Die letzten Stunden vor dem finalen Showdown

Spielvorschau zur Meisterschaftsentscheidung
  • Keine 72 Stunden dauert es mehr, bis man wieder Resümee einer weiteren, dann bereits vergangenen Saison beziehen kann. Einer fantastischen Saison. Einer großartigen. Einer vielleicht geschichtsträchtigen. Das ist auf jeden Fall klare Sache. Denn mit dem wiederholten Gewinn des ÖFB-Cups wurde ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des SK Sturm Graz erreicht. 
    Doch Christian Ilzer, Andreas Schicker sowie der gesamte Kader scheinen damit dieses Jahr noch nicht genug zu haben. Man schielt ganz klar auf den Meisterteller – in einer Situation, wo man alles in der eigenen Hand hat.
    Mit einem Zitat von John Wayne blicken wir auf die letzte, allesentscheidende 32. Runde der diesjährigen Admiral Bundesliga:

„Suche keinen Streit. Aber wenn du in einen Kampf verwickelt bist, musst du unbedingt versuchen, ihn zu gewinnen.“

Die Ausgangslage scheint glasklar und die Szenarien sind weniger kompliziert als das Grundprinzip des Fußballs:

  1. Gewinnen die Blackys, sind sie Meister.
  2. Gelingt gegen den SK Austria Klagenfurt ein Unentschieden, darf auch Salzburg gegen den LASK nicht gewinnen.
  3. Verliert man das letzte Spiel, so müssen die Linzer zumindest 1 Punkt in die Stahlstadt mitnehmen.

Klingt einfach, sollte es auch sein – und dennoch sieht die Realität anders aus.
Sei es in diversen Social Media Kanälen, durch Diskussionen in der Arbeit, Unterhaltungen im örtlichen Wirtshaus oder beim Abendessen mit der Familie – um dieses Thema kommt man nicht herum. Es wird bei beinahe jeder Gelegenheit über den möglichen Meistertitel gesprochen, bzw. über den Ausgang der Meisterschaft.
So sehr man sich natürlich nach diesem Traum sehnt, nach 13 Jahren wieder die Meisterschale in die Höhe stemmen zu dürfen, das ganze Land stolz zu machen und sich mit Tränen in den Augen am nächsten historischen Moment der Vereinsgeschichte zu erfreuen – so nah liegt auch die Frage: Was ist, wenn es nicht passiert? Diese Frage kann niemand beantworten, und ich will sie auch nicht beantworten. Man kann nämlich – ganz egal wie diese 32. Runde ausgeht – stolz sein auf diese Truppe. Denn alleine was diese Saison bisher geleistet wurde, ist eine Würdigung an den gesamten Verein wert.

Liebenau wird am Sonntag aus allen Nähten platzen (c) Martin Hirtenfellner – Fotografie

Die Details der 2 Hauptdarsteller und deren Gegenüber

SK STURM GRAZ
Die Schwoazn gehen als Tabellenführer in die letzte Runde. Mit zwei Punkten Vorsprung auf den Serienmeister RB Salzburg hat man mit einem Sieg die Meisterschaft fix. Eine Personalie wird dabei leider nur als Statist vor Ort sein: Otar Kiteishvili ist nach der gelben Karte gegen den LASK gesperrt und darf bei der Entscheidung nur zuschauen. Dagegen wird der slowenische Teamspieler Jon Gorenc-Stankovic nach seiner Rot-Sperre wieder zurückkehren. Fraglich wird sein, ob David Affengruber bis zum Spiel wieder fit ist, hatte er sich doch beim Aktivieren für das Gastspiel in Linz verletzt. Ansonsten kann Christian Ilzer voraussichtlich auf den kompletten Kader zugreifen – vielleicht bekommt auch der wieder genesene Manprit Sarkaria einen Kurzauftritt in diesem Krimi.

SK AUSTRIA KLAGENFURT 
Cheftrainer Peter Pacult möchte sich mit seiner Austria natürlich auch würdig aus dieser Spielzeit verabschieden und wird den Blackys bestimmt nichts schenken. Geht es bei einer komplizierteren Konstellation der Spielausgänge (SK Rapid Wien – TSV Hartberg ist hier mitentscheidend) doch noch um einen theoretisch möglichen Startplatz im Europacup Play-Off. Auf Seiten der Kärtner Hauptstädter muss man auf den gesperrten Goalgetter Andy Irving verzichten. Rein der Statistik nach hat der SK Sturm den Vorteil in diesem Duell, gewann man doch neun der letzten elf Begegnungen, hinzu kam ein Unentschieden und eine Niederlage. Die Klagenfurter, welche unter der Woche zehn Spieler verabschiedet haben, sind zwar laut Tabelle der vermeintlich leichteste Gegner, jedoch ist es ein sehr unangenehm zu bespielendes Team.

RB SALZBURG
Die Bullen sind in Lauerstellung, derzeit auf Platz zwei der Tabelle. Ihr Ziel ist ganz klar – die elfte Meisterschaft in Folge. Interimstrainer Onur Cinel blickt auf eine lange Verletztenliste, sind bei den Bullen bereits acht Spieler – wohlgemerkt Leistungsträger – voraussichtlich nicht einsatzbereit: Neben ÖFB-Tormann Alexander Schlager fehlen auch Amar Dedic, Mads Bidstrup, Maurits Kjaergaard, Fernando, Andreas Ulmer und Leandro Morgalla. Scheint diese Liste auch lang, ist es noch immer Salzburg, die gefühlt mit einer dritten Ersatzbank ein Bundesligaspiel auf höchstem Niveau gewinnen können. 
Sie treffen in Wals-Siezenheim auf den ASK aus Linz. 

LASK
Die Linzer könnten vom Nebendarsteller noch in die Hauptrolle schlüpfen, wenn sie auf den Serienmeister treffen. Bei einem Punktegewinn würde man dem SK Sturm gehörig unter die Arme greifen. Nahm man im eigenen Stadion den Grazern ein Unentschieden ab, möchte man sich auch in Salzburg mit einem Punktegewinn in die Sommerpause verabschieden. Für die Linzer geht es dabei aber „nur“ mehr um die Ehre, denn Platz drei ist gesichert und Platz zwei kann nicht mehr erreicht werden. Aber auch beim ASK sind die Ziele klar gesteckt: Nachdem man den Grazern die vorzeitige Meisterfeier vermiest hat (man wollte verständlicherweise nicht dem Gegner beim Feiern im eigenen Stadion zusehen), so möchte man auch im letzten Spiel den Salzburgern keine Meisterfeier schenken. 

Somit ist alles angerichtet für den größten Showdown der letzten 13 Jahre. Am Sonntag, den 19.05.2024 – um 19:09 Uhr herum – wird ein Meister gekürt. 
Bis dahin dürfen wir ja träumen. Träumen von einem glorreichen Ende der Saison 2023/2024.
Mit einem Zitat der Grazer Sturmflut schließen wir diese Spielvorschau:

„Wir sind eine Armee der Träumer und deshalb sind wir unbesiegbar.“

10 Kommentare

  1. eltico09 sagt:

    Punkt 3 ist nicht ganz richtig. Holt der Lask auch nur einen Punkt gegen Rb sind wir Meister.
    Alles in allem zerreißts mich schon vor Anspannung, kann gar net mehr klar an irgendwas anderes denken die ganze Woche schon… Aber auch sollts nix werden, war das eine Wahnsinnssaison. Danke Schwoaze!!! Und am Sonntag verewigts euch!!

    • CrazyBusiness sagt:

      zu Pkt 3: das wurde doch eh so geschrieben, aber noch einfacher:

      gewinnt Salzburg muß Sturm gewinnen, bei allen anderen Resultaten ist’s wuascht und Sturm ist Meister

  2. Duddy sagt:

    jetzt klonens die leute in Salzburg a schon oder warum fehlt da Dedic denen sonst glei 2 mal? sollt ma die Bundesliga einschalten

    • CrazyBusiness sagt:

      der ist so gut, daß er gleich doppelt fehlt
      😉

  3. MS82 sagt:

    Weiß jemand ob es ein Public Viewing am Sonntag gibt.

    • Mikelangelo sagt:

      Gibt Keines.

    • MS82 sagt:

      Hab ich schon Gelesen. Bei so einen großen Tag wo geschichte geschrieben wird kein Public Viewing zu machen finde ich sehr schwach von Verein, das sagt mir das nur die Willkommen sind die eine Karte haben.

      Normal müsste es IN 100% und vorn Stadion brennen. In guten Sinn natürlich.

    • Ivaneijew sagt:

      @MS82 Public Viewing ist nicht so einfach, da muss man zuerst die Rechte und Bewilligung dazu haben…

    • MS82 sagt:

      @Ivaneijew , ist mir schon klar aber ein versuch wäre es trotzdem wert gewesen, die Gruabn wäre der optimale Standort dafür gewesen den Titel dort zu Feiern wäre schon was besonderes gewesen. finde ich halt.
      Jetzt hilft es e nix mehr herum zu jammern. Das wichtigste is das wir den Teller nach Graz holen.

  4. Strauss sagt:

    Public Viewing hat es am Stadionvorplatz schon mehrmals gegeben. Schade eigentlich. Was anderes, um die Zeit zu überbrücken: https://www.youtube.com/results?search_query=torhymne+sturm+graz

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