Die Schwoazn in der Gruppenphase? – Des Endspiels erster Teil!

Jetzt geht es um alles oder nichts! Die tipico Bundesliga-Saison 2018/19 neigt sich dem Ende zu. Drei Spiele sind für den SK Sturm Graz noch zu absolvieren. Das erste dieser drei Endspiele um den so attraktiven dritten Platz, der gleichzeitig einen Fixplatz in der Europa-League-Gruppenphase mit sich bringt, steigt am Sonntag. Der FK Austria Wien ist zu Gast in der Merkur-Arena in Liebenau. Mit einem Sieg gegen die Veilchen könnte der SK Sturm einen großen Schritt Richtung „Platz-Drei-Endspiel“ in Kärnten machen, denn mit drei Zählern wäre zumindest eines schon fix: Die Austria könnte Sturm Graz in dieser Saison nicht mehr einholen. Deshalb, weil Sturm bei Punktegleichheit aufgrund des Abrundens der Punkte nach der Punkteteilung unabhängig von der Tordifferenz vorgereiht werden würde. Sollte zudem St. Pölten in Wolfsberg verlieren zählt gleiches auch für die Wölfe aus Niederösterreich. Sturm könnte also den Kampf um Platz drei etwas elitärer gestalten und das Teilnehmerfeld ausdünnen. 

Eine Leistungssteigerung muss her

Damit dies gelingt, bedarf es allerdings ganz sicher einer Leistungssteigerung gegenüber dem St.-Pölten-Spiel vom vergangenen Sonntag. Der Sieg in der niederösterreichischen Landeshauptstadt war nämlich mehr als schmeichelhaft. Es wird gegen krisengebeutelte Austrianer, die mit einem Sieg gegen Sturm auch noch einmal um den dritten Platz mitspielen möchten, eine leidenschaftliche Leistung brauchen, bei der jeder Schwoaze hundertzehn Prozent gibt und die mit Sicherheit tolle Atmosphäre als Rückenwind nutzt. Wenn dies gelingt, steht einem Sieg gegen die Truppe vom Verteilerkreis aus Wien nichts im Wege. Die bisherigen Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit zeigen, dass sich Sturm gegen die Austria nicht so schwertut, wie es oftmals in der Vergangenheit der Fall war. Inklusive ÖFB-Cup-Achtelfinale gab es in dieser Saison bereits vier Duelle zwischen den beiden Manschaften. Während die Austria das Cupspiel in Favoriten für sich entscheiden konnte, blieb Sturm in den darauffolgenden drei Ligaspielen gegen die Violetten ungeschlagen. Die Ausbeute: zwei Siege und ein Unentschieden.

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Man kennt sich gut

Zurückzuführen könnte dies auf die Tatsache sein, dass die Sturm-Spieler die aktuelle Austria-Mannschaft wohl so gut kennen, wie keine andere Mannschaft. Mit James Jeggo, Uros Matic, Christian Schoissengeyr, Bright Edomwonyi und Michael Madl stehen gleich fünf ehemalige Sturmspieler bei den Gästen unter Vertrag. Dass sich beispielsweise Lukas Spendlhofer und Dario Maresic besser auf einen schnellen „Edi“ einstellen können, als es vielleicht andere Abwehrzentren der Liga tun, erscheint aufgrund der Kenntnisse über seine Stärken und Schwächen logisch. Es bleibt abzuwarten, ob Austria-Interimstrainer Robert Ibertsberger dies auch so sieht und eventuell absichtlich auf den einen oder anderen Spieler mit Sturm-Vergangenheit in der Startelf verzichtet, um unausrechenbarer für die Blackys zu werden. 

Koch und Hierländer fallen gesperrt aus

Sturm-Trainer Roman Mählich wird auf jeden Fall dazu gezwungen sein, Umstellungen in der Mannschaft vorzunehmen. Fabian Koch (nach roter Karte) und Stefan Hierländer (nach fünfter gelber Karte) fallen gegen die Austria aufgrund ihrer Sperren aus. Es darf mit Spannung spekuliert werden, ob Mählich trotz dieser Ausfälle seinem 4-1-4-1-System treu bleibt oder wieder auf eine Fünferkette umstellt. Mensah wird wohl auf der rechten Abwehrseite Koch ersetzen, Schrammel wieder links auflaufen. Anstelle von Hierländer ist der Einsatz von Lukas Grozurek am wahrscheinlichsten, wobei es auch möglich wäre, Juan Dominguez nach vorne zu ziehen und Ljubic in die Startelf zu stellen. Ob entweder Huspek oder Lema am rechten Flügel auflaufen wird, ist schwer zu prognostizieren. Markus Pink scheint seinen Fixplatz als Solo-Stürmer hingegen einzementiert zu haben. 

Spieldaten

SK Sturm Graz vs. FK Austria Wien

30. Runde der tipico Bundesliga, Sonntag, 12. Mai 2019, 14:30, Liebenauer Stadion

Schiedsrichter:

Mögliche Aufstellung: Siebenhandl; Mensah, Spendlhofer, Maresic, Schrammel; Dominguez; Lema, Kiteishvili, Grozurek, Jantscher; Pink

Ersatz: Schützenauer, Avlonitis, Ferk, T. Koch, Ljubic, Huspek, Jakupovic

Es fehlen: F. Koch (Rotsperre), Hierländer (Gelbsperre)