Die Stürmer

Saisoncheck der Saison 16/17 #4

Aufgeteilt auf vier wunderbar knackige Ausgaben werden wir euch in den nächsten Tagen ein Fazit über jeden eingesetzten Spieler der Blackies liefern. Hier fließen die durchschnittlichen Noten aus allen Leserzeugnissen, Spieldaten sowie unsere subjektive Meinung mit ein. Wir wünschen viel Spaß!

Foto: © Martin Hirtenfellner Fotografie

Deni Alar: ø-Leserzeugnisnote: 2,98

Herbst-Note: 2,81, Frühjahrs-Note: 3,29

Deni Alar startete furios in die Saison und traf zu Beginn fast nach Belieben. Er hatte großen Anteil am Platz an der Sonne, den Sturm im Herbst für lange Zeit inne hatte. Nach zwölf Runden konnte der Angreifer bereits elf Tore verbuchen. Wieso es nach 36 Runden trotzdem nicht zum Torschützenkönig gereicht hat, sei im Folgenden beschrieben:
Alar durchlebte nach seinem Traumeinstand für Sturm Graz ein Herbsttief, das einem Stürmer schon mal passieren kann. Kurz vor der Winterpause konnte er dann im Dezember noch einen Doppelpack gegen die SV Ried erzielen und dies ließ darauf hoffen, dass ihm der Knoten im Frühjahr wieder aufgeht. Dies geschah jedoch leider nicht so richtig. Nach seinen 13 Toren im Herbst kann die Ausbeute von drei Toren im Frühjahr durchaus als Enttäuschung angesehen werden. Gründe für den extremen Leistungsabfall seien jedoch schnell gefunden. Mit Matic wechselte der kreative Lenker und Denker, den man seit Samir Muratovic vergebens in Graz gesucht hatte, nach nur einer halben Saison zum FC Kopenhagen. Sein Spielwitz und seine Intelligenz am Platz hätte speziell die Offensive im Frühjahr oftmals gebraucht, wie einen Bissen Brot. Als sei dies nicht Grund genug für einen Leistungsabfall, wechselte auch noch sein Sturmpartner Bright Edomwonyi in die Türkei. Dass sich dieser Abgang als derart schmerzhaft herausstellen sollte, wollte zum damaligen Zeitpunkt noch keiner so richtig glauben. Doch nun, im Nachhinein, kann man getrost behaupten: Edomwonyi fehlt! Er fehlt an der Seite von Deni Alar! Der Nigerianer öffnete mit seiner Schnelligkeit und seinen Laufwegen die Räume optimal für Deni Alar. Auch wenn sich „Edi“ selbst nur selten als Torschütze eintragen konnte, hatte er maßgeblichen Anteil am unglaublichen Lauf von Deni Alar. Unter dem Strich steht trotzdem eine durchaus positive erste Saison für Sturm Graz auf der Habenseite des Stürmers. Deni Alar war einer der Dauerbrenner auf Seiten der Grazer und stand in 34 Bundesligapartien am Platz, in denen er, wie schon erwähnt, 16 Tore erzielen konnte. Nur 167 Minuten benötigte er somit  für ein Tor – ein absoluter Topwert. Zudem verbuchte der Striker 72 Schüsse, wovon allerdings nur 33 auf das gegnerische Tor gingen (Schussgenauigkeit: 45,83%). Wir wünschen uns und vor allem auch Deni Alar, dass er in der nächsten Saison seiner Herbstleistungen auf eine ganze Saison ummünzen kann, denn dass er es drauf hat, hat er bereits bewiesen.

Philipp Zulechner: ø-Leserzeugnisnote: 3,41

Herbst-Note: 3,72, Frühjahrs-Note: 3,10

Mit Philipp Zulechner schloss Sturm Graz das Transferprogramm im letzten Sommer ab. Es sei erlaubt anzumerken, dass man auch glauben könnte, der Stürmer wurde erst im Winter verpflichtet. Die unglaublich starken Auftritte seiner Sturmpartner Alar und Edomwonyi ließen dem Neuzugang, der zudem einen Trainingsrückstand aufwies und mit einigen kleinen Verletzungen zu kämpfen hatte, eigentlich über den ganzen Herbst hinweg keine Chance. Lediglich für sieben Einätze reichte es in der ersten Saisonhälfte. Mit dem Abgang von Edomwonyi sollte sich die Chance auf mehr Einsatzzeit deutlich erhöhen, doch anstelle von Zulechner war es Baris Atik, der sich einen Stammplatz erarbeiten konnte. Gegen Ende der Saison schien Zulechner dann allerdings immer besser in Fahrt zu kommen. In den letzten neun Spielen kam er acht Mal zum Einsatz und steuerte zwei wichtige Tore gegen Ried und die Admira bei. Zwei Tore in einer Saison sind natürlich eine sehr magere Ausbeute und keineswegs zufriedenstellend. Man wird sehen, ob Zulechner im Herbst noch eine Leistungssteigerung hinlegen kann – diese wird nämlich nötig sein, um Chancen auf die Startelf zu haben. Die schwache Vorstellung Zulechners kann auch statistisch noch einmal nachgewiesen werden. Eine Schussgenauigkeit von 20%, eine Passgenauigkeit von 56,3% und eine Zweikampfquote von 33,6% sprechen Bände. Zudem stand Zulechner in seinen 15 Einsätzen 16 mal im Abseits und somit vier Mal öfter als sein Sturm-Kollege Deni Alar, der aber über doppelt so viele Einsätze verbuchen konnte.

Roman Kienast: ø-Leserzeugnisnote: 3,44

Herbst-Note: 3,44, Frühjahrs-Note: –

Es war nicht die Saison, an die man sich in Graz erinnern wird, wenn man an Roman Kienast denkt. Vielmehr werden es die schönen Momente sein, die er den Sturm-Anhängern schon beschert hat. Sei es sein Traum-Einstand mit einem herrlichen Lupfer beim 2:0-Sieg im ÖFB-Cup gegen RB Salzburg oder seine unzähligen Tore in der Meistersaison gemeinsam mit Imre Szabics. Nach einer mehr als verkorksten Saison wird der Angreifer den SK Sturm verlassen, die Entscheidung seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, ist verständlich und war so zu erwarten. 175 Minuten waren es lediglich, die Kienast in dieser Saison zum Einsatz kam, ohne Torerfolg, ohne Assist. Wir wünschen Roman Kienast alles Gute für die Zukunft!

Seifedin Chabbi: ø-Leserzeugnisnote: 3,44

Herbst-Note: -, Frühjahrs-Note: 3,44

Der Neuzugang kam im Winter von St. Gallen nach Graz und verbuchte sieben Einsätze unter Franco Foda. Zu mehr als einem wichtigen Assist gegen den SCR Altach reichte es letzten Endes jedoch nicht. Auch die Verantwortlichen im Verein dürften sich mehr von Chabbi erwartet haben und so gab man ihn mittlerweile zum Bundesliga-Absteiger SV Ried ab. Wir wünschen ihm, dass er unter seinem Vater wieder zu alter Lustenauer-Form findet.

 

 

*Statistiken beziehen sich auf die Bundesliga (Quelle: Bundesliga.at)

 

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