Die Initialzündung?

Spielbericht: USK Anif vs. SK Sturm Graz

In der zweiten Runde des österreichischen Pokalbewerbes sollte es die Schwarz-Weißen in schon bekanntes Terrain verschlagen. Die Heimstätte des SV Grödig, stellte den Austragungsort für die Partie gegen den USK Anif dar. Franco Foda hatte bereits vor dem Spiel angekündigt, dass es zu Rotationen kommen wird. Seinen Worten ließ er auch Taten folgen und somit durften Schoissengeyr und Schulz die Innenverteidigung neu bekleiden. Mit fatalen Folgen, wie sich später herausstellen wird. Auch Lovric, Eze und Zulechner bekamen vom Cheftrainer des SK Sturm das Vertrauen geschenkt und sollten Verantwortung auf dem Platz übernehmen. Bei widrigen Bedingungen, die sich am Rande der Regularität bewegten, wurde die Partie in Grödig angepfiffen und begann mit einer Schrecksekunde für die Grazer.

Schon in der dritten Spielminute drehten die in Schwarz und Rot (eine Farbkombination, die einfach nicht zusammenpasst) gekleideten Hausherren jubelnd ab, das Schiedsrichterteam entschied hier jedoch auf Abseits. In der Folge sollte das Spiel zunehmend verflachen und Highlights konnte man bis zur 19. Spielminute recht wenige vernehmen. Gegen die beherzt kämpfenden Salzburger kann sich der Deutsche Christian Schulz nach einem verlorenen Laufduell nur mit einem Foul helfen. Daraus resultiert ein Freistoß mit Folgen, denn nach einer schönen Flanke köpft der von Potzmann alleine gelassene Marinko Sorda unbedrängt ein.

Dass die vergangenen, teilweise unglücklichen Niederlagen durchaus am Selbstvertrauen des Tabellenführers kratzen, zeigten die nächsten Minuten. Wenig zusammenhängende Ballaktionen und viele Abspielfehler kennzeichneten die Angriffsbemühungen der Grazer. Somit war es auch wenig verwunderlich, dass die einzig ernstzunehmende Torchancen in Halbzeit eins einem Zufallsprodukt entsprang. Eine Flanke des heute schwachen Potzmann klärt der blendend aufgelegte Josef Stadlbauer genau vor die Füße von Hierländer, dessen Schussversuch wird von einem Verteidiger gerade noch auf der Linie geklärt. Mit einem trostlosen 1:0 geht es auch in die Halbzeitpause.

(c) Facebook.com / USKAnif

Wie von der Tarantel gestochen kommt der SK Sturm aus der Kabine, anscheinend hat die Pausenansprache von Foda gesessen. Kurz nach Wiederanpfiff bekommen die Schwarz-Weißen auch schon einen etwas schmeichelhaften Elfmeter zugesprochen. Der für den schwachen Lovric gekommene Zulj schreitet zur Tat und scheitert mit einem satten, aber zentralen Schuss letztlich recht kläglich an Stadlbauer. Wenige Minuten später ist es wieder Zulj, der einen Zuckerpass auf Röcher spielt, dieser legt für Eze ab und der 20-jährige Nigerianer scheitert völlig freistehend an dem langsam zum Held avancierenden Schlussmann der Salzburger. In der Folge sollte der SK Sturm weitere Chancen durch Zulechner, Zulj und Schoissengeyr vergeben – Letzterer köpfte wenige Meter vor dem Tor völlig unbedrängt drüber. Doch als so langsam jegliche Hoffnung auf Seiten des SK Sturm schwindet, fixiert Zulechner nach einer schönen Direktabnahme den Ausgleich. Zuvor hätte der ehemalige Sturm-Akademiespieler Marco Hödl, nach einem Konter fast das 2:0 erzielt.

Wir befinden uns bereits in der Nachspielzeit, als wieder etwas Nennenswertes geschah. Nach einem Angriff des SK Sturm schalten die Hausherren wunderbar um, Siebenhandl bewahrt seine Mannen jedoch vor einem Rückstand und fischt einen Ball aus dem kurzen Eck. In der 94. Spielminute dann die Erlösung: Zulechner taucht alleine vor dem Tor des USK Anif auf und überhebt Stadlbauer wahrlich im Stile eines Klassestürmers. Spät aber doch fixiert der SK Sturm das Weiterkommen in einer durchwegs spannenden Cuppartie und entgeht somit einer gewaltigen Blamage. Man möge hoffen, dass dieser Last-Minute-Sieg der Mannschaft wieder Auftrieb für die kommenden Aufgaben gibt. Denn dass es einer Steigerung bedarf, dürfte klar sein. Vielleicht haben wir hier die Initialzündung dafür gesehen.

 

8 Kommentare

  1. Gustlig sagt:

    „bewegten,“ nicht „bewogen.“ Come on.

  2. Nock-74 sagt:

    Naja der Sorda ist mit seinen 1,77 m auch ein richtiges Kopfballungeheuer, da hat sich der Potzmann gedacht, dass er sowieso keine Chance hat! 🙂

    Und der Schulz…….der würd nicht mal in der 1. Klasse Ennstal ein Laufduell gewinnen, den kann ich einfach nicht mehr bringen.

    Zum Zulechner………hab vor der Partie gesagt, dass das nichts werden kann wenn der spielt. Korrektur, Hut ab, hat mich DIESMAL eines besseren belehrt, vor allem beim zweiten Tor. Hoffe er kann dies bald bestätigen. Oder ist es vielleicht am Stadion gelegen?

    • SKPSG sagt:

      Das zweite Tor wäre auch nicht reingegange wenn der gegnerische Tormann sich nicht hingelegt hätte. Der Schuss ist zentral auf den Tormann gegangen. War Glück, meiner Meinung nach.

  3. Schworza99 sagt:

    Hoffe bis Samstag wacht die Mannschaft wieder auf…Altach hat in Graz noch nie gewonnen…das Spiel könnte ein Gradmesser sein ob wir heuer mit Down Phasen umgehen können oder wir wie voriges Jahr total einbrechen (nur früher)…

    Unverständlich wie wir bei 6 IV im Kader auf Schulz zurückgreifen müssen (der durch ein verlorenes Laufduell das 1:0 provoziert hat…) und ihn mit Schoissi aufstellen müssen, der auch nicht in Form ist. Zudem bei 2 Stürmern im Kader bei Rückstand den besseren (bis zu jenem Zeitpunkt) auszuwechseln ist halt auch „mutig“.

    Hoffe am Samstag kann man wieder an die ersten Runden anschließen…ansonsten wird die nächste Serie gestartet, nur eine falsche.

     

  4. Marchanno Diaz Rabihou sagt:

    FF sagt: Die Mannschaft hat es letztendlich doch sehr gut gemacht

    • graz4ever sagt:

      Hat sie ja auch: hat ja schließlich gewonnen!

      Aber denk er meint besonders im Vergleich zu den ersten 45-60min..

    • Marchanno Diaz Rabihou sagt:

      Ja super, und neue Devise: Zu Hause gg Altach einen Punkt mitnehmen ! (Is wahrscheinlich auch super im Vergleich zu den letzten Ergebnissen)

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