später lief die eben erste eingewechselte Andrea Glibo gut 20 Meter vor dem Tor allein auf die Torhüterin zu. Doch wie schon oft zuvor in ähnlichen Situationen resultierte daraus kein Tor. Glibo überhob die Torfrau mit links, der Ball kullerte aber leider knapp rechts am Tor vorbei. Kurz vor Schluss war es abermals eine Wechselspielerin, diesmal Julia Keutz, die sich im Laufduell mit einer Ländle-Verteidigerin durchsetzen konnte und dann souverän an De Almeida vorbei zum 5:0-Endstand abschloss. Auch in dieser Höhe war der Sieg verdient.
Fazit
Mit vier Neuzugängen in der Startelf und einer etwas veränderten Spielanlage war zu erkennen, dass die junge Mannschaft der Sturm Damen noch nicht perfekt eingespielt ist, unter anderem fehlte bei tiefen Bällen aus dem Mittelfeld heraus oft die Abstimmung. Dennoch holten sich die SK Sturm Damen in einem neuen (alten) Stadion und vor verhältnismäßig großer Kulisse einen souveränen 5:0-Sieg und bereiteten den 600 Besuchern und Besucherinnen einen tollen Auftakt für den Doppelspieltag in Schwarz-Weiß. Das sollte Selbstvertrauen für das Auswärtsspiel im Schnabelholz-Stadion nächste Woche bei Altach/Vorderland geben, wenn es gegen das zweite Vorarlberger Team in der österreichischen Frauenbundesliga geht.
Find ich gut dass das die jahrelange Forderung umgesetzt wurde. Hoffentlich kann man öfter das Doppel Männer und Damen-Spiele machen. Man merkt zwar der Anlage das Alter an aber ich glaube die Stimmung und der Flair allgemein sind den Damen würdiger als Messendorf.
Das 4:0 war wirklich Zucker. Da hat das ganze Stadion geraunt.
Ansonsten merkt man schon noch die Abstimmungsschwierigkeiten den Ladies an. Aber wenig verwunderlich beim großen Umbau. Aber war insgesamt eine tolle Rückkehr in die Heimat.