Ein Satz zum X

Spielercheck: SK Sturm Graz vs. SCR Altach (0:0)

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der letzten Partie sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

Man of the Match:

© GEPA pictures/ tipp3 (honorarfrei)

Jörg Siebenhandl – Note: 1,28

Sehr gutes Auftreten der mittlerweile stark etablierten Nummer eins der Grazer. Siebenhandl zeigte das gesamte Spiel über einige souveräne und teils auch wirklich glänzende Paraden – beispielsweise als Hannes Aigner zwei Mal alleine vor ihm auftauchte – und war somit der Hauptverantwortliche dafür, dass Sturm gegen teilweise gut aufspielende Altacher die Null halten konnte. Endlich folgte also die von Günter Kreissl ersehnte Schlüsselpartie des Grazer Schlussmanns, in der er Sturm durch seine Safes maßgeblich zum Punktgewinn verhalf. Weiters waren sein Stellungsspiel und seine fußballerischen Fähigkeiten auch gegen Altach wieder ausgesprochen stark. Verdient – Man of the Match.

Philipp Huspek– Note: 2,05

Die Leidenschaft, mit der Philipp Huspek aktuell Woche für Woche zu Werke geht, rechtfertigt nicht nur seinen Stammplatz auf der rechten Außenbahn, sie könnte auch gut und gerne viel mehr auf weitere Mannschaftsteile überschwappen. Der kleine Flügelflitzer der Grazer wirbelte auch gegen die Vorarlberger bis zu seiner Auswechslung in Minute 86 unermüdlich, brachte teils gute, scharfe Hereingaben und ließ auch das eine oder andere Mal im Tempo seinen direkten Gegenspieler stehen. Einzig die letzte Konsequenz im Abschluss war bei Huspek ausbaufähig, was aber als ein Jammern auf hohem Niveau zu verstehen ist, denn wenn es für den SCR gefährlich wurde, dann zumeist über die rechte Seite in Kooperation mit Koch.

Dario Maresic – Note: 2,15

17 Jahre alt – man kann es nicht oft genug betonen – und neuerlich vollkommen abgebrüht – eine Beschreibung, die bei Dario Maresic wie ein Stehsatz von einem Spielercheck zum nächsten getrost weitertransferiert werden kann. Der Junge ist aktuell aus der Stamm-Elf der Grazer nicht wegzudenken und avanciert – ob der ständigen Rochade in der schwarz/weißen Innenverteidigung und seinem konstanten Umgang damit – immer mehr zum Leader in ebendieser.

Fabian Koch – Note: 2,28

Die gelbe Karte gegen ihn in Minute 16 war ein Witz, sein Nachsetzen in dieser Situation und das Tackling selbst, bei dem er klar als erster am Ball war und den auch spielt, eigentlich ein Traum. Hätte Schüttengruber schlicht auf Foul entschieden, hätte dies wohl ausgereicht und wäre dennoch strittig gewesen. Die Art und Weise wie Fabian Koch seine Zweikämpfe führt, sind in Österreich grenzwertig, im internationalen Vergleich allerdings das täglich`Brot. Einsatz, Wille, Leidenschaft – das sind so die Attribute, die Fabian Koch auszeichnen. Auch seine Vorstöße am Samstag in der ersten Halbzeit und im Zusammenspiel mit Huspek waren stets von Gefahr begleitet. Mit einem Mann weniger in Durchgang zwei forcierte Koch die Defensivarbeit und blieb dort einigermaßen kompakt. Nach vorne hin ging wenig bis gar nichts mehr. Schade eigentlich.

Marvin Potzmann – Note: 2,62

Elf „Potzmen“ müsst ihr sein! Auch wenn Marvin Potzmann in dieser Runde bei weitem nicht alles gelang, für ihn gilt selbiges, wie zuvor schon bei Phillip Huspek. Der Linksverteidiger präsentierte sich auch gegen Altach als ständiger Unruheherd in der Offensive, machte dort teilweise Dinge, die einen ein wenig strahlend und gleichzeitig ein bisschen verwundert zurückließen und kämpfte und rackerte bis zum Abpfiff. Auch wenn gegen Altach die eine oder andere seiner Entscheidungen falsch getroffen wurde und auch sein Auftreten in der Defensive nicht immer zu hundert Prozent souverän wirkte –  ein Löwenherz-Peckerl mit Potzmann-Namenszug inmitten wird vom Autor dieser Zeilen stark angedacht. Auf die Stirn.

Stefan Hierländer – Note: 2,78

Die Leistung Hierländers gegen Altach zu beurteilen gestaltete sich alles andere als leicht. Zum einen zeigt sich der Allrounder als ein Spielertyp, der stets anspielbar ist, das Spiel – wenn notwendig – gut verschleppen vermag und durch seine technische Versiertheit auch immer einiges an Gefahr auszustrahlen imstande ist – so auch am Samstag. Zum anderen erwartet man aber von genau solch einem Spielertypen auch die Fähigkeit, selbst in Unterzahl den einen oder anderen gefährlichen Vorstoß zu wagen bzw. einzuleiten, was dem Kärntner im Dienste der Schwarz/Weißen am Samstag zwar manchmal gelang, oftmals jedoch nicht. Wie wichtig „Hierli“ allerdings im Spiel der Grazer ist, wird sich spätestens bei der nächsten Gelbsperre wieder zeigen. Auch wenn er diesmal „leer“ ausging. Die kommt.

Thorsten Röcher – Note: 2,78

Kein guter Tag für den sonst so starken linken Flügel der Grazer. Röcher wirkte von Beginn an nicht wirklich spritzig, kam kein einziges Mal im Eins-gegen-Eins an seinem Gegenspieler vorbei – was sonst eigentlich eine gefährliche Waffe des Neuzugangs aus Mattersburg darstellt – und musste bereits in der 39.Spielminute verletzt passen und Philipp Zulechner platzmachen. Es bleibt die Hoffnung, dass dies ein Ausreißer war.

Peter Zulj – Note: 3,08

Beim oberösterreichischen Neuzugang gilt ähnliches, wie schon bei Stefan Hierländer zuvor. Die Qualitäten des Peter Zulj können kaum angezweifelt werden. Seine ansatzlosen Schussflanken mit Schmackes und Präzision, seine enorm ausgeprägte Fähigkeit, den Ball abzuschirmen und weiterzuverarbeiten, seine teilweisen Zuckerpässe sowie sein technisches Können – das alles hat man bei Sturm in den Jahren zuvor nur selten zu Gesicht bekommen. Dennoch: Zulj blieb in der zweiten Halbzeit gegen Altach blass, wirklich gefährliche Nadelstiche gingen auch von ihm keine aus und man kann schließlich auch in Unterzahl ein Spiel gewinnen.

Christian Schulz – Note: 3,09

Erste Aktion im Spiel: Ankick Deni Alar, zurück  auf Schulz, der mit dem hohen Ball ins Mittelfeld… dort standen aber vier Altacher und kein einziger Grazer. „Ja Oida“ – dachte man sich. Der Captain der Schwarz/Weißen konnte dieses Niveau mit Fortdauer der Partie allerdings abschütteln, sich einigermaßen erfangen und agierte in weiterer Folge ohne gröbere Schnitzer und teils recht gutem Stellungsspiel – was seinen Kritikern aber wahrscheinlich vollkommen egal ist. Es sind Aktionen wie diese eine, die dem Spiel von Schulz hängen bleiben und weshalb er wohl auch kritischer beäugelt wird als manch anderer. Aktionen, die man von einem mit langjähriger Erfahrung in der deutschen Bundesliga einfach nicht sehen will, die kennen wir in Österreich eh. Ob „Schulle“ nach der Rückkehr von Spendlhofer gemeinsam mit Maresic die Stamm-Innenverteidigung bilden wird – wir werden`s sehen.

Deni Alar – Note: 3,25

Es war dies nicht das Spiel des Goalgetters. Konnte Alar in der ersten Halbzeit noch ab und an für Gefahr sorgen, fiel der Neuner in Durchgang zwei der offensiven Passivität seiner Mitspieler und der Inkonsequenz der Grazer Entlastungsangriffe zum Opfer. Des weiteren stellt sich einem natürlich die Frage, warum man es gegen das Altacher Innenverteidigerpärchen Piesinger/Netzer, die zusammen ca. 7,20 Meter an Körpergröße aufweisen, immer wieder mit hohen Bällen auf die Grazer Solospitze probiert. Die große Qualität Alars – Klatscherl im Zentrum auf einen der zwei funktionierenden Flügel, Sprint in die Gefahrenzone, Kaltschnäuzigkeit vorm Tor – konnte der Deni in dieser Partie nicht oft zeigen. Inwiefern er alleine dafür verantwortlich war, darüber kann man diskutieren. Glück hatte er allerdings, als sein Hands im eigenen Strafraum nach einer Ecke der Vorarlberger nicht geahndet wurde.

Sandi Lovric – Note: 3,77

Es war dies ein bitterer Spielverlauf des Youngsters im Zentrum der Grazer. Lovric machte bis zur 43. Minute ein gutes Spiel, gewann einige wichtige Zweikämpfe, war stets anspielbar und traute sich auch etwas zu – sei es ein Abschluss aus der Distanz oder ein gefährlicher Pass – auch wenn dies nicht immer von Erfolg gekrönt war. Kurz vor der Pause dann allerdings die Notbremse und die zweite gelbe Karte innerhalb weniger Minuten, die beide absolut zu geben waren, was den Platzverweis für den Achter der Grazer bedeutete und den Spielverlauf in weiterer Folge zugunsten der Gäste kippen sollte. Darf so nicht passieren, muss einem achtzehnjährigen aber passieren dürfen.

Einwechslungen:

Philipp Zulechner – Note: 3,52

Kam in der 39. Minute für den verletzten Röcher und konnte trotz seiner zwei Tore im Cup gegen Anif im Spiel eigentlich so gut wie keine Akzente setzen. Sinnbildlich war eine Aktion in Durchgang zwei, in der er Druck auf den ballführenden defensiven Netzer ausüben hätte sollen, dies aber nicht tat, weshalb Huspek kurzerhand zu einem 30 Meter Sprint ansetzte und Netzer attackierte. Foda reagierte darauf mit einem Auszucker. Zulechner bleibt ein großes Fragezeichen bei Sturm Graz. Er könnte, tut es aber nicht.

James Jeggo – Note: 2,79

Wurde in Minute 72 für Deni Alar ins Spiel gebracht, um das Zentrum zu stärken und tat dies auch ohne große Auffälligkeiten.

Patrick Puchegger– Note: 2,88

Kam nach seiner Einwechslung für Philipp Huspek in Minute 86 zu einem Kurzeinsatz, wagte einen Vorstoß und blieb ansonsten ebenso unauffällig

 

Das SturmNetz-Team bedankt sich bei 230 eingegangenen Bewertungen und widmet unserem Man Of The Match, Jörg Siebenhandl, folgende Nummer:

2 Kommentare

  1. Ich persönlich finde Lovric zwar nicht so schlecht, aber von Jahrhundert-Talent weit entfernt.

    In der Jugend wollten ihn ja Bayern und Real haben. Er zeigte in den U Teams auch immer sehr starke Leistungen, ist aber offenbar etwas in der fussballerischen Entwicklung stagniert.

    Schade

     

     

  2. Ennstaler sagt:

    Man kann nur weinen, dass Romano Schmid Sturm verlassen hat. Drei Tore für Liefering (in 5 Spielen), jetzt das entscheidende Tor in der Youth-Liga – wäre er noch bei Sturm, wären die letzten drei Spiele anders ausgegangen.

Schreibe einen Kommentar