Die Gruabn – für immer die Heimat des Sportklub Sturm

„Nein, nein, das was du hier siehst ist nur der Trainingsplatz, unser Stadion wird nämlich gerade umgebaut“, so präsentierte 1996 Hannes Kartnig seinem Fürsten aus Rom, Giuseppe Giannini, den Platz am Jakominigürtel. „Ich hatte Angst, dass die Borkenkäfer an seinem Seidenanzug knabbern“, gab Kartnig auf die Frage nach dem Grund seiner Notlüge zu Protokoll. Nein, die Gruabn ist nicht nur aus heutiger Sicht anachronistisch, sie war es auch schon zu jener Zeit, in der in ihr noch Bundesligaspiele ausgetragen wurden.

Doch als der noch junge Verein auf der Suche nach einer dauerhaften Herberge war und der damalige Präsident Dr. Karl Assmann 1919 einen Grund auf der Klosterwiese pachtete, war die Freude groß. Denn der alte GSV-Platz kam für den Sportklub Sturm nicht mehr in Frage und so wurde ein alter Holzlagerplatz der Firma Höller – Firmen-Filius Michael werkte in jenen Zeiten gemeinsam mit Assmann und Anton Berghaus im Vorstand – umgewidmet. Wohl kaum einer dieser Pioniere mag erahnt haben, welchen Stellenwert diese „Gstättn“, die anfangs ein beträchtliches Gefälle aufwies, für den Sportklub Sturm jemals erreichen würde. Die Zeit der einjahrzehntigen Wanderschaft war vorbei. Eröffnet wurde die Spielstätte schon kurz danach mit einem 14:1-Sieg gegen den SAK 1914. Der älteste Salzburger Fußballverein sollte auch 66 Jahre danach Nebendarsteller werden, in einer jener Geschichten, wie sie eben nur die Gruabn schrieb. Aber dazu etwas später. 15 Jahre vergingen, bis eine überdachte Sitzplatztribüne erbaut wurde, die heute noch Bestand hat und somit als eine der ältesten  existierenden weltweit gilt.

1921 kam die Gruabn bereits zu Länderspielehren. Eine Grazer Auswahl trat gegen Schweden an (c) Privat

Die Gruabn, das war keine noble Penthouse-Wohnung, ja nicht einmal eine spartanische Standardunterkunft, sie war eine Einzimmerwohnung mit Bad und Klo am Gang. Und trotzdem bot sie so viel mehr als so manche supermoderne High-Tech-Arena der Neuzeit. Es mag für viele unverständlich klingen, dass eine sehr große Portion Wehmut und Sentimentalität mitklang, an jenem 31. Mai 1997 als sich zwischen zehn- und zwölftausend Besucher – so genau wusste man das damals nie – in die Gruabn drängten. Sicher war nur, dass wie so oft in der Endphase des Sturm-Platzes einige Hundert vor den Toren vergeblich auf Einlass warten mussten. Da halfen selbst legendäre Flehrufe wie jene von Stadionsprecher Günther Schrey nichts, „doch noch ein Stückchen nach vorne zu rücken“. Denn vorne wäre an diesen Tagen schon am Spielfeld gewesen. Doch egal ob draußen oder drinnen, bei allen Anwesenden rund um den Sportplatz kam ein merkwürdiges Gefühl auf: Da war doch in unmittelbarer Nähe eine neue Unterkunft knapp vor der Fertigstellung, welche als „modernstes Stadion Europas“ angepriesen wurde und trotzdem überwog die Trauer über den Verlust einer Spielstätte, für die der bloße Toilettenbesuch von der Stehplatztribüne aus meist einem Gang nach Canossa glich. So manche legendäre Schnurre wurde noch einmal in Erinnerung gerufen, bei mancher war man selbst dabei, andere wurden vom Vater oder Großvater illustrativ übermittelt. Rapid Wien wurde an diesem letzten Spieltag der Saison 1996/97 zwar mit 3:0 bezwungen, trotzdem war niemandem so recht zum Feiern zumute. Ein Transparent mit der Aufschrift „Ein schwarzer Tag für die Gruabn“ hing auf Halbmast vor dem Fanblock in Höhe der Mittelauflage. Nach dem Schlusspfiff gab es einen bedächtigen Platzsturm und so mancher versuchte sich noch ein Erinnerungsstück, beispielsweise in Form eines Rasenziegels, unter den Nagel zu reißen. Wahrlich schlugen in jenem Moment zwei Herzen in der Brust jedes Sturmfans.

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Die Gruabn in den 1930er-Jahren. (c) Privat

Wir wollen hier keine Diskussion vom Zaun treten, denn allen sollte klar sein, dass jene Gruabn im modernen Fußball undenkbar wäre. Selbst eine Adaptierung der Kultstätte war angesichts mehrerer Faktoren, wie beispielsweise dem begrenzten Raumangebot, undenkbar. Trotzdem darf erinnert werden, an eine Zeit, in der der Fußball noch was Romantisches per se an sich hatte. Und da die Zeit bekanntlich viel verklärt, memorieren wir hier nicht über Spiele, von denen man trotz gelöster Eintrittskarte absolut nichts sah, da baumlange Vorderleute einem die Sicht verstellten, erinnern nicht an abbekommene Bierduschen die eigentlich dem Linienrichter gegolten haben, an ob fehlender Überdachung der Stehplatztribüne durchnässte Kleidung oder an gewagte Pläne, irgendwo ein Getränk zu erhaschen, die zumeist aufgrund des Gedränges wegen völliger Aussichtslosigkeit schnell im Keim erstickt wurden.

Denn egal wie kundenfeindlich der Sturmplatz über all die Jahre auch erscheinen mochte, diese spezielle Atmosphäre, die in der Gruabn herrschte, entschädigte für Vieles. Organisierte Fangruppen, Choreos, Capos und mannigfaltige Chants suchte man die längste Zeit über vergebens, denn die erste Ultra-ähnliche Supporter-Szene wurde erst 1994 gegründet und war nominell auch in den letzten drei Gruabnjahren bei Weitem nicht so stark besetzt wie heute. Der spezielle Flair zeichnete sich bis dahin eher durch Spontanität aus. Dauergesänge gab es noch nicht, und der Takt wurde keineswegs nur von einer Ecke aus vorgegeben. Aber wenn es für Sturm einmal so richtig lief, kochte der Kessel über. Und selbst bei einem 0:3-Rückstand lief zumindest der Schmäh. Wenn einer laut genug war, dann war er auch von allen Rängen gut hörbar, der Sportplatz fungierte dann auch so manchesmal als Speakers Corner von Graz. Witzig, pointiert und schlagfertig.

Vor allem galt aber: Gerne kam in die Gruabn kein Gegner. Und so wurden auch an und für sich übermächtige Gegner, gegen die man auswärts nie den Funken einer Chance hatte, des Öfteren zu Hause niedergekämpft. Schon als Sturm an der allerersten gesamtösterreichischen Liga teilnahm, war der Sportplatz ein echter Publikumsmagnet. 8.300 Zuschauer passierten in der Saison 1948/49 durchschnittlich die imaginären Drehkreuze, auch die Heimpremiere auf internationaler Ebene erfolgte am altehrwürdigen Sturmplatz. Gegen Vasas Budapest (das Spiel musste zweimal verschoben werden) verlor man im Mitropacup nach einer 3:4-Auswärtsniederlage zu Hause mit 1:2. Freiwillige Helfer hatten den Platz vom Schnee geräumt, das ein oder andere Mal war der Ball aber doch in den Schneemassen direkt neben der Outlinie kurzzeitig verschollen. Und Damir Grloci, der Torhüter mit der Kappe, musste das Spielgerät freibuddeln. Damals, in der Ära von  “Karawanken“-Gerd Springer, wurde erst die Bezeichnung „Gruabn“ für den Sturmplatz Usus. Er schickte seine Spieler sprichwörtlich immer runter in die „Schlammgruabn„, 1969 sogar einmal vor unfassbaren 14.000 Zuschauern, die miterleben durften wie die Startruppe von Austria Wien auf den ehemaligen Löschplatz mit 6:3 besiegt werden konnte.

Anfang der 70er-Jahre befand man die Gruabn aufgrund der geringen Kapazität, vor allem aber auch der geringen Anzahl an Sitzplätzen, für nicht mehr zeitgemäß. Das Bundesstadion Liebenau wurde 1974 vom jungen Präsidenten Hans Gert endgültig zur neuen Heimstätte ausgerufen. Doch die Rechnung ging nie wirklich auf: Viel zu selten verirrten sich mehr als 10.000 Zuseher in das weite Rund, vor allem aber waren die hohen Mietkosten dem Klub ein Dorn im Auge. Franz Gady war es dann, der eine Rückkehr in Betracht zog. Am 30. Oktober 1982 war es auch so weit: Zahlreiche Volunteers hatten den Platz noch kurz vor dem Spieltag auf Vordermann gebracht, 11.000 Zuschauer pilgerten gegen den an und für sich unattraktiven Gegner SC Eisenstadt in die Gruabn. Ein wahrer Festtag in Schwarz-Weiß, nicht nur weil Sturm gegen die Burgenländer mit 4:0 gewinnen konnte. Sturm war wieder zu Hause angelangt. Und das war gut so.

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Auch der Generalmanager „geigte“ einst in der Gruabn (c) J. Dietrich

Ab sofort gehörten regulär ausgeführte Eckbälle wieder der Vergangenheit an, denn in der Gruabn waren drei Schritte talwärts Anlauf, aufgrund des minimalen Abstandes zwischen Zuschauerränge und Spielfeld, schon das höchste der Gefühle. War ein Spiel schon vorzeitig entschieden, hielten sich ab Minute 89 beinahe alle Feldspieler im Nahbereich des alten Klubhauses auf.  Längst hatte sich in ganz Fußball-Österreich herumgesprochen, dass das Warmwasser in den Duschen nie für alle Kaderspieler reichte. War Sturm allerdings genau zu jener Phase des Spiels knapp in Rückstand, blieb die Stadionuhr des Öfteren scheinbar wie durch Geisterhand stehen. Otto Konrad durfte an der Eckfahne Lambada tanzen, Weltstar Hansi Müller nach einer 3:4-Niederlage seines FC Tirols noch am Spielfeld auf seinem Trikot herumtrampeln und Didi Kühbauer aus einer aufs Feld geworfenen Bierflasche trinken. Oder – und jetzt schließt sich der Kreis – aufgebrachte Fans nach einem 2:2 gegen den bereits oben erwähnten SAK 1914 das Klubhaus stürmen, um die Entlassung von Coach Ivan Markovic zu fordern, ohne zu wissen, dass dieser ohnehin bereits in der 60. Spielminute von den Vereinsverantwortlichen gefeuert wurde und sich längst auf der Rückreise gen Kroatien befand.

Keine Frage, die Gruabn hat sich über all die Jahre hindurch unwesentlich verändert. Zwar wurde unter Hannes Kartnig inmitten der charmanten Holztribüne auf der Westseite des Sportplatzes ein VIP-Klub installiert, doch der zeichnete sich dadurch aus, dass sich der gehobene Sitzplatztribünenbesucher, wenn er zu heftig auf seinem Platz umherrutschte, am Allerwertesten ein paar Holzspäne einzog. Es erschien ebenso beinahe revolutionär, als der Sturmplatz im April 1995 erstmals unter Flutlicht erstrahlte. In einer Blitzaktion wurden die Scheinwerfer vom sich gerade im Abriss befindlichen alten Bundesstadion Liebenau in der Gruabn montiert, um bei Spielen an einem Werktag nicht schon am Nachmittag anpfeifen zu müssen. Dem Flair der Gruabn war dies durchaus förderlich, auch wenn im September desselben Jahres beim Schlager gegen Rapid die Anlage ausfiel und es fast eine Stunde dauerte bis alle Lichter wieder an waren und das Spiel verspätet losging.

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Ehrenrunde mit der überdimensionalen Sturmfahne (C) J. Dietrich

Begibt man sich heute auf Zeitreise und besucht die Gruabn, kann man die Geschichte des Sportklubs noch riechen. Die alte Stehplatztribüne wurde zwar abgerissen, dort findet man heute Sträucher. Auch der alte Gästesektor ist Geschichte, dort machen sich jetzt Trainingstore breit. Mit dem Verkauf des Sturmplatzes an die Stadt Graz im April 2005 ging eine lange Ära zu Ende: 86 Jahre gehörte die Gruabn zu Sturm wie der Petersdom zu Rom. Liebenau erfüllte dabei im Kontext maximal die Rolle von Avignon. Doch ausgerechnet knapp nach einer Phase, in der so viel Geld in die Klubkasse gespült wurde, wie nie auch nur annähernd zuvor, musste dieses Herzstück von Sturm veräußert werden. Damals angeblich, um die Lizenz für die kommende Spielzeit zu sichern. Wie es zu jener Zeit wirklich um Sturm stand, wurde der breiten Öffentlichkeit mit der Konkurserklärung im Herbst 2006 erst später mitgeteilt. Die 1,5 Millionen Euro die der Klub für seine Heimstätte von der Stadt bezahlt bekam, konnten dieses finanzielle Debakel nicht einmal annähernd abdecken. Bis Juni 2007 trugen die Amateure von Sturm in der Gruabn noch ihre Heimspiele aus. Heute ist der ehemalige Sturmplatz Austragungsort von Heimspielen des Grazer Sportklubs. Zumindest halten die für viele „besten Fans des steirischen Unterhauses“ dieses Herzstück von Sturm noch in Ehren. Und im ehemaligen kartnigschen VIP-Klub stehen jetzt die Betreuerbänke, auch die alte Gmeindl-Kantine fungiert nur noch als Geräteschuppen für den Platzwart. Das alles nur 200 Meter von jenem Ort entfernt, an dem der ehemalige Präsident gerade sein finanzielles Fehlverhalten abbüßt.

 

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Die Gruabn im Jahr 2008 (c) Wikimedia Commons/Jacktd

 

 

22 Kommentare

  1. Juran sagt:

    Die Gruabn ist einfach Legendär kaum zu glauben das da noch vor 20 Jahren Bundesliga Spiele ausgetragen wurden wenn man sie heute sieht.

    Sie hatte einfach diesen ganz besonderen Charm des Sturm Stadions, man konnte dort wirklich Sturm in jeden Millimeter der Gruabn spüren, die ganze Gruabn hat ja fast schon STURM GRAZ geschrien.

    Deshalb sind auch so viele gerne in die Gruabn gekommen, nicht weil der Komfort so hoch war, nein weil die ganze Gruabn eben Kult war und es ein Erlebnis war dort ein Spiel zu besuchen.

    Leider haben wir es bis heute nicht geschafft dieses besondere, diesen Kult eines Sturm Stadions in das Stadion Liebenau zu bringen und das obwohl wir dort unsere größten erfolge feierten.

    Dieses Stadion ist und bleibt einfach eine grauer Steriler Betonklotz wo halt zufälliger weiße Sturm seine Spiele austragen muss, und das ist eigentlich sehr schade gerade weil da einiges an Fanpotenzial für Sturm drinnen stecken würde.

    • Neukirchner sagt:

      Echtes Gänsehauterlebnis! Danke!!
      „Als der Fußball noch was Romantisches an sich hatte“ bringt es gut auf den Punkt. Vielleicht lag es auch an den damals handelnden Akteuren., dass die Gruabn für alle die sie jemals erleben durften, noch immer so eine magische Anziehungskraft hat. Da hat man die Liebe zum Verein gespürt. Heute ist ja jeder weg, sobald irgendwo irgendwer nur ein paar Euro mehr bezahlt. Vor allem waren sehr viele Trainer und handelnde Akteure noch Typen zum Anfassen. Heute sind leider nur noch etwas wehleidige, ängstliche Personen in Führungspositionen.

  2. wama sagt:

    Danke Gernot für diesen wunderbaren Gruabnrückblick – da kommt echte Wehmut bei mir auf.

    Für mich, dessen erstes Spiel in der Gruabn ausgerechnet dieses legendäre 6-3 gegen die Austria war, war diese Partie der Startschuss zum Sturmfan. Mein Vater, ein eingefleischter GAK – Fan, hatte sich in die Gruabn „verirrt“, weil sein zweitliebster Klub, die Austria, zu Gast in Graz war und er wohl auf einen Austriasieg und somit natürlich eine Sturmniederlage erwartet hatte. Bis dato hatte ich, knappe 8 Jahre alt, nur GAK – Spiele ertragen müssen, die Akademiker, die Feinen, die Austria von Graz.

    Obwohl ich mich nur noch bruchstückhaft an diese Partie erinnere, zB. an einen Robert Kaiser, dieses Tollhaus, diese unfassbare Stimmung bei diesem Überraschungssieg, diese komplett andere, wesentlich herbere, aufgeladenere Atmosphäre als bei Gakspielen hat mich derart in den Bann gezogen, derart begeistert, dass es von da an nur mehr einen Verein für mich gab in Graz: STURM GRAZ.

     

     

    • Gernot Ho sagt:

      Wirklich ein wunderbarer Rückblick, aber (leider) nicht von mir, sondern von Günter. 🙂

  3. wama sagt:

    Sorry, also Dank an Günter.

  4. Unterton sagt:

    Ich habe diesen Artikel nun schon fünfmal durchgelesen und die Gänsehaut wird nicht weniger! Bravo!

  5. Alleine beim lesen bekomm ich schon Gänsehaut,fantastischer Artikel mit sehr viel Insiderwissen….Glückwunsch….

     

  6. foreversturmgraz sagt:

    Sensationeller Bericht! Da kommen einem wieder die Erinnerungen. Angefangen vom ersten Spiel gegen Wacker Innsbruck, nach 1:3 noch 4:3 mit dem legendären Leiberl ausziehen von Hansi Müller, der Lambada Tanz von Otto Konrad beim 6:1 gegen DSV Leoben, der „Fanklub“ auf der Mittellinie mit dem alle mindestens 3 Köpfe überragenden „Sturmplatz-Siegi“ (lebt der eigentlich noch?), bis hin zum Skandalschiedsrichter Scheuhammer, wo unzählige Fans den Zaun raufgestiegen sind… ja ja, so ein Flair wird es nicht mehr geben.

  7. Rene90 sagt:

    dieser Bericht entspricht wieder einer tollen Qualität !!!!!!!!!

  8. Arch Stanton sagt:

    In jedem zweiten Kommentar steht Gänsehaut, und das ist es auch, ein echter „Gänsehautartikel“.

    Danke!

    Treibt einem das Nasse in die Augen..

  9. Bianconero1909 sagt:

    Danke für das tolle Artikel
    Vor20 Jahren war ich frisch gekommen in Ö.von Udine.
    Und siehe da es gibt auch in Graz ein Schwarz-Weissen Verein.
    Dachte mich ich sehe mal ein Spiel an.
    September 1995 -Sturm-Tirol
    Das anfängliche komische Gefühl durch die gedränge wurde schnell verflogen und die Stimmung öffnete mein Herz die Schwarz-Weiss wurde.
    Hätte nie gedacht das ich mich in ein neuen Verein verlieben würde.
    Diese kleine unscheinbare Platz(vergleich mit Italien eher unterliga würdig)hypnotizierte den Shwarz-Weissen aus Udine aufder Stelle.
    Dankenochmal füerden Artikel und l.g an die Sturm Familie.

  10. scheini sagt:

    Danke für diesen Artikel -> GSD konnte ich 13 Jahre diese einzigartige Atmosphäre miterleben (auf Höhe Mittellinie, zumeist hinter dem – viel zu großen – Siegi 🙂  )

    • Generation94 sagt:

      Taugt mir, dass alle den Sigi kennen 😉

      Trotzdem wollte jeder lieber hinter ihm, als vor ihm stehen, da seine Aussprache überaus feucht war. 😉

      Meine schönste Erinnerung ist übrigens das 3:3 gegen den Lask 94/95, als wir nach 0:3 Rückstand ab der 80. Minute auf 3:3 ausgeglichen haben und der Schiri aus Angst (2 Rote für den Lask) in der 88. Minute abgepfiffen hat, weil wir sicher noch eines gemacht hätten.

    • Günter Ko sagt:

      Den Siegi kannte jeder. Schon aufgrund seiner imponierenden Größe war er von jeder Ecke der Gruabn gut ersichtlich. Manchmal aber nur eine Hälfte lang. Dann wurde er das ein oder andere Mal von der Polizei – die ihn schon mit Handschlag begrüssten wie einen guten alten Freund – „mitgenommen“. In Liebenau hab ich den Siegi nimmer oft gesehen. Wäre wirklich interessant zu wissen was aus ihm geworden ist.

      Ich finde es bemerkenswert, dass du STURM gg LASK 3:3 als dein Lieblingsspiel bezeichnest. Wo es doch rund um dieses Spiel durchwegs nur Siege gab. Sturm lag 0:3 hinten, fast gleichbedeutend mit dem Ende einer langen Serie ohne Niederlage. Der Anschlusstreffer zum 1:3 fiel erst in Minute 80 durch Hannes Toth. Der diente am Vormittag noch in der Kaserne ohne auch nur eine leise Hoffnung auf eine Einberufung zu haben. Doch ein Anruf von Sturm genügte, er wurde freigestellt, setzte sich mit der Rückennummer 10!!! auf die Ersatzbank und kaum eingewechselt gelang ihm sein erstes Bundesliga-Tor. Libero Tschernischov wurde nun zum Mittelstürmer umfunktioniert und erzielte per Kopf das 2:3 in Minute 84, das 3:3 erzielte Sturm in der 88. Minute durch Ivo Vastic (Assist Hannes Toth). Danach folgte der legendärer Schwalbentanz von Vastic über das ganze Spielfeld. Schiedsrichter Wieser hat zwar nicht nach 88 Minuten abgepfiffen, aber pünktlich nach 90. Er gab zu, dass die Dramatik so groß war, dass er einfach nicht mehr konnte. Osim sagte danach so ein Spiel sei ihm lieber als ein 1:0 und Markus Schopp sah dieses Spiel als endgültigen Durchbruch. Jedem in der Mannschaft sei nach diesem Spiel klar geworden, dass dieses Team wirklich alles erreichen kann.

      Du bist also mit deiner Meinung bei Weitem nicht alleine!!

       

    • Arch Stanton sagt:

      Hab‘ leider beim 3:3 gegen den LASK kein einziges der Tore von Sturm gesehen, weil ich beim 3:1 bei der Kantine war. Und danach war es unmöglich, auf seinen Platz zurückzukommen.

      Übrigens: den Sigi gibt’s noch.

    • scheini sagt:

      Das 3:3 gegen den LASK ist auch mit ziemlich gut in Erinnerung -> wenn mich nicht alles täuscht, brachte uns Schicklgruber mit einigen Glanzparaden zur Verzweiflung, desweiteren erinnere ich mich, daß Sabitzer mit „Zeitschinden“ in die letzten Minuten des Spiel runterspulen wollte.

      Legendär bei Siegi auch seine deftigen Worte gegenüber den eigenen Spielern -> speziell Sigurd Kristensen ist mir da noch gut in Erinnerung 😉

  11. „Als ich das erste Mal auf dem Fussballplatz war,“ hiess der Erlebnisaufsatz. Erste Klasse Gymnasium damals, sitzt heute noch am Regal. Ein bissl hatte ich die vaeterliche DNA bis dahin ja verleugnet, die Austria mit ihren Stars (Floegel!) hat mich eher angezogen als die Schwoazen, mit einem Bein im Mittleren Play Off. Aber dann das. „Als ich auf der Tribuene stand war es mir zuerst unangenehm,“ habe ich geschrieben. Die laute, tiafe und feuchte Aussprache um mich herum, unten am Zaun auf der Laengsseite, die schiere Masse an Menschen hinter mir, das freudige Ueberschreiten von sozialen Konventionen beim kleinsten Fehlpfiff. Familiensektor my ass. „Die Sturm Anhaenger johlten,“ habe ich notiert. Und: „In der Pause wurde Rum-Tee verkauft.“ Die Herren Wetl und Muzek hab ich namentlich erwaehnt. Und nach Hause gegangen bin ich als Sturmfan, das Ergebnis war dabei unwichtig. Die Liturgie aber, und ihre heilige Staette…

    Dass die Gruabn heute am Papier nichts mehr mit Sturm zu tun hat werfe ich dem bladen Aufschneider immer noch mehr vor als alle Konkurse, das Blau auf den Dressen und das irre „Logo.“

    Note damals uebrigens: „Sehr Gut.“ Fuer den Aufsatz. Fuer die Legende in Jakomini sowieso.

    (p.s.: auch mir ist der LASK Kick in sehr besonderer Erinnerung. Und das erste Flutlichtspiel gegen die herrliche Vorwärts aus Steyr. In der Daemmerung am Zaun haengen, und sich dann am naechsten Tag auf der Titelseite der Kleinen Zeitung wiederzufinden, das war auch was)

  12. sks1909 sagt:

    Danke für diesen tollen Artikel !

    Meine Erinnerungen werden wieder ordentlich detailliert..und ich durfte damals schon User scheini kennenlernen, mit dem ich bis heute eine tolle Freundschaft pflege..danke an diese legendäre Zeit!

  13. sturm3gak0 sagt:

    Werde Bozo, den Lambada, die Derbys und die legendäre Klofrau (hatte sie  3 oder 4 Zähne? ) nie vergessen.  Jaja. Früher war alles besser 🙂

  14. saurons_mouth sagt:

    Ein Bericht wie dieser zeigt mir nur noch mehr auf, wie traurig es ist, dass ich Sturm erst relativ spät (noch nach der Kartnig-Ära) „kennengelernt“ habe. Wie gern hätte ich auch nur ein Spiel in der Gruabn erlebt…

  15. Marcop sagt:

    Eine Legende hat die Sturm Familie verlassen…was für eine geile Zeit, RIP Siegi! 🙁

  16. saurons_mouth sagt:

    Heute wichtiger denn je, der Artikel- daher mein Aufruf an euch ALLE!!!

    Helft mit, die Gruabn zu retten!!!
    Unter https://1000×1000.at/gruabnfunding wird für die Gruabn gesammelt- bitte helft mit eurer Spende!!!

    Und hier kommt das Outing- als einer der Gründer der „Initiative für den Erhalt der Gruabn-Holztribüne“ ist mir eure Spende fast noch ein bisschen wichtiger! 😉

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