Eine Saison in Zahlen
Der SK Sturm erreicht mit 58 Punkten den 4. Platz der Bundesligasaison 2014/15. Damit ist im Grunde alles gesagt, was am Ende einer Meisterschaft zählt. Über die 36 Runden sammeln sich aber gewaltige Mengen an weiteren Zahlen an. Für die Statistik-Freunde haben wir sie aber dennoch durchforstet und einige interessante Dinge gefunden.
Einsätze
Der SK Sturm hat in der Saison 2014/15 ganze 32 Spieler eingesetzt. Damit rangiert man auf Platz zwei in dieser Statistik. Nur die Admira hat noch mehr Spieler eingesetzt, nämlich 34. Am wenigsten Spieler wurden bei Rapid, Ried und dem SCR Altach eingesetzt, nämlich 24.
Die meisten Bundesligaeinsätze bei Sturm hat Christian Klem zu verbuchen, nämlich 34. Michael Madl, Simon Piesinger, Anel Hadzic und Daniel Offenbacher waren 32 Mal im Einsatz. Michael Madl war dabei sogar jedes Mal in der Startelf, während Simon Piesinger ganze elf Mal von der Bank kam. Am öftesten im Kader war keiner dieser Spieler, sondern Christian Gratzei, der nur am letzten Spieltag nicht am Spielbericht stand. Ein anderer Spieler war bei jedem möglichen Spiel im Einsatz, kam aber erst im Winter zu Sturm: Donis Avdijaj nahm an allen 17 Begegnungen im Frühjahr Teil, wurde dabei aber fünf Mal ein- und sechs Mal ausgewechselt.
Die wenigsten Einsätze verbuchten Florian Kainz und Danijel Klaric. Kainz spielte bei seinem Einsatz in Runde eins immerhin 75 Minuten, ehe er zu Rapid wechselte. Klaric durfte nur eine Minute lang Bundesligaluft schnuppern. Auf zwei Einsätze kamen Taisuke Akiyoshi, Benjamin Rosenberger, Tobias Schützenauer und Andreas Pfingstner. Akiyoshi kam dabei nur auf sieben Minuten, Pfingstner hingegen spielte beide Mal durch.
Ausländer und Österreicher
31.107 Spielminuten machten Österreicher in dieser Saison beim SK Sturm. Das sind 87% aller möglichen Spielminuten. Sturm liegt damit auf dem zweiten Platz in dieser Statistik, hinter der Admira die 93% aller Spielminuten von Österreichern absolvieren ließ.
Kurioserweise ist Sturm gleichzeitig auch auf Platz zwei, was die meisten ausländischen Kaderspieler angeht. Anel Hadzic miteingerechnet sind das neun Spieler. Das sind aber immer noch halb so viele Legionäre, als sich im Kader der Salzburger befinden. Neben den aktuell im Kader befindlichen Spielern kamen mit Tomislav Barbaric und Aleksandar Todorovski noch zwei weitere Ausländer zum Einsatz.
Wie hat es Sturm geschafft, dennoch auf Platz zwei in der Liste für den Österreicher-Topf zu stehen? Doppelstaatsbürger Anel Hadzic ist der einzige Stammspieler, der die ganze Saison über dabei war. Donis Avdijaj ist, obwohl er erst im Frühjahr kam, der einzige Ausländer neben Hadzic mit über 1.000 Spielminuten. Josip Tadic kam trotz seiner 21 Einsätze, und das sind nach Hadzic die meisten der Legionäre, nur auf knapp über 500 Minuten.
Zuschauer
Eine weitere Statistik bei der Sturm auf dem zweiten Platz liegt, ist die Zuschauerstatistik. Mit einem Schnitt von 10.132 Zusehern liegt man klar hinter Rapid. Die Grün-Weißen kommen auf einen Schnitt von 16.770, nicht zuletzt dank der beiden Derbys die vor fast 30.000 Zusehern stattfanden. Auf dem dritten Rang liegt Red Bull Salzburg und zwar mit einem Schnitt von 10.013. In absoluten Zahlen kamen also in der ganzen Saison nur 2.139 Zuseher weniger nach Wals-Siezenheim, als nach Liebenau.
Zur Winterpause lag der Schnitt beim SK Sturm übrigens noch bei 9.059 Zusehern, also legten die Schwarz-Weißen im Frühjahr stark zu. Das bestbesuchte Heimspiel des SK Sturm, der ausverkaufte Schlager gegen Rapid, war auch ein Spiel der Frühjahressaison. Das zweitbestbesuchte Heimspiel war ebenfalls gegen Rapid, und zwar vor 14.350 Zusehern. Am wenigsten Besucher kamen zum allerersten Heimpsiel der Saison. Das Match gegen den späteren Absteiger aus Wiener Neustadt wollten nur 6.019 Menschen sehen.
Das meistbesuchteste Auswärtsspiel der Blackies war, wie konnte es anders sein, bei Rapid und zwar im August vor 16.800 Zusehern. Der schlechteste Besuch eines Sturmspiels waren die 1.400 Menschen, die im März zum Nachtragsspiel nach Grödig kamen.
Tore
Insgesamt haben bei Sturm 15 Spieler für die 57 Tore gesorgt. Mit 57 Toren hat Sturm übrigens die drittmeisten der Liga und liegt damit noch vor Altach. Noch besser sieht es bei den Gegentoren aus. 41 Gegentore sind der Zweitbeste Wert. Nur Rapid hat weniger kassiert. Wieso Sturm dann dennoch nur auf Platz 4 der Tabelle steht, gehört zu den Mirakeln des Fußballs.
Der beste Grazer in der Torschützenliste dieser Saison ist, wer hätte das vor Monaten gedacht, Simon Piesinger mit neun Treffern. Er ist damit nebenbei der torgefährlichste Mittelfeldspieler der Liga. Von seinen neun Treffern fielen acht nach Standards. Dazu passend eine andere Statistik: Der SK Sturm hat mit 11 Treffern die meisten aller Bundesligateams nach Eckbällen erzielt.
Auch mit dem zweitbesten Torschützen hätte zu Saisonbeginn noch keiner gerechnet, das ist nämlich Roman Kienast, der erst in der Winterpause zu Sturm kam. Er erreicht mit seinen sieben Treffern ligaweit Platz 15. Die meisten Sturmtore in dieser Saison schoss Marco Djuricin, nämlich elf. Auch er hat dafür nur eine Saisonhälfte benötigt, bevor er nach Salzburg wechselte.
In der Torschützenliste nur für das Frühjahr sind die beiden Blackies Kienast und Piesinger übrigens wesentlich weiter vorne. Mit ihren je sieben Treffern teilen sie sich den fünften Platz hinter Soriano, Beric, Sabitzer und Schobesberger. Donis Avdijaj ist mit seinen sechs Treffern ebenfalls im Spitzenfeld zu finden.
Roman Kienast liegt übrigens auch in einer anderen Torstatistik auf Platz fünf. Er brauchte mit 130 Minuten pro Tor am fünftwenigsten Zeit von allen Spielern. Vor ihm liegen in dieser Wertung Soriano, Beric, Alan und Sabitzer. Hätte Kienast alle Partien durchgespielt, hätte er laut dieser Statistik 25 Treffer erzielen müssen. Jonathan Soriano wäre mit seinen sensationellen 76 Minuten pro Tor sogar auf 41 Treffer gekommen.
Assists und Passspiel
Eine bessere Position als in der Torschützenliste hat ein Blacky in der Assist-Statistik: Thorsten Schick hat mit zehn Vorlagen die drittmeisten der Liga erreicht. Vor ihm sind nur Jonathan Soriano und Marcel Sabitzer mit je 13 Assists platziert.
Noch besser, nämlich auf dem zweiten Platz, ist Schick in der Flanken- und der Schussvorlagenstatistik platziert. Der rechte Flügel schlug diese Saison 98 Flanken und wird damit nur von Rapids Thomas Schrammel (102) übertroffen. Auch bei den finalen Pässen vor dem Abschluss muss er sich einem Rapidler geschlagen geben, nämlich Steffen Hofmann. Der Deutsche hängt mit seinen 97 Schussvorlagen Schick dabei aber ganz schön ab. Der Steirer kommt auf „nur“ 83 Stück.
Eine weitere Top-Platzierung in einer Statistik kann Christian Klem verbuchen. Der oft so unscheinbar agierende Außenverteidiger hatte in dieser Saison die drittmeisten Ballkontakte. In seinen 34 Partien hatte er 2.348 Mal den Ball am Fuß. Nur Andreas Lienhart und Markus Suttner waren öfter in Aktion.
Zweikämpfe und Disziplin
In einigen Statistiken belegt der SK Sturm sogar den ersten Rang. Die guten Nachrichten hier zuerst: Michael Madl gewinnt die meisten Zweikämpfe in der Liga. Mit 69,1 % gewonnener Zweikämpfe führt er dieses Ranking klar vor Richard Windbichler an, der als zweitbester 67,7% der Zweikämpfe gewinnt. Doch das ist nicht das einzige Ranking, in dem Madl den ersten Platz belegt, denn er hat mit 130 Bällen auch die meisten abgefangenen Pässe zu verzeichnen. Wenn man sich die Zahlen ansieht, kann man also mit gutem Gewissen sagen, dass Michael Madl der beste Innenverteidiger der Bundesliga ist.
Der SK Sturm hat sich diese Saison aber nicht nur durch gelungene Defensivarbeit ausgezeichnet, sondern auch durch Härte und Disziplinlosigkeit. Die Spieler des SK Sturm haben 99 gelbe Karten kassiert – das sind, mit einem Vorsprung von neun Verwarnungen, die meisten.
Auch in der Einzelwertung führt hier ein Blacky. Anel Hadzic hat es geschafft 15 gelbe Karten zu kassieren. Michael Madl (10) und Simon Piesinger (9) sind ebenfalls im Spitzenfeld der Böse-Buben-Statistik zu finden. Anel Hadzic kassierte zwar die meisten gelben Karten, machte aber nur die fünftmeisten Fouls, nämlich 65. Hier führt der Altacher Stürmer Hannes Aigner die Statistik mit satten 82 Fouls an.
Saubere Arbeit!
Würden deutsche Schiedsrichter in unserer Bundesliga pfeifen würden wir nur die Hälfte der Karten bekommen. Schon seit Jahren rege ich mich über unsere „Schiedsrichter“ auf
Sehr guter Bericht…mich würden die Statistiken von allen Spielern interessieren. Wenn ihr dazu ein Bericht verfassen könntet oder mich auf eine Seite aufmerksam machen wäre das Klasse!
die Statistiken zu allen Spielern wird es ab der kommenden Saison geben.
Dieser Bericht würde in der Länge wohl ein bisschen ausarten, aber wenn es dich interessiert, diese Statistiken gibt es allesamt auf Bundesliga.at, allerdings recht gut versteckt. In den Spielerprofilen (wie unten verlinkt) rechts auf den roten Button Spielervergleich, dann erreicht man das Schlaraffenland für Statistikfans.
http://www.bundesliga.at/index.php?id=20145&player=805090
Wesentlich übersichtlicher und leichter auffindbar sind die Statistiken bei Transfermarkt, aber da gibt es halt bei weitem nicht so viele.