Die Schwoazen als Meistermacher?
Die Titelverteidigung der Salzburger ist zum Greifen nahe. Bereits heute können sie den 10. Meistertitel fixieren. RB Salzburg benötigt lediglich einen Punkt, um die Meisterschale wieder in die Höhe stemmen zu dürfen. Der SK Sturm hingegen ist nach einem zähen 0:0 gegen die SV Ried und einem 2:1-Sieg der Admira gegen Altach vergangenes Wochenende auf Rang fünf gerutscht, hat den Anschluss an Austria Wien verloren und muss somit um einen Platz in der Europa-League-Qualifikation bangen. Nun stellt sich die Frage: Werden die Schwoazen zum Meistermacher oder können sie die vorzeitigen Meisterfreuden verhindern?
Der Salzburg-Fluch
Wirft man einen Blick in die Statistikbücher, so sollte der Meistersekt bereits gekühlt sein: In den bisherigen 16 Auswärtsspielen der Bundesligasaison 2015/16 haben die Schwarz-Weißen aus der Murstadt nur fünf Siege und zwei Unentschieden zu verbuchen. Die Torstatistik in diesen Auswärtsspielen ist ernüchternd: 13 geschossene Tore stehen 20 erhaltenen gegenüber. Zudem scheint über den Begegnungen mit den Salzburgern – vor allem unter Trainer Franco Foda – ein Fluch zu liegen: Bis dato stehen in der aktuellen Bundesligasaison zwei Niederlagen und ein Remis zu Buche. Ein Punkt aus drei Spielen. Auch das Viertelfinalspiel im ÖFB-Samsung-Cup konnten die Salzburger bekannterweise für sich entscheiden. Der letzte Drei-Punkte-Erfolg gegen die Mozartstädter wurde im August 2014 gefeiert – noch unter Trainer Darko Milanic. Seit der Bundesligasaison 2005/06 gewannen die Salzburger 17 der 21 Heimspiele (zwei Remis, zwei Siege) gegen die Blackies – so viele wie gegen keinen anderen Klub in diesem Zeitraum. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Spiele in Wals-Siezenheim immer besondere Herausforderungen für die Schwarz-Weißen darstellen. Die Salzburger sind außerdem seit elf Spielen ungeschlagen und gelten als heimstark, da sie sieben Heimspiele in Folge gewonnen haben. Auf der Grazer Ergebnisliste sind aus den letzten elf Spieltagen vier Siege, drei Unentschieden und vier Niederlagen notiert. Der holprige Start der Grazer in die aktuelle Frühjahrsrunde ist für ein Ende der sieglosen Serie in Wals-Siezenheim auch wenig Erfolg versprechend.
Überraschung? – Überraschung!
Es scheint also alles für eine vorzeitige Meisterfeier zu sprechen. Es darf/soll/muss trotz aller Zahlen und Daten, die für Salzburg und gegen die Steirer sprechen, davon ausgegangen werden, dass die Schwarz-Weißen für eine Überraschung sorgen können und auch müssen, wenn man einen internationalen Startplatz erreichen will. Bright Edomwonyi scheint – zumindest allmählich – der Torknopf aufzugehen. Zumindest war in den letzten Spielen eine deutliche Leistungssteigerung erkennbar. Erfolgserlebnisse – wie der Hattrick gegen Altach – sind für das Selbstvertrauen eines Stürmers Balsam auf der Seele. Sein unbändiger Wille, Tore schießen zu wollen, macht sich in der heutigen Partie hoffentlich wieder bezahlt.
Obendrein hat sich Sturms Defensive mit dem mehrfachen Man of the Match Tasos Avlonitis stark stabilisiert (11 Gegentore in der Rückrunde). Während Foda – mit Ausnahme des Langzeitverletzten Simon Piesinger – aus dem Vollem schöpfen kann, hat RB-Coach Óscar García mehrere Ausfälle zu beklagen. Neben den Salzburger Rekonvaleszenten Christoph Leitgeb und Reinhold Yabo muss nun auch Kapitän und Leistungsträger Jonatan Soriano aufgrund eines Muskelfaserrisses eine Pause einlegen.
Letztes Jahr konnten die Grazer im Meisterschaftsendspurt eine vorgezogene Meisterfeier der Bullen verhindern, dazu reichte allerdings ein Remis. Wird der SK Sturm für eine Überraschung sorgen und den Salzburgen drei Punkte fladern? Heute bekommen die Schwoazen die Möglichkeit, den Kampf um einen internationalen Startplatz spannend zu machen und den Salzburgern zumindest ein wenig die Suppe zu versalzen.
Spieldaten
RB Salzburg vs. SK Sturm Graz
Samstag, 07.05.2016, 18:30 Uhr, Red Bull Arena, Wals-Siezenheim
Schiedsrichter: Dominik Ouschan
Mögliche Aufstellung:
Sturm Graz (4-2-3-1) Esser; Kayhan, Spendlhofer, Avlonitis, Lykogiannis; Kamavuaka, Offenbacher; Schick, Avdijaj, Horvath; Edomwonyi
Ersatz: Gratzei, Schoissengeyr, Potzmann, Lovric, Stankovic, Dobras, Kienast
Es fehlen: Piesinger, Klem
Es wird ab 18.00 Uhr wie gewohnt einen SturmNetz-Liveticker geben.
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