Ein Duell mit Tradition
SK Sturm Graz gegen SK Rapid Wien – zumindest aus fantechnischer Sicht das Top-Duell in der heimischen Bundesliga. Mit den besten Zuschauerzahlen, bedingungsloser Support aus den jeweiligen Kurven und auch bei Auswärtsspielen mit ordentlicher Manpower ausgestattet, ist die Stimmung bei Partien der beiden Klubs berüchtigt. Betrachtet man die rein fußballerischen Leistungen der jüngeren Geschichte, gibt es zugegebenermaßen andere Vereine als die beiden Traditionsklubs, die Österreich auf europäischer Bühne würdig vertreten. Nun gut, Rapid hat es in den vergangenen zehn Jahren ganze sieben Mal in die Gruppenphase der Europa League geschafft. Hängengeblieben ist da aber nicht wirklich was. In der vergangenen Saison konnten die Grün-Weißen sogar die Gruppenphase mit Spartak Moskau, Rangers FC und Villarreal aus Spanien überstehen, im Sechzehntelfinale war dann Schluss – gegen Inter Mailand setzte es das klare Aus. Und Sturm? Sturm war ganze zwei Mal in der Gruppenphase der Europa League, dort war jeweils nach den ersten sechs Partien der Spaß schon wieder vorbei. Ernüchternd. Vor allem wenn man bedenkt, wie leicht der Weg ins internationale Geschäft in der vergangenen Saison zu bestreiten gewesen wäre. Nein, man wird Fünfter, muss sich auch noch in einem Play-Off gegen den Bestplatzierten aus der Abstiegsgruppe der Bundesliga abmühen, nur damit in der zweiten Qualifikationsrunde der norwegische Fußballriese FK Hausgesund die Endstation bedeutet. Zumindest schließt sich damit auch der Kreis zum Gegner am kommenden Sonntag – Rapid!
Statistik ausgeglichen
Der SK Rapid Wien schimpft sich als Rekordmeister im österreichischen Fußball, zählt man die Titel seit der Erstaustragung 1911/12 der höchsten Spielklasse, stimmt das auch. Die Bundesliga an sich gibt es aber in ihrer jetzigen Form erst seit der Spielzeit 1974/75 – da ziehen die Hütteldorfer den Kürzeren gegen den violetten Stadtrivalen. Grundsätzlich interessieren uns die Wiener Streitereien aber relativ wenig, daher ist jetzt Schluss mit dem Ausflug ins Reich der hauptstädtischen Belanglosigkeiten. Die Begegnung Sturm gegen Rapid hat’s auf Ligaebene schon 104 Mal gegeben, die Blackys konnten daraus 36 Siege mitnehmen, 42 Partien wurden verloren, den Rest bilden logischerweise die Unentschieden. Durchaus eine ausgeglichene Angelegenheit also. In den vergangenen fünf Spielen verlor man nur ein Mal gegen die Wiener, Anlass war das Play-Off-Rückspiel in Liebenau am Anfang des vergangenen Juni. Speiben könnte man heute noch, denkt man an die Leistung bei der 0:1-Heimniederlage zurück. In den letzten Jahren waren die Vereine nicht abgeneigt, sich beim jeweils anderen Klub zu bedienen und Spieler zu transferieren. Man muss kein Sturm-Knofl sein, um sofort an Deni Alar, Philipp Huspek, Marvin Potzmann, Mario Sonnleitner oder – die Legende schlechthin – Roman Wallner zu denken. Schmerzlich musste man zuletzt den Abgang des Nachwuchstalents Marco Fuchshofer nach Wien hinnehmen, man blieb den Hütteldorfern diesbezüglich aber nichts schuldig: Niki Maslowski, der als absolutes Innenverteidigertalent gehandelt wird, wechselte von Rapid zur U-18 von Sturm.
Ähnliche Saisonstarts
In der aktuellen Spielzeit trennen die beiden Mannschaften nach drei Spielrunden nur zwei Punkte und zwei Tabellenplätze. Rapid musste bereits in der ersten Runde den amtierenden Meister aus Salzburg empfangen, mit der 0:2-Niederlage kam man auch relativ glimpflich davon. Danach ging es zum SKN St. Pölten, wo man sich natürlich viel mehr als das 2:2-Unentschieden erhoffte. Vor allem, weil die Niederösterreicher in der ersten Runde gegen die Schwoazen gleich drei Gegentreffer kassierten. Vergangene Woche konnte die Elf von Trainer Didi Kühbauer das erste Mal in der Saison voll anschreiben, gegen den SCR Altach brachte man die 2:1-Führung über die Zeit. Was auffällt: Rapid ist anfällig für Gegentreffer. Man hat zwar gleich viele Tore erzielt wie die Blackys, fünf Türln nach drei Runden eingeschenkt zu bekommen ist jedoch bezeichnend. Diesen Umstand konnte auch Neuzugang Maximilian Ullmann nicht verhindern. Personell hat sich, wie schon aus den vergangenen Spielzeiten gewohnt, einiges bei den Rapidlern getan. Ex-Blacky Thorsten Schick wurde von den Young Boys Bern geholt, Taxiarchis Fountas und der Japaner Koya Kitagawa sollen die Offensivabteilung verstärken. Aufgrund der sprachlichen Barriere kann Trainer Didi Kühbauer am Sonntag noch nicht auf Koya Kitagawa bauen, weiters fallen Mario Sonnleitner und Dejan Ljubicic aufgrund ihrer Verletzungen aus.
Sturm startete bekanntlich stark in die Saison, nach dem 3:0-Heimsieg verfielen wohl viele Anhänger der Schwoazen verfrüht in Euphorie. Diese wurde auch nach dem Auswärtssieg im Lavanttal nicht gebremst, das Ergebnis täuschte über die schlechte Leistung hinweg. Auch in der dritten Runde im Steirer-Derby gegen den TSV Hartberg konnte man sich nicht steigern, der Zug zum Tor wurde schmerzlichst vermisst. Genau diese Entschlossenheit in der gegnerischen Hälfte darf und muss man von Philipp Huspek erwarten, der Oberösterreicher ist nach seiner Sperre wieder mit dabei. Kapitän Stefan Hierländer trainiert mittlerweile wieder voll mit der Mannschaft mit, ob der Allrounder am Sonntag im Kader ist, konnte Trainer Nestor El Maestro bei der Pressekonferenz am Freitag nicht beantworten. Thorsten Röcher ist weiterhin keine Option, er laboriert noch an einer Muskelverletzung.
Spieldaten:
SK Sturm Graz gg. SK Rapid Wien
Österreichische Bundesliga, Runde 4
Sonntag, 18.08.2019, 17:00 Uhr – Merkur Arena
Schiedsrichter: Oliver Drachta
Mögliche Aufstellung: Siebenhandl; Sakic, Spendlhofer, Avlonitis, Schrammel; Ljubic, Domínguez; Huspek, Kiteishvili, Jantscher; Balaj
Ersatz: Schützenauer; Maresic, Koch F., Leitgeb, Lema, Eze, Hosiner
Es fehlt: Röcher
Gemma Schwoaze – heute voll auf Sieg!! Möchte in Italien beim Ticker die Quetschn hören !!
liest mal das Interview , auf Laola , ich kann mir nicht vorstellen das der Trainer nach der Winter Pause noch immer Trainer bei Sturm sein wird 🙁
wieso?
Dürft ich Erfahren wie Du darauf kommst das El Maestro nicht länger als bis zum Winter Sturm Trainer ist.?????
Hab’s gelesen, kann dir aber immer noch nicht folgen
Glaube, weil es wieder, will nicht sagen der falsche Trainer aber die falsche Richtung!
Sorry tut mir Leid, aber sehe genauso keine Zukunft für Sturm wenn ihr Leitbild Richtung Konter Fussball geht! Glaube die Mehrheit der Fans, ist von Grunde auf für eine Taktik/Aufstellung die wenigstens versucht das Zepter in die Hand zu nehmen u. egal gegen wen es geht das Spiel bestimmen will ob aggressiver oder bissl gmütlicher angehen je nach Gegner (siehe dazu LASK) und nicht von Vornherein sich als Defensive Mannschaft ausrichtet selbst gegen kleine Klubs, da gerade die Offensive unsre größte Schwäche seit Jahren u. auf Dauer hält keine Defensive der Welt den Druck stand. Wenn vorne sich gar nix tut
Außer, jene die genau diese Taktik vor Jahren noch als „Foda- Angsthasenfussball“ verteufelten, sind inzwischen auch klüger geworden.
Möchte nicht sagen das sie nicht funktioniert, doch brauchst du dann in der Offensive, kalblütige/kaltschnäuzige Typen die dann die wenigen Chancen auch eiskalt verwerten.
Nun, findet den Fehler?
Dazu schnelle Flügelspieler mit der Fähigkeit den Ball halten, flanken u. dribbeln zu können…u. NO wichtiger starke, schnelle Außenverteidiger…so a Mannschaft Taktische Ausrichtung können sich meiner Ansicht auf Dauer nur große Klubs leisten.
Und einfach lange Bälle schlagen u. auf den Faktor Glück hoffen is für eine Bundesligamannschaft a Armutszeugnis besonders wenn man einer der größeren Klubs innerhalb des Landes angehört!!!
Interview auf Laola lesen
Wird ein wichtiges Spiel heute. RB und LASK sind eh schon wieder je in einer eigenen Liga, Platz 3 ist aber offen für alle.
Die Rapidler sind alles andere als sattelfest, da musst Punkte machen. Kämpfen und Chancen nutzen wird wichtig sein.