Ein echter Man at Work aus Down Under
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Bundesliga-Begegnung SK Sturm Graz vs. SCR Altach sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match:
James Jeggo – Note: 1,78
Der Australier sorgte wie bereits mehrfach in dieser Saison dafür, dass die Schotten im Großen und Ganzen dicht blieben. Jeggo lief sich die Seele aus dem Leib, blockte so manchen im Ansatz gefährlich anmutenden Torschuss der Altacher und grätschte, dass es eine Freude war, ihm bei der Ausübung seines Berufes zuzuschauen. Ihm war es auch zum größten Teil zu verdanken, dass den Altachern durch die Mitte kaum Platz geboten wurde, um gefährliche Vorstöße zu produzieren. Der defensive Mittelfeldspieler hielt seinen als Kreativköpfe nominierten Mitspielern den Rücken frei. Jeggos Passquote war mit 82% überragend, auch konnte er 70% seiner Zweikämpfe gewinnen. Bei Tormöglichkeiten von Oberlin und Dovedan konnte er zweimal in extremis retten. Vor allem aber war er jener Spieler, der sich am wenigsten vom kollektiven Zwischentief in Halbzeit zwei anstecken ließ und auch da die ein oder andere brenzlige Situation entschärfen konnte. Noch eindrucksvolle wird Jeggos Leistung in Anbetracht dessen, dass er bei aller gezeigten Leidenschaft in 90 Minuten mit genau einem vom Schiedsrichter geahndeten Foul ausgekommen ist.
Deni Alar – Note: 2,00
„Am Besten ist es gar nicht nachzudenken, warum es im Moment so gut läuft“, meinte der Obersteirer nach dem Spiel angesprochen auf seinen Lauf. Viel mehr Effizienz geht fast nicht mehr. Auch diesmal brauchte Alar nur zwei Chancen um seinen fünften Bundesliga-Treffer (damit hat Alar bereits jetzt mehr Treffer am Konto als nach der letzten Saison) zu erzielen. Saisonübergreifend waren damit bei acht Schüssen auf das Gehäuse fünf hinter der Torlinie. Erzürnte nichtsdestotrotz in der Mitte der zweiten Halbzeit Franco Foda, der dann statt des geplanten Austausches von Hierländer Deni Alar vom Feld nahm. Mit seinem Treffer im fünften Spiel für Sturm überbot er einen gewissen Ivica Vastic, der in der Spielzeit 1997/98 nach vier Spielen auch bei vier Treffern hielt, im fünften Spiel dann aber leer ausging.
Sascha Horvath – Note: 2,07
Der kleine Wirbelwind lieferte gegen Altach eine sehr engagierte Vorstellung ab und zauberte so manches wunderbare Dribbling auf den Liebenauer Rasen. Auch für drei Torschussvorlagen zeichnete sich der 20-Jährige verantwortlich. Herausragend dabei seine Idealflanke nach einem ruhenden Ball auf das Haupt von Christian Schulz, der nur noch einnicken musste. Mit der Passgenauigkeit hatte er an diesem Tag aber einige Probleme.
Christian Gratzei – Note: 2,09
Das Urgestein konnte sich gegen die Altacher zweimal auszeichnen, vor unlösbare Aufgaben wurde er von den Vorarlbergern allerdings – außer beim Gegentreffer, bei dem er machtlos war – nie gestellt. Bei einem verpatzen Rückpass von Koch antizipierte der Torwart sehr stark und war rechtzeitig zur Stelle. Ansonsten ein sehr souveräner Auftritt von Gratzei, die Zeiten in denen er als Unsicherheitsfaktor galt, scheinen vorbei zu sein. Diese Konstanz tut ihm sichtlich gut.
Uros Matic – Note: 2,14
Der Hauptdarsteller der letzten Runden begnügte sich gegen die Altacher mit einer Nebenrolle. Auch weil die Vorarlberger ihn zumeist bei jeder Ballberührung umgehend mit zwei Mann attackierten und dadurch zu ungewohnt vielen technischen Fehlern zwangen, fand Matic dieses Mal schwer in das Spiel und konnte vor allem offensiv wenig Akzente setzen. Gefallen konnte er gegen Altach eher in der biederen Staubsaugerrolle. Matic begnügte sich mit einer Torschussvorlage, bestritt zwar die meisten Zweikämpfe aller Sturmspieler, konnte aber nur 4 von 15 gewinnen.
Stefan Hierländer – Note: 2,21
Dem Kärntner war das intensive Spiel schon früh in der zweiten Hälfte anzumerken. Gut, dass Foda den flehenden Blicken des Mittelfeldspielers nicht genügend Beachtung schenkte, Hierländer so – mehr oder weniger – in Minute 82 noch am Platz stand und durch seinen 3:1-Treffer für die Entscheidung sorgen „musste“ und der Trainer mit einem Sieg im Gepäck seinen 3-Tages-Kurztrip nach London antreten durfte. Bei seinem Abschluss mit dem Außenrist zog Hierli dabei die ganz feine Klinge und bewies zum wiederholten Male seine Spielübersicht. Auch bei einer schönen Hereingabe an Deni Alar fehlten nur wenige Zentimenter – davor zeichnete sein überragender Laufweg seine Klasse hervor. Obwohl seine Qualitäten immer wieder herausblitzen, ist gerade bei Hierländer sicher noch sehr viel Luft nach oben. Er harmoniert noch nicht zu 100% mit seinen Mitspielern, scheint konditionell noch nicht ganz auf der Höhe und auch sein Zweikampfverhalten noch verbesserungswürdig. Wir dürfen uns also auf mehr freuen.
Christian Schulz – Note: 2,28
Die kalte Dusche bei tropischen Temperaturen gab es für den Kapitän schon in der zweiten Spielminute: Bei einem langen Ball von Galvao patze er mit Lykogiannis im Verbund und war damit maßgeblich am Führungstor der Altacher beteiligt. Doch die Wiedergutmachung folgte auf den Fuß: Sein 1:1-Ausgleichstreffer – wo er viel Übersicht zeigte und den Ball per Kopf im langen Eck versenkte – war zwar im immerhin bereits vierten Einsatz für Sturm sein erster Treffer, während seiner langen Karriere allerdings auch erst das 30. Pflichtspieltor. Und dieses ebnete den Weg dafür, dass Sturm auch im genau 30. Erstligaduell gegen einen vorarlbergerischen Vertreter unbesiegt blieb. Schulz bestritt zwar nur drei Zweikämpfe, konnte diese aber allesamt für sich entscheiden. Ebenfalls sehr stark war seine Passquote von beinahe 80%. Sein Treffer war erst sein zweiter „Torschuss“ in der gesamten Saison. Damit gelang bei seinem vierten Spiel für Sturm auch der vierte volle Erfolg in der österreichischen Bundesliga. Und es bedurfte dafür in insgesamt 360 Minuten nur vier Fouls. Abgebrüht, trocken, typisch deutsch, könnte man meinen. Bei Flanken der Vorarlberger hatte der Innenverteidiger allerdings das ein oder andere Mal seine Liebe Not mit dem „gefühlt um einen Kopf kleineren“ Dovedan.
Lukas Spendlhofer – Note: 2,32
Solide Partie des Niederösterreichs. Spendlhofer konnnte 85% seiner Zweikämpfe gewinnen, auch seine Passgenauigkeit war zufriedenstellend. Probleme gab es für ihn zumeist bei Flanken von außen, nach denen zu oft ein Vorarlberger relativ unbedrängt an den Ball kam. Hier stand Spendlhofer – wie auch Schulz – viel zu oft zu weit von seinem Gegenspieler entfernt um überhaupt noch in einen Zweikampf zu kommen. Kam in dieser doch sehr intensiven, kräfteraubenden Partie über 90 Minuten ohne Foul aus. Bei einem ausichtsreichen Freistoß durfte der sich diesbezüglich herauskristallisierende Michael-Madl-Nachfolger wieder ran, zeigte seine Qualitäten, obwohl der gut angetragene Ball – im Gegensatz zum Spiel in St. Pölten – diesmal knapp das Tor verfehlte.
Fabian Koch – Note: 2,59
Der Tiroler konnte im Spiel gegen Altach kaum für Offensiv-Akzente sorgen und vertändelte beim schnellen Umschaltspiel des Öfteren viel zu leichtfertig den Ball. Vor allem mit dem Grazer im Dienste der Altacher, Andreas Lienhart, hatte er zu oft echte Probleme. Auch seine Passgenauigkeit ließ zu wünschen übrig, mit Sicherheit die bislang schwächste Vorstellung vom bislang so erfrischenden Koch im Sturmtrikot.
Bright Edomwonyi – Note: 2,77
Beim Nigerianer wechseln sich Licht und Schatten in der Regel zumeist innerhalb weniger Spielminuten ab. Gegen die Vorarlberger blieb er für seine Verhältnisse eher unauffällig. Keinen Torschuss in 90 Minuten, kein einziges geahndetes Foul gegen den Stürmer, hingegen wurde er selbst gleich dreimal als Sünder aktiv. Seine Schwalbe bei einem Zweikampf mit Ortiz im Strafraum riss den Altacher Kapitän Netzer zu einer – vom Schiedsrichter nicht wahrgenommen – klaren Insultierung hin. Aber auch ein Foul des Nigerianers gegen Ortiz war nicht die feine englische Art. In solchen Situationen muss der Stürmer noch lernen, kühlen Kopf zu bewahren. In Luftduellen konnte er durchaus gefallen – Bright gibt einfach niemals auf – auch eine beinahe ausgeglichene Zweikampfbilanz ist für einen Offensivspieler ein zufriedenstellender Wert. Zudem steht das Assist zum 2:1-Führungstreffer auf der Habenseite des Nigerianers.
Charalampos Lykogiannis – Note: 2,78
Kein Spieler hatte im Spiel Sturm gegen Altach mehr Ballkontakte als der Grieche. Seine Passgenauigkeit, vor allem in der gegnerische Hälfte war allerdings ausbaufähig. Das 0:1 der Vorarlberger ging auch zu mehr als 50% auf die Kappe von Lyko, als linker Verteidiger darf er hier niemals einrücken und in dieses Kopfballduell gehen, sondern müsste eigentlich den Rückraum absichern. Auch offensiv gelang dem Griechen im Spiel gegen Altach nicht allzu viel. Besonders in Halbzeit zwei kamen eindeutig zu viele Flanken über seine Seite durch.
Einwechslungen:
Philipp Huspek (74.) – Note: 2,19
Sorgte nach seiner Einwechslung für den erhofften und nötigen frischen Schwung. Konnte bei einer schnellen Kontermöglichkeit von Patrick Salomon erst in letzter Not zu Fall gebracht werden, was dem Altacher die Rote Karte einbrachte. Zudem brachte er einmal Sascha Horvath glänzend in Aktion.
Kristijan Dobras (76.) – Note: 2,66
Zwei katastrophale Fehlpässe und zwei verlorene Zweikämpfe in insgesamt zehn Minuten Spielzeit stehen einem technisch feinen Seitfallzieher entgegen, welcher das Standardergebnis von 3:1 noch verhindern hätte können.
Roman Kienast (86.) – Note: 3,15
Der Stürmer kam innerhalb seiner kurzen Einsatzzeit zu einer bemerkenswerten Aktion: In der Nachspielzeit bekam er einmal die Chance sich vor dem Tor zu beweisen, drehte aber ab, anstatt den Abschluss zu suchen, bediente danach allerdings Dobras mit einer perfekt getimten Flanke, dessen Seitfallzieher konnte aber von Lukse pariert werden.
Das SturmNetz.at – Team bedankt sich für 487 eingegangene Bewertungen und widmet Man of the Match Jimmy Jeggo den folgenden, ihm sicher bestens vertrauten Song, aus seiner australischen Heimat.
Jeggo könnte sogar Hulk Hoogan vom Ball trennen…
Schiedsrichter: Note 5.0
Vielleicht hat FF noch im Frühjahr den Offi nicht vom Jeggo unterscheiden können. Obwohl der Australier eigentlich so etwas wie die Antithese vom jetzigen WAC-Kader-in den letzten 10 Minuten eingewechselt-Spieler ist. Jeggos Leidenschaft ist ansteckend, ganz im Gegenteil zum Gehabe des lustlosen Alibikickers Offenbacher. Für mich ist diese Änderung in der Sturm-Elf mit einer der Hauptgründe, warum die Schwoazen so ganz anders auftreten als noch in der letzten Saison.
Also ich gebe der Nordkurve sprich den SK Sturm Graz Fans die Note 1. Sturm Graz hat die besten Fans von der Bundesliga.
Nun hoffe ich auf ein volles Stadion gegen Rapid Wien und schön wäre den nächsten Sieg ein zu fahren.
Großes Lob an das Trainer Team um Franco Foda und dem Sportdirektor Kreissl.
Für den 10. September muss es heißen “ gemma Sturm schauen „.
Alles gute der Mannschaft für das Spiel gegen Rapid Wien und mein Tipp lautet 2 : 1 ( 2 x Deni Alar )
endlich und völlig verdient – jeggo hats sich wahrlich verdient.
man stelle sich vor, unser vorjahresmittelfeld hätte gegen altach gespielt, da hätts mehrfach geraschelt.
jeggo ist wie einst mählich, ledwon, einer der besten 6er, die je in graz gespielt haben.
den muss man spätestens im winter den vertrag verlängern.
meinte natürlich, dem muss man den vertrag verlängern.sorry.
Er macht seine Aufgabe derzeit außerordentlich gut, aber man sollte sich nicht 6 Spiele als Maßstab für eine Vertragsverlängerung nehmen.
Außerdem hat Jeggo bis 2018 Vertrag mit Option auf 2019.
Mir taugt das Duo Jeggo & Matic einfach wahnsinnig ^^ hoffe die beiden haben keine Ausstiegsklausel…