„Emotionen spielen da keine Rolle“

Spielvorschau: SV Ried – SK Sturm Graz

Helgi Kolvidsson ist nicht mehr Trainer der SV Ried: Am Sonntag gab der oberösterreichische Verein bekannt, in Zukunft nicht mehr auf den Isländer zu setzen. Grund dafür ist u.a. natürlich der erfolglose Start in die aktuelle Saison. Lediglich einen Punkt konnten die Rieder in fünf Runden holen und das nur aufgrund eines torlosen Heimremis gegen den WAC. Nicht ein Bundesligator gelang den Wikingern, wie sich die Rieder gerne nennen und der seit nun einigen Jahren fixen Größe der österreichischen Bundesliga droht nichts anderes als der raue Abstiegskampf.

Paul Gludovatz CC by-sa Steindy (Wikimedia)

Paul Gludovatz
CC by-sa Steindy (Wikimedia)

Das Ruder herumreißen soll niemand geringerer als Paul Gludovatz, dessen Vita beide Kontrahenten der kommenden Begegnung im Innkreis aufweist. In Ried fungierte er schon einmal lange und erfolgreich als Trainer, von 2008 bis 2012 lenkte er dort die sportlichen Geschicke. Mit Ausnahme der Saison 2009/10 konnte er sich mit Ried im Tabellenmittelfeld festsetzen und immer wieder großen Gegnern ein Bein stellen. Der wohl wichtigste Höhepunkt war der Cup-Sieg 2010/11 – Ried setzte sich im Finale gegen die Austria Lustenau mit 2:0 durch.

Kein besonderes, aber ein wichtiges Spiel

Kurz, aber ereignisreich gestaltete sich Gludovatz‘ Engagement beim SK Sturm – seine erste Amtshandlung war damals (Anm. Frühjahr 2012) die Beurlaubung des aktuellen Trainers der Schwarz-Weißen, Franco Foda. Ein besonderes Spiel wird die Partie für diesen in Ried aber nicht: „Emotionen spielen da bei mir überhaupt keine Rolle!“, meinte Foda zu diesem Thema. Man hätte sich wie üblich vorbereitet und im Mittelpunkt stünden die drei Punkte.

Dass die Rieder besser sind, als es ihr aktueller Tabellenplatz (Tabellenschlusslicht) zeigt, ist dem Trainer bewusst. Dennoch ist Sturm der klare Favorit. Bisher ungeschlagen, auswärts, abgesehen von der Europa League-Qualifikation in Kasan, derzeit noch ohne Gegentor und zuletzt eine starke Bilanz gegen die Rieder – das alles macht deutlich, dass der SK Sturm morgen klar im Vorteil ist. Von den letzten zehn Aufeinandertreffen in der Bundesliga konnten die Grazer sieben für sich entscheiden, die Rieder hingegen nur eines.

Foda betonte, dass man wieder versuchen werde, dieses „wichtige Spiel“ zu gestalten und weiterhin ungeschlagen zu bleiben.

Personelles

Das Krankenlager des SK Sturm hat nach dem Schlagerspiel gegen Rapid einen Neuzugang zu verzeichnen gehabt: Thorsten Schick. Dieser konnte mit der Mannschaft allerdings schon wieder mittrainieren und ist grundsätzlich einsatzbereit. Dass er wirklich spielen wird, darf aber bezweifelt werden. Für Wilson Kamavuaka, der letzten Sonntag wieder im defensiven Mittelfeld spielte, wollte Franco Foda noch keine Stammposition festlegen. Er sei ein Spieler, der sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der Sechserposition gut spielen könne und daraus wolle man auch die Vorteile ziehen. Gerade defensiv sei Sturm derzeit sehr flexibel.

„Wir versuchen immer zu Null zu spielen!“, gab Lukas Spendlhofer zu verstehen, „Die Defensivarbeit ist der gesamten Mannschaft bisher immer gut gelungen, das fängt schon vorne an.“ Er sei zuversichtlich, obwohl es in Ried bis jetzt immer schwer zu spielen gewesen sei. Den kleineren Platz in der Keine-Sorgen-Arena sieht er aber nicht als Nachteil.

Josip Tadic, so Foda, sei im Moment in einer guten Verfassung, er hat viele Tore erzielt und auch einige vorbereitet. Er arbeite gut gegen den Ball und investiere viel in sein Spiel. Dennoch habe ein Trainer immer wieder verschiedene Ideen und deswegen sei es auch möglich, dass Sturm morgen vorne etwas anders als im Vergleich zu den bisherigen Spielen aufgestellt ist.

Trainereffekt

Es darf vor allem auch aufgrund eines möglichen Trainereffekts ein spannendes Spiel erwartet werden. Paul Gludovatz wird mit seiner großen Erfahrung frischen Wind in die Mannschaft der Rieder bringen, die sich zuhause endlich die ersten drei Punkte holen wollen und Sturm Graz wird alles dafür unternehmen, den Anschluss an die Wiener Mannschaften nicht zu verlieren. Auch wenn die Oberösterreicher in den letzten Begegnungen mit den Grazern nur selten siegreich vom Platz gingen, werden morgen die Karten neu gemischt.

 

Spieldaten:

SV Ried – SK Sturm Graz
Samstag, 22.08.2015, 18.30 Uhr Keine-Sorgen-Arena, Ried im Innkreis

Schiedsrichter: Dominik Ouschan

  1. Assistent: Matthias Winsauer
  2. Assistent: Markus Gutschi
  3. Offizieller: Sebastian Gishamer

Schiedsrichterbeobachter: Thomas Einwaller
Spielbeobachter: Manfred Schüttengruber

Mögliche Aufstellung:

Sturm Graz (4-2-3-1) Esser – Ehrenreich, Spendlhofer, Madl, Potzmann – Kamavuaka, Hadzic – Avdijaj, Dobras, Gruber – Tadic

Ersatz: Schützenauer, Offenbacher, Piesinger, Schick, Horvath, Edomwonyi, Kienast

Es fehlen: Klem (Muskelfaserriss), Stankovic, Rosenberger (beide Kreuzbandriss) Gratzei (Blessur), Lykogiannis, Schnaderbeck,

Es wird ab 18.00 Uhr einen Liveticker geben.

 

3 Kommentare

  1. zilkowicht sagt:

    hoffe unsere Mannschaft zeigt den rassistischen Rieder ultras (Anmerkung: die damaligen affenlaute gegen unseren Richie liegen mir noch imm

  2. zilkowicht sagt:

    er noch schwer im magen).

    Hoffe auf jeden Fall dass der Edi seine Form wieder findet und den Riedern eins reinwürgt

  3. Neukirchner sagt:

    Gludovatz hat uns Hyballa eingebrockt…alleine dafür eine absolute Persona non grata….zumindest hat er relativ schnell erkannt, was er da verbockt hat und ist still und leise abgetreten. Den Scherbenhaufen hat er aber in Graz gelassen.

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