„Die Schwoazn in Europa, schalal … – Geh` bitte!!“
Man schreibt den 24. August 2011 und der Sportklub Sturm ist drauf und dran, nach neunjähriger Pause endlich wieder in die Champions-League-Gruppenphase einzuziehen. Die Ausgangsposition könnte besser fast nicht sein. Manuel Weber hatte Sturm eine Woche zuvor im Qualifikations-Play-Off in der 13. Minute im Dinamo-Stadion von Minsk gegen BATE Borisow in Führung gebracht, den Weißrussen gelang nach einer Stunde nur noch der Ausgleich. BATE kämpfte zwar bis zum Schluss um ein aus ihrer Sicht besseres Ergebnis, das überlegene Team spielte an diesem Abend allerdings in Weiß. Nach der überraschenden Meisterschaft im Mai 2011 war die Euphorie rund um das Liebenauer Stadion allgegenwärtig, die Stimmung prächtig, der SK Sturm hoch wie schon lange nicht mehr. Doch wer hoch fliegt, fällt auch tief. So geschehen auch an diesem Abend. Die Foda-Elf startet mit nur einem Stürmer, der erwartete Substitut des verletzten Roman Kienast, Darko Bodul, steht nicht einmal im Kader. Der favorisierte Gastgeber agiert abwartend, zu abwartend. In der 36. Minute zieht Aleksandr Volodko aus 30 Metern ab, der Ball passt genau ins linke Eck. Der Traum von der Königsklasse erhält den ersten Dämpfer. Zur Halbzeit bringt Franco Foda Bomber Mario Haas für den schwachen Haris Bukva und tatsächlich kommt Sturm in den zweiten 45 Minuten auch zu Chancen, den einzigen Treffer in Halbzeit Zwei erzielen aber erneut die Gäste. Nach einem Freistoß an der Strafraumgrenze ist Marko Simic mit dem Kopf zur Stelle. Gleichbedeutend nicht nur das Aus für den Traum Champions-League-Gruppenphase, sondern auch für den Beginn einer langwierigen Serie der Erfolgslosigkeit in Europa.
Zwar gab es für Sturm 2011 nach dem K.O. gegen Borisow das Trostpflaster Europa League, dort verlor man allerdings alle drei Heimspiele, ein Sieg im bereits bedeutungslosen Auswärtsspiel gegen AEK Athen spülte bloß eine kleine Erfolgsprämie in die stets klamme Klubkassa. Zwei Sommer danach scheiterte man gegen den bis dahin weitgehend unbekannten isländischen Vertreter Breidablik, weitere 24 Monate später besiegelt eine Heimniederlage gegen Rubin Kasan erneut jegliche Hoffnung auf ein Weiterkommen. Im letzten Sommer droht nach einer blamablen 0:1-Heimniederlage gegen Podgorica wieder einmal das frühzeitige Aus, doch dreht man in Montenegro noch das Duell gegen den Underdog, um in Runde 3 der Europa-League-Quali gegen Fenerbahce Istanbul mit einem Gesamtscore von 2:3 den Kürzeren zu ziehen. Die diesjährigen beiden Pleiten gegen Ajax Amsterdam wiederum führten zur bitteren Erkenntnis, wie weit man von der Spitze im europäischen Klubfußball entfernt ist. Das anschließende Debakel gegen den AEK Larnaka bildet den (vorläufigen) Höhepunkt einer Serie von Pleiten, Pechen und Pannen am internationalen Parkett.
Unterm Strich bleibt ab der verhängnisvollen Niederlage gegen Borisow eine schauerhafte Statistik: In den letzten zwanzig Europacup-Spielen setzte es für die Jungs vom Jakominigürtel bei nur zwei Siegen und vier Unentschieden unglaubliche 14 Niederlagen. Tordifferenz 15:38! Zudem gingen die letzten zehn Europacup-Heimspiele allesamt verloren. Vor allem aber droht das erfolgloseste Jahrzehnt in der Europacup-Geschichte der Blackys, seit dem Debüt im Jahr 1970. In Zeiten als das Trikot des Sportklub Sturm noch zu großem Teil von semiprofessionellen Spielern getragen wurde, ein nationaler Titel schier unerreichbar schien, waren die Europacup-Erfolge immer wieder das Salz in der Suppe. Und der Verein konnte sich durchaus einen Ruf als Europacup-Fighter erarbeiten. Legendär der Sieg gegen Arsenal London 1970, sowie das Erreichen des Europacup-Viertelfinales 1976. Unvergessen auch die heroischen Schlachten gegen Hellas Verona und Nottingham Forest in den 80ern. Später folgten die zweimalige Qualifikation für die Gruppenphase in den 90ern und selbstredend das Erreichen der Zwischenrunde in der Königsklasse im Jahr 2001.
Wenn unter der Woche die Flutlichtmasten rund um das Liebenauer-Stadion erstrahlten, stieg einst das Adrenalin eines jeden Sturm-Knofels. Seit Jahren wird – entweder offiziell oder inoffiziell – das Saisonziel „internationaler Startplatz“ ausgegeben. Erst recht seit der Red-Bull-Ära, seitdem der österreichische Fußballmeister ohnehin schon vor der ersten Runde feststeht. Auch die Vorfreude auf Auswärtsreisen mit den Blackys sind absolute Goodies eines jeden Sturm-Fans. Es verschlägt einen nach Livingston, Petrovac oder Kópavogur. Orte, die wir, wären da 1909 im Augarten nicht ein paar junge Menschen mit der Idee, einen Fußballklub zu gründen, zusammengekommen, wohl nie zu Gesicht bekommen hätten. Das, was jene 200 mitgereisten Sturm-Aficionados im schönen Larnaka mit ansehen mussten, konnte jedoch die schöne Landschaft rund um die AEK Arena keinesfalls entschädigen. Selbst ältere Sturm-Knofel können sich nicht erinnern, jemals eine derartig inferiore Leistung einer schwarz-weißen Elf miterlebt zu haben. Die Schwoazn in Europa? Nein, danke! Keine Lust mehr. Irgendwann reicht es. Oder sagen wir einmal so: Zumindest bis zum nächsten Sommer. Denn sollte sich der Sportklub Sturm auch in der aktuellen Saison erneut für einen internationalen Startplatz qualifizieren, werden wir – masochistisch und unverbesserlich wie eh und je – dann doch aufs Neue Reiserouten berechnen, im Internet günstige Hotels suchen und uns beim jeweiligen Arbeitgeber ein paar freie Tage rausquetschen. Wetten dass?
„Warum fallen wir Bruce? Damit wir lernen, wieder aufzustehen.“
Mittlerweile sollten wir das Aufstehen also eigentlich schon recht gut drauf haben 😉
Wir liegen nur leider schon seit 3 Spielen mit dem Gesicht in der Sch……
Also Zeit zum Aufstehen!
Diese Saison geht es gegen den Abstieg
Das wahre Problem das Sturm nicht erst seit heute hat, ist, dass die Scouting Abteilung leider eine einzige Katastrophe ist.
Allein wenn ich mir den (Grazer) Hannes Wolf ansehe, welche starken Auftritte der regelmäßig für die Bullen liefert, da könnte ich kotzen… wieso hat Sturm sich nicht darum bemüht ihn in die eigene Akademie zu holen.
Jüngst sind ja wieder 2 vielversprechende Talente aus den eigenen Reihen zu den Bullen gewechselt, wieso wohl ??? Die sehen halt auch, dass bei Sturm seit Jahren der Nachwuchs vernachlässigt wird.
Da holt man lieber fertige Spieler aus dem Ausland, die nur halb so viel Talent in den Beinen haben.
Man müsste sich nur mal die Mühe machen in den unteren österr. Ligen auf Talentsuche zu gehen, da habe ich im Laufe der Jahre schon einige begabte Kicker beobachten können.
Ajax macht es doch auch nicht anders, die nehmen fast ausschließlich talentierte Kicker aus der näheren Umgebung von Amsterdam in ihre Akademie auf, da werden dann die besten rausgepickt, in die Kampfmannschaft hochgezogen und am Ende teuer verkauft.
In der Stmk. gibts genug junge Kicker mit ausreichend Talent für die Ö- Buli, man müsste nicht mal in einem anderen Bundesland nach Talenten suchen, aber bei uns scheint das alles nicht zu funktionieren… ich möchte nur wissen wieso !?
In allen Bereichen des Vereins werden nur halbe Sachen gemacht, der Tebbich (mit seinen intern. Kontakten) wurde geholt um lukrative Sponsoren an Land zu ziehen, aber passiert ist da bis jetzt nix.
Zum Kreissl will ich nix mehr sagen und zu unserem Präsident (der scheinbar keine Ahnung vom Fußball hat) auch nicht.
Es könnte alles so schön sein, wenn sich die Verantwortlichen im Verein doch nur genauso um unseren SK Sturm bemühen würden, wie zB. die freiwilligen Helfer von der Sturmnetz Crew.
Du hast es auf den Punkt gebracht!
Also das mit den Talenten ist halt schon a ziemlicher Blödsinn, sorry. Red Bull hat einfach die besten Voraussetzungen und Argumente um Talente zu ködern. Die haben ein super Scoutingnetzwerk, eine tolle Akademie, monetäre Vorteile, die Aufstiegschancen – Liefering – Salzburg – Leipzig, gute Trainer in jeder Altersgruppe. Wie soll Sturm da mithalten? Da werden die 14jährigen schon abgefischt. Sturm kann nur schaun was über bleibt und da ist die Qualität dann halt schon eine Andere.
@Vampy
Muss dir zu 100% zustimmen! Salzburg holt sich aus ganz Österreich die besten Talente! Teilweise schon mit 14 und Jünger! Mit ihren Möglichkeiten hat da einfach niemand eine Chance mitzuhalten! Deswegen hätten wir auch nie eine Chance gehabt, Wolf an uns zu binden! Mit was für Argumenten? Siehe Romano Schmid! Da sollten wir lieber versuchen einen Michael John Lema an die Kampfmannschaft heranzuführen!
Zwecks Trainer – auch wenn mich einige jetzt verdammen mögen – würde ich mir wirklich Zoran Barisic wünschen! Denke er hat das Potenzial aus dieser Mannschaft ein wirkliches Team zu formen und Erfolge mit ihr zu feiern! Is ja scheißegal, daß er mal a Grüner war! Hauptsache es funktioniert und das tun ehemalige Rapidler bei uns im großen und Ganzen eigentlich (siehe Alar zB)
Hast dich schonmal gefragt warum Barisic nirgends ein Thema war? Es hat keine sportlichen Gründe. Aber alle die wissen warum Barisic nicht mehr bei Rapid ist, denen ist auch klar, dass man diesen Herren nicht einstellen darf.