Ein perfekter Abend
Die Möglichkeit, Salzburg im direkten Duell noch zu überholen, schien das Höchste der Gefühle zu sein, das sich die meisten Sturm-Fans nach der Niederlage gegen Salzburg vor vier Wochen vorstellen konnten. Doch durch die Niederlage Salzburgs am Vorabend bot sich für Sturm die Chance, mit drei Punkten davonzuziehen. Damit war alles bereit für den zweiten Teil der Trilogie: Rapid gegen Sturm. Die Spieler von Christian Ilzer waren gefordert. Im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen in Graz verzichtete der Grazer Trainer auf Jatta und Affengruber; stattdessen durften Schnegg und Böving von Beginn an spielen.
Keine Zeit zum Durchatmen
Keine Zeit zum Durchatmen: Die Spieler zeigten gleich zu Beginn, dass sie in Hütteldorf unbedingt gewinnen wollten. Die Grazer drückten stark und kamen durch Biereth und Stankovic zu ersten Abschlüssen, die jedoch zunächst erfolglos blieben. Dann, in der achten Minute, band Prass im Zusammenspiel mit Stankovic mehrere Wiener ein und spielte den Ball zu Schnegg, der bis zur Grundlinie vordrang und flach in die Mitte auf Tomi Horvat passte. Der Slowene stand perfekt und schob den Ball zum 1:0 für Sturm ins kurze Eck ein. Auch für die restliche erste Viertelstunde behielt Sturm die Oberhand und hätte beinahe durch einen Konter von Biereth erhöht, doch Hofmann konnte entscheidend eingreifen. Dann war plötzlich Rapid präsent: David Schnegg verschätzte sich bei einer Flanke von Auer, was Mayulu ermöglichte unbedrängt zum Kopfball zu kommen und den Ausgleich zu erzielen. Trotz des Ausgleichs behielt Sturm die Kontrolle, jedoch ohne den entscheidenden letzten Pass. Dann, mit einem Traumtor, brachte Jusuf Gazibegovic Sturm durch einen direkt verwandelten Freistoß aus gut 25 Metern erneut in Führung (28. Minute). In der 33. Minute hätte Sturm fast nachgelegt: Hofmann verschätzte sich bei einem langen Ball, und Böving tauchte allein vor Hedl auf. Der Däne verstolperte jedoch die Chance und auch Biereth konnte den Nachschuss nicht verwerten. Beide Mannschaften schenkten sich nichts; Sturm drückte weiterhin, gelegentlich unterbrochen durch Entlastungsangriffe der Wiener. Kurz vor der Pause erarbeitete sich Sturm dann das 3:1, als Tomi Horvat und Mika Biereth unterstützt von Kiteishvili einen Abschluss von der Strafraumgrenze ermöglichten. Der georgische Messi bedankte sich und versenkte den Ball im linken Eck.
Die tschechische Mauer
Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte Rapid um und brachte Marco Grüll, der überraschenderweise nicht in der Startformation stand. Auch auf dem Spielfeld war erkennbar, dass die Wiener mehr für die Offensive tun mussten. Die Chancen wurden jedoch seltener, da sich Sturm und Rapid weitgehend neutralisierten. Wenn die Wiener doch vor das Tor kamen, war entweder ein Bein eines Grazers oder die Hände des tschechischen Torwarts dazwischen. Dieser tschechische Torwart, Vitislav Jaros, zeigte in der 65. Minute sein Können, indem er einen Kopfball von Cvetkovic nach einer Ecke an die Latte lenkte. Fünf Minuten später wiederholte sich die Szene: Nach einem Freistoß kam Auer zum Kopfball, doch wieder war Jaros zur Stelle. Sturm konnte jedoch auch bei Ecken gefährlich werden: Schnegg kam an der ersten Stange unbedrängt zum Kopfball, verfehlte jedoch das lange Eck knapp. Rapid kam in der Nachspielzeit noch einmal über Mayulu, Seydi und Zivkovic, doch immer wieder war bei Jaros Endstation. Letztendlich war Sturm angeführt von ihrem Torwart zu kontrolliert, zu souverän und zu abgeklärt, um noch einmal echte Gefahr aufkommen zu lassen. Mit diesem Erfolg in Wien-Hütteldorf übernimmt Sturm die alleinige Tabellenführung und bittet am nächsten Sonntag die Salzburger zum Showdown. Die Sturm Kurve ist sich schon sicher: „Wir werden Meister“.
es ist zz einfach geil, sturm fan zu sein.
klar, es werden wieder traurigere tage kommen, aber jetz machts wirklich spass
Es ist immer geil, Sturm Fan zu sein, in guten und in schlechten Zeiten
Souveräner Sieg gegen ein Team, dass den Sieg nicht zwingend wollte. Grüll wurde ja geschont.
Schneggs Sperre schmerzt uns nicht so sehr wie Salzburg jene von Pavlovic.
Lavalee LV und Affi wieder IV.
In Salzburg darf man jetzt einfach nicht verlieren.
Leicht gesagt. Absolute Schnittpartie, in der ich RB noch immer als Favorit sehe.
Ich träume ja von einem 2:0 für uns. Dann wäre das direkte Duell auch bei uns und 6 Punkte Vorsprung.
Das wäre fast schon der Titel.
Eine Niederlage wäre hingegen fatal.
@Fid: ich fürchte Lavalee ist in Salzburg auch gesperrt, oder doch nicht?!
Auch kein Problem! Der Geyr wird den Job erledigen!
Lavalee ist nicht gesperrt.
Laut tm und meiner gelben Kartenzählung.
Selten habe ich in Hütteldorf ein so chancenloses Rapid gesehen. Und selten wurde meine Überzeugung innerhalb von vier Wochen so (positiv) über den Haufen geworfen. Jetzt ist wirklich alles möglich.
Erste Hälfte top! Dominat, ballsicher, gepresst, als ob man selbst der Herr im Haus ist. Da muss man normalerweise schon mit einer Fuhrung von 4-5 Toren in die HZ gehen. Hedl und die gesamte Defense wurden ja gut unter Druck gesetzt.
Das Gegentor darf so nie passieren! Gazi steht meilenweit weg vom Assistgeber, Schnegg verliert das Kopfballduell. Das mangelnde Vorchecking ist mir schon gegen Hartberg und LASK aufgefallen.
Zweite Hälfte ein totaler Ausfall. Ich hoffe, man hat absichtlich ein paar Gänge runtergeschalten. Wenn Rapid einen seiner gefahrlichen Standards genutzt hätte, steht es 2-3 und es wird nochmal eng.
Die 2. Halbzeit als einen totalen Ausfall zu bezeichnen ist ein Witz. Klar, Rapid hatte 2 Standardchancen, mehr aber auch nicht. Jaros hat gut pariert. Man hatte immer das Gefühl, dass wenn Sturm muss, ein weiterer Gang noch draufgelegt werden kann. Man hat innerhalb weniger Tagen Salzburg und das Cupfinale. Die 2 Halbzeit war ansonsten sehr abgeklärt. Rapid spielte sich auch keine Chancen heraus.
Ich finde es generell sehr beachtlich, wie abgeklärt wir die ganze Saison schon sind. Wir bekommen fast keine Gegentore zum Schluss und unnötige Tore wie Elfmeter auch nicht.
Schnegg ist für mich generell der schlechteste Spieler bei Sturm diese Saison. Aber das ist meckern auf hohen Niveau.
Was Biereth abliefert Woche für Woche ist auch sehr stark. Er hat Spielerisch solch einen Mehrwert für das Sturm-Spiel.
Für Dich ist das Glas wohl grundsätzlich immer eher halb leer, oder? 😉
Nein, für mich ist das Glas nicht grundsätzlich halb leer. Aber ich find’s nicht intelligent, bei einer 2 Tore-Führung schon in den Verwaltungsmodus zu gehen. Fällt nämlich der Anschluss, kriegt der Gegner die zweite Luft. In dieser Phase dann selbst wieder ein Tor zu schießen, muss auch erst gelingen.
Bei 4-1 kannst gern einen Gang runterschalten.
Bzgl. Sonntag und der restlichen 3 Spiele: 1 Punkt in Salzburg und 7 Punkte aus den restlichen 3 Spielen
würden für den Meistertitel reichen.
@mikelangelo: Stimmt schon, aber genau dieses Selbstvertrauen brauchst halt in der Phase, dass du es mit 2 Toren rüber kriegst und Kräfte sparst. Am Ende ist dieses kalkulierte Risiko durchaus aufgegangen.
Einfach nur saustoak, Jungs!!!