Double Out statt Bull’s Eye

Spielbericht: RB Salzburg vs. SK Sturm Graz 3:1 (0:1)

Insgesamt 27 Auswärtsspiele bestritt der SK Sturm Graz in der Österreichischen Bundesliga seit der Übernahme der Salzburger Mannschaft von Red Bull im Jahr 2005 in Wals-Siezenheim. Ganze 20 Mal gingen die Steirer im Bullenstall als Verlierer vom Platz – gegen kein Team in diesem Zeitraum öfter. Die Tordifferenz in diesen 27 Auswärtspartien beträgt aus Grazer Sicht -39 – gegen kein Team schlechter. Und nur drei Mal gingen die Blackys im Salzburger Land als Sieger vom Platz – etwas, was man beispielsweise gegen den SKN St. Pölten in nur fünf Bundesligaspielen an der Bimbo-Binder-Promenade zustande brachte. Die Vorzeichen stehen also im Vorfeld der dritten Runde der Meistergruppe nicht unbedingt gut, wurde Salzburg in der laufenden Saison doch generell erst einmal besiegt und steht nach dem torlosen Remis des engsten Verfolgers LASK zudem schon so gut wie als Meister fest – es wäre der sechste Ligatitel in Folge.

Roman Mählich und sein Team wollen jedoch ihren Teil dazu beitragen, dass die Meisterfeier noch so lange wie möglich hinausgezögert wird. Wenig überraschend treten die Steirer mit wenig Offensivpower an. Vor Juan Domínguez, der abermals in der Starformation steht und als Solosechs agiert und hinter Lukas Grozurek, dem bekanntlich „besten Scorer“ der Grazer, spielt eine Viererreihe bestehend aus Michael John Lema, der zum dritten Mal in Folge von Beginn weg ran darf, Stefan Hierländer, Sandi Lovric und Jakob Jantscher, der gegen seinen Ex-Klub wieder einmal in der Startformation steht. In der Defensive lässt Coach Mählich doch etwas unerwartet mit Viererkette spielen. Ivan Ljubic fehlt gelbgesperrt, Otar Kiteihsvili kuriert eine Fersenerkrankung aus, Thomas Schrammel ist erkrankt.

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Bull’s eye

Wie in Salzburg üblich, braucht man nicht lange auf die ersten gefährlichen Aktionen warten. Die ersten Aufreger gibt es nach einer Dekade Minuten im Doppelpack: Zuerst kommt Fredrik Gulbrandsen nach riskanter Grätsche von Anastasios Avlonitis im Strafraum zu Fall, nur wenig später überlupft Takumi Minamino Jörg Siebenhandl herrlich alleine vor dem Tor. In beiden Situationen ext der schwarz-weiße Fußballgott aber anscheinend Fortunas Füllhorn und sieht leicht angeheitert, wie Schiedsrichter Julian Weinberger zunächst weiterlaufen lässt (strittig, da Avlonitis zwar das Bein und nicht den Ball trifft, Gulbrandsen aber auch willig einhakt – tendenziell jedoch eine Fehlentscheidung) und des Japaners Lupfer wenige Augenblicke später nur an die Stange hüpft. Die erste nennenswerte Aktion auf Seiten der Gäste hat nach 25 Minuten Scorerkönig Lukas Grozurek, dieser kann nach einem Aufbaufehler der Gastgeber das Überzahlspiel aber nicht nutzen, wartet zu lange mit dem Abspiel und schließt im Anschluss selbst ab – zu schwach.

In weiterer Folge macht das Sturm aber vor allem defensiv taktisch sehr geschickt, stellt die Räume gut zu und presst im letzten Drittel immer ebenso gut an. Dadurch bleiben die Bullen relativ ungefährlich, exemplarisch dafür steht ein Distanzschuss von André Ramalho nach 34 Minuten, den Siebenhandl problemlos fangen kann. Sturm wiederum spielt sich ebenso selten vor den rot-weißen Fansektor, wird nach Lovric-Freistoß aber in Person von Grozurek gefährlich, der komplett allein gelassen nur in die Arme von Cican Stankovic köpfen kann. Fünf Minuten vor Ende der ersten Halbzeit fällt dann – zwar wie aus dem Nichts, aber auch nicht unverdient – tatsächlich der Führungstreffer für die Schwoazn. Kapitän Hierländer fängt einen Einwurf von Andreas Ulmer ab, Lovric reagiert gedankenschnell und legt auf den im Sechzehner blank stehenden Lema, der Stankovic aus kurzer Distanz verlädt! So geht es trotz weniger Offensivaktionen auf beiden Seiten mit einer 1:0-Gästeführung in die Halbzeit.

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Zur Pause lässt sich sagen, dass Sturm eine taktisch bislang tadellose erste Hälfte abgeliefert hat, Salzburg nicht ganz so spritzig agiert, wie gewohnt und das Schokomousse im Pressekammerl von exzellentem Geschmack ist. Genehmigt man sich zu dieser Delikatesse ein nur bei Vollmond abgefülltes Alpquellwasser, fühlt man sich wie Dietrich Mateschitz höchstselbst und bereit zu Spielhälfte zwei. Nicht ganz so bereit spaziert der SK Sturm aus dem Spielertunnel. Salzburg dominiert die ersten Minuten nach Wiederanpfiff klar, Lukas Spendlhofer kann nach 52 Minuten eine Hereingabe nicht aus der Gefahrenzone klären. Dominik Szoboszlai schnappt sich das Leder, dreht den Ball herrlich an den zweiten Pfosten, dort will Gideon Mensah Siebenhandl den Ball überlassen doch Gulbrandsen spritzt dazwischen und quetscht die Kugel über die Linie. 1:1, nur ein Punkt für Schwarz-Weiß momentan.

Double Out

Beinahe wären aus diesem einen Punkt schlagartig null geworden, doch Jörg Siebenhandl wird bei einem Gulbrandsen-Hammer um zehn Zentimeter größer und fischt den Ball aus dem Eck. Sekunden später knallt der Ball ans Gebälk der Gäste, zuvor wurde aber schon auf Foulspiel entschieden. Jetzt überrennt die Bullen-Herde die Panther aus der Steiermark geradezu. Einen Konter über Munas Dabbur, der ganz anders als sein norwegischer Sturmpartner völlig blass agiert, schlenzt der Israeli neben den Kasten. Doch ein Munas Dabbur braucht nicht auffallen, um zu treffen. In der 68. Minute kommt der Stürmer glücklich im Strafraum an den Ball und weder Spendlhofer noch Siebenhandl können den Einschlag im Tor verhindern. So schnell kann es gehen und der Punktezähler zeigt null. Roman Mählich nimmt Jakob Jantscher, der eine durchschnittliche Partie gezeigt hat, vom Feld und bringt den schnellen Philipp Huspek ins Spiel.

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Doch nur kurz darauf kommt es noch dicker für die Blackys. Szoboszlai tankt sich im Sechzehner sehenswert durch, schließt aus spitzem Winkel ab und Siebenhandls Handschuh macht keinen Unterschied mehr. Auch wenn das Ergebnis jetzt immer unfreundlicher wird, gestaltet sich das Spiel zumindest für den jungen Tobias Koch noch erfreulich. Mählich nimmt Lovric aus der Partie und schenkt dem 18-jährigen Mittelfeldspieler für die letzten 20 Minuten das Vertrauen. Siebenhandl verhindert fünf Minuten vor Ende Schlimmeres, als er einen Freistoß von Zlatko Junuzovic aus dem Eck kratzt. Schlussendlich bleibt es also beim ergebnistechnisch doch relativ klaren 3:1-Erfolg der Gastgeber, daran ändert auch ein harmloser Abschluss des eingewechselten Emeka Eze in der Schlussminute nichts mehr.

Kurze Zeit durfte der Sturm-Fan hoffen, eventuell sogar mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise anzutreten, letztendlich war der Nachmittag für die Grazer aber wie ein Spaziergang vorbei an einer geschlossenen Bäckerei – man riecht den Erfolg in Form eines Croissants, bekommt ihn aber nicht zu greifen. Dennoch, es war eine kompakt gute Mannschaftleistung der Blackys, die taktisch von Roman Mählich sehr gut eingestellt waren. Um in Salzburg zu bestehen kann man es sich jedoch schlichtweg nicht erlauben, den Bullenzug ins Rollen kommen zu lassen und nach Wiederanpfiff konnte man das Anlaufen des Zugs nicht unterbinden. So brav man besonders in Halbzeit eins defensiv auch spielte, so sehr machte sich die offensive Ungefährlichkeit der Steirer bemerkbar. Es war dies das siebte Spiel in Folge für die Schwoazn, in dem man nicht mehr als ein Tor erzielen konnte. Ein unterirdischer Wert. Während die Grazer mit dieser Niederlage auf Platz fünf abrutschen skandieren die Salzburger Fans mit berechtigtem Selbstvertrauen „Wir werden Meister!“. Nach den drei Punkten aus dem 21. Heimspielligasieg seit Red Bull gegen Sturm beträgt der Vorsprung auf den LASK nun schon neun Punkte – und RB ist das einzige Team aus der Meistergruppe, die neben den Blackys einen Vorreihungsvorteil aus dem Grunddurchgang mitnehmen konnten. Man muss wohl schon an dieser Stelle gratulieren.

Spieldaten

Bilder

18 Kommentare

  1. schmitzi82 sagt:

    Keinen Grund den Kopf hängen zu lassen, auf Der heutigen Leistung kann man aufbauen . War echt ein geiles Spiel von unser Schwoazn.

    Jetzt heißt weiter gas geben und das nächste Match einen 3er einfahrn

    Weiter so Jungs!!

  2. Grazer Fussballwunder sagt:

    Wie im Sky-Halbzeit-Interview von Kreissl zu hören war hat Sturm also definitiv keine Kaufoption bei Mensah.

    Um eines vorwegzunehmen. Ich war und bin grundsätzlich ein „Fan“ von Günther Kreissl. Ich hielt ihn nie für einen Sportdirektor-Gott, halte ihn allerdings nachwievor für deutlich überdurchschnittlich fähig, diesen Job gut auszuführen.

    Umso trauriger ist es nun festzustellen, dass wir letzten Winter diesen Red Bull-Leihvertrag ohne Kaufoption bzgl. Mensah (Kreissl hatte offensichtlich doch einen guten Grund der Öffentlichkeit keine Details zu diesem Deal kund zu tun) abgeschlossen haben.

    Dabei kann maximal kurzfristig von einer Win-Win-Win-Situation gesprochen werden. Mittel- und langfristig sprechen wir definitiv von einer Lose-Win-Win-Situation, wobei nur der Spieler und Red Bull Salzburg als Gewinner aussteigen.

    Mir persönlich ist es egal wie und wo wir MIT Red Bull Spielern sportlich stehen, wenn der Preis dafür die immer größer anstatt kleiner werdende Lücke zwischen uns und dem Ersten lautet. Spieler von Red Bull zu leihen sollte nicht ausschließlich eine Qualitätsfrage sein, sondern vielmehr eine Frage des Prinzips sein.

    Es gibt 100.000e Fußballer und es wurde extra für die Scoutingabteilung Andreas Schicker verpflichtet. Es wird doch möglich sein Fußballer für Sturm zu verpflichten, die noch keinen Red Bull-Vertrag haben. Wenn das für Kreissl nicht möglich ist, hat er seinen Job verfehlt.

    Auch wenn manche in diesem Forum RB Salzburg als keinen Konkurrenten sehen, so ist das zum Einen definitionsgemäß nicht richtig, da wir in der selben Liga um die selben Erfolge spielen und zweitens wäre es eine selbsterfüllende Prophezeiung, wenn man mit solch unüberlegten Transfers selbst dafür sorgt, dass der Abstand immer größer wird.

    Sturm hat sowohl 2011 die Meisterschaft als auch 2017 den Cuptitel gewonnen. Alles wohlgemerkt bereits im „Red Bull-Zeitalter“. Es ist also möglich auch gegen Red Bull zu bestehen, hingegen sicherlich nicht förderlich ist es dies zu versuchen indem ich Spieler des Konkurrenten ausbilde um sie als bessere Spieler zurück nach Salzburg zu schicken.

    Meiner Meinung bedarf es einer Aussprache zwischen Vorstand und sportlicher Leitung (eventuell auch Fanvertretern) um klargestellt zu bekommen was Kreissl bzgl zukünftiger Transfers denkt und plant und ob er sich bereit erklärt dieser Unart abzuschwören.

    Ich erwarte auch dass die Fanklubs hier eindeutig Stellung beziehen. Leihspieler berauben uns unserer Identität und sorgen dafür dass wir auch mittel- und langfristig keine Chance haben werden unseren Rückstand auf die Spitze zu verkleinern. Dafür investiere ich keine Eintrittsgelder und Mitgliedsbeiträge.
    Um Red Bull-Leihspieler nach Graz zu holen brauche ich keinen Kreissl. Da kann ich auch einen Zellhofer aus Altach engagieren, noch dazu machts der wahrscheinlich billiger.

    Es würde sich auch anbieten wenn Sturmnetz sich dieser Thematik mit einem kritischen Artikel widmen würde.

    Mittlerweile gibts leider nur mehr einen BL-Klub in Österreich, der sich diesbezüglich seiner Sinne besinnt und sich selbst nicht als Plattform für Red Bull Spieler sieht. Neben anderen Dingen sollte man vor allem auch das von Grün-Weiss abschauen!

    Herr Kreissl, (falls Sie das lesen) hören Sie auf Spieler von Red Bull zu leihen oder bewerben Sie sich doch beim Dosenverein für eine neue Stelle. Es wird Sie hier niemand mehr benötigen, sollte diese Vorgehensweise kein Ende nehmen.

    Ehemalige Red Bull-Spieler in Graz, von mir aus.
    Red Bull-Leihspieler in Graz, NIE MEHR WIEDER!

    • Luca1111 sagt:

      Muss ich dir Recht geben. Vor allem ohne Kaufoption eine Lose Situation für Sturm. Bin neugierig ob unsere Scouting Abteilung heuer einmal irgendwas Brauchbares bringt. Ich bezweifle das schön langsam.

    • fuchsrob sagt:

      @Grazer Fussballwunder!
      ich gebe Dir ja prinzipiell recht, keine Frage!
      Aber bei Gideon Mensah heiligt der Zweck eindeutig die Mittel: MIT Gideon Mensah ist es eindeutig leichter Platz 3 zu erreichen als OHNE ihn! Ich denke in dem Punkt sind wir uns wohl alle einig, oder?!

    • Grazer Fussballwunder sagt:

      @fuchsrob
      Mensah ist ein äußerst talentierter Spieler, das ist klar. Und er wird uns auch helfen den 3. Platz zu erreichen.
      Die Frage ist halt wie hoch der Preis dafür ist. Wenn der Spieler danach zum Konkurrenten stärker zurück geht, als er zu uns gekommen ist, wars langfristig keine gute Entscheidung.
      Außerdem ist es eine Frage des Prinzips ob man sich zum „Komplizen“ dieses Red Bull’schen Wahnsinns macht!

    • fuchsrob sagt:

      @Grazer Fussballwunder
      Ich fürchte leider wir sind längst keine ernstzunehmende Konkurrenz für Red Bull mehr!
      Die sind uns schon lange um Lichtjahre enteilt. Das wird schon durch den Umstand bestätigt, dass wir überhaupt als Verein in Frage kommen, der Leihspieler bekommt!! Wir können Ihnen auch mit Mensah nicht ernsthaft wehtun. Traurig, aber wahr!

    • Grazer Fussballwunder sagt:

      @fuchsrob
      Auch wenn wir zur Zeit und auch in näherer Zukunft keine ernstzunehmende Konkurrenz für RB sind, so ist es trotzdem erstens eine Frage der Grundhaltung wie man zu diesem Konstrukt Red Bull steht. Und zweitens wird der Abstand dadurch nur größer anstatt kleiner.
      Außerdem wird es doch möglich sein Spieler zu finden, die zu Sturm passen und nicht dem Red Bull-Konzern gehören.
      Bickl von Rapid hatte bei seinen Einkäufen wirklich kein gutes Händchen, aber er hatte zumindest soviel Würde keine Spieler von Red Bull zu leihen. Würde mich interessieren was die Ultras dazu sagen würden wenn ein Sportdirektor das in Hütteldorf machen würde.

    • Rusty sagt:

      Die Grün-Weissen haben sich genauso bei Salzburg bedient. Dibon wurde von Salzburg ausgeliehen und ihr Kapitän Schwab wurde in Salzburg ausgebildet.

    • fauli sagt:

      Ganz ehrlich, ich finde die Leihe nicht sooo schlimm. Wir haben ENDLICH wieder einen richtigen starken LV mit dem wir eventuell den dritten Platz erreichen, zumindest ist sich schon fix das obere Play Off ausgegangen. Und, ja ich weiß, das wäre evtl. auch ohne Mensah gegangen.
      Wer weiß, vielleicht wird die Leihe um 1-2 Jahre verlängert. In Salzburg ist momentan ohnehin kein (Stamm)platz für ihn fix.
      Ich sehe es so, wir haben einen Spieler „ablösefrei“ geholt, der Spieler wird uns auch wieder „ablösefrei“ verlassen. Soll schlimmeres geben

    • Grazer Fussballwunder sagt:

      @Rusty
      Wenn du den Unterschied zw. Mensah und Dibon und Schwab nicht verstehst dann will ich ihn dir erklären.
      Dibon und Schwab sind gekommen um zu BLEIBEN. Mensah dürfen wir für Salzburg AUSBILDEN.
      Oder du glaubst dass Schwab und Dibon auch demnächst wieder nach Salzburg retour müssen.

    • Rusty sagt:

      @ Grazer Fussballwunder:
      Was ich sagen will ist, dass Rapid sehr wohl auch Spieler aus Salzburg nimmt und damit sitzen sie im gleichen Boot wie Sturm oder so viele andere Vereine in der österreichischen Bundesliga. Die Argumentationslinie ist bei denen eine andere, die wir uns allerdings nicht abschauen sollten. Bei Dibon war es bei seiner Leihe nicht klar, dass er danach fix zu Rapid kommt – mit oder ohne Kaufoption ist da schon fast egal, denn verhandelt musste werden. Schwab ist mit Hierländer zu vergleichen, Ausbildung bei Salzburg, dort nicht durchgesetzt und jetzt bei einem anderen Verein. Die Ablöse von Sabitzer hat Rapid von Red Bull schon genommen, auch wenn er dann über den Umweg Leipzig zu Salzburg gekommen ist. Für mich spielt das dann keine Rolle, in welcher Richtung die Geschäfte gemacht werden. Salzburg, bzw. Red Bull ist der dominante (finanzielle) Faktor in Österreich, an dem kein Fußballklub vorbeikommt.

      Man sollte sich allerdings nicht nur auf Leihspieler von Salzburg konzentrieren. Sturm hat sich in den letzten Jahren auch anderswo Spieler ausgeliehen die wir somit ausbilden durften – Atik, Avdijaj – oder die gekommen sind um zu bleiben – Spendlhofer. Umgekehrt hat Sturm auch an Spielern profitiert, die wir verliehen haben, wie z.B. Ivan Ljubic, der bei Sturm jetzt sehr gut spielt.

      Ich gebe dir recht, man darf Salzburg nicht dadurch noch zusätzlich stärken. Generell sollte man bei Sturm niemals die Ausbildungsplattform für andere Vereine sein, aber die finanzielle Lage lässt manchmal keine andere Möglichkeit zu. Man sollte auch bei den Spielerverträgen auf Fixablösen verzichten, aber auch da hat Sturm wenig finanziellen Spielraum, diese nicht in Verträge zu integrieren, wie z.B. bei Maresic. Der kann damit im Prinzip für ein Butterbrot zu jedem x-beliebigem Verein wechseln, was auch passieren wird (sobald man ihm bei Sturm diese nervigen Rückpässe zum Tormann abgewöhnt hat). Am Ende steht Sturm nach Vertragsende bei beiden – Mensah u. Maresic – mit wenig da.

    • Grazer Fussballwunder sagt:

      @Rusty
      Da muss man aber auch etwas unter den ausgeliehenen Spielern unterscheiden.
      Ich bin auch grundsätzlich dagegen ständig an das Ausbilden von Spielern zu denken, aber Atik und Avdijaj hat man zumindest für ausländische Vereine ausgebildet und im Falle von Spendlhofer war es überhaupt zu erwarten dass er nicht mehr zu Inter zurück gehen wird. In diesen Fällen macht eine Leihe etwas mehr Sinn als im Falle von Mensah, der uns abgehen wird wenn er uns verlässt, aber im Gegensatz zu vorhin erwähneten Fällen dann nicht ausländische Vereine verstärkt, sondern die ligainterne Konkurrenz.

    • fauli sagt:

      @Grazer Fussballwunder
      Beid Red Bull bildest du ja auch für einen ausländischen Klub aus, für Leipzig… 😉

    • Grazer Fussballwunder sagt:

      @fauli
      „Guter“ Einwand!
      Und falls sich bei RB Salzburg noch mehr Widerstand gegen den Einfluss Leipzigs erregen sollte (da gibts offensichtlich teilweise schon mehr Ablehnung gegen das Rangnik’sche RB-Projekt als offensichtlich bei manchem Sturm-Fan) und Jesse Marsch weiterhin von den RB-Fans angelehnt wird, könnten wir doch Mählich den Laufpass geben und uns anbieten.

  3. Schworza99 sagt:

    Wer hat Mählich überhaupt eingeredet Grozurek sei ein Stürmer? Sein Kopfball und sein Schuss waren nicht gerade glorreich…

    Salzburg war schlagbar. Nur wirst halt so eine Mannschaft nicht schlagen wenn insgesamt 10 Minuten ein Stürmer am Feld ist. Kann mir kaum vorstellen unsere echten Stürmer würden kläglicher scheitern… aber naja.
    Wenn ich schon höre Schrammel kann Mensah 1:1 ersetzen könnte ich speiben. Genau mit der Einstellung haben wir 3 nutzlose Stürmer in den Kader geholt. Im Sommer müssen mehrere Offensivkräfte her, da gibts nix zum diskutieren. Vor allem wenn wir wirklich 3ter werden sollten.

    Nächste Woche ist wieder so eine Schnittpartie. Gewinnen quasi Pflicht. Unter Mählich haben wir den WAC bereits 3:0 heimgeschickt. Spielt man so wie heute größtenteils und hätte man einen Stürmer würde ich mir keine Sorgen machen.

  4. goodoldtimes sagt:

    Ich verstehe nicht, wofür wir Jakupovic ausgeliehen haben, wenn wir ihn nie einsetzen. Da holen wir uns eines der größten Stürmertalente des Landes, die in Österreich ohnehin spärlich gesät sind, und geben ihm keine Spielzeit. Nicht spielen hätte er auch bei Empoli können, aber ohne uns dabei Geld zu kosten.

  5. gepi20 sagt:

    Ja, alles bislang irgendwie richtig – aber ehrlich: Wieviel Kohle hat Rapid dabei verbrannt? Schnelle Hilfe mit Qualität ohne Geld? Wenn Salzburg nicht keine Option hergibt? Und ja : Auch ein aktuell gut spielender LASK ist kein Konkurrent in Ö für RBS. Ich bin froh dass wir kein Kommerzclub sind aber Geld spielt eben eine Rolle. Solange die Gratwanderung Budget vs. Kaufspieler mit Qualität besteht ist der Verein gefordert. Entweder Ausbildung oder Jugend und gutes Scouting. Aktuell befinden wir uns in der Mitte irgendwo auf einem Acker mit mittelprächtiger Infrastruktur- nicht Fisch nicht Fleisch! Bleibt zu hoffen dass wir den 3. Platz erlaufen und RBS den Cup holt. Mit fixem EC Ticket dann die Mannschaft verstärken.

  6. rio sagt:

    Das Spiel selbst war ja nebensächlich, keine Ahnung, was passieren hätte müssen, damit man mit diesem Team Salzburg ernsthaft fordern hätte können.
    Der Hauptakt war das HZ-Interview mit GK. Hosiner ist eigentlich ein Supereinkauf, weil er freiwillig bei den Amateuren spielt. Und vielleicht „explodiert“ noch ein anderer unserer Stürmer und schießt 6-7 (!) Tore in einer Saison. Mensah, so RB mitspielt, will man ein weiteres Jahr leihen. Herr Lovric sieht sich für „Höheres“ berufen, den berühmten nächsten Schritt (vielleicht ein zweites Tor?) will er machen. Spricht aber nur über sein Management mit GK und Spendlhofer pokert fröhlich weiter. Ein paar kleinere Vertragspunkte (vielleicht das Gehalt?) seien noch zu klären.
    Früher löste es bei mir noch Ärger aus, wenn ich solche Aussagen hörte, heute amüsieren mich die GK Sager nur noch, weil ernst nehmen kann man diesen Typen schon lange nicht mehr, halt einer der unzähligen verschossenen Elfer unseres Präsidenten.

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