Ein flotter Dreier – oder doch wieder Geraunze?
In Anbetracht einer deutlich nach oben zeigenden Formkurve, ansprechenden Leistungen und einer durchaus positiv zu sehenden, bis dato überraschend flotten Entwicklung ist es eine magere Punkteausbeute bei denkbar unglücklichen Spielverläufen, die vergleichsweise enttäuscht. Obwohl in dieser Spielzeit die Tabellenplatzierung bekanntlich nebensächlich sein sollte, so wäre dahingehende Kosmetik dennoch wünschenswert. Vor allem deshalb, weil es sich Sturm inzwischen mehr als verdient hat.
Der ideale Gegner – in doppelter Hinsicht
Die strauchelnden Vorarlberger aus Altach scheinen für ein derartiges Vorhaben regelrecht der ideale Gegner zu sein, um den Knoten nun platzen zu lassen und sich der sprichwörtlichen Exkremente, die man nach wie vor am Schuhwerk transportiert, endlich zu entledigen. Es ist diese Erwartung einer maximalen Punkteausbeute allerdings auch ein Umstand, der durchaus Gefahr birgt: Jener Teil des Sturm-Anhanges, der noch immer nicht verstanden zu haben scheint , dass sich der Verein in einem Umbruch und Aufbau befindet, würde so sicher wie das Amen im Gebet für negative Stimmung und eine Vielzahl reflexartiger, geistig bedenklicher Ergüsse sorgen, die es gerade jetzt so gar nicht braucht. Altach scheint demnach auch der ideale Gegner zu sein, um Sturm in eine Krise zu befördern. Hinzu kommt, dass sich die Verantwortlichen jüngst eine verständlicherweise verschnupfte Nordkurve selbst geschaffen haben. Dabei wäre nach zwei Jahren blanken Horrors die Sehnsucht nach einer positiven, anhaltenden Aufbruchsstimmung groß.
Hoffen auf Ende der Stürmer-Flaute
Groß ist auch die Hoffnung, dass sich die Torflaute der Offensiv-Abteilung auflösen zu vermag. So brachte ein völlig reguläres, aber aberkanntes Stürmer-Tor von Bekim Balaj zuletzt die Blackys nicht nur um zwei Punkte, sondern auch um ein Ende dieser Dürreperiode. Die inzwischen unerträglichen Raunzer, die sich unlängst teils in primitivster Manier insbesondere auf den Albaner eingeschossen haben, wären so zumindest vorübergehend verstummt – eine Wohltat, die dem Verein und seinem Anhang bis dato nicht vergönnt war. Sturm kann sich gegen Altach also einen flotten Dreier oder viel Geraunze holen. Dazwischen gibt es nicht mehr viel.
Personalsituation
Mit großen Veränderungen in der Startelf ist nicht zu rechnen, wusste diese in den beiden letzten Partien zu überzeugen. Für Spannung sorgt die Sperre von Sandro Ingolitsch: An den Außenverteidigerpositionen ist Sturm bekanntlich schwach besetzt. Ein frühzeitiger Einsatz von Jusuf Gazibegovic, dem Neuzugang vom Red-Bull-Farmteam, erscheint am naheliegendsten. Von den langzeitverletzten Vincent Trummer und Niklas Geyrhofer sowie des erwähnten Ingolitsch abgesehen kann Christian Ilzer voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen.
Spielinfo
SK Sturm Graz vs. SCR Altach
Österreichische Bundesliga, Saison 2020/21, 4. Runde
Sonntag, 04.10.2020, 14:30, Sturmstadion Liebenau
Schiedsrichter: Christopher Jäger
Mögliche Aufstellung:
Siebenhandl; Gazibegovic, Gorenc-Stankovic, Wüthrich, Dante; Ljubic, Hierländer, Kuen, Kiteishvili; Balaj, Jantscher
Ersatz:
Schützenauer, Komposch, Koch, Huspek, Zettl, Friesenbichler, Jäger
Es fehlen:
Trummer, Geyrhofer (verletzt), Ingolitsch (gesperrt)
Bin zwar auch der meinung, dass die erwartungen in der umbruchsaison nicht allzu hoch sein sollten, trotzdem muss es das ziel sein soweit wie möglich vim Tabellenende weg zu bleiben. Da hilft alles schönreden, dass der Tabellenplatz egal ist, nix. Niemand erwartet sich einen EC platz, realistisch auch keine OPO Platz, wenns hinten eng wird, schmeissen doch alle die Nerven…somit muss man daheim gegen Altach gewinnen, gegen wen sonst? Rapid zu hause war ein guter auftritt, auch weil man nicht favorit war, morgen wirds anders, schau ma mal ob sie auch so eine Leistung abrufen können…
Wir sind aktuell das genau Gegenstück zur Austria, wir spielen gut, zum Teil hervorragend, aber belohnen uns nicht dafür.
Jedoch ist mir dieses Schicksal deutlich lieber als über Grottenkicks zu „jubeln“.
Wie der Autor dieser Spielvorschau sehr richtig erklärt hat: Es braucht einfach noch Geduld. Und diese sollen, nein sogar müssen wir der Mannschaft geben. Auch wenn viele Sudderer und Dauerkritiker das anders sehen. Die ersten Auftritte unter Ilzer waren großteils vielversprechend. Daher einfach so weiter arbeiten lassen und von Rückschritten nicht unterkriegen lassen.
„zum Teil hervorragend“ ist halt „ein bisserl“ geschmeichelt 😉
Aber für unsere Verhältnisse waren die Spiele bisher nicht so schlecht das stimmt. Morgen wird unter Garantie der erste Sieg eingefahren, Altach spielt in Graz seit Jahren traditionell als ob sie noch nie einen Ball aus der Nähe gesehen hätten.
Die Tabelle ist mir sowieso relativ wurscht – viel mehr schmerzt mir dass mit Trummer und Geyrhofer genau 2 junge Eigenbauspieler übrig geblieben wären, die Spielzeit bekommen. Alle anderen hat man ja schnell wegverliehen um nicht in Gefahr zu kommen den angekündigten Durchbruch tatsächlich durchzuziehen. Lediglich 2 Spieler, die wohl wirklich den Durchbruch geschafft hätten. Und genau die 2 fallen langfristig aus, und damit haben wir jetzt die Situation die befürchtet wurde: Es werden keine jungen Spieler am Platz stehen (Gazibegovic vielleicht, Dante geht noch durch und die anderen bekommen Alibi-Jokereinsätze) und trotzdem werden Leistungen und Resultate unter dem Vorwand „Umbruch“ weitestgehend ausbleiben. Zumindest wird die Erwartungshaltung heruntergefahren aber schade ist dass auch in dieser Saison ungefähr nichts aufgebaut wird für die Zukunft. Nicht nur wegen der Verletzungen sondern auch weil eben doch kaum ein Stein angerührt wurde von denen uns versprochen wurde dass ein jeder umgedreht wird. Sehr schade, ich wünsche den Jungs eine baldige Genesung und hoffe dass diese Verletzungen keinen all zu großen Knick in der Entwicklung verursachen!
@dawuede
Stimme dir zu, viele „eigene Junge“ werden wir wohl leider nicht mehr spielen sehen, bis zur Rückkehr von Geyrhofer und Trummer.
Dass der Umbruch nicht so wie vielleicht vor der Saison angekündigt vollzogen werden kann ist ein bisschen der Transferpolitik der letzten beiden Jahre geschuldet. Balaj, Friesenbichler, Jäger usw. kann man nicht auch noch auf Tribüne setzen. Im nächsten Sommer 2021 wird der richtig große Umbruch stattfinden, die Vertragsausläufer Balaj, Friesenbichler, Jantscher, Hierländer und Schützenauer werden vermutlich alle nicht mehr hier sein.
Der aktuelle Umbruch betraf fast ausschließlich bereits aussortierten Spielern.
Dennoch möchte ich anmerken, dass das bisher gezeigte nicht ganz so schlecht war und zwar mit Aussnahme der Verteidigung und Kuen mit der selben Mannschaft wie letzte Saison.
Christian Ilzer ist für mich der richtige Mann für Sturm.
Hervorragend ist schon auch zynisch dahergesagt wenn man bedenkt was das Ziel dieser ganzen Übung ist: Tore schießen. Und nein da sind wir bestimmt nicht hervorragend.
Keiner erwartet irgendwas…AUSSER nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Gründe dafür dürften wohl logisch sein.
Spielen wir heute wieder Remis haben wir gleich viele Punkte wie die Admira, die wohl ohne Zweifel als komplett „Hinig“ bezeichnet werden darf. Bis Runde 22 mag man den Mannen Zeit geben, nur dann brennt der Kessel wenn wir plötzlich nicht genügend Punkte am Konto haben und durch die Teilung plötzlich hinten alles offen ist.
Keiner erwartet große Sprünge, nur gegen Vereine welche klar als Abstiegskandidaten musst als Sturm einfach gewinnen. Egal wer spielt. Außer: Man zählt sich selbst dazu.
Ich bin für eine neue Regel bei den Kommentaren.
Für jedes negative Statement muss mindestens eine positive Aussage zu den Spieler gemacht werden.
Damit der Feedback Gedanke stärker als negativbashing sichtbar wird.