Die Verteidiger

Saisoncheck der Saison 16/17 #2

Aufgeteilt auf vier wunderbar knackige Ausgaben werden wir euch in den nächsten Tagen ein Fazit über jeden eingesetzten Spieler der Blackies liefern. Hier fließen die durchschnittlichen Noten aus allen Leserzeugnissen, Spieldaten sowie unsere subjektive Meinung mit ein. Wir wünschen viel Spaß!

Saisoncheck #1: Die Torhüter

Foto: © Martin Hirtenfellner Fotografie

Die Innenverteidiger

Lukas Spendlhofer: ø-Leserzeugnisnote: 2,53

Herbst-Note: 2,46, Frühjahrs-Note: 2,67

Lukas Spendlhofer ist 24 Jahre, Ersatzkapitän und schon seit geraumer Zeit Führungsspieler in den Reihen der Schwarz-Weißen. Spendi macht beinahe immer einen abgebrühten Eindruck, lässt sich von fast gar nichts aus der Ruhe bringen und ist derjenige, der beim Innenverteidigerduo den Part des Spielaufbaus übernimmt. Der Wahl-Italiener ist in Punkto Zweikampfquote (63,78 %) allen seinen Verteidigerkollegen zuvorgekommen, obwohl sich der Neunkirchener im Vergleich zu Partner Christian Schulz, der 248 Duelle bestritt, trotz rund 200 mehr gespielter Minuten nur 185 Zweikämpfe annahm. Weiters gelangen ihm weniger klärende Aktionen (158/139) und auch konnte er weniger Bälle abfangen (97/85). Loben darf man Spendi für seine tolle Passquote von 76,20%, zwar liegt er auch hier hinter dem Kapitän, allerdings nimmt der junge Innenverteidiger viel mehr Risiko und spielt nachweisbar mehr Pässe in die Spitze, Schulz ist es, der zumeist die Kugel davor zu Spendlhofer schiebt. Verwunderlich ist die sehr magere Quote von nur 53,01 % gewonnener Luftduelle, hier bedarf es einer deutlichen Steigerung in der kommenden Spielzeit. Und vielleicht ist Spendi da nicht mehr nur Ersatzkapitän, sondern darf die Mannschaft von Beginn an mit der Schleife um den Arm auf das Feld führen.

Christian Schulz: ø-Leserzeugnisnote: 2,74

Herbst-Note: 2,39, Frühjahrs-Note:3,14

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See? Ein Sprung von 2,39 auf 3,14 ist keiner, auf den man Stolz sein darf, auch wenn es sich hierbei nur um ein SturmNetz-Leservoting handelt. Im Herbst laut Noten noch der bessere der zwei Stamm-IVs, hat sich das Blatt nun deutlich gewendet. Schon im Wintercheck wurde an dieser Stelle geschrieben, dass „Schulle“ wohl nicht unbedingt aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten, sondern vielmehr aufgrund seiner Erfahrung und seiner Persönlichkeit geholt wurde. Wenn man oftmals nicht versteht, warum Trainer Franco Foda auf den oft unglücklich agierenden Oldie setzt, viele Aktionen des Abwehrchefs für Kopfschütteln auf der Tribüne sorgt und seine ihm durchaus anzumerkende Trägheit ihm des öfteren einen Strich durch die Rechnung zieht, kommt die Statistik und stärkt ihm den Rücken. Schulz hat die beste Passquote aller Verteidiger des SK Sturm (79,98%), auch wenn diese aus vielen Alibipässen resultiert und konnte über 64 % seiner Kopfballduelle gewinnen, was man 1. so auf den ersten Blick nicht erwartet hätte und 2. ihn damit weit über seinen IV-Partner stellt. Überhaupt darf man nicht vergessen, dass Schulz im letzten Jahr in 30 Spielen die zweitbeste Abwehr der Liga als Kapitän angeführt hat. Zusammengefasst ist der sympathische Deutsche mit Sicherheit eine Bereicherung für das Team der Blackys, ob er nächste Saison auch noch als Stammspieler agieren wird, steht ob der aufstrebenden Jungen in der Defensive in den Sternen.

Die Außenverteidiger

Charalampos Lykogiannis: ø-Leserzeugnisnote: 2,43

Herbst-Note: 2,27, Frühjahrs-Note: 2,69

Er kommt aus Griechenland, ist der Liebling vieler Fans und hat einen Schuss, von dem du dir nicht wünscht, dein Gesicht ist das Ziel. Lyko ist wohl einer dieser Spieler, um den der SK Sturm von den anderen Vereinen in Österreich beneidet wird, denn Linksverteidiger mit seinen Attributen sind so rar gesät wie momentan Hirn im Weißen Haus. Robust, kopfballstark, mit einer ordentlichen Portion Offensivdrang und Qualitäten im Freistoß-Schießen präsentierte sich der 23-Jährige in der abgelaufenen Spielzeit. Zwar hatte er auch seine negativen Momente, der SK Sturm darf sich aber mehr als glücklich schätzen, einen solchen Spieler auf dieser Position aufbieten zu können. Für wie lange noch, ist eine andere Frage, Lyko weckt nicht erst seit heute Begehrlichkeiten bei anderen Klubs. Der Athener bestritt beinahe alle Spiele und konnte seine Tor- (3) und Assistausbeute (2) gegenüber der Vorsaison in die Höhe schrauben. Eines ließ sich gut erkennen: Charalampos Lykogiannis schießt nicht einfach Tore, er schießt sie nur dann, wenn dessen Geilheit die des letzten Treffers überbieten vermag. Mit 65,82 % gewonnener Luftduelle hat er die beste Quote aller Stammverteidiger der Grazer, außerdem schlug der lange Außenpracker 89 Flanken, was absoluter Höchstwert in dieser Ausgabe der Saisonchecks ist. Dass davon nur 14,61 % ankamen, erklärt, warum Lyko nicht mehr Assists verbuchen konnte, zudem ist seine Zweikampfquote mit 53,62% für einen Verteidiger nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Alles in allem wurde der Grieche von euch mit einer Durchschnittsnote von 2,43 am besten von der Stammviererkette bewertet, obwohl man hier trotz vieler guter Spiele wohl auch die Sympathiewerte durchsickern sieht. 

 

Fabian Koch: ø-Leserzeugnisnote: 2,60

Herbst-Note: 2,53, Frühjahrs-Note: 2,68

Er ist der wohl zuverlässigste Spieler auf Seiten der Grazer, das unterstreicht nicht nur die Tatsache, dass der Rumler (?) alle 36 Saisonspiele und satte 3.213 Minuten bestritten hat. Der 27-Jährige ist immer da, wenn man in braucht, beackert die rechte Seite wie ein Berserker und meckert kaum – wenn, dann über sich selbst. Der Rechtsverteidiger kam in die meisten Zweikämpfe (389) – davon gewann er 61,44 % – und fing mit 169 Bällen die meisten aller Verteidiger in Schwarz-Weiß ab.  Der Ex-Austrianer schoss in der abgelaufenen Spielzeit drei Tore und stellt damit einen persönlichen Bestwert auf. Dazu kommt ein Assist – es hätte durchaus mehr werden können, hätte er öfter als 46 Mal eine Flanke geschlagen. Davon kamen nämlich beinahe 24 % an, würde er ähnlich viele Flanken schlagen, wie sein Pendant auf der linken Abwehrseite, hätte sich Koch vermutlich über mehr Torvorlagen freuen dürfen. Mit Koch und Lykogiannis hat Sturm mit Sicherheit eines der besten Außenverteidigerduos der Liga aufzubieten – wer hätte das vor zwei Jahren gedacht.

 

Die Back-Ups:

Dario Maresic: ø-Leserzeugnisnote: 2,28

Herbst-Note: -, Frühjahrs-Note: 2,28

DIE positive Erscheinung der Frühjahrssaison! Debütierte mit nur 17 Jahren aufgrund diverser Ausfälle auf Seiten der Grazer in Runde 28 bei der knappen Auswärtspleite gegen RB Salzburg und zeigte schon da, welch großes Potenzial im Youngster steckt! Nachdem er in dieser Partie nach 70 Minuten vom Feld musste, schenkte Foda dem jungen Verteidiger danach vier weiter Spiele über die ganzen 90 Minuten, in welchen er immer seinen Mann stand. Wirkt für sein junges Alter extrem abgebrüht und ballsicher. Zudem hat der Grazer hinter Lukas Spendlhofer mit 63,16% die zweitbeste Zweikampfquote aller Abwehrspieler und hinter dessen Partner Schulz die zweitbeste Passquote (76,82%). Günter Kreissl und Franco Foda dürfen sich glücklich schätzen, ein solches Talent in ihrer Abwehrreihe zu wissen. Gespannt darf man erwarten, mit welcher Konstellation der SK Sturm in die neue Saison geht, für einen IV Nr. 4 ist Maresic mit Sicherheit zu schade.

Christian Schoissengeyr: ø-Leserzeugnisnote: 2,50

Herbst-Note: 2,52, Frühjahrs-Note: 2,21

Schoissi war in dieser Saison immer zur Stelle, wenn man ihn gebraucht hat, bis ein doppelter Bänderriss just in jenem Spiel, in dem ihm sein erster und bislang einziger Treffer in der Bundesliga gelang, für den Rest der Saison zum Zusehen verdammt hat. Gottseidank war an seiner statt dann mit Dario Maresic ein weiteres, sehr zuverlässiges Back-Up zur Stelle. In seinen elf Saisoneinsätzen zeigte der 22-Jährige stets starke Leistungen und würde bei mehr als der Hälfte der restlichen Bundesliga-Vereine wohl einen Stammplatz sicher haben. Christian Schulz ist als Kapitän jedoch gesetzt und Lukas Spendlhofer zeigt selbst Woche für Woche starke Leistungen. Dennoch, 73,33 % angekommene Pässe, 63,10% gewonnene Zweikämpfe und 64 % gewonnene Luftduelle sind allesamt mehr als passable Werte. Schafft es Kreissl, das noch junge österreichische Trio Spendlhofer-Schoissengeyr-Maresic längerfristig an den Verein zu binden, hat man für die nähere Zukunft am Innenverteidigersektor bestens ausgesorgt.

Marvin Potzmann: ø-Leserzeugnisnote: 3,02

Herbst-Note: 2,95, Frühjahrs-Note: 3,07

In der vergangenen Saison noch Stammspieler wurde Marvin Potzmann in dieser Saison zum Back-Up degradiert und hat sich dieser Rolle gefügt. Am starken Außenverteidigerduo Koch-Lykogiannis gab es für den 23-Jährigen kein Vorbeikommen und so musste der Wiener bis zum Saisonfinish warten, um wieder regelmäßig Einsatzzeiten zu sammeln, ab Runde 28 durfte Potzi sogar vier Mal über 90 Minuten ran. Teilweise kam der etatmäßige Rechtsverteidiger auch als 6er zum Einsatz und füllte diese Rolle mehr als zufriedenstellend aus. 73,33 % gewonnene Luftduelle und 76,82 % angekommene Pässe sind tolle Werte, seine Zweikampfquote von 48,44% ist jedoch sehr dürftig. Auch bei Potzmann handelt es sich um einen sehr zuverlässigen Reservisten, ob er diese Rolle eine weitere Saison ausfüllen will, ist jedoch sehr fraglich.

 

 

*Statistiken beziehen sich auf die Bundesliga (Quelle: Bundesliga.at)

 

1 Kommentar

  1. jott1976 sagt:

    Also in der Defensive sind wir wirklich Top aufgestellt. Sollte uns da kein Spieler abhanden kommen, haben wir hier absolut keinen Handlungsbedarf.

    Selbst wenn ein IV den Verein verlassen würde, hat man mit Schoissengeyr/Maresic zwei hochtalentierte IV auf der Bank.

    Die AV-Postitionen sind mit Koch/Lyko auch Top besetzt. Wenn jedoch hier einer abhanden kommt, schaut es weniger gut aus.

    Mit dieser Abwehrreihe brauchen wir uns auch in der EURO-Quali nicht fürchten. Zudem sind die Jungs auch eingespielt.

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