Die allererste Tabellenführung in der Geschichte

Der Damen-Wochencheck in KW43

Die Vorzeichen für das Spiel gegen den FC Bergheim waren aufgrund der Corona-bedingten Absage des Spitzenspiels zwischen St. Pölten und USC Landhaus/Austria Wien überraschend positiv. Mit einem Sieg hatte man es in der eigenen Hand, zum ersten Mal in der Geschichte des Frauenfußballs beim SK Sturm die Tabellenführung zu übernehmen. Da kann man auch darüber hinwegsehen, dass der SK Sturm bisher keine Spielabsagen hatte.

Diese Möglichkeit ließen sich unsere schwoazen Damen auch nicht entgehen und schickten die Gäste aus dem Salzburger Land mit einem deutlichen 4:0 nach Hause. Begonnen hatte alles mit einer guten Nachricht vor dem Spiel: Stephanie Kovacs konnte nach langer Verletzungspause erstmals wieder in der Startelf mitmischen – sie nahm den Platz der verletzten Valentina Kröll ein. Vor dem Ankick wurden noch Fotos mit einem Solidaritätstransparent geschossen, denn das Match stand unter dem Motto „Fußball ohne Ausgrenzung“.

Fußball ohne Ausgrenzung war das solidarische Motto der Partie gegen den FC Bergheim. | © Martin Hirtenfellner Fotografie

Verständlicherweise hoch motiviert ging die Heim-Elf dann gleich zu Werke. Frühes Anlaufen der Gegnerinnen und konzentriertes Passspiel bauten schon bald ordentlich Druck auf die Hinterleute der Salzburgerinnen auf. Einzig der letzte Pass kam nicht durch. So war es Katja Wienerroither vorbehalten, mit einem Alleingang anstelle eines Abspiels, die Abwehr des FC Bergheim zu überwinden, an der Torhüterin vorbeizugehen und ins Tor einzuschieben – 1:0 nach 37 Minuten. Zu diesem Zeitpunkt auf jeden Fall ein erlösendes Tor. Nur wenige Minuten später war Jessica Frieser, die Kapitänin, nach einem Abpraller zur Stelle und staubte zur Vorentscheidung noch vor der Pause ab. Mit dem 2:0 ging es auch in die Halbzeit, weil Torfrau Vanessa Gritzner eine Chance der Bergheimerinnen entschärfen konnte.

Kapitänin Jessica Frieser spielt bisher ihre stärkste Saison. Der Treffer zum 2:0 bestätigte diese These. | © Martin Hirtenfellner Fotografie

Auch in Hälfte zwei änderte sich wenig am Spielgeschehen. Sturm war spielerisch klar überlegen, vermochte es aber wieder nicht, sich für den Aufwand zu belohnen. Einige große Chancen wurden liegengelassen, was nicht ins Gewicht fiel, da die Abwehr der Sturm-Frauen (mit Ausnahme gegen St. Pölten) abermals wenig zuließ und die Null hielt. Die 150 ZuseherInnen in Messendorf mussten bis zur 84. Minute auf den nächsten Torjubel warten. Für diesen sorgte die eingewechselte Anna Wirnsberger – ihr erstes Bundesligator überhaupt – und mit dem Schlusspfiff trug sich auch Neuzugang Annabel Schasching (kam aus St. Pölten) in die Schützinnenliste ein. Das 4:0 in der 92. Minute sorgte für das deutliche Ergebnis, das auch das Kräfteverhältnis der beiden Teams widerspiegelte. Feierstimmung machte sich breit.

Das Team der SK Sturm Frauen feiert die erstmalige Bundesliga-Tabellenführung in der Vereinsgeschichte. | © Martin Hirtenfellner Fotografie

Zwar ist allen Beteiligten bewusst, dass, spätestens wenn St. Pölten beide Nachholpartien absolviert hat, die Tabellenführung nicht viele Runden anhalten wird, doch man merkt, dass den Schwoazen der Platz an der Sonne gefällt. Nach acht Jahren Frauenfußball in schwarz-weiß, durfte die Abteilung von Leiter Mario Karner endlich ein Mal die Luft „ganz oben“ schnuppern. Man kann spüren, dass die ambitionierten Spielerinnen und MitarbeiterInnen Lust auf mehr davon bekommen haben. Ebenfalls spürbar ist, dass das Team die Kurve nach der 0:4-Niederlage gegen St. Pölten schnell gekratzt hat. Defensiv werden die Aufgaben wieder erledigt und offensiv werden die Siege eingefahren. Die Chancenauswertung ist derzeit das einzige Manko, an dem man in den nächsten Wochen weiter arbeiten sollte.

Die Tabelle wird sich bis in den November nun erstmal nicht verändern, da die Länderspielpause bei den Frauen den Oktober beschließt. Erst am 1. November greifen die Damen dann gegen den FFC Vorderland in Vorarlberg wieder ins Geschehen ein – abermals als Favoritinnen. Dort will man sich mit drei Punkten auf das Spitzenspiel gegen die Rivalinnen vom SV Neulengbach (Trainingszentrum Messendorf am 8.11., live im ORF) einstellen.

Eine Momentaufnahme für das Sturm-Geschichtsbuch. Erstmalige Tabellenführung für unsere schwoazen Frauen. | © planet.pure Frauenbundesliga auf Facebook

1 Kommentar

  1. der schwarze Hai sagt:

    BRAVO, Glückwunsch !

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