Dieser SK Sturm ist niemals tot – In Unterzahl zum Punktgewinn!
„Some people just want to watch the world turn black and white“, verkündete die Nordkurve, kurz vor Spielbeginn im dritten Antreten des SK Sturm in der diesjährigen Europa-League-Gruppe D gegen den Tabellenführer aus Norditalien. Einer Partie, in der Sturm wenig bis gar nichts zu verlieren hatte und in der man laut Trainer Christian Ilzer nichtsdestotrotz alles daran setzen wollte, schlicht und einfach „das Potenzial auf den Platz zu bringen“. Atalanta-Coach Gian-Piero Gasperini warnte eindringlich vor „dem schnellen Spiel der Grazer“. Zwar sollte es auch im siebenten Anlauf nicht zum ersten Heimsieg des Sportklub Sturm gegen einen italienischen Vertreter klappen, doch dieses 2:2-Remis in Unterzahl fühlte sich Donnerstagabend in Liebenau wahrlich wie ein Sieg an.
Glückliche Führung
Sturm taktisch im 4-4-2, Mister Europacup William Bøving nur auf der Bank, während Amadou Dante den Vorzug vor David Schnegg bekam. Wenig überraschend auch die Startelf der Gäste, Luis Muriel und Ademola Lookman bildeten die Sperrspitze im auf dem Papier 3-4-1-2. Tormöglichkeiten waren in der Anfangsphase echte Mangelware, da konnte sich ein sichtlich heißer Seedy Jatta sich noch so abmühen. In der 13. Minute dann aber – wahrlich aus dem Nichts: Otar Kiteishvili bediente Alexander Prass, der überlegte kurz und versuchte es letztlich selbst: Sein Schuss wurde dabei noch von Rafael Tolói abgefälscht und trudelte über den am Boden liegenden Atalanta-Bergamo Juan Musso ins Netz. Ein Auftakt nach Maß – wenn auch mit etwas Massel.
Atalanta am Ball – Sturm vor dem Tor
Wer jetzt auf eine großartige Reaktion der Bergamasken wartete, sollte sich täuschen. Es war Sturm, es war erneut der Underdog, der am Drücker blieb und auch die zweite Großchance für sich verbuchen konnte: Zehn Minuten nach dem Führungstreffer war es erneut Sturms georgischer Spielmacher der nach einer gefinkelten Ecke zum Flanken kam, Jon Gorenc Stankovic ideal bediente, doch da war Musso zur Stelle und kratze die Kugel von der Linie. Kurz darauf hätte Alexander Prass beinahe den Doppelpack geschnürt, sein Abschlussversuch fiel dieses Mal allerdings zu schwach aus beziehungsweise wurde von keinem Italiener mehr abgefälscht. Bei den Gästen war es dann immer wieder Lookman der sich gegen den Rückstand stemmte, doch im Verbund konnten die Angriffsbemühungen des Nigerianers anfangs noch unterbunden werden. Die Gasperini-Elf hatte zwar mehr Ballbesitz, konkreter blieb zunächst aber Sturm: In Minute 34 wurde es dann allerdings doppelt bitter: Erst tauchte Stefan Hierländer völlig frei an der Sechzehner-Linie auf, konnte ein perfektes Zuspiel von Kiteishvili aber nicht verarbeiten – noch schlimmer – im Gegenzug kam Muriel 25 Meter vor dem Tor an die Kugel, nutzte die Unordnung in der Sturm-Defensive und dass Gregory Wüthrichs Klärungsversuch ins Leere ging. Es bedurfte nur noch den Ball rechts unten einzuschieben.
VAR als Spielverderber
Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff: Mussos Abschlag trifft die Birne des auf der Mittellinie gedankenschnell agierenden Kiteishvili, doch dessen 55-Meter-Kopfball ging leider am Torpfosten vorbei. Außer diesem eher Zufallsprodukt rutschten beide Teams dann des Öfteren vor sich hin, doch mehr noch als das sandige Geläuf erwies sich wieder einmal dieser elendige Video-Beweis aus schwarz-weißer Sicht als Spielverderber: Gorenc Stankovic dreht sich bei einer Hereingabe von Davide Zappacosta eh weg, bekam den Ball aber hinterrücks auf die Hand und nach einer gefühlten Ewigkeit entschied Schiedsrichter Strukan regeltechnisch leider völlig korrekt – nach Ansicht der Bilder – auf den Punkt.
Muriel verwertete. Das leichte Massel zu Beginn hatte sich längst gedreht. Auch wenn Bergamo insgesamt mehr vom Spiel hatte – der Rückstand zur Pause war extrem bitter.
Nächster Tiefschlag lässt nicht lange auf sich warten
Zunächst war es wieder Muriel der zur ersten Chance für die Gäste kam, doch Kjell Scherpen war mit dem Fuß zur Stelle. Bereits in Minute 52 sollte jedoch der nächste Nackenschlag für die Blackys folgen: Der bereits mit Gelb (bei Manipulationsarbeiten ohne notariellem Beistand vor dem Strafstoß) verwarnte Hierländer rutschte – wie so viele vor und auch nach ihm – weg, berührte ganz leicht seinen Gegenspieler. Grund genug für den kroatischen „Unparteiischen“ Sturms Kapitän vom Feld zu stellen. Sanktioniert man zukünftig jede solche Streicheleinheit mit einem Ausschluss, ist es nur noch nebensächlich, dass Gianni „Infandilo“ schon jetzt voller Vorfreude auf die WM 2034 in Saudi Arabien total erregt mit sich selber vor dem Spiegel einklatscht.
Die Norditaliener sollten ab nun an an das Spiel noch mehr an sich reißen und vor allem über die Außenpositionen zu massig Platz und Zeit kommen. Ilzer reagierte nun und brachte Wlodarzyk, Serrano und Lavalle für Kiteishvili, Wüthrich und Jatta.
Geht noch was?
Kurz beantwortet: Lange Zeit nicht. Atalanta agierte staubtrocken, tat vermeintlich nicht viel mehr als notwendig und kam trotzdem noch zu Chancen: Die konkreteste durch den eingewechselten Gianluca Scamacca, doch Scherpen war im Nachfassen zur Stelle. Auch ein Versuch des ebenfalls neu im Spiel befindlichen Hans Hateboer verfehlte nur knapp das Ziel. Der Niederländer setzte dann in der 75. Minute auch noch einen Freistoß am Kreuzeck vorbei.
Mister Europacup Bøving Wick wirkte zu diesem Zeitpunkt nun endlich endlich endlich auch mit und wurde im Gegenzug als erster Sturmakteur in Halbzeit Zwei gefährlich, tauchte im Atalanta-Strafraum auf, doch Hateboer klärte noch gerade so. Der Däne leitete aber kurze Zeit später auch eine noch folgenschwerere Aktion ein. Minute 77: Nun war Sead Kolasinac mit der Hand im Strafraum an der Kugel. Wieder VAR. Wieder Selbstsichtung durch den Referee. Und erneut zeigte er auf den Punkt. Szymon Włodarczyk verwertet trocken links unten. Ausgleich in Unterzahl gegen ein Spitzenteam der Serie-A.
Wie einst in Verona…
Nun wurde die phasenweise dahinplätschernde Partie doch noch zum dramatischen Kampf, in dem einmal Serrano – ohne Folgen – die Orientierung verlor, Scamanca bei einer guten Möglichkeit die Kugel über das Tor haute und Dante bei einer scharfen Hereingabe von Teun Koopmeiners mit dem Kopf klären konnte. Atalanta rannte in der Schlussphase und in der sechsminütigen Nachspielzeit heftigst an. Bei einer Ecke in der letzten Spielminute war es dann jedoch David Affengruber, der sogar noch zum Kopfball kam – aber viel schöner als dieser erkämpfte Punkt hätte es ohnehin kaum mehr werden können. Was für eine Leistung, dieser SK Sturm ist einfach nur geil. Um es nun auch seriös zu beurteilen: Platz 3 und ein Überwintern in Europa erscheint weiterhin mehr als in Reichweite.
Megastolz!!! Wir wollen euch kämpfen sehen. Sie haben einfach alles reingehaut und was dann noch von der Bank für eine Energie kam, da kann man nur unseren Steirerhut ziehen.
wirklich eine Top Leistung und Gekämpft die die Löwen und Gsd wurden die Jungs dafür belohnt, aber was ich nicht verstehen kann is , warum Er mit Hierli und Dante in die 2HZ gegangen ist , meine Meinung waren die beiden die schwächsten am Platz. Ich glaube mit den einen oder anderen in der Start 11 wäre vieles mehr drin gewesen.
Dante heißer Anwärter auf MotM, aber macht nix…
Was man in den Medien gelesen hat, waren einige Stammspieler angeschlagen. Das wird wohl die Aufstellung massgeblich beeinflusst haben.
War ein genialer Fussballabend. Danke Burschen!
bin eigentlich einer der Dante Hater, weil er mMn noch immer zu viele absurde Aussetzer hat, aber in diesem Spiel sah ich ihn als sehr gefällig und einer der Besten.
Dante fand ich sehr stark.
Una notte indimenticabile – grazie a tutti!!
Gewaltige Leistung!
Kann man wirklich stolz sein.
Ich finde das ewige Hierli-Bashing absolut nicht notwendig, auch wenn seine heutige Leistung mehr als ausbaufähig war! Was er aber sonst so geleistet hat sollte man nicht vergessen.
auch die nörgler, die bei den wechseln schon den kopf in den sand gesteckt haben, wurden wieder einmal von ilzer und den ersatzspielern eines besseren belehrt!
taug ma!
Nach dem Ausschluss von Stefan Hierländer habe ich nicht mehr wirklich an ein Unentschieden geglaubt… – Ich freue mich für Szymon Wlodarczyk, dass er beim Elfmeter Nervenstärke zeigte, und ihn mit Klasse zum umjubelnden Ausgleich verwandelt hat. Dass war nicht leicht! – Ein Match, indem man einige Gefühlsschwankungen zu durchleben hatte. Ein Auf und Ab von Emotionen, mit der grossen Freude eines Punktegewinns gegen Atalanta beim Abpfiff. Der Kampfgeist der dezimierten Mannschaft in der Schlussphase war überragend!
„Mister Europacup Bøving Wick fickte zu diesem Zeitpunkt nun endlich endlich endlich auch mit…“
Hier gibt es einen Tippfehler: 3 x hintereinander das Wort „endlich“.
Es ist unglaublich, wir sind so stolz auf eich, eine Freid, ein fight, kämpfen Sturm Graz, kämpfen.
Sturmgeist, geiler Scheiss.
Euphorie, dass glaubst du nie.
Bist du deppat, es war heute ein Höhepunkt in der Sturmgeschichte, einfach nur stolz, vergiss die ganzen Gedichte.
Eine Stimmung auf der Nord, unvergessen.
Es geht Schlag auf Schlag, keine Zeit zum Verschnaupfen, Sonntag die Austria aus Wien und Donnerstag Derby gegen den GAK, Orschlecha, Geidorfer Jungs, high society, Krawatte und Anzug, feinster Zwirn, 4 x Konkurs, geisteskrank, sehr viel hin in der Birn, bipolare Störung, Hilfsausdruck.
Tiefer geht’s wohl nicht mehr…..nur mehr peinlich.
Geile Leistung!
Die Kritik an den Wechseln von Ilzer war auch falsch!
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass beide Elfer glasklar wären und auch die gelbrote nicht falsch war.
Das Maltratieren des Elferpunnktes alleine ist schon richtig mies.
Dante fand ich auch sehr gut. Allein der wichtige Laufweg vorm 1:0.
Also die Mentalität heute mit der vor 2 Jahren ist nicht vergleichbar. Atalanta hat nach dem 1:2 gedacht sie können Kräfte schonen…ein Fehler. Hoffe das Tor ist für Wlodar der Anstoß wieder regelmäßig anzuschreiben.
Und zum Thema Hierländer muss man schon sagen: Sowas darf dir als Kapitän nicht passieren. Die erste Gelbe war reine Dummheit (bei dem Sandplatz den 11er Punkt hinmachen ist ca. so als würde man in der Wüste Sand reinschütten, abgesehen davon ists unsportlich). Zudem ist die zweite beinhart aber regelkonform. Muss dir halt auch klar sein mit einer Gelben lebt es sich gefährlich.
Elfer waren beide klar zu geben – Klare Verbreiterung des Körpers. Sicher ist die Hands-Regel orsch aber in dem Fall hats uns geholfen und geschadet.
Alles in allem eine sehr gute Leistung und alles offen in der Gruppe.
Der Hierli ist für mich eine absolute Sturm-Legende, aus mehreren Gründen. Aber so etwas massiv Unsportliches/Unsympathisches wie Elfer-Punkt manipulieren will ich bei den Schwoazn nicht sehen, weder von ihm noch von irgendjemand Anderem. Das ist einfach nur komplett Gaga.
Und dann auch noch mit eh schon Gelb vorbelastet vorm gegnerischen Strafraum am Trikot zupfen ist halt auch…
Kapitäns-like ist das alles nicht, und das ist ja auch nicht das erste Mal. Vielleicht sollte man sich wirklich überlegen, die Schleife dem Affi, Stanko oder dem Hengst zu geben, und Hierli kann sich wieder mehr aufs Spielen konzentrieren.
Abgesehen davon wars eine vor allem kämpferisch gesehen TOP-Leistung!!
Diese Mannschaft hat eine unglaubliche mentale Stärke. Sie lassen sich einfach, wie schon öfter in dieser Saison, von einem Rückstand nicht entmutigen. Nicht einmal in Unterzahl.
Super erkämpfter und total verdienter Punkt. Damit ist in der Gruppe noch alles möglich, nicht nur Platz 3.
Zu Hierländer muss man leider sagen :
– Das erste Gegentor hat er mit verschuldet, da er durch seine technische Schwäche den Ball verlor anstatt selbst eine
sehr gute Torschuss Möglichkeit zu nutzen. Aus dem Gegenstoß ist das 1:1 gefallen.
– Zum verunstalten des Elferpunktes, was schlussendlich zur ersten Gelben führte:
So eine unsportliche Aktion will keiner sehen und ist eines Kapitäns unwürdig!
– Warum er, obwohl mit Gelb vorbelastet, an der Seitenlinie (gefühlte 100m vom eigenen Tor entfernt) ein taktisches
Foul begeht, weis wahrscheinlich nicht einmal er selbst.
Er ist ja keine junger Hoffnungsträger. So ein Spiel darf dem Kapitän und routiniertesten Spieler unserer Mannschaft einfach nicht passieren. Wir haben uns gefragt wann eigentlich sein letztes wirklich gutes Spiel war??? …Es ist uns leider nicht eingefallen aber es ist so oder so egal, denn Leistungen aus der Vergangenheit helfen uns heute nicht weiter. Man kann sich dafür bedanken aber eine Vertragsverlängerung darf es hier wohl nicht geben. Lavalee spielt diese Position 10 mal besser, wie man gegen Hartberg gesehen hat.
Sehe ich auch so!
Es war einer der 5 schönsten Fußball-Abenden, die ich in meinem Leben bisher genießen durfte.Alles an Emotionen dabei, die den Sport so ausmachen.
Fußballerisch besonders aufgefallen ist mir Bøving: seine Ballführung und sein Zug zum Tor waren unglaublich stark. Szene des Abends für mich sein 1:1 Haken (danach der knapp geblockte Schuss)….da hat er wirklich herausragende Fähigkeiten.
Danke für dieses Erlebnis und den herrlichen Abend 🙂
Noch was: die Choreo war mega kreativ und aufwändig. Gänsehaut….und das ganz ohne Feuerwerk und Böller. Weiter so!
Wer hat am Trikot gezupft? Hierländer sicher nicht. Der hat seinen Arm ganz leicht und kurz um den Bauch des Gegenspielers gelegt.
Das war weder ein schweres Foul, noch ein wirklich taktisches, weil 90% der Sturmmannschaft hinterm Ball waren und ausserdem ist es 80m vom Tor entfernt passiert. Ausserdem hätte der Gegenspieler auch nach der zarten Berührung weiterspielen können, um den Konter zu fahren. Dumm war’s trotzdem, weil unnötig, aber eine Gelbe musst du dafür sicher nicht geben.
Gehalten, gezupft, wie auch immer, er hat ihn berührt, sodass alle im Stadion es sehen konnten. Und Nein, man muss dafür keine Gelbe geben. Kann man aber, als Schiri.
Und wenn man kurz vorher mit so einer Unsportlichkeit – und das als Kapitän – auffällt und danach auch noch mit dem Schiri diskutiert, dann darf der Hierli sich darüber auch nicht beschweren. War Beides unprofessionell, nicht sehr clever und einfach eine Oasch-Aktion.
Und nochmal, ich mag den Hierli, allein schon wegen seinem Final-Tor gegen RB 2018. Das heißt aber nicht, dass man alles was danach passiert gut finden muss. Als Kapitän muss er sich im Griff haben, vor allem bei der ersten Gelben, so etwas darf ihm als Routinier und Spielführer einfach nicht passieren. Und ist wie gesagt eben nicht das erste Mal (gelb-rot in Wien gegen die Austria, wegen Meckerns zB…)
Ab „Nackenschlag“, hab ich aufgehört zu lesen! Wenn ich sowas lesen will, schau ich bei deutschen Medien rein.
Anmerkung der Redaktion: Im Eifer des Gefechtes rutschen halt manchmal solche Wörter rein. Wir werden deswegen nicht um Vergebung bitten. Warum auch? Da du jedoch immer wieder was auszusetzen hast, bitten wir dich einfach: Lass es einfach ganz bleiben, wenn dich das so ärgert. Du wirst weder gezwungen unsere Artikel zu lesen noch ändert sich an unsere Einnahmen etwas, ob du jetzt mitliest oder nicht. Sind immer exakt 0 Euro.
Mein Highlight war der Pass von Scherpen auf Willi. Ich so ein Zuspiel von einem Sturmtormann hab ich schon sehr lange nicht mehr gesehen
Siebenhamdl – Edomwonji!
Geiler Abend jedenfalls FORZASTURM
Off topic:
Ich würde gerne mal den Camara in der Ersten sehr/ausprobieren, der gefällt sehr gut
*sehen
ilzer muss versuchen Wlodarczyk mehr ins Spiel einzubinden. so kalt wie der Junge einfach in nem europa league spiel, da hin geht und den Elfer verwandelt, des is schon besonders. der braucht mehr Bälle da vorne, dann wird er uns noch a Menge freude machen.
Ja! Aber er muss auch noch lernen die richtigen Laufwege zu machen, um öfter zum Abschluss zu kommen.