Eine schwarz-weiße Legende sagt ‚Auf Wiedersehen‘!

Es gibt diese speziellen Spieltage, bei denen man sich im Vorhinein schon sicher ist, dass sie unvergesslich sein werden. So ist es auch am heutigen Sonntag, wenn Sturm in der 35. und somit vorletzten Runde der Österreichischen Bundesliga Saison 2017/18 auf den FC Admira Wacker trifft. Denn alles ist angerichtet:

Christian Gratzei sagt nach 16 Jahren „Adieu“!

Das Spiel gegen die fünftplatzierten Südstädter, welche am vergangenen Wochenende ihren Europa-Cup-Startplatz fixiert haben, wird am heutigen Nachmittag wohl von anderen Dingen überschattet werden. Christian Gratzei wird nach 16 Saisonen für die Blackys seine Handschuhe an den Nagel hängen und somit sein letztes Heimspiel in der Merkur Arena bestreiten. Der 36-jährige Torwart wird allerdings entgegen der Erwartungen nicht von Beginn an im Kasten der Grazer stehen und das auf Wunsch des Urgesteins selbst. Trainer Heiko Vogel überließ Gratzei die Entscheidung über einen Einsatz selbst und diese wurde relativ schnell gefällt: „Der Trainer hat mir die Entscheidung überlassen. Ich will aber nicht von Anfang an spielen. Es geht nicht um Christian Gratzei, sondern darum, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen.“ Nichtsdestotrotz wird der Goalie, der unglaubliche 317 Spiele für seinen SK Sturm absolviert hat, wohl in Form einer Einwechslung in der Schlussphase der Partie ein letztes Mal Bundesliga-Luft schnuppern dürfen, ehe er sich seinen zukünftigen Tätigkeiten im Nachwuchsbereich und im Büro widmen wird. Eine sehr emotionale Verabschiedung von den Fans ist vorprogrammiert und wird sich wohl ähnlich in die Herzen vieler Sturmanhänger einbrennen wie die Verabschiedung von Mario Haas im Jahr 2012. Definitiv ein Grund, ins Stadion zu gehen!

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Ein Spiel im Zeichen des Feierns

Das letzte Heimspiel der Saison wird zudem für die offizielle Cupsieger-Party genutzt werden. Im Anschluss an das Spiel gegen die „graue Maus“ werden nämlich die Spieler noch einmal gebührend für ihre Klagenfurt-Heldentat von vor zwei Wochen gefeiert. Auch dies ist ein Moment, der einem für immer in Erinnerung bleiben wird, ist ein Titel in Graz ja nicht alltäglich. Auch der Vizemeistertitel darf bejubelt werden. All das ist ein weiterer Grund, sich am Nachmittag unbedingt nach Liebenau zu begeben. 

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Gespielt wird auch noch

Der Fan kommt also alleine aufgrund der Verabschiedung einer Sturm-Legende und den Feierlichkeiten auf seine Kosten. Zusätzlich gibt es da ja auch noch ein Fußballspiel, welches getrost als etwas nebensächlich gesehen werden kann. Jegliche Spannung ist verflogen, alles wurde bereits gegen den LASK am vergangenen Wochenende fixiert. Sturm Graz ist Zweiter und spielt in der kommenden Saison Champions-League-Qualifikation. Gegner? Ajax Amsterdam oder der FC Basel. Darauf darf man sich bereits heute wie ein kleines Kind freuen. 

Auch für die Admira geht es aus tabellarischer Sicht um die goldene Ananas. Der fünfte Platz ist fix – die Europa-League-Quali auch. Rien ne va plus. Weder nach oben (LASK), noch nach unten (SV Mattersburg).

Das heißt, es geht heute rein um Punkteprämien und darum, sein Punktekonto weiter aufzubessern, um die Saison so positiv wie möglich abzuschließen. Sollte Sturm in den letzten beiden Partien auch nur einen Punkt holen, reicht dieser schon dazu aus, um die beste Saison seit 18 Jahren (!) zu spielen (2000 holte man als Tabellenzweiter 74 Punkte). Insgesamt könnte man in dieser Saison sogar noch auf unglaublich starke 72 Punkte kommen. Somit gibt es doch noch einen kleinen Anreiz für die Kicker des Cupsiegers. 

Peter Zulj angeschlagen

In Heiko Vogels Startelf wird es keine großen Veränderungen geben. Einzig hinter dem Einsatz von Spielmacher Peter Zulj steht noch ein Fragezeichen. Der Spieler der Saison verpasste zuletzt angeschlagen das Training. 

Spieldaten

SK Sturm Graz vs. FC Admira Wacker

35. Runde der Österreichischen Bundesliga, Sonntag, 20. Mai 2018, 16:30 Uhr, Merkur Arena

Mögliche Aufstellung: Siebenhandl; Koch, Maresic, Spendlhofer, Potzmann; Röcher, Jeggo, Lovric, Jantscher; Edomwonyi, Alar

Ersatz: Gratzei, Schrammel, Schulz, Lema, Hierländer, Schoissengeyr, Schubert

Fraglich: Zulj

Es fehlen: Eze, Zulechner