Ein schwaches Zeugnis
Nur selten hat es eine derart intensive Transferperiode aus Sturm-Sicht gegeben, wie es aktuell der Fall war. Auch für das Team von SturmNetz stellten sich die letzten Wochen als Challenge heraus; so manch schlaflose Nacht inklusive. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und konnten dank glühender Handys und schier endloser Recherchen so einiges exklusiv in Erfahrung bringen. Was für uns eine durchaus große Herausforderung darstellt, muss für den Sportdirektor General Manager Gerhard Goldbrich die Hölle sein. Das Resultat wird es ihm nicht leichter machen.
Kritik am sportlichen Leiter sei besonders unfair, wurde uns zugetragen, auch wenn wir eine solche bis zu diesem Zeitpunkt de facto nicht äußerten. Kein anderer würde sich nämlich derart leidenschaftlich dem Wohle des Vereins widmen, wie der seit Dezember 2012 im Amt befindliche „echte Schwarze“. Dies mag der Wahrheit entsprechen, ändert aber nichts an Tatsachen. Denn so ereignisreich sich die Transferperiode präsentierte, so augenscheinlich wurde auch die erneute Abwesenheit dringend erforderlicher Kompetenzen.
Scouting und Kaderstruktur
Die laut Vereinsangaben hervorragend arbeitende Scouting-Abteiltung entwickelt sich währenddessen immer mehr zur Farce. Ganz offen muss die Relevanz einer solchen in Anbetracht der stets ernüchternden Erfolglosigkeit in Frage gestellt werden. Einmal mehr ist nicht davon auszugehen, dass hierfür zuständige Personen in einem einzigen Transfer involviert waren. Das gilt zudem wohl nicht nur für die aktuell an die Mur gelotsten Neulinge. Außerdem darf bezweifelt werden, dass eine bei Sturm beschäftigte Person zuvor jemals Jimmy Jeggo, William Asiedu oder Tasos Avlonitis live bei der Ausübung deren Berufs sah. Somit verstärkt man sich, insbesondere bei Letztgenannten, den man aufgrund fehlender Spielpraxis gar nicht ernsthaft hätte beobachten können, einmal mehr mit Wundertüten. Darin kann zwar ein Kaliber à la Gordon Schildenfeld stecken, wie die Erfahrung zeigt mit höherer Wahrscheinlichkeit jedoch eines der Sorte Tomislav Barbaric. Zu häufig haben derartige Transfers Mitläufer wie Jelani Smith, Taisuke Akiyoshi, Igor Oshchypko und viele mehr an die Mur gespült, deren Erwerbungen zumeist von kurzer Dauer waren, lediglich den Anteil am Österreich-Topf schmälerten und dabei den eigenen Talenten unnötigerweise den Rang abliefen. So konnte man in den vergangen Jahren den Kader zwar öfters verbreitern, qualitativ aber nur selten bedeutend aufbessern. Offen bleibt, warum die Scouting-Abteilung derart erfolglos agiert. Eine Möglichkeit wäre ein Veto des Cheftrainers. Uns wurde bereits mehrmals mitgeteilt, dass die scheinbare Untätigkeit der Scouts in erster Linie einer bis dato überwiegend ablehnenden Haltung Franco Fodas gegenüber möglichen Kandidaten geschuldet sei.
Ein Blick auf die positionsbezogene Kaderzusammenstellung stimmt auch eher nachdenklich als erfreut. So zählt man derzeit 34 Spieler zum erweiterten Profikader, der sich wie folgt zusammensetzt: vier Tormänner, zwölf Verteidiger, fünfzehn Mittelfeldspieler und drei Stürmer. Definitiv eine eigenwillige Mannschaftsstruktur; böse Zungen sprechen von einem typischen Foda-Kader. Eine Behauptung, die sich derzeit schwer entkräften lässt.
„DEAL DONE“: Den Captain verliehen
Dass sich Kapitän und Leistungsträger Michael Madl einen Lebenstraum erfüllt und den nächsten Karriereschritt wagt, ist wenig verwunderlich. Die Art und Weise seines Wechsels könnte aber kurioser kaum sein. Viele der Schwarz-Weißen standen den sich verdichtenden Anzeichen eines bevorstehenden Abschieds verständlicherweise skeptisch gegenüber, handelt es sich bei Madl doch um einen der wenigen Lichtblicke Sturms. Zumindest aber erhoffte man sich dafür als Kompensation einen für Grazer Verhältnisse angenehmen Geldregen. Zumal die Engländer dafür bekannt sind, das Brieftascherl gerne auch etwas weiter zu öffnen als andere. Ein Dagobert-Duck-Sprung der Vereinsverantwortlichen ist allerdings wohl nicht zu erwarten. Keinen Cent wird man nämlich zumindest bis Sommer sehen. Mit Sicherheit hat es Seltenheitswert einen derart wichtigen Führungsspieler zu verleihen. Verleihen. Kaum auszudenken, sollte sich Mike verletzen oder aus anderen Gründen am Abstellgleis wiederfinden. Auch wenn die großen lokalen Printmedien traditionell so gerne die eine oder andere Lanze für Sturms sportliche Zugpferde brechen, will sich die Logik dieses Vorgehens für viele, den Verfasser inbegriffen, einfach nicht entblößen. „Deal done“, als habe man etwas Großes vollbracht… Womöglich wollte man Madl lediglich keine Steine in den Weg legen. Man weiß es nicht.
Ambivalenz
Gerhard Goldbrich gab im Gespräch mit der Kleinen Zeitung zu verstehen, man habe nach dem Abgang von Anel Hadzic keinen dringenden Handlungsbedarf. Tatsächlich hätte man dem Schließen des Transferfensters auch besonnen und relaxed entgegenblicken können. Diese Saison, in welche man – also der Fan – ohnehin mit einer zu hohen Erwartungshaltung ging, ließe sich theoretisch auch ohne Neuzugang zu Ende bringen. Womöglich wäre man so wenigstens in den langersehnten Genuss gekommen, etwas mehr vom eigenen Nachwuchs zu sehen. Schnell stellte Franco Foda jedoch klar, dass es sogar unbedingt an Verstärkungen bedarf. Es mutet doch etwas seltsam an, dass zwei Personen, die sich tagtäglich austauschen, derart ambivalente Statements von sich geben. Der Richtigstellung des Cheftrainers wurde dann erwartungsgemäß auch Folge geleistet. Ein Machtkampf? Oder doch merkwürdiger Zufall?
Leitgeb vs. Goldbrich
Mario Leitgeb ließ mit scharfen Worten in Richtung General Manager aufhorchen. Aber der Reihe nach: Gerhard Goldbrich hielt, obwohl man seinen Ausführungen nach keine Verstärkung brauchte, einen zusätzlichen Kandidaten parat. Man sei sich mündlich bereits einig gewesen. Das erscheint auch plausibel, bat man ihn doch bereits zum Med-Check nach Graz. Ein solcher stellt zumeist lediglich eine Formalität unmittelbar vor Vertragsabschluss dar. Obwohl es dem sportlichen Leiter zur Folge keinen zwingenden Handlungsbedarf gab, erschien es also notwendig, sogar einen Mario Leitgeb, dessen potentiellen Beitrag zu einer qualitativen Aufwertung man hätte hinterfragen können, bei der Stange zu halten? Unmittelbar vor dem vereinbarten Treffen zum Vertragsabschluss habe man den bereits in Graz verweilenden Leitgeb laut dessen eigenen Aussagen abgesagt.
Wenn man bedenkt, dass Jimmy Jeggo bereits am nächsten Tag mit dem Flieger Richtung Belek steuerte, darf guten Gewissens davon ausgegangen werden, dass sich Verhandlungen mit dem Austro-Australier zu diesem Zeitpunkt bereits in einem weit fortgeschrittenem Stadium befanden. Man hat also mit zwei Spielern simultan verhandelt, wissend, dass man nur einen nehmen wird können. Das wäre noch nicht die große Dramatik. Unmittelbar vor Vertragsabschluss einen Rückzieher zu machen, ist natürlich nicht die feine Art. Das soll aber, nicht zuletzt ob der Spekulationsmöglichkeiten, nicht Thema sein. Viel schlimmer aus der Sicht des aufmerksamen Sturmfans ist die Tatsache, dass Leitgeb überhaupt nicht ins Anforderungsprofil von Franco Foda passt. Außerdem kann dieser nicht als Notlösung für den Fall eines Nichtzustandekommens des Jeggo-Transfers gesehen werden; zu unterschiedlich sind die Attribute der beiden Spieler. Wonach hat man also gesucht? Man nimmt einfach, was man bekommt? Auch in der bereits sechsten Transferperiode des General Managers, wird der Eindruck bestätigt, man agiere überwiegend planlos. Nur so kann man auch den anschließenden Erklärungsversuch von Goldbrich hinsichtlich der Causa Leitgeb annähernd verstehen, er habe über das vorhandene Budget nicht so ganz Bescheid gewusst. An dieser Stelle von Unvermögen zu sprechen, darf als milde Diktion gewertet werden. Zumindest gilt ein rechtliches Nachspiel aufgrund der Schwierigkeit, mündliche Vereinbarungen zu belegen, als höchst unwahrscheinlich.
Conclusio
Sturms Transfer-Wirrwarr zieht keine Aufwertung des Kaders nach sich. Wohl eher im Gegenteil. Mit Anel Hadzic und Michael Madl verlor man zwei Stammkräfte und Stützen. Zudem wurde ein ohnehin spärlich besetzter Sturm mit dem Abgang von Josip Tadic weiter ausgedünnt. Gerade hier hätten sich viele eine Verstärkung gewünscht; dass dies, konträr zu anderen Positionen, nicht einmal Thema gewesen zu sein scheint, mutet paradox an. Selbiges gilt für den vorerst leihweisen Wechsel des Kapitäns. Eine offensichtliche Abwertung des Teams rund um Franco Foda und Gerhard Goldbrich geschieht also zunächst ohne nennenswerter monetärer Entschädigung, die geringe Ablöse für Hadzic außen vor. Ob bzw. inwiefern sich der Wechsel Madls in finanzieller Hinsicht noch lohnt, muss sich erst noch zeigen. Allzu große Erwartungen sollte man jedenfalls nicht stellen.
In den vergangen sechs Transferperioden, in welchen der General Manager verantwortlich zeichnete, war weder eine mittel- oder langfristige Planung, noch eine klare Linie erkennbar. Vielmehr hat man zahlreiche externe Spieler als Kaderergänzungen verpflichtet, die es ganz offen nicht gebraucht hätte, währenddessen man ob der Perspektivlosigkeit mit einer gewissen Abwanderungslust junger Talente aus der Akademie kämpft.
Abschließend eine weitere Kuriosität: Am Flughafen begrüßt und spontan gleich mal zum Fotoshooting gebeten, wurde Avlonitis übrigens von SturmNetz. Denn während beispielsweise Donis Avdijaj noch von Imre Szabics abgeholt wurde, suchte man dieses Mal einen Vereinsvertreter, der den Neuankömmling in Empfang genommen hätte, vergeblich. Den Weg musste er alleine finden.
sehr schön zusammen gefasstDas sich nicht einmal irgendwer vom Verein zum Flughafen begibt um einen neuen Spieler willkommen zu heißen kann ja wohl auch nicht sein… Würd mich interessieren was Avlonitis dazu gesagt hat, oder ist das normal?
Ist jetzt der Asiedu auch verpflichtet worden oder nicht? Auch wenn´s nur für die Amateure ist.
selten so ein Sammelsurium von Konjunktiven gelesen…alles was ihr nicht wisst, wird mit schlechtest möglichen Fällen „untermauert“, alles was ihr nicht kennt, wird automatisch negativ ausgelegt (kein Mitarbeiter „hätte“ die neuen Spieler vorher gesehen, man hat „gehört“ dass FF Veto´s einlegt, es darf „davon ausgegangen werden“…, etc.)
zum Thema Madl-Transfer: anscheinend habt ihr die Modalität nicht verstanden (jetzt behaupte ich einmal was…) – aufgrund der Transfersperre war die Leihe die einzige Möglichkeit den Transfer offiziell abzuwickeln, ich behaupte, dass im Hintergrund ein fixer Vertrag unterzeichnet wurde, und Michi Madl auf jeden Fall im Sommer fix verpflichtet werden „muss“ und die Summe fällig wird!
zum Thema Leitgeb: who cares – bei eurer Meldung über den Transfer noch ein Shitstorm unterster Schublade gegen den Spieler und GG, heute die Kritik am „Transfertrick“ der nur als Ablenkung gedient hat? über Charakter braucht sich sowieso kein Kicker aufregen, Spieler wechseln heutzutage ohnehin nur zu Vereinen, wenn sie Ausstiegsklauseln etc. bekommen und sind auch bei jeder ersten Chance auf mehr Geld schon wieder weg
Zum Thema Flughafen: ist OK, wenn man abgeholt wird, aber bitte kein Drama draus machen – ich bin dienstlich oft und viel unterwegs und wurde noch selten wo abgeholt, ein Taxi zum Trainingszentrum zu finden, ist für einen Erwachsenen Mann irgendwie zu schaffen…
Kritik ist ja OK, deine Kolumnen spiegeln aber immer wieder deine starke persönlich Abneigung gegen die Führungsinstitutionen im Verein wieder – da brauchts euch nicht wundern, wenn ihr von den Verantwortlichen nicht mehr Ernst genommen werdet…
noch was: wenn ihr schon die Kommentarfunktion unbedingt braucht, solltet ihr diese auch kontrollieren und moderieren – was da in den letzten Tagen von den (5-8…) Nutzern abgelassen wurde (persönliche Untergiffe, etc.), ist bedenklich und keiner Diskussion würdig!
Hallo blackfoxx! Ich möchte gerne auf jeden Punkt einzeln eingehen:
1.) Wenn wir schreiben „uns wurde mitgeteilt“ oder ähnliches, dann sprechen wir da von Quellen, deren Glaubhaftigkeit bereits mehrmals bewiesen wurde. Das war niemand am Stammtisch… Es ist kein Geheimnis, dass Sturm nur ein eingeschränktes Budget zur Verfügung steht. Daher kann man Scouting-Trips nach Ghana oder Australien ausschließen – ohne Konjunktiv.
2.) Es wird nicht alles automatisch negativ ausgelegt. Ganz im Gegenteil; der vergangene Beitrag hier widmete sich dem Positiven. Ich möchte anmerken, dass wir manche Informationen lediglich der Fairness halber anderen Personen gegenüber für uns behalten. Das heißt nicht, dass gewisse ‚Behauptungen‘, wenn du so möchtest, nicht wunderbar belegbar sind.
3.) Ein solches Vorgehen ist aufgrund der Regelungen der Transfersperre für den FC Fulham nicht möglich – ohne Konjunktiv.
4.) Und dennoch ist die schiefe Optik festzuhalten. Einen Spieler zuerst zum Medizincheck einzuladen und danach erst zu prüfen, ob das Budget diesen Transfer erlaubt, ist – ohne Konjunktiv – kein branchenüblicher Vorgang, stellt der Medizincheck doch für gewöhnlich die letzte Hürde eines Transfers dar
5) Thema Flughafen: Niemand macht ein Drama. Ich empfinde es als Kuriosität und daher war es eine Randbemerkung wert.
6.) Was die Kommentare betrifft: Die Regeln hierzu nehmen wir sehr ernst. Wir möchten aber auch keine übertriebene Zensur vornehmen und drücken daher gelegentlich mal ein Auge zu, solang es nicht ausartet.
Ich danke für Dein Feedback und die geäußerte Kritik, auch wenn ich sie in diesem Fall als nicht gerechtfertigt erachte.
Es ist nun mal leider so, dass in unserem Verein vieles falsch läuft. (Scoutingsystem, Finanzen, Sportdirektor, Umgang mit Medien, … um nur wenige Dinge zu nennen) Das lässt sich nicht einfach wegleugnen. Aber wir sollten trotzdem doch alle froh sein, dass es Sturmnetz gibt, die Jungs leisten gute Arbeit (wahrscheinlich ohne einen Cent dafür zu bekommen) und investieren dafür sehr viel Zeit. Darum bin ich sehr dankbar, dass dieses Team existiert und uns laufend Neuigkeiten präsentiert, denn vom Verein kommt diesbezüglich leider nur wenig.
Der Kritikpunkt über die Kommentare… naja, Kommentare kann man lesen-muss man aber nicht.
@ds1909: Danke für die lobenden Worte. Ich möchte aber noch anfügen, weil Du diesen Punkt angeführt hast, dass der sehr wichtige Aspekt Finanzen schon positiv gesehen werden kann.
Bitte net auf den Konjunktiv schimpfen, ohne ihn wär ja vieles net möglich!
und darum sehe ich diesen Bericht nicht als „alles schlechtreden“, „nur negativ“ oder als pure Kritik. Ich nehme an, dass vom Verein sicher einiges hier gelesen wird und darum sehe ich es eher als wiederholtes wachrütteln im positivem Sinne.
Der stete Tropfen höhlt den Stein…
Macht der Szabics die Scoutingabteilung eigentlich allein? Dann würde mich einiges nicht wundern, denn der hat als Spieler ja schon bewiesen, dass er kein schwarz weisses, sondern eher ein Herz der Finsternis hat.
Alles leider nur zu WAHR!!!! Warum man sich im sportlichen Bereich nich professionell aufstell bleibt ein unlösbares Rätsel. Wenn auch ich so delitantisch in meinem Job wäre, so würde ich schon längst auf der Gehaltsliste des Sozialamt stehen – wegen versagens leider den Job verloren.
Es ist keine Besserung in Sicht.
Fakt ist
Wir haben keine Struktur und wurschteln nur so dahin (bereits seit Gludovats – dann der mit dem Hyb, Milanic und so weiter). Goldbrich, so dachte ich hat Managerqualitäten, weit gefehlt. Hat sich zu viel geleistet. im negativen Sinn.
Sogar die Managemantabteilung in Ried, Grödig, Admira, und die 2 Wiener abreiten für österreichische Verhältnisse ganz gut. Graben immer wieder Spieler aus die einschlagen und nehmen viele Eigene dazu.
Wir haben im gegensatz zu den anderen auch KEIN Scouting – das ist doch ein schlechter Witz was hier alles schief läuft.
Goldbrich = Nicht genügend
Szabicz = Nicht genügend
Danke und auf wiedersehen!!!
Sorry, Avlonitis mit Barbaric oder gar den Nobodies Smith, Akiyoshi und Oshchypko auf eine Stufe zu stellen, ist unseriös. Avlonitis war immerhin Ergänzungsspieler bei einem europäschen Topklub (21. im UEFA-Teamranking). Wenn Sturm einen Bankdrücker mit 20 Spielen in 1 1/2 Saisonen von zB Ajax oder Dynamo Kiew geholt hätte, würden alle den Transfer beklatschen. Klar, einen Spieler nur anhand von Videoanalyse zu leihen ist nicht professionell, aber das Niveau von zB Sollbauer hat er sicher.
Hinter Jeggo ist Sturm schon länger her, dementsprechend genau wissen sie hoffentlich über ihn bescheid. Asiedu hat sich beim Probetraining empfohlen und kommt sowieso nur als Perspektivenspieler zu den Amas.
Das ein Innenverteidiger und ein Sechser geholt wurden passt. Sturm spielt 4-2-3-1, wir hatten vor den Transfers nichtmal brauchbare Wechselspieler für diese Positionen. In den Testspielen hat sich wirklich kein junger Innenverteidiger aufgedrängt. Auf der Sechs gabs Offenbacher und dann Lovric. Die Transfers waren wirklich nötig und ich seh kein Talent, dem ein Platz weggenommen wird. Lovric wird mit 3 Sechsern im Kader zwangsweise zu Einsatzzeit kommen. Im 4-2-3-1 braucht man auch keine 4 Stürmer. Tadic wurde abgegeben, Klaric zurückgeholt. Insofern ändert sich da wenig. Tadic war ja auch kein Fussballgott, eher eindimensional. Da haben dann unsere Talente Chancen in die Bresche zu springen.
Das man Madl bei seiner wahrscheinlich einzigen Chance ins Ausland zu gehen keine Steine in den Weg legt, ist auch ok. Ist ja nicht so als würden wir um den Titel spielen. Aber ich hoffe doch, dass wir zumindest eine Leihgebühr bekommen so wie Salzburg bei Hinteregger.
Ich vermute übrigens das Foda Jeggo und Leitgeb wollte, und da im letzten Moment wer mit Blick auf Lovric auf die Bremse stieg. Das würde auch die unterschiedlichen Äusserungen von Foda und Goldbrich erklären. Wenn dem so war, würde ich das positiv bewerten, auch wenn solche Gschichten intern bleiben sollten.
Ansonsten hast du mit der Kritik an den Strukturen natürlich recht (Output Scoutingabteilung, kurzfristige Wundertüten-Transfers, seltsame Kommunikation, interne Konflikte). Es fehlt ein Sportdirektor wie Müller oder Reiter. Goldbrich wäre auf der wirtschaftlichen Seite wohl besser aufgehoben (Wieder mal einer bei Sturm, der die falsche Position spielt).