„Emergency“-Maßnahme: Rasentausch für Oktober bestätigt
„Mir tut es weh, wenn ich in meiner Coaching Zone stehe und in dieses Minenfeld an Erdhügeln reinschaue.“ Nach dem Spiel in der Europa League gegen Sporting CP Donnerstag-Nacht fand Sturm-Trainer Christian Ilzer deutliche Worte über den schlechten Zustand des Liebenauer Rasens. „Auf so einer großartigen Plattform wie der Europa League gegen einen international renommierten Gegner bereits nach dem Aufwärmen das komplette Spielfeld voller Erdhügel zu haben, ist natürlich nicht dem würdig, was wir in Graz bieten wollen“, meinte Ilzer weiter.

Fantastische Choreo und ein Boden voller Löcher – bereits vor dem Anpfiff. (Foto: SturmTifo.com)
Bereits beim Heimspiel gegen BW Linz Ende August wurde das Grün vom Schiedsrichter und dem Gastteam schlecht bewertet. Eine mögliche Stadion-Sperre wurde zumindest dem Stadion-Management der Stadion Graz-Liebenau GmbH nicht kommuniziert. Wir haben bei Gerald Pototschnig, Leiter Sportstätten-Management, ein Statement zur Rasen-Thematik eingeholt.
„Das Stadion-Management ist seit den unübersehbaren, massiven Rasenproblemen in den Spielen gegen RB Salzburg und Sporting Lissabon weder seitens Bundesliga, noch von der UEFA offiziell über eine mögliche Stadionsperre in Kenntnis gesetzt worden. Richtig ist, dass die Bundesliga nach dem Heimspiel gegen Blau-Weiß Linz in einem Schreiben auf einen von Auswärtsteam und Referee schlecht bewerteten Rasen hingewiesen hat.“ Scheinbar gab es bis dato doch noch keine offizielle Empfehlung der Erneuerung des Rasens, oder diese wurde noch nicht vom Eigentümer des Stadions, der Stadt Graz, kommuniziert.
Natur machte gewöhnliches Herbstwachstum von Wurzeln Strich durch die Rechnung
Von dem immer schlimmer werdenden Rasenzustand konnten sich allerdings alle Anwesenden im Stadion in den letzten Heimspielen selbst überzeugen. Aber was ist denn der eigentliche Grund für dieses Dilemma? „Das jetzige Problem liegt an den Rasenwurzeln, die nach den Starkregentagen im August und der unmittelbar folgenden Extremhitze enormen Schaden genommen hatten. Dennoch war von Regeneration und einem einigermaßen Top-Zustand des Rasens nach der September-Länderspielpause auszugehen. Leider hat abermals die Natur nicht mitgespielt. Das im Jahreskreislauf für gewöhnlich einsetzende Herbstwachstum von Wurzeln ist bisher ausgeblieben, weil auch der September bis zum heutigen Tag viel zu warme Temperaturen hatte, die Wurzeln daher nach wie vor nicht entsprechend angewachsen sind. Dadurch fehlen Durchwurzelung im Boden und Festigkeit, der Rasen „reißt“ bei geringster Belastung aus“, erklärt Pototschnig die Schwierigkeit im heurigen Zusammenspiel zwischen Natur und Rasen. Alle Arbeiten sollen auch stets von externen Fachmännern begleitet worden sein.
Das „Minenfeld an Erdhügeln“, wie Christian Ilzer es bezeichnete, war vor allem beim letzten Heimspiel gegen Sporting CP deutlich zu erkennen. Vom gegnerischen Trainer Rúben Amorim gab es allerdings zumindest lobende Worte über die Atmosphäre, was auch der Sturm-Trainer bei der Pressekonferenz angesprochen hat: „Man muss sehen, wie fantastisch unsere Fans waren: Der gegnerische Trainer hat sie mit den Fans von Eintracht Frankfurt verglichen. Wenn man weiß, was dort los ist, ist das eine riesen Auszeichnung für die Stimmung in Graz. Da wollen wir natürlich einen Platz bieten, der für dieses Level geeignet ist.“
Emergency-Maßnahme: Rasentausch findet Anfang Oktober statt
Und was passiert jetzt? „Wir haben mit den Verantwortlichen des SK Sturm entschieden, den für Saisonende im Mai 2024 ohnehin geplanten Rasentausch als alternativlose „Emergency“-Maßnahme vorzuziehen. Nach derzeitiger Planung wird unmittelbar nach dem Heimspiel gegen WSG Tirol (1. 10.) am Montag, 2. 10., begonnen, den gesamten Rasen zu erneuern. Auch vom Eigentümer gibt es dafür bereits grünes Licht.“
Gute Nachrichten für die Schwoazn, die sich vor allem in den zukünftigen internationalen Europacup-Spielen hoffentlich nicht mehr wegen des Rasens schämen müssen. „Nach der folgenden Länderspielpause und insbesondere für die weiteren zwei Europa-League-Spiele sollte sich das Spielfeld – auch wenn das Restrisiko Witterung immer ein unberechenbares bleiben wird – auf internationalem Top-Niveau befinden“, so die Aussage vom Stadion-Management der Stadion Graz-Liebenau GmbH.
Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Natur beim neuen Rasen eher mitspielen mag.
Stadion Posse Nummer 3586859393…könn ma einfach bitte festhalten dass das Liebenau keine Heimat (mehr) ist. Die Amateure sind sowieso in Gleisdorf wenn’s doch nicht absteigen, die Damen in der Gruabn…und die Herren in Liebenau. Also wir haben mehr Heimaten als sonst was.
War besonders traurig zu beachten als die Nord den Liebenau Chant einstimmte aber bei jeder Unterbrechung auf den Acker gefilmt wurde…Ton-Bild Schere wenn man so will.
Und die Situation wird ned besser werden. Sollten die Roten irgendwann mal aufsteigen ist davon auszugehen dass das sie auch im Cup mal weiter kommen werden und evtl. auch mal in den EC rutschen. Was mach ma dann? Jede Woche 2 Spiele und jeden Monat Rasen tauschen? Aber wäre ein Vorschlag für einen neuen Text:
„in Klagenfurt bist bald daheim – nur dort wird der Rasen intakt sein“ 😉
Es ist frustrierend und kein Ende in Sicht…
Ja e! Ähnlich wie in den USA habe ich ja schon gehört, dass eine mittelgroße Stadt ist Westen Österreichs angeboten hat, Sturm ein neues Stadion hinzubauen. Im Hibtergrubd lauft schon eine Initiative, den Vereinsnamen auf SK Puntigamer Sturm 1909 zu ändern um Ortsunabhängig zu sein. Ein Vorstandsmitglied soll gesagt haben: „Spätestens nächstes Jahr haben wir 30 Legionäre im Kader. Wo wir mit der Truppe spielen ist doch egal! Ob Graz, Innsbruck oder Bonn, Hauptsache Österreich!“
„Sodawasser“, die Dosen haben gegen BW Linz ausgelassen, heißt, morgen muss ein 3er gegen die Rantzigen her und wir lachen von der Spitze!