Die nächste Herausforderung
Nach der unglücklichen Niederlage trotz beherzter Leistung im Europa-League Gruppenspiel gegen Real Sociedad, steht für den SK Sturm bereits am Sonntag die nächste Herausforderung am Programm. Viel leichter wird die Aufgabe im Vergleich zu Donnerstag nicht unbedingt werden. Schließlich ist der Gegner der Grazer im Spitzenspiel niemand geringerer als der Tabellenführer RB Salzburg. Während die Bullen mit einem Sieg in der Champions League mit breiter Brust in das Spiel gehen, gilt es für Sturm den bitteren Europa-League-Abend schnellstmöglich wegzustecken. Trotz der Niederlage am Donnerstag darf man als Fan des SK Sturm durchaus zuversichtlich Richtung der Partie am Sonntag schauen. Zum einen war die Leistung gegen den spanischen Tabellenführer Real Sociedad ansehnlich, zum anderen hat Sturm in der Vergangenheit schon mehrmals bewiesen, wie die Salzburger zu bezwingen sind. Schafft es Sturm erneut eine Leistung wie gegen die Mannen aus San Sebastian auch in Salzburg auf den Platz zu bringen, ist gegen den ungeschlagenen Tabellenführer viel möglich.
Erster gegen Zweiter
Das Duell Salzburg gegen Sturm ist in dieser noch recht frühen Phase der Saison ein echtes Schlagerspiel und das Duell Tabellenführer gegen erster Verfolger. Zwischen den Grazern und den Mozartstädtern liegen acht Punkte, fünf Zähler beträgt der Vorsprung der „Blackies“ auf den Tabellendritten aus Wolfsberg (ein Spiel mehr). Während es für die Bullen nach dem 1:1 zuletzt gegen Altach um eine Art Wiedergutmachung geht, wollen die Kicker des SK Sturm nach dem 1:0-Heimsieg gegen Ried den Erfolgslauf in der Liga fortsetzen, die Favoritenrolle liegt dennoch auf der Seite der Gastgeber aus Salzburg. Blickt man auf Leistungen wie jene zuletzt in der Champions League gegen Wolfsburg, spricht die immense Qualität eine klare Sprache. Doch auch Sturms Kader verfügt über eine enorme Qualität und das obwohl Mittelfeld-Regisseur Otar Kiteishvili auf Seiten der Grazer für längere Zeit ausfällt. Lässt man das erste Saisonduell der beiden Mannschaften Revue passieren, kann Sturm doch viel Positives in das morgige Duell mitnehmen. Obwohl es am Ende eine 1:3-Heimniederlage gab, zeigte Sturm eine ansprechende und beherzte Leistung. Gelingt das morgen auch, ist ein Punktegewinn auf jeden Fall möglich.

Nach dem bitteren 2:3 in Hartberg soll es für Sturm in Salzburg auswärts besser klappen. | © Martin Hirtenfellner Fotografie
Schlagerspiel mit Verletzungssorgen
Christian Ilzer erwartet erneut einen echten Fight: „Nach dem intensiven Spiel am Donnerstag ist es wichtig unsere Wunden zu lecken und top zu regenerieren. Wir haben einige angeschlagene Spieler und werden sehen, wer bis Sonntag so weit ist, um ein starkes Fußballspiel abliefern zu können.“ Fix ausfallen werden für das morgige Schlagerspiel Jusuf Gazibegovic, der sich im Spiel gegen Real Sociedad am Knie verletzt hat, und Alexander Prass mit einer Muskelverletzung im hinteren Oberschenkel. Kapitän Stefan Hierländer hat den Fitnesstest gegen die Gäste aus San Sebastian gut überstanden und dürfte gegen den Tabellenführer aus Salzburg wohl zur Verfügung stehen. Ilzer will mit seinen Spielern einen guten Plan schmieden und mit viel Überzeugung und Selbstvertrauen nach Salzburg reisen. Topscorer Jakob Jantscher fühlt sich für die Aufgabe gewappnet: „Es wartet bereits das nächste Spitzenspiel auf uns und wir brennen auf den Schlager in Salzburg. Wir werden unsere Kräfte sammeln und wieder alles raushauen. Als Spieler gefällt mir der Rhythmus sehr und ich freue mich auf ein großes Spiel in Salzburg.“
Offensivspektakel am Sonntag?
Schaut man auf den bisherigen Verlauf dieser Saison, darf für Sonntagnachmittag durchaus ein Offensiv-Feuerwerk erwartet werden. Mit bisher 27 erzielten Toren treffen die beiden offensivstärksten Mannschaften der Liga aufeinander. Die Heimmannschaft stellt zusätzlich die beste Defensive, in den bisherigen 11 Ligaspielen bekamen die „Bullen“ lediglich sechs Gegentreffer. Bei Sturm war die Defensive in den letzten Spielen nicht immer sattelfest, gegen Ried stand zwar zuletzt die Null, davor kassierten die Blackys drei Gegentore in Hartberg und wirkten in vielen Momenten nicht geordnet. Gegen den Tabellenführer wird es morgen darauf ankommen, kompakt zu stehen und stark zu verteidigen und gleichzeitig auch die Umschaltmomente im Spiel ideal zu nützen. Wie es gegen Salzburg funktionieren kann, zeigte nicht nur das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison. In der vergangenen Saison konnten die Grazer dank einer perfekten Taktik auswärts 3:1 gewinnen und den Salzburgern in einer Spielzeit zwei Niederlagen am Stück zufügen. Um gegen den amtierenden Meister bestehen zu können, wird es vor allem auf Leistungsträger wie Jon Gorenc Stankovic und Jakob Jantscher ankommen. Während der Slowene aus dem Mittelfeld heraus die Defensive ordnet, sorgt „JJ“ bei Standardsituationen sowie vor dem gegnerischen Tor für Gefahrenmomente und kann in seiner aktuellen Verfassung jedes Team der Liga vor Probleme stellen. Mit der momentanen Euphorie im Rücken und dem unter Ilzer wieder neu entfachten Sturm-Geist, ist für die Schwoazen am morgigen Sonntag einiges möglich.
Spieldaten
FC Red Bull Salzburg vs. SK Sturm Graz
Admiral Bundesliga, 12. Runde
Sonntag, 24. Oktober 2021, 17:00 | Red Bull Arena Salzburg, Wals/Siezenheim
Schiedsrichter: Manuel Schüttengruber
Mögliche Aufstellung
Siebenhandl; Jäger, Affengruber, Wüthrich, Dante; Gorenc Stankovic, Hierländer, Kuen, Niangbo; Yeboah, Jantscher
Ersatz
Schützenauer; Geyrhofer, Ljubic, Sarkaria, Lang, Stückler, Borkovic, Mwepu
Es fehlen
Kiteishvili, Prass, Gazibegovic, Ingolitsch
Weiß man wie lange Gazi ausfällt?