Die Torhüter

Saisoncheck der Saison 17/18 #1

Aufgeteilt auf vier wunderbar knackige Ausgaben werden wir euch in den nächsten Tagen ein Fazit über jeden eingesetzten Spieler der Blackys liefern. Hier fließen die durchschnittlichen Noten aus allen Leserzeugnissen, Spieldaten sowie unsere subjektive Meinung mit ein. Wir wünschen viel Spaß!

Foto: © SturmNetz

Die Torhüter

Jörg Siebenhandl: ø-Leserzeugnisnote: 2,16

Die Fans des Sportklub Sturm Graz wurden in den letzten Jahren mit starken Torhüterleistungen wirklich verwöhnt. Die große Lücke, die Ex-Blacky Michael „Bruno“ Esser im Sommer 2016 hinterließ, konnte Christian Gratzei mit einer der stärksten Saisonen seiner Karriere gut auffüllen. Als Lohn gab es damals ein neues Arbeitspapier, jedoch wurde ihm mit Neuzugang Jörg Siebenhandl ein potenzieller Einser-Goalie vor die Nase gesetzt. Und wahrlich, Siebenhandl war ein Schlüsseltransfer von Vizemeister-Macher Günter Kreissl. Der 28-jährige Wiener wurde ablösefrei nach einem gescheiterten Engagement bei den Würzburger Kickern verpflichtet und konnte seinen kolportierten Marktwert in nur einer Spielzeit bereits verdoppeln. Mit Siebenhandl hatte Sturm immer einen sicheren und verlässlichen Schlussmann, der sowohl auf der Linie als auch im Eins-gegen-Eins teilweise glänzend parierte und somit einen enormen Anteil an dem Erfolg der Grazer hatte. Nicht nur einmal konnte er wichtige Punkte festhalten, teilweise so spektakulär wie beim 1:0-Sieg gegen den LASK, als er einen Elfmeter gegen Michorl abwehren konnte. Besonders hervorheben muss man an dieser Stelle seine starken fußballerischen Qualitäten. Bei Ballbesitz konnte zuerst Franco Foda, im Anschluss auch Heiko Vogel auf quasi elf Feldspieler zugreifen, denn dank seiner Übersicht, seiner Präzision im Passspiel und Ruhe in Pressingsituationen, eröffnete man dank Siebenhandl sehr sauber und konstruktiv von hinten raus das Spiel. Mit seinen langen Abschlägen gelangen ihm zudem auch noch zwei Assists. Bei den Grazern kam nur Fabian Koch mit 3.193 Minuten auf mehr Einsatzzeit in dieser Saison; Siebenhandl kam auf 3.145 Minuten. In 43 Spielen in der Saison 2017/18 musste der 1,83m große Schlussmann lediglich 53 Gegentreffer hinnehmen, 13 Mal hielt er seinen Kasten sauber. Diese Leistungen kannte Neo-Teamchef Foda bereits und so ließ sein Nationalteamdebüt nicht lange auf sich warten. Auch im aktuellen ÖFB-Kader findet sich der bis 2020 an Sturm gebundene Torhüter wieder, außerdem in den meisten „Team der Saison“-Listen der heimischen Presse. Auch von den SturmNetz-Lesern wurden seine starken Leistungen registriert und auch honoriert, so findet er sich auf Platz 2 des Leserzeugnisses wieder. Mit einer durchschnittlichen Note von 2,16 und sieben MotM-Titeln wurde er nur hauchzart von Shootingstar Dario Maresic vom obersten Siegertreppchen verdrängt. Sturm und starke Torhüter, eine Liebesgeschichte, die hoffentlich noch um einige Kapitel reicher werden wird.

Christian Gratzei: 

Er steht im Tor und wir dahinter! Nach 16 Saisonen in Schwarz und Weiß ist nun endgültig Schluss, das Urgestein, die Legende, die Krake hing die Handschuhe an den Nagel. Zum Abschluss seiner erfolgreichen Karriere gab es eine schöne Abschiedsfeier und ein paar finale Minuten Bundesligaluft. 11 Mal stand der 36-Jährige im Bundesligakader von Franco Foda, unter Heiko Vogel kam dann noch ein finaler Einsatz hinzu. Im Cup durfte Gratzei in der ersten Runde gegen Hard ran, hielt beim 3:0-Sieg seinen Kasten sauber und beendet die letzte Saison seiner Karriere mit einer 100 % Sieges- und Weiße-Weste-Quote. Hochverdient. Wir sagen es an dieser Stelle noch einmal, danke, Christian! Der gebürtige Leobener wird Sturm jedoch sicherlich in einer Funktion erhalten bleiben.

Tobias Schützenauer:

Der U21-Nationalteamtorhüter rutschte nach einem sehr starken Herbst bei den Amateuren (elf Startelfeinsätze) in den Kader der Profis und durfte dort 26 Mal auf der Bank platz nehmen, im Cup-Viertelfinale gegen Wimpassing ran und im letzten Saisonspiel der Saison gegen Altach den Kasten der Grazer hüten. Im März wurde mit dem 21-jährigen Talent langfristig bis 2021 verlängert und gehört neben Jakob Jantscher und Stefan Hierländer dem Trio mit der längsten Restvertragslaufzeit an. Von hinten drängen mit Fabian Ehmann und Christopher Giuliani zwei 19-Jährige nach, die den Platz an der Seitenlinie sicherlich nicht freiwillig aufgeben werden. Mit diesen drei Jungtorhütern und der klaren Nummer Eins Jörg Siebenhandl wird man in Graz auch in die neue Saison gehen. Könnte schlechter laufen.

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