Die Zukunft von Michael Esser
Erinnert sich noch jemand an das Maskottchen “Sturm-Hannes”? Ein etwas originelleres Exemplar von einem Bären und ein nachhaltigerer Name hätte möglicherweise dazu geführt, dass man die Mannschaft heute “Schwoazbären” nennt anstatt “die Schwoazn”. Das wäre gar nicht so unlustig.
Heute im Bild: | Michael Esser |
---|---|
Position: | TW |
Alter: | 27 |
Vertrag bis: | 30.06.2018 |
aktueller Marktwert laut transfermarkt.at: | 750.000 € |
Naja, es ist 2015 und wir haben wieder einen Bären! „Der Bruno ist ein Phänomen. Er wird von Jahr zu Jahr immer besser. Wenn man sieht, wo er herkommt, ist das schlichtweg der Wahnsinn!” Das sagt nicht irgendwer, sondern Michael Essers Dauerrivale um den Platz im Tor des VfL Bochum, Andreas Luthe.
“Bruno” ist tatsächlich ein Spätzünder. Ein Lebenslauf, gebastelt mit den Händen eines Tanzbären. Bis knapp vor seinem 21. Geburtstag spielte er als schwer-, um nicht zu sagen übergewichtiger Torwart (118 Kilo!) bei unterklassigen Vereinen im Ruhrgebiet. Einmal im Profi-Geschäft angekommen, entwickelt er sich stetig und mit einer außergewöhnlichen Konsequenz zu einem durchtrainierten Spitzen-Torhüter.
Im Frühjahr 2015 hat Michael Esser dann dem Kollegen Luthe den Rang endgültig abgelaufen. Aber justament als er sich endgültig als Nummer 1 des Zweitliga-Spitzenklubs aus Bochum etabliert hat, reizt ihn der Sprung zum Europacup Starter aus Graz. Als Partnervermittler fungieren Werner Gregoritsch und Sohn Michael, der zu dieser Zeit ja beim VfL recht erfolgreich stürmt. Neben der Europa-Perspektive gibt es für Esser anscheinend auch handfeste finanzielle Gründe für den Wechsel. Sturm bietet dem Familienvater einiges mehr als der VfL.
Wir Schwarz-Weißen sind heilfroh darüber. Esser hat sich als absolute Verstärkung erwiesen. Sportlich sowieso, aber auch menschlich ist er ein Gewinn. Verlässlich, präsent, umgänglich – eher ein “Balu” als ein “Bruno, der Problembär”.
Der aktuelle Schwoazbär ist also gut. Sehr gut sogar. Wahrscheinlich ist er auch gut genug für die deutsche Bundesliga. Schließlich hat er sich bei einem Aufstiegskandidaten in Liga 2 durchgesetzt und zählt zu den absoluten Top-Torhütern der österreichischen Bundesliga. Was Özcan, Mathenia, Lindner und Almer können, kann Esser auch.
Das kann dann eventuell wieder zum Problem werden. Man stelle sich vor, das Torhüterkarussell in der deutschen Bundesliga beginnt sich hurtig zu drehen. Es braucht kurzfristige Lösungen in der Transferperiode. Manch ein Sportdirektor kann dann schnell einmal auf die Idee kommen, in Graz anzuklopfen. Michael Esser und Gerhard Goldbrich bekommen “unwiderstehliche Angebote”. Das Kapitel “Bruno bei Sturm” könnte dann auch recht schnell wieder beendet sein.
Deswegen haben wir wieder einmal unsere SturmNetz-Kristallkugel befragt. Wie geht’s weiter mit Michael “Bruno” Esser?
Wenn man OHNE Vereinsbrille durchschaut, wird einem ein wenig mulmig. Ralf Fährmann verletzt sich im Wintertrainingslager des FC Schalke 04 und fällt für mindestens 4 Monate aus. 4 Monate im Kampf um die Champions-League Plätze, das traut man dem nominellen Ersatz, dem 34-jährigen Exilsteirer Michael Gspurning, nicht zu. Die Graz-Connection in Gelsenkirchen findet, Esser sei die bessere Backup-Langzeitlösung als der abwanderungswillige und häufig verletzte Fabian Giefer. Horst Heldt wählt wieder einmal 0043 316 und lockt den Bären mit einem gut dotierten Langzeitvertrag zu Schalke. Bruno tauscht seine Wohnung in Castrop-Rauxel mit einer Villa in Wanne-Eickel, die Sturm-Fans haben den Salat und selbst GG freut sich nur verhalten über die 1,5 Millionen vom Horstl.
Wenn man MIT Vereinsbrille in die Kristallkugel schaut, wird einem warm ums Herz. Das Ruhrpott-Kind Michael Esser verliebt sich in die Steiermark und bleibt bis Sommer 2019 unumstrittener Stammtorhüter beim SK Sturm. Er kauft sich und seiner Familie ein Haus mit Weingarten in Kitzeck, wird Hobbywinzer und nach dem Karriereende Tormanntrainer beim SK Sturm. Alle sind glücklich und zufrieden – mit Ausnahme von Opa und Oma Esser. Die kommen mit dem breiten Südsteirisch ihrer Enkelkinder einfach nicht zurecht.
Wie seht Ihr die Zukunft von Bruno Esser? Vielleicht schreibt sich’s ja besser mit Soundtrack – wir widmen Michael Esser jedenfalls ein Lied von “Balu dem Bären” und “Wanne-Eickel”:
Anzeige Mobil
Anzeige
RECENT POSTS