Doppelschlag setzt Jungblackys K. o.

Sturm II hat das aus Schwarz-Weißer-Sicht miserable Wochenende mit einer 0:2-Heimniederlage gegen Blau-Weiß-Linz abgerundet. Im Gleisdorfer Solarstadion verschliefen die Grazer die Anfangsphase völlig und rannten praktisch 90 Minuten einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher.

Rotation bei den Grazern

Im Vergleich zur 5:2-Gala beim SKN St.Pölten in der Vorwoche nahm Trainer Thomas Hosele gegen die Oberösterreicher einige Änderungen vor. Mit Moritz Wels, Emanuel Emegha und Sandro Ingolitsch standen gleich drei Akteure in der Startelf, die erst am Abend zuvor beim Heimspiel der Kampfmannschaft gegen den LASK in der Bundesliga auf der Bank saßen.

Linzer erwischen Sturm eiskalt

Man merkte der Mannschaft zu Beginn die fehlende Eingespieltheit an. So hatten die favorisierten Gäste in den Anfangsminuten deutlich Überwasser und sorgten früh für einen Doppelschlag. Erst profitierte Blau-Weiß-Neuzugang Ronivaldo von einer groben Unaufmerksamkeit der Grazer Hintermannschaft. Für den mehrfachen Torschützenkönig der letzten Jahre war es der erste Treffer für die Linzer. Keine Minute später vollendete der zuvorige Assistgeber Matthias Seidl einen hervorragenden Heber von Tobias Koch und überwand den machtlosen Luka Maric zum zweiten Mal binnen weniger Sekunden.

Blau-Weiß blieb in weiterer Folge mit aggressivem Vorchecking am Drücker und hatte mit der anfälligen und verunsicherten Defensive der Gastgeber leichtes Spiel. In der achtzehnten Minute vergab Ronivaldo freistehend per Kopf die Chance auf den frühen Doppelpack, der die Grazer wohl endgültig auf den Boden der Tatsachen geholt hätte. Zu Boden ging kurz darauf Luka Kronberger, der in einer längeren Unterbrechungspause behandelt werden musste, aber weiterspielen konnte. Der Druck der Linzer ließ zwar etwas nach, zwingende Chancen auf den Anschlusstreffer konnten sich die Jungblackys aber nicht herausspielen. Kurz vor Halbzeitpfiff hätte Ronivaldo das Spiel entscheiden müssen, als er völlig frei und alleinstehend auf Maric zulief und diesen sogar umkreisen konnte. Durch grandioses Nachgreifen verhinderte der Keeper aber das dritte Gegentor. In den letzten Momenten der ersten Halbzeit fanden die Grazer ihre beste Phase vor, bei einer scharfen Hereingabe war BWL-Schlussmann Nicolas Schmid am Posten und ein Schuss von Wels wurde zur Ecke abgefälscht. So ging das Spiel nach dem Fehlstart für die Grazer mit 0:2 in die Pause.

Ereignisarme zweite Halbzeit

Die zweite Hälfte begann bei weitem nicht so schwung- und druckvoll wie die erste, in der 53.Minuten waren es sogar die Grazer, die die erste Großchance vorfanden. Christoph Lang scheiterte aus spitzem Winkel im eins gegen eins am stark reagierenden Schmid. Maric hatte bei einem Abschluss vom eingewechselten Fally Mayulu kurz darauf weniger Mühe. Genauso wenig Mühe hatten die Linzer dabei, das Spiel über weite Strecken zu kontrollieren. Die zweite Halbzeit bot kaum noch spielerische Lösungen und verlief weitgehend schleppend. Auch die Hereinnahme von Top-Torjäger Milan Tóth für den blassen Emegha zeigte keine Wirkung. Dass die Wechsel die letzten „Höhepunkte“ von einer ansonstigen Schonkost blieben, spricht Bände. Die Gäste verwalteten ihren Vorsprung lediglich, was gegen, an diesem Tag, schwache Grazer ausreichte.

Mit den drei Punkten springen die vor der Saison als Favorit geltenden Linzer in der Tabelle wieder vor Sturm II, nachdem der Saisonstart bislang dürftig verlaufen war. Durch die zweite Saisonniederlage nach zuvor drei ungeschlagenen Partien verbleibt Sturm auf dem achten Platz, was aktuell eine sichere Position im Mittelfeld der Tabelle bedeutet.

Spieldaten

SK Sturm Graz II vs. FC Blau-Weiß Linz

5. Runde der zweiten österr. Bundesliga, Sonntag, 21. August 2022, 10:30 Uhr, Solarstadion Gleisdorf

Schiedsrichter: Thomas Fröhlacher

Aufstellung von Sturm II: Maric; Ingolitsch (78. Grube), Stückler, Komposch, Oroz; Wels (62. Fuseini), Demaku, Saurer; Lang, Kronberger, Emegha (62. Tóth)

Ersatz: Lorenz, Grube, Fuseini, Karner, Schendl, Nelson, Tóth