Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Bundesliga-Begegnung SK Sturm Graz vs. SKN St. Pölten sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match
(Foto links: Martin Hirtenfellner Fotografie, rechts: SturmNetz)
Charalampos Lykogiannis – Note 2,71
Charalampos Lykogiannis und die Freistöße, eine unglaubliche Liebesgeschichte. Der Grieche nähert sich in seinen Versuchen immer weiter dem Tor an, gegen den SKN St. Pölten traf er nun schon zum zweiten Mal in dieser Saison mit einem wunderschönen Freistoß nur Aluminium, diesmal aber schon die Unterkante. Offensiv einer der auffälligsten Grazer muss leider auch seine Rolle beim zweiten Gegentreffer stark diskutiert werden. 80 Ballkontakte und damit gemeinsam mit Fabian Koch die meisten der Blackies zeigen seine starke Einbindung ins Spiel, sowohl das Tor als auch die vermeintliche Elfmeterszene in der Anfangsphase des Matches wurden von seinen weiten Einwürfen eingeleitet. Alles in allem war der Linksverteidiger definitiv einer der am wenigsten schlechten Grazer und als solcher ein verdienter Man of the Match, er schaffte es am ehesten, seine Normalform abzurufen.
Christian Gratzei – Note 2,76
Schwieriger Arbeitstag für Gratzei, bei beiden Gegentoren war der Keeper – im Gegensatz zu seinen Vorderleuten – machtlos, nach der 22. Minute und dem zweiten Gegentor gab es für ihn außer einiger Abstöße auch kaum mehr etwas zu tun, und falls doch einmal ein Ball in Richtung seines Tores kam, hatte er ihn sicher. Von allen Spielern war er vermutlich jener mit der geringsten Schuld an der Niederlage.
Fabian Koch – Note 3,23
Nach fünf Bundesligatreffern für Innsbruck und die Austria konnte der Tiroler nun also auch für den SK Sturm anschreiben, und dies mit einem wirklich sehenswerten Volleyschuss. Damit sind die positiven Aspekte an seinem Spiel im wesentlichen auch schon wieder fertig erzählt, erwähnenswert ist hier noch seine starke Passquote mit 36 angekommenen Zuspielen bei 9 Fehlpässen. Nichtsdestotrotz konnte der Rechtsverteidiger nicht wirklich überzeugen, viel zu einfach konnten die St. Pöltner immer wieder über die rechte Seite vorstoßen. Beim ersten Gegentor war er im Gedanken wohl noch mehr bei seinem Torjubel, anders wäre es kaum zu erklären, warum er Marcel Holzmann komplett unbedrängt abschließen ließ. Diese Passivität zog sich durch sein ganzes Spiel, in der ersten Halbzeit konnte er keinen einzigen Zweikampf gewinnen, eine Quote von 42,9% über die gesamte Partie spricht zwar für eine Steigerung in der zweiten Halbzeit, aber dennoch ist dies ein äußerst schwacher Wert und passt damit gut zu Kochs Gesamtleistung an diesem Samstag.
Uros Matic – Note 3,30
Schwierig, Uros Matic nach diesem Spiel zu bewerten. Er war nicht wirklich schlecht, wohl sogar einer der besten Grazer am Feld, aber nach seinen bereits gezeigten Leistungen war das am Samstag dennoch zu wenig. Im Dribbling gewohnt stark, auch gegen mehrere Gegenspieler, allerdings spielte er nach den gewonnenen Duellen zu oft einen einfachen Fehlpass. immerhin elf von 32 Zuspielen brachte er nicht an den Mann. In Abwesenheit von Jeggo übernahm er auch gleich dessen Rolle als Zweikämpfer ein, 20 bestrittene Duelle sind Rekordwert in der Mannschaft, jedoch wurden davon nur die Hälfte gewonnen. Matic ist ein Spieler, der stets anspielbar ist, man merkte ihm aber auch an, dass er mit Jeggo an seiner Seite wertvoller ist – Lovric ist nicht der defensive Abräumer, den er gerne an seiner Seite hätte. Seine Überform der ersten Runden hat Matic zwar verloren, dennoch ist er für den SK Sturm enorm wichtig.
Sandi Lovric – Note 3,66
Der erste Startelfeinsatz für den jungen Lovric in dieser Saison brachte vor allem zu Tage, dass er nicht James Jeggo ist. Lovric ist ein anderer Typ von Sechser, er fällt weniger durch Grätschen und Kampfkraft auf, sondern versucht die Situationen „eleganter“ zu lösen. Dies führt dazu, dass man ihn oftmals schlechter sieht als er eigentlich ist. Eine Passquote von 92,6% bei nur zwei Fehlpässen ist Bestwert in diesem Spiel, auch eine Zweikampfquote von 71,4% ist in Ordnung. Bezeichnend und problematisch ist allerdings, dass Lovric in seinen 59 Einsatzminuten nur sieben Zweikämpfe geführt hat, es wirkte generell so, als würde ihm die Bindung zum Spiel fehlen, auch 38 Ballkontakte sind auf seiner Position relativ wenig. Offensiv konnte er kaum Akzente setzen. Alles in allem dennoch einer der besseren Grazer, für einen Stammplatz konnte er sich allerdings auch nicht empfehlen.
Deni Alar – Note 3,68
Alar war wie gewohnt kaum zu sehen, wenn ihn der Ball dann doch erreichte, entstand aber sofort Gefahr im Strafraum der St. Pöltner. Hätte früh im Spiel eigentlich einen Elfmeter herausholen müssen, der Schiedsrichter sah es anders. Der Volleyheberassist auf Fabian Koch sollte auf allen öffentlichen Plätzen des Landes in Dauerschleife laufen, mindestens. Ansonsten von der Abwehr weitestgehend aus dem Spiel genommen, er hatte über die Dauer der Partie nur vier Ballkontakte mehr als Christian Gratzei.
Marc-Andre Schmerböck – Note 3,79
Auch Schmerböck zeigte nicht gerade sein bestes Spiel. Die stärkste Aktion des Feldbachers war das Dribbling in Minute 43, das von Paul Pirvulescu nur noch mittels eingesprungener Beinschere von hinten beendet werden konnte, den Freistoß hämmerte Lyko dann an die Latte. Schmerböck war zumindest bemüht, etwas für das Spiel zu tun, er wurde auch oft angespielt und ging in die 1:1 Situationen, gewann nur leider zu wenig davon. Geschätzt 437 Flanken wurden von ihm in Richtung Sechzehner geschlagen, gefährlich wurden diese aber nie. Dies erklärt außerdem die schwache Passstatistik, nur 18 von 36 Zuspielen konnte er an den Mann bringen. Immer noch um Klassen stärker als Hierländer.
Lukas Spendlhofer – Note 3,89
Ungewohnt schwache Leistung des Niederösterreichers, der in der Jugend selber einige Zeit in St. Pölten in der Akademie gespielt hat. Beim zweiten Gegentor wirkte er ziemlich verwirrt, die Situation hätte man durchaus auch klären können. Dazu kam vor der Pause noch ein Schnitzer, als er den starken Keita in seinem Rücken vergaß und dieser fast noch gefährlich vor das Tor gekommen wäre. Die Statistiken sind alles in allem durchaus in Ordnung, die Passquote beträgt 89%, dazu konnten 6 von 10 Zweikämpfen gewonnen werden – nur eben die wichtigen nicht. In den letzten Wochen wirkte Spendlhofer etwas überspielt, die Länderspielpause wird ihm so wie dem gesamten Kader wohl sehr gut tun.
Stefan Hierländer – Note 3,94
Schwierig, einen Spieler zu beurteilen, der am Spiel de facto nicht teilgenommen hat. Hierländer vorzuwerfen, er habe eine schlechte Leistung gezeigt, wäre eine Beleidigung gegenüber allen anderen schwachen Grazern. Sein erster merkbarer Auftritt war eine deutliche Abseitsstellung zu Beginn der zweiten Hälfte, dazu kommen nur 39 Ballkontakte – Lovric hatte in 45 Minuten auch schon 38 davon. Wäre man provokant, so könnte man sagen, dass seine beste Aktion an diesem Nachmittag die Auswechslung war, immerhin hat er so schnell den Weg an die Outlinie gefunden, dass ihm Schiedsrichter Jäger dafür keine Verwarnung wegen Zeitschindens geben konnte. In dieser Form ein heißer Kandidat für die Tribüne.
Christian Schulz – Note 4,08
Christian Schulz ist zweifelsohne einer der routiniertesten Spieler im Verein, wenn nicht sogar in der ganzen Liga, und natürlich werden die Beine im Alter von 33 Jahren eher nicht mehr schneller. Dies rechtfertigt aber nicht, warum er sich von den St. Pöltnern und besonders von Lukas Thürauer immer wieder richtig düpieren ließ. Beim ersten Gegentor ließ er ebenjenen in aller Ruhe flanken, beim zweiten Treffer spielte Schulz auch keine besonders glückliche Rolle. Drei von sechs Zweikämpfen konnte er gewinnen, dazu kamen einige Ballverluste im Aufbau, die Passquote von 82% ist mit Vorsicht zu genießen, da der Deutsche kein Spieler ist, der riskante Bälle nach vorne spielt, sondern eher den Sicherheitspass auf die Seite wählt. Seine Mentalität ist für die Mannschaft sicher wichtig, dennoch gibt es in dieser Form keinen Grund, ihm den Vorzug gegenüber Christian Schoissengeyr zu geben.
Bright Edomwonyi – Note 4,54
Eine erschreckende Leistung des nigerianischen Stürmers. Solide 0 von 6 Zweikämpfen gewonnen, dazu sieben von 18 Pässen direkt an den Gegner gespielt. Edomwonyi war an der Entstehung des Führungstreffers beteiligt, und sein Dribbling in drei Gegner in der Vorwärtsbewegung führte wenig überraschend zu einem Ballverlust und in weiterer Folge zum zweiten Tor für St. Pölten an diesem Nachmittag. Ansonsten wie gewohnt sehr aktiv, nur gelang diesmal wirklich überhaupt nichts. Wurde zur Halbzeit von Zulechner ersetzt, der war dann nur auch nicht wirklich besser.
Einwechslungen
Philipp Huspek – Note 3,36
Der schnelle Oberösterreicher kam diesmal erst von der Bank ins Spiel, er ersetzte in Minute 59 Sandi Lovric. Huspek ist dann noch viel gelaufen und hat einiges probiert, eine gelungene Aktion war aber im Grunde nicht dabei, seine Flanken waren so wie fast alle im Spiel zu ungenau.
Philipp Zulechner – Note 4,22
Kam zur Halbzeit in die Partie, konnte ihr aber auch keinen anderen Verlauf geben. Die beste Aktion war der zweite Lattentreffer im Spiel, diesmal per Kopf nach einem Eckball. Ansonsten fiel er vorwiegend durch Fehlpässe, verlorene Laufduelle, Abseitsstellungen und Frustfouls auf.
Marko Stankovic – Note 4,23
Stankovic wurde in der 72. Spielminute für Stefan Hierländer eingewechselt, dabei übernahm er auch dessen Leistung.
Das SturmNetz – Team bedankt sich für 209 eingegangene Bewertungen und widmet Man of the Match Charalampos Lykogiannis den folgenden Song:
Tja gegen Altach wirds wohl eine Vor-Vorentscheidung geben…
Dort wird entweder unsere Unserie bestätigt oder Altachs Sturmlauf…
Man of the Match is echt schwierig diesmal….
Entweder der Bierausschänker od der Wurstsemmelmacher…
eher der Bierbringer! 😉