Die Einwürfe 2017

Das war das Einwurf-Jahr

Es neigt sich also dem Ende zu, das Jahr, in dem so einiges passierte und das insgesamt 13 Einwürfe hervorbrachte. Ein Rückblick:

Anfang des Jahres stand vor allem die (Nicht-)Vertragsverlängerung von Franco Foda und die Befangenheit so mancher Medien im Fokus. Denn seltsame Blüten treiben traditionell besonders dann gerne, wenn es um diese Personalie geht: Die steirischen Printmedien gehen erwartungsgemäß prompt in die Offensive und präsentieren erstaunliche Rückschlüsse. Mit Sorge denkt man dabei an Hoffnungsträger Günter Kreissl, der, gelinde gesagt, nicht das brüderlichste Verhältnis zum nunmehrigen Nationalteamcoach, dafür aber eine folgenschwere Entscheidung zu treffen hat. Eine, bei der er trotz weitreichender Beliebtheit eigentlich nur verlieren und sich den Unmut besagter Medien und vieler Fans zuziehen kann. Der Geschäftsführer Sport bleibt dennoch gelassen, verlängert den Trainer wenig überraschend doch noch recht unspektakulär und zusammen geht es in ein grauenvolles Frühjahr, dafür aber auch in eine traumhaft schöne Hinrunde ein paar Monate später. Alles in Butter also, unvergessen bleiben dennoch Gesichtsausdrücke bei diversen Pressekonferenzen und das Ausplaudern von Interna seitens des Trainers – kann man nicht erfinden.

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In weiterer Folge ist es wieder der Mainzer, Überraschung, der im Mittelpunkt steht. Ihm wird sogar ein noch nie dagewesenes Franco-Foda-Double-Feature gewidmet – quasi ein kleines Experiment des Autors, der alles auf den Kopf zu stellen versucht und statt des üblichen Querulanten einmal den Anwalt des Franco Fodas mimt – also nicht den einen bereits bekannten Anwalt, sondern eher die Ally McBeal Marke SturmNetz (hier nachzulesen) … Und dann ist es tatsächlich passiert: Der längstdienende Sturmcoach aller Zeiten verlässt den Verein und heuert beim Nationalteam an. Trotz ständiger Querelen zwischen ihm und der Kurve wird ihm sinnvollerweise ein gebührender Abschied gewährt und vom harten Kern sogar der Legendenstatus doch noch verliehen – ein schönes, respektvolles Ende einer nicht immer reibungslosen Beziehung. Das Timing hätte für Sturm allerdings besser sein können.

Neben dem Chefcoach waren es vor allem auch die Themen Fankultur und Ultras, die 2017 eine zentrale Rolle in dieser Rubrik einnahmen. Es ging um das blutende Herz des Fußballromantikers in der konzerngesteuerten, seelenlosen Red-Bull-Arena, die Krux mit den Ultras (übrigens der meistgelesene Einwurf aller Zeiten) und die fehlende Fairness im medialen Umgang mit jenen sowie das (nicht vorhandene) Gewaltproblem in Graz.

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Besonders erfreulich waren in diesem Zusammenhang Berichte über die Initiative Für den Erhalt der Gruabn-Holztribüne, warum diese so wichtig ist und warum nicht zuletzt auch deswegen der Sturmgeist lebt. Gleichzeitig galt es jedoch auch zu hinterfragen, warum es diese Initiative überhaupt so dringend gebraucht hat und warum vereinsseitig diesbezüglich so lange so viel Passivität an den Tag gelegt wurde. Trotz naturgemäß immer wieder notwendiger Kritik wurde jedoch ebenfalls festgehalten, dass Sturm auf dem besten Weg vom Chaosklub zum Vorzeigeverein zu sein scheint und dass vorsichtiges Träumen durchaus wieder erlaubt ist.

Hier nochmals alle Einwürfe des Jahres:

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