Die Abwehr

Saisoncheck 2019/20

Aufgeteilt auf vier wunderbar knackige Ausgaben werden wir euch in den nächsten Tagen ein Fazit über jeden eingesetzten Spieler der Blackys liefern. Hier fließen die durchschnittlichen Noten aus allen Leserzeugnissen, Spieldaten sowie unsere subjektive Meinung mit ein. Wir wünschen viel Spaß!

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Die Innenverteidiger

Niklas Geyrhofer (ø-Leserzeugnisnote: 2,78)

Der 20-jährige Blacky benötigte nur sechs Einsätze, um von den SturmNetz-Leserinnen und -Lesern zum bestbewerteten Defensivakteur gewählt zu werden. In diesem Fall eher Armutszeugnis für den Großteil des restlichen Abwehrverbunds als Bestätigung für den eigenen Nachwuchs. Hier und da schlichen sich selbstverständlich kleinere und größere Fehler ein, dieser Umstand sei aber einem Spieler, der gerade den Sprung in die Kampfmannschaft macht, verziehen. Alles in allem lieferte Geyrhofer dennoch eine Gesamtleistung ab, die den Sturm-Fans für die nächste Saison Hoffnung schenken darf. 

Anastasios Avlonitis (ø-Leserzeugnisnote: 2,79)

Wie den meisten schwarz-weißen Akteuren konnte zunächst auch dem Innengriechen ein relativ gutes Winterzeugnis ausgestellt werden, der weitere Verlauf der restlichen Saison ist bekannt. Insgesamt war Avlonitis in 34 Begegnungen im Einsatz, in denen er einen Treffer im September 2019 gegen den SV Mattersburg und jeweils einen Assist gegen St. Pölten und den LASK beisteuern konnte. In den Begegnungen wurde er vom jeweiligen Schiedsrichter nur drei Mal mit Gelb verwarnt, ein Mal sah Avlonitis Gelb-Rot und im Cup-Achtelfinale gegen Kapfenberg sogar glatt Rot. Der Grund, warum die schwarz-weiße Defensive in der Meistergruppe Schweizer Käse glich, lag zumindest nicht allein am Griechen: Auch in diesen Begegnungen konnte er hohe Zweikampf- und Passquoten erzielen.

Isaac Donkor (ø-Leserzeugnisnote: 2,99)

Isaac Donkor ist bereits ein Ex-Blacky: Sein einjähriger Vertrag wurde nicht verlängert. Blickt man auf die Leistungsdaten des aus Ghana stammenden 24-Jährigen ist das nicht wirklich verwunderlich: In 29 möglichen Spielen kam der Innenverteidiger nur 14 Mal zum Einsatz. Konnte er in der Herbstmeisterschaft noch durch Laufbereitschaft und unbändigen Einsatzwillen aufzeigen, so verblassten diese Tugenden im Laufe der Saison. Speziell in der Meistergruppe konnte er sein Leistungspotenzial nicht abrufen. Dazu kommt, dass Donkor in dieser Niederlagenserie auch Nerven zeigte: So schwächte er mit seiner mehr als vermeidbaren gelb-roten Karte bei der 0:2-Heimniederlage gegen den LASK die ohnehin schon angeschlagene Sturm-Mannschaft zusätzlich. Zu allem Überfluss sah er dieselben Kartonfarben nur drei Runden zuvor auch schon in Salzburg. Generell sind 0,75 Punkte pro Spiel in der Bundesliga unter seiner Mithilfe viel zu wenig – es war unterm Strich eine mehr als gebrauchte Saison für Donkor.

Lukas Spendlhofer (ø-Leserzeugnisnote: 3,07)

Der (ehemalige?) Vize-Kapitän erhielt die schlechteste Note aller Defensivspieler. Die Situation um Spendlhofer ist kurios sowie lächerlich zugleich und stellvertretend für die Arbeit in der Saison 2019/20 beim SK Sturm Graz: Nachdem der 27-Jährige bis Anfang Juni quasi jede Minute gespielt hat, wurde er nach seinem letzten Auftritt gegen die Salzburger (rote Karte in der 24. Minute) aus dem Kader gestrichen. Geschäftsführer Sport Andreas Schicker meinte dazu, es wären „sportliche Gründe“ ausschlaggebend, die „auf Vereinsebene“ getroffen worden sind. Zugegebenermaßen waren die Leistungen, wie auch bei den meisten Schwoazen, von Spendlhofer mäßig bis durchwachsen, ihn als alleinigen Sündenbock auszumachen, wäre aber falsch. Wie es mit der Personalie Spendlhofer weitergeht, ist nicht bekannt. Fest steht, dass es um jede Menge Geld geht. Der Innenverteidiger hat noch Vertrag und laut Medienberichten ist dieser überdurchschnittlich hoch dotiert.

Die Außenverteidiger

Vincent Trummer im Einsatz gegen den Wolfsberger AC. | © Martin Hirtenfellner Fotografie

Vincent Trummer (ø-Leserzeugnisnote: 2,80)

Auch bei den Außenverteidigern zeigt sich ein ähnliches Bild: Jener Spieler mit wenigen (elf) Einsätzen und aus dem eigenen Nachwuchs erhielt die beste Gesamtnote. Vincent Trummer gab am 16.02.2020 im Heimspiel gegen den SV Mattersburg sein Bundesliga-Debüt. In seinen Einsätzen, ausgenommen ist die Partie am letzten Spieltag gegen Hartberg, konnte er 83 seiner 159 Zweikämpfe gewinnen, 26 der 51 Kopfballduelle für sich entscheiden und 183 von 270 Pässen an den Mann bringen. Die statistischen Werte stellen zwar keine überragenden Werte dar, dennoch bestach Trummer mit Einsatz und Unbekümmertheit. Letzteres spiegelte sich des Öfteren in mutigen, auch erfolgreichen Tempodribblings in Richtung gegnerischem Tor dar. Ein Sieg der Schwoazen mit Trummer am Spielfeld ist dennoch längst überfällig: Der Südoststeirer konnte noch bei keinem einzigen Punktgewinn mithelfen. Wie bei Geyrhofer kann man sich auch bei Trummer auf die nächste Saison freuen.

Thomas Schrammel (ø-Leserzeugnisnote: 2,99)

Auch Thomas Schrammels Vertrag lief aus und wurde nicht verlängert. Der gebürtige Burgenländer wird nächste Saison nicht mehr im schwarz-weißen Trikot zu sehen sein. Generell durfte Schrammel in der zweiten Saisonhälfte kaum mehr am Platz stehen, von seinen insgesamt 1555 Spielminuten sammelte er im Frühjahr nur deren 70. Der Defensivmann fiel der Systemumstellung von Nestor El Maestro – von der 4er- auf die 5er-Kette – zum Opfer. Dadurch waren Außenbahnspieler mit Offensivdrang notwendig. Schrammel ist ein Verteidiger der alten Schule und bringt diese Qualitäten nur zum Teil mit und wurde durch Hierländer ersetzt. Danach fand er nicht mehr in die Mannschaft, auch Trummer bekam zum Saisonende den Vorzug vor Schrammel. Dennoch muss eines gesagt werden: Vor allem in der Herbstsaison war auf Schrammel Verlass. Er lieferte, was man sich von ihm erwartete.

Emanuel Sakic (ø-Leserzeugnisnote: 3,01)

Sakic war in der Saison zwar ein echter Dauerbrenner, was Einsatzminuten betrifft, aber auch seine Leistung nahm im Laufe der Saison stark ab. Gefühlt ging kein langer Ball an den Mann, viel zu oft gab es Stoppfehler. Sieht man sich die statistischen Werte an, ist es nicht ganz so schlimm wie vermutet: Immerhin kamen 881 der 1309 kurzen Pässe an, bei den langen Bällen glückten 108 aus 251 Versuchen. Sakic konnte zudem 56 Prozent seiner geführten Zweikämpfe gewinnen. Dennoch bliebt der Außenbracker im Offensivspiel viel zu blass – nur zwei Assists in 34 Partien ist zu wenig für einen Außenverteidiger im Jahr 2020.

5 Kommentare

  1. ivoGo sagt:

    Irgendwie ist hier eine große Baustelle aufgekommen.
    Im Stellungsspiel haben wir noch richtig Aufholbedarf.
    Bin Gespannt wie uns Jon weiterhilft.
    Sollten wir mit 3er-Kette Spielen, dann haben wir Grei(?), Jon, ..Platz für Veränderung
    LV sind wir gut abgedeckt.
    für die RV werden wir wohl noch jemanden begrüßen dürfen.

    Bin gespannt ob wir 2 internationale Jugendspieler finden, die die IV Position in Zukunft schließen.
    Zunächst können wir sie mit Leihen ordentlich testen.

    Wsl werden wir noch einen IV sehen.
    Ich glaube nicht das Avlo erhalten bleibt, da er verglichen mit einen Trauner alt aussieht.
    Sollten wir nichts besseres finden, dann werden wir wsl mit ihm verlängern -was nicht all zu unwahrscheinlich ist.

    • ivoGo sagt:

      Sollten wir bei der 4-er Kette bleiben, dann haben wir mit Spendi Backup und ev Jugendspieler(vielleicht ist Ferk da noch zu gebrauchen, sofern wir nicht vielversprechenderen Nachwuchs haben).

    • ivoGo sagt:

      Würden wir ohne viele Erwartungen im Hintergrund in die nächste Saison gehen, dann hätten wir wsl schon mir Avlo einen neuen Vertrag.
      Ich denke, dass wir da noch nach Trauner Niveau suchen..

  2. ivoGo sagt:

    ka was genau mit Spendi und Sturm vorgefallen ist.
    Die Zeichen stehen auf Abschied..
    Sollte sich kein aufnehmender Verein für Spendi finden warum probiert man ihn nicht als RV aus?

    • DB91 sagt:

      Der ist schon als IV zu langsam, und du kommst mit der grandiosen Idee ihn als RV aufzustellen! Wow!!!

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