Eine schwierige Phase
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler sowie des Trainers und des Schiedsrichterteams der letzten Partie sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Alexander Prass – Note: 2,48
Er ist einer der wenigen Lichtblicke in den vergangenen Wochen und man kann durchaus sagen, dass seine Formkurve steigend ist. Gegen die Admira war er der auffälligste und beste Akteur des SK Sturm Graz. Viele gefährliche Torraumszenen wurden von Prass eingeleitet, so beispielsweise der Führungstreffer oder Sarkarias Riesenchance im zweiten Durchgang. Zudem agierte er passsicher und bestach durch Kreativität, welche dem Spiel der Schwarz-Weißen sichtlich guttat.
Jörg Siebenhandl – Note 2,50
Es war ein ruhiger Arbeitstag für den Schlussmann des SK Sturm Graz, denn er wurde von den Gästen nur selten beschäftigt. Am Gegentreffer trifft Siebenhandl keine Schuld, ansonsten präsentierte er sich souverän und agierte sicher.
Jakob Jantscher – Note: 2,71
Einmal mehr ist es der Publikumsliebling, der die Fans des SK Sturm Graz jubeln lässt. Bei seinem Treffer bewies er Ruhe und Abgeklärtheit, Attribute, die den Grazern zuletzt fehlten. Im ersten Durchgang war er ein Aktivposten in den Reihen der Schwarz-Weißen, mit zunehmender Spieldauer tauchte er jedoch ab und blieb weitestgehend blass.
David Affengruber – Note: 2,81
Der Sommerneuzugang bleibt ebenso wie seine Abwehrkollegen nicht von kleinen Unsicherheiten verschont. Diese vermochten die Gäste aus der Südstadt jedoch nicht zu nutzen. Affengruber ist im Augenblick wohl noch der stabilste Defensivakteur in den Reihen der Schwarz-Weißen.
Lukas Jäger – Note: 2,89
Es war eine typische Jäger-Partie, denn er präsentierte sich zweikampfstark und eroberte wichtige Bälle. Über seine Offensivbemühungen sollte man jedoch lieber den Mantel des Schweigens hüllen.
Jon Gorenc Stankovic – Note: 2,96
Die Schaltzentrale im Spiel des SK Sturm Graz bestach einmal mehr durch wichtige Ballrückeroberungen und schöne Spielverlagerungen. Trotzdem schlichen sich ungewohnte technische Schwächen in sein Spiel ein, die die Angriffsbemühungen des SK Sturm Graz ins Stocken geraten ließen.
Gregory Wüthrich – Note: 2,98
Das Geburtstagskind präsentiert sich derzeit nicht ganz sattelfest und immer wieder schleichen sich kleine Fehler in sein Spiel ein. Die Niederösterreicher konnten daraus jedoch kein Kapital schlagen. Der Schweizer versuchte sich immer wieder in das Offensivspiel des SK Sturm mit einzuschalten und fand so den Weg nach vorne, leider erfolglos.
Manprit Sarkaria – Note: 3,02
Es war ein unglücklicher Auftritt des Austria-Neuzuganges, denn er hatte die große Möglichkeit seine Mannschaft wieder in Führung zu bringen, vergab diese jedoch aus aussichtsreicher Position. Nimmt er hier, kurz nach Wiederanpfiff den rechten Fuß, ist der Ball wohl drinnen, den muss er ganz einfach machen. In Halbzeit Eins prüfte Sarkaria Admira Schlussmann Leitner mit einem sehenswerten Fernschuss, auch dieser hätte sich ein Tor verdient gehabt.
Amadou Dante – Note: 3,54
Es war für den jungen Außenverteidiger eine Partie mit Licht und Schatten, so viel steht fest. In der Offensive gelang es ihm Akzente zu setzen, denn seine beiden Abschlüsse waren durchaus gefährlich, speziell letzterer hätte sich durchaus mehr verdient gehabt. Dennoch ist sein Passspiel derzeit nicht bundesligawürdig und erzeugt somit stets Gefahr für die Sturm-Abwehr. Ebenso sein Stellungsspiel, denn einmal mehr kassierten die Grazer einen Gegentreffer aufgrund einer seiner Unsicherheiten in der Defensive.
Anderson Niangbo – Note: 3,77
Seine Leihe verläuft bisher unglücklich und noch ist er nicht die erhoffte Verstärkung, da er in der Entscheidungsfindung häufig zu langsam agiert. Somit verschleppt er das Spiel des SK Sturm und vielversprechende Kontersituationen werden im Keim erstickt. Sein Passspiel ist durchaus ansprechend, doch auf der Zehnerposition reicht dieses Attribut schlicht und ergreifend nicht aus. Auch in puncto Torgefahr muss sich Niangbo nun langsam aber sicher steigern.
Kelvin Yeboah – Note: 3,90
Leider hält das Formtief des so vielversprechend gestarteten Stürmers an. Yeboah ist derzeit in seiner Entscheidungsfindung viel zu langsam und wirkt nicht ganz frisch. Er kommt zwar immer wieder in aussichtsreiche Abschlusspositionen, vertändelt diese jedoch häufig leichtfertig. Bei seinem Kopfball gegen Leitner hatte er Pech, denn dieser war durchaus nicht schlecht platziert. Man merkt, dass der junge Italiener dringend einen Torerfolg benötigt.
Die Einwechselspieler
Andreas Kuen – Note: 3,64
Agierte nach seiner Einwechslung unauffällig und es gelang ihm nicht, entscheidende Impulse zu setzen.
Sonstige Bewertungen
Christian Ilzer – Note: 3,78
Warum Ilzer den häufig so unauffällig agierenden Niangbo auf so einer wichtigen Position wie der Zehn spielen lässt, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Vor allem, weil Sarkaria im Laufe der Saison schon gezeigt hat, dass er diesen Part durchaus zufriedenstellend übernehmen kann. Zudem beraubt er sich somit der Möglichkeit in der Offensive von der Bank noch etwas nachlegen zu können. Über das Ausschöpfen des Wechselkontingents darf sich jeder seine eigene Meinung bilden. Denn hier wird wohl der Cheftrainer die Spieler am besten einschätzen können und wenn er glaubt, dass diese nicht in der Lage sind das Team entscheidend zu verbessern, dann wird das wahrscheinlich so sein. Schließlich gibt es keinen Akteur, der sich nach seinen Einwechslungen in den letzten Wochen für Bundesligaminuten empfohlen hätte. Natürlich könnte man Eigengewächsen wie Schendl eine Chance statt Dante geben, doch wer die Auftritte von Sturm II in der Regionalliga aufmerksam verfolgt, wird sehen, dass es auch hier fast keinen Akteur gibt, der dem SK Sturm in der jetzigen Situation weiterhelfen würde, speziell in der Defensive.
Das Schiedsrichter-Team um Julian Weinberger – Note: 3,20
Der Unparteiische fiel zwar nicht durch krasse Fehlentscheidungen auf, pfiff aber ohne Linie. Wüthrich verwarnte er beispielsweise völlig unnötig bereits nach sieben Minuten, während er ein hartes Einsteigen gegen Yeboah ungeachtet ließ. Eine entscheidende Benachteiligung für eine der Mannschaften gab es jedoch nicht. Trotzdem war es ein gebrauchter Tag für Julian Weinberger.
Das SturmNetz-Team bedankt sich für 101 eingegangene Bewertungen und widmet dem Man-Of-The-Match, Alexander Prass, folgende Nummer:
Ich konnte am Samstag nicht das ganze Spiel verfolgen, aber die positive Entwicklung von Prass ist mir in den letzten Spielen schon aufgefallen. Das Tor hat er jedenfalls super vorbereitet!
Ich denke, wenn im Frühjahr Kite und Hierländer wieder fit sind, eventuell auch Trummer für mehr Konkurrenzkampf links hinten, dann sieht es ohne die Dreifachbelastung sicher ganz gut aus. Die letzten 2 Spiele noch anständig absolvieren, vor allem in der Liga. Und dann mit neuem Schwung ins nächste Jahr!
P.S.: Dass Ilzer bei Sturm so wenig auf den Eigenbau setzt, verwundert mich nach seiner Tätigkeit bei der Austria schon sehr. Dort hat er ja bewiesen, dass er das durchaus dosiert kann!